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Saftapfel (Gelesen 6874 mal)

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Moderator: cydorian

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Hessenapfel
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Saftapfel

Hessenapfel »

Mal wieder eine Frage von mir.Die Bestellung für die Frühjahrspflanzung steht bald an.In diesem Zusammenhang suche ich noch einen Apfel mit einer sehr hohen Saftausbeute, die auch noch gut schmeckt.Nicht zu süß sondern eher etwas herber / sauerer.Tipps ?
Isatis blau
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Re: Saftapfel

Isatis blau » Antwort #1 am:

Wenn es sauer sein darf, ist der Bittenfelder klasse.
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cydorian
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Re: Saftapfel

cydorian » Antwort #2 am:

Bittenfelder ist aber als Tafelapfel völlig ungeeignet. Sehr gute Saftäpfel sind Bohnäpfel, Brettacher, Engelsberger, Champagner Renette, Gewürzluiken, Hauxapfel... einige davon auch als säuerliche Tafel- und Küchenäpfel brauchbar.
Garten-Liebhaberin
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Re: Saftapfel

Garten-Liebhaberin » Antwort #3 am:

Ich empfehle dir da den Kaiser Alexander
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Malus sieversii
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Re: Saftapfel

Malus sieversii » Antwort #4 am:

Der Klassiker, wie ich finde ist "Weißer Wintertaffetapfel"Hohe Saftausbeute und guter Tafelapfel mit ganz speziellem Aroma.
Jäger des verlorenen (Apfel)Schatzes
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hunsbuckler
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Re: Saftapfel

hunsbuckler » Antwort #5 am:

Wurde von mir schon öfters erwähnt:Gelber Edelapfel.Sortenrein fast quittengelber Saft mit angenehm fruchtig saurem Aroma....übrigens soll ein Diabetikerapfel sein.Der gelbe Edelapfel hat zwar nicht die besonders hohe Saftausbeute...aber man hat durch die einheitliche beachtliche Grösse der Früchte auch viel schneller mal so 3,4 Zentner gepflückt...ausserdem hat die Sorte in den letzten Jahren (bei mir zumindest) fast immer getragen,also wenig Alternanz .
Apfelmann

Re: Saftapfel

Apfelmann » Antwort #6 am:

Grüner StettinerGrüner FürstenapfelBaumanns RenetteWintergoldparmäneLG
Sternrenette

Re: Saftapfel

Sternrenette » Antwort #7 am:

Schweizer Winterglockenapfel - in meinem Garten der Haupt-Saftapfel. Wunderbar zitronig im Aroma, gut lagerfähig, ein sehr guter Tafelapfel, auch sehr gut in Kuchen und Apfelstrudel.
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Monti
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Re: Saftapfel

Monti » Antwort #8 am:

Versteh ich das richtig, soll der Saft gut schmecken? Oder meinst du, er soll auch als Tafelapfel taugen?Ich finde den Saft vom Jakob Lebel ganz ausgezeichnet. Bei kühler Temperatur gepresst ist er ausgesprochen Hell, leicht, fruchtig und Harmonisch. Wenn du Sauer/Herb magst, vielleicht nicht ganz dein Geschmack. Wie von Cydorian erwähnt, der Rheinische Bohnapfel. Bei dem ist die Ausbeute auch sehr hoch. Ist schön frisch, Herb. Ausgereift hat er aber auch nicht übermäßig viel Säure.Danziger Kant ergibt auch guten Saft. Der ist auch sehr gut zum frisch Essen. Säure vorhanden aber nicht übermäßig.Der Berner Rosenapfel soll auch einen ausgesprochen guten Saft geben, hab ich schon öfter gelesen. Aber noch nicht selbst probiert. Frisch schmeckt der Apfel jedenfalls sehr gut.Der Klassiker: Boskoop. Ordentlich Säure, gerbstoffe, kräftig. Sortenrein wäre er für meinen Geschmack etwas zu stark.Hier ab Seite 31 sind einige Apfelsorten bezüglich der Safteignung beschrieben (inkl. Ausbeute in komerzieller Presse, Geschmack, Säurewerte usw.)http://www.swissfruit.ch/sites/default/ ... fSaftäpfel gibts in Hülle und Fülle. :)Achso: Allein die Ausbeute ist ja nicht so wichtig. Ordentlich Tragen muss der Baum ja auch. Da gibts schon unterschiede zwischen den Sorten.
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Monti
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Re: Saftapfel

Monti » Antwort #9 am:

Der Klassiker, wie ich finde ist "Weißer Wintertaffetapfel"Hohe Saftausbeute und guter Tafelapfel mit ganz speziellem Aroma.
Den bekommt man aber so selten... oder war das doch der Spätblühende Taffelapfel? Das Problem ist bei den Baumschulen in BaWü, dass die oft scheinbar selbst nicht wissen, ob es der Wintertaffetapfel oder der Spätblühende ist... Meist nur unter dem Namen "Taffetapfel" verkauft. Ich hab nun einen Baum auf der Wiese stehen, auf dessen Schild "Wintertaffet." steht und laut Baumschule der Spätblühende sein soll... ::)Ob das außerhalb BaWü auch so ist?
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cydorian
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Re: Saftapfel

cydorian » Antwort #10 am:

Jedes Jahr presse ich neben einer Mischung für die Hauptmenge eine Reihe reinsortiger Obstsortensäfte und analysiere sie. Es sind also individuelle Erfahrungen und da schneidet Boskoop schlecht ab, sogar über drei Mutanten hinweg. Der Frischsaft bräunt schnell an der Luft, was schon vor dem pasteurisieren auf niedriges reduktives Potential hinweist. Er ist erstaunlich süss, zu süss, für mich reinsortig zu klebrig. Ausbeute und Pressfähigkeit ist auch nicht so klasse. Zuckergehalt im Schnitt 63°OE.Neben anderen vorgeschlagenen habe ich auch den Wintertaffet, der Saft ist überdurchschnittlich gut, ausgewogen, aber was besonderes ist er weder als Saft noch als Tafelapfel. Er ist sehr anfällig für Regenfleckenpilze, nur was für windoffene Lagen. Zuckergehalt zwischen 52 und 59°OE und einem Ausreisserjahr 67°.Viele Sorten, auch alte Sorten haben ein wenig geeignetes Zucker-Säureverhältnis für Saft, die Säure fehlt. Ideal ist 1:10. Säfte mit wenig Säure sind klasse Verkostungssäfte, man trinkt einen Schluck und lässt die Süsse genussvoll durch den Mund schnalzen. Toll, gekauft! Nach einem halben Glas kann man die Süsse aber nicht mehr ausstehen, sie übersättigt und verklebt. Solche Säfte schmecken auch in der Mischung mit Wasser schlechter, sie verdünnen schlecht und werden schnell schwach. Hochqualitative Säfte haben für mich eine vielschichtige Säure, Aroma und durchaus auch schmeckbaren Polyphenolgehalt. Das ist natürlich Geschmackssache.Alle nach diesem Massstab guten Saftäpfel sind grenzwertige Tafeläpfel. Es gibt aber welche, die nach langer Lagerung als Tafelapfel ganz gut sind, weil sich die Säure abgebaut hat. Aber sie müssen eben auch lange lagerfähig sein, was zu Weihnachten schimmelt und mehlig wird, erreicht das gute Stadium gar nicht.
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Tara2
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Re: Saftapfel

Tara2 » Antwort #11 am:

Also bei uns bringt normalerweise der Transparent von Crocels die höchste Saftausbeute!
Wild Obst
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Re: Saftapfel

Wild Obst » Antwort #12 am:

Und da die Sorte bisher noch nicht genannt ist, empfehle ich auch noch einmal den Linsenhofer bzw die Linsenhofer Renette. Diese macht meiner Meinung nach auch einen sehr guten Saft und ist auch als Tafelapfel nutzbar. Zudem würde ich noch die ganze Gruppe der Luiken(äpfel) empfehlen. Sie blühen alle sehr spät, haben deswegen einen reichen Ertrag und der Saft ist gut.
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Monti
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Re: Saftapfel

Monti » Antwort #13 am:

@Cydorian:Dann ist dein Standort aber eher eine Ausnahme was den Boskoop betrifft. Ertezeit und Zwischenlagerzeit spielen natürlich auch eine Rolle bei den späteren Saftqualitäten. Ich kenne den Boskoop von mehreren Standorten durchweg als säurebetonten Saft. Auch in der oben verlinkten Flugschrift zeigen sowohl Analysewerte Zucker/Säure-Verhältnisse von 13,8 bis 17,2 (bspw. der Bohnapfel als verlgeich 21,0 bis 22,4 !). Demnach gelten Säfte mit einem Z/S-Verhältnis von 15 als Harmonisch, <12 als Sauer. Meinem Empfinden entspricht das jedenfalls weitestgehend. Generell sollte natürlich auch bei einem Saftapfel der Standort bei der Sortenwahl berücksichtigt werden.
Also bei uns bringt normalerweise der Transparent von Crocels die höchste Saftausbeute!
Das Problem mit dem Transparent ist, dass er sehr viel früher als andere Apfelsorten reift. Entweder man presst ihn dann einzeln zur Pflückreife oder man muss sich damit abfinden, dass die Ausbeute später schlecht ist, bzw. viel Fruchtfleich mit in den Saft geht und das Presstuch verstopft (sofern man selbst presst). Sonst ein schöner Apfel, vor allem zum Backen.
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Bergischer Apfel
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Re: Saftapfel

Bergischer Apfel » Antwort #14 am:

Hallo,ich als Unerfahrener mit wenig Ahnung werfe mal Riesenboiken in die Runde. Ich kenne ihn als sehr saftig und eher säuerlich aber ausgewogen vom Geschmack. Ist der nicht gut geeignet für Saft?LG Thorben
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