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Bodenuntersuchung (Gelesen 2282 mal)
Bodenuntersuchung
Was ist ein marktüblicher Preis für eine Bodenuntersuchung auf Nährstoffe und Spurenelemente?
- dmks
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Re: Bodenuntersuchung
Guckst du hier:http://www.baywa.de/pflanzenbau_obst/ac ... dUDMI1QDas sind zwei der teuren - dafür aber umfassend und gut; was sich Preis- und Leistungsmäßig runterreduzieren läßt kann man vielleicht tlefonisch klären. Dient erstmal auch nur der Preisorientierung (inwieweit sie für nicht gewerbliche Personen arbeiten weiß ich nicht)Ganz einfache Bodentests auf Hauptnährstoffe und pH-Wert gibt's bei diversen Messen oder Gartencenter-Aktionen bis kostenlos, dann wird aber meist nur der Düngemittelbedarf für das eigene Produkt angegeben. Beim Profi bekommst Du dagegen die tatsächlichen Werte, die Einschätzung des Versorgungszustandes und eine Düngemittelempfehlung.
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
Morgen - sehen wir dann.
Re: Bodenuntersuchung
Ich habe eine Bodenuntersuchung im Bereich meiner Reben machen lassen und heute sind die Ergebnisse gekommen.Zur Vorgeschichte: Der Boden ist ein sandiger Lehmboden mit Humus (schwarze Farbe). In den letzten ca. 10 Jahren habe ich nie mineralischen Dünger gestreut oder gegossen. Ausnahme: Einmal im Jahre habe ich Dolomitkalk in geringer Menge im Bereich der Reben gestreut. Ich habe nur selten Kompost im Bereich der Reben ausgebracht, vielleicht alle 5 Jahre eine Hand voll pro Rebe. Vor den Reben standen da Apfelbäume, die auch nie gedüngt wurden.Das Ergebnis ist z.T. überraschend:- Kalzium: 2170 mg/kg Boden, Sollwert: 2000-150000, an unterer Grenze des Optimums, Düngung mit Kalk empfohlen (obwohl ich jährlich mit Dolomitkalk gedüngt hatte)- Kalium (K2O): 259 mg/kg, Sollwert: 108-156 --> Luxusversorgung, d.h. sehr reichlich, obwohl nie mit K gedüngt- Phosphor (P2O5): 449 mg/kg, Sollwert: 345-575 --> Optimum, obwohl nie damit gedüngt- Magnesium: 405 mg/kg, Sollwert: 80-200 --> deutlich über Optimum, meine Schuld, da durch jährliche Düngung mit Dolomitkalk (30 % Magnesiumkarbonat) zugeführt, werde künftig nur noch reinen Kalk düngen- Stickstoff (löslich): 15,8 mg/kg, Sollwert: 11-40, liegt im unteren Bereich des Optimums, nie Stickstoffdünger gestreut- Eisen: 536 mg/kg, Sollwert: 500-4000, untere Grenze des Optimums, Eisendüngung sinnvoll- Bor: 0,699 mg/kg, Sollwert: 0,1-2,1, liegt in Mitte des Optimums, nie gedüngt- Kupfer: 3,75 mg/kg, Sollwert: 2-50, hatte aus Angst vor zu viel Kupfer im Boden nur alle ca. 2 bis 3 Jahre Reben mit Kupfermitteln gespritzt, Sorge war unbegründet, kann wieder mehr Kupfermittel spritzen- Zink: 14,6 mg/kg, Sollwert: 10-100, liegt im unteren Bereich des Optimums, muss nicht gedüngt werden, da nur sehr geringer Zinkverbrauch, später mal düngen mit Zinkdünger- pH-Wert: 6,5, Sollwert: 5,5-7, liegt im Optimum, da Kalkdüngung empfohlen, keinen Branntkalk verwenden, damit pH-Wert nicht größer wird- durch Labor bestimmte Bodenart: sandiger Schluff (Us), schwach humos (h3) - Gabe von Kompost zur Erhöhung des Humusgehalt empfohlen.Düngeempfehlungen für mich:- geringe jährliche Gabe von Kalziumkarbonat, da an unterer Grenze des Optimums und zur Verbesserung der Pufferkapazität- Düngung von Eisen erforderlich, werde Eisensulfat ausbringen bzw. Eisenchelat als Blattdünger- werde künftig Kompost zugeben, der diesjährige Kompost ist schon anderswo verbraucht worden, Humusgehalt ist aber noch lange nicht kritisch, vor allem bei Reben.Fazit: Natürlich habt Ihr andere Böden und eine andere Vorgeschichte bezüglich Düngung als ich. Ich war überrascht über den sehr hohen Kalium- und Phosphorgehalt (nur mal Blattdüngung mit Phosfik gegen Pero), da beides nie gedüngt, Blaudünger, der Standarddünger der Kleingärtner, wäre also kontraproduktiv gewesen. Der hohe Magnesiumgehalt ist meine Schuld, da jährliche Düngung mit Dolomitkalk. Ich hatte angenommen, dass dem Boden mehr Mg entnommen wird. Ich war überrascht über den relativ hohen Stickstoffgehalt, da nie mit Stickstoff gedüngt.In der Literatur habe ich gelesen, dass bei den meisten Gartenböden zu viel Kalium und Phosphor vorhanden ist und deshalb Blaudünger zumeist falsch ist für Gartenböden - entgegen der Werbung. Das hat sich bei mir bestätigt. Ich sollte die nächsten 5 - 10 Jahre nicht mit Kalium, Phosphor und Magnesium düngen.Da Ihr andere Bedingungen habt, könnt Ihr meine Analyseergebnisse nur zum Anlass nehmen, selbst mal eine Bodenuntersuchung machen zu lassen. Das reicht alle ca. 5 Jahre. Vielleicht habt auch Ihr überraschende Ergebnisse und müsstest ganz anders düngen als es das Gefühl sagt.
Re: Bodenuntersuchung
Vollkommen richtig. Hier war alles im Optimum (Stickstoff, Phosphat, Magnesium), nur Kalium war absolut mangelhaft. Ich weiss nicht warum.
- thuja thujon
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Re: Bodenuntersuchung
Humoser Sandboden, der öfter mit Kompost gedüngt oder mit seinem grasigen Bewuchs gemulcht wird, da braucht man sich über hohe Phosphor- und Kaliwerte nicht wundern. Es kommt ja nichts weg. Der Wein holt sich seine Mineralien von weiter unten, der erschließt sich ja auch Bodenvorräte. Kompost ist genau so ein unausgeglichener Mehrnährstoffdünger wie Blaukorn. Die Düngeempfehlung meinte bestimmt auch nicht den saftigen Gartenkompost zum erhöhen des Humusgehaltes, sondern nährstoffarmen Grünschnittkompost. Wenn es speziell um Reben geht, da würde ich persönlich über eine Begrünung mit verholzenden Gründungpflanzen nachdenken. Ob Winterungen günstiger sind als Sommerungen, dass hängt vom Wasserangebot und von der Arbeit und Zugänglichkeit in den Rebzeilen ab. Nach dem zumindest hier regenreichen Winter wundert mich auch der geringe `Stickstoff löslich´ Wert nicht. Da wurde der Großteil ausgewaschen, bis die Probe gezogen wurde. Zieh mal jetzt eine Probe nach dem erwärmen und dem ersten hacken. Phosphor und Kali sind nicht flüchtig oder ausreichend mobil. Stickstoff ist nur (auf den ersten Blick) ok vom Gehalt her, weil er entweder schon im Grundwasser oder als Lachgas bzw Ammoniak in der Luft gelandet ist. Ich kann mich einfach nicht mit humosen Sandböden anfreunden. Da wächst doch trotz horrender Nährstoffgaben durch organische Dünger trotzdem nichts so wirklich vernünftig. Da liegen die wuchslimitierenden Ursachen doch ganz wo anders, Wasserangebot, lösliches Calcium usw.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität