Bisher ist es ein reines Gedankenspiel. Aber wenn sich der ideale Baum fände, könnte rasch ein handfester Plan draus werden: Ich überlege, eine Omorikafichte am Gartenrand durch einen Laubbaum zu ersetzen. Helft ihr mir beim Suchen nach "dem" Baum, bitte?Die Situation muss ich beschreiben, weil man sie wg. Hanglage schlecht mit Fotos darstellen kann: Ganz hinten im Garten, kurz vorm Waldrandzaun – sprich: unten am Hang – haben die Erbauer unseres Hauses vor knapp 40 Jahren Koniferen gepflanzt, Rotfichte, Omorikafichte, Koreatanne, Kiefer. Ihre Nachfolger (=unsere Vorgänger) haben Topf-Weihnachtsbäume

dazugesetzt, Blaufichte, Nordmanntanne, sowas. An das Kleinzeug habe ich bald nach dem Einzug die Säge gelegt. Die Kiefer ist – leider – eines Wintertages umgekippt. Die Koreatanne, schütteres Ding, ist gefällt. Geblieben sind a) die Rotfichte, ca. 23m hoch, knackgesund, Queen der Hinten-links-Gartenecke, prächtiger Hintergrund für ein "Wäldchen" von Japanahorn-Minis, Strauchpäonien und-Co., und b) die Omorikafichte als schlanke kleine Schwester weiter vorne (=etwas höher am Hang).Dummerweise wachsen Omorikafichten rasant. Unser Exemplar ist jetzt ca. 20m hoch, der Kleine-Schwester-Status war mal. Ästhetisch nicht mehr ideal. Und bei noch mehr Höhe könnte es künftig Sturm-Probleme geben (zwei Gärten weiter hat der Orkan "Xynthia" im Februar 2010 binnen Minuten drei ähnlich große Omorikas flachgelegt). Zudem nervt der Wurzelfilz –
eine große Fichte ist eigentlich genug (die Rotfichte soll auf jeden Fall bleiben). Und jetzt grübele ich, welcher große kleine oder kleine mittelgroße

Laubbaum eventuell an die Stelle der Omorikafichte treten könnte. Wanted: - Höhe mindestens 6, maximal 12-14 Meter- Habitus eher hochformatig, keine ungebührlich breite Krone (wg. Grenznähe); 6m Durchmesser sind ok, mehr geht nicht - nicht zu spätfrostempfindlich (wg. "Kaltluftsee")- nicht zu windempfindlich- kein "Allerweltsgehölz", gerne leicht exotisch (wg. Umfeldbepflanzung)- Verfügbarkeit in größerem Format (ich bin keine 20 mehr und will nicht ewig warten)- nicht gar zu langsamer Wuchs- Blüten, frühestens ab April, gern auch später (Blüten sind aber kein Muss) - Herbstfärbung- schöne Rinde oder sonstiger Winteraspekt Voraussetzungen: - Klima: WHZ 7b, "Kaltluftsee"- Boden: in der Tiefe lehmig-tonig, obendrauf dicke Humusschicht, leicht sauer (pH 6,5-7), sehr nahrhaft, hält gut Feuchtigkeit - Wasser: Jahresniederschlag durchschnittlich 850mm, wg. Lage unten am Hang kaum je Trockenheit (nur zieht die Rotfichte einiges weg), in Extremsommern läuft der Sprenger- Lage/ Licht/ Luft: Rotfichtenschatten von Ostsüdost, leichter Obstbaumschatten von Nordnordost, sonst offen, hell, sonnig – Wind hat von West und Südwest freie Bahn Falls aus dem Gedankenspiel wirklich ein Projekt entsteht, würde die Omorikafichte so entfernt und der Boden so aufgefrischt, dass es keine Restriktionen für einen neuen Baum gäbe. Trotzdem finde ich die Auswahl schwierig. Auf der Vielleicht-Liste stehen bisher: 1. Styrax japonicum oder – besser, weil größer – S. obassia 2. Halesia monticola (aber wie lange braucht die, bis sie 6m geschafft hat?)3. Magnolia, eine nicht zu früh blühende Sorte mit eher schmalkegeliger Krone (was gibt’s da?)4. Cercidiphyllum japonicum (aber wird der nicht zu breit?)Aus dem Rennen sind bereits:- Cladrastis lutea: Traumbaum, leider viel zu querformatig- Liriodendron tulipifera 'Fastigiata': Traumbaum, die Art wird jedoch viel zu groß; die kleinere Sorte wäre bloße Notlösung, weil ich Säulen nicht wirklich mag (allerdings entlockte ein
spezielles Habitusfoto mir einen begehrlichen Seufzer

…)- Nothofagus obliqua: zu groß, außerdem steht bereits eine Nothofagus antarctica im Garten- Nyssa sylvatica: viel zu groß- Nyssa sinensis: für den Kaltluftsee wohl nicht ausreichend frosthart (Bärtels sortiert sie in WHZ 8a). Habt ihr weitere Ideen fürs Gedankenspiel? – Merci

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P.S. Wenn sich "der" Baum nicht findet, bleibt die Ecke erstmal so; Kompromisse will ich da nicht. Picea omorika wirkt ja schon elegant. Und das Fichtenpaar hat was, trotz aller Einwände. Die Rotfichte wurde vom Fachmann auch als standfest beurteilt.
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)