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Warum Kaliseife gegen Blattläuse... (Gelesen 17931 mal)
Moderator: Nina
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Warum Kaliseife gegen Blattläuse...
... und keine Natriumseife? Täte es normale Kernseife (also Natriumseife) nicht? Ich krieg' ohne Probleme in Hitze 20 Gramm geraspelte Kernseife auf einen Liter abgekochtes Wasser gelöst. Ist auch lauwarm noch als Sol gelöst, erstarrt erst in der Kälte zu einem Gel.Gerade mal zum Verständnis der Grundlagen gefragt, warum muss es also Kaliseife sein, würde eine entsprechend gelöste Natriumseife nicht wirken, die Pflanzen verbrennen - oder warum wird immer diese heutzutage so schwer erhältliche Kaliseife empfohlen?Viele Grüßeb-hoernchen
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- Daniel - reloaded
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Re: Warum Kaliseife gegen Blattläuse...
Vermutlich geht es um die einfachere Handhabung.Die Kaliumsalze der Fettsäuren ergeben eben Schmierseife die deutlich einfacher mit Wasser mischbar ist.Und spritzbar sind eben nur wasserflüssige Medien und keine Gele etc.Ob die Kernseife anders oder schlechter wirkt oder für Pflanzen schlechter verträglich ist weiß ich nicht.Es ist schlicht umständlich für jede Spritze 200g Kernseife zu raspeln, 10Liter Wasser zu erhitzen, das Ganze zu lösen, abkühlen zu lassen, zu hoffen, dass es nicht zu weit runterkühlt und dann auszubringen.P.S.: Wieso es irgendwie schwierig sein sollte Schmierseife zu kaufen erschließt sich mir allerdings auch noch nicht.
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
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- RosaRot
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Re: Warum Kaliseife gegen Blattläuse...
Es gibt doch flüssige Schmierseife in Eimerchen, oder Seife als Granulat, die sich auch leicht lösen lässt.
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
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Re: Warum Kaliseife gegen Blattläuse...
Eben - hast du mal auf das Kleingedruckte, die Inhaltsstoffe geschaut? Die meisten heute gängigen "Schmierseifen" sind keine Kalisalze von Fettsäuren mehr, sind z. T. pH-neutral, häufig werden Fettalkoholsulfate angeboten.Stimmt, man kann Kaliseife noch kaufen, wenn man konkret danach schaut, am ehesten im Internet - nicht in der Drogerie. Das ist dann meist eine 10 - 15%ige Lösung. Zur Anwendung gegen Läuse wird meist eine 2%ige Zubereitung davon angegeben - das wäre dann nur mehr 0,2 - 0,3%ig auf das reine Kaliumsalz bezogen - wäre das die richtige Konzentration zur Anwendung bei Pflanzen?
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- Daniel - reloaded
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Re: Warum Kaliseife gegen Blattläuse...
Jetzt versteh ich nur noch Bahnhof.....Zumindest hier in und um Hamburg ist es kein Problem brauchbare Schmierseife zu kaufen. Ja, man muss allerdings gucken, weil lange nicht mehr alles was als "grüne Seife" angeboten wird auch tatsächlich noch Schmierseife ist.Die Anwendungskonzentration war, ist und bleibt 2%.Neudosan enthält 515g je Liter Kaliseife bzw. Kalisalze natürlicher Fettsäuren, der Rest wird schlicht Wasser aus der Produktion sein.Allerdings erschließt sich mir nicht ganz warum ich bei den Mengen nicht ganz einfach auf ein Präparat wie Neudosan zurückgreife statt lustige Experimente mit Ketnsrife zu machen....
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- thuja thujon
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Re: Warum Kaliseife gegen Blattläuse...
Der Grund für das Kaliumsalz ist hauptsächlich der Umweltschutzgedanke. Kalium ist ein Pflanzennährstoff und hat im Vergleich zu Natrium eine weniger schädliche Salzwirkung. Da es ein Pflanzennährstoff ist, wird er von der Pflanze früher oder später aufgenommen, das ist in gärtnerischen Kulturen idR. kein Problem. Natrium wäre unnützer Ballast mit einem bedenklichem Umweltprofil (Auswirkungen auf das Bodengefüge (Verkittung der Ton-Humus-Komplexe wird durch Natrium massiv gestört) usw). Die selbe Denkweise liegt auch beim Mehltaumittel Kaliumhydrogencarbonat zugrunde. Natriumhydrogencarbonat kennt jeder aus der Küche, hat eine ähnliche Wirkung. Aber nur weils jeder kennt, heißt das noch lange nicht, das es unbedenklich wäre. Deswegen wurde auch in diesem Fall dem weniger problematischen Wirkstoff der Vorzug gegeben. Wer jetzt denkt, das bisschen macht doch nichts, dem sei gesagt, dass 2%ige Spritzlösungen, und die meist auch noch tropfnass gespritzt, das Ultima Ratio im Pflanzenschutz ist. Andere gängige Mittel werden eher mit 0,02% eingesetzt, es gelangt im Vergleich zu den, ich sag mal `physikalischen Chemiewirkstoffen´ also nur ein Bruchteil der Menge in die Umwelt.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Re: Warum Kaliseife gegen Blattläuse...
Bin zwar nicht b-hoernchen, trotzdem danke für deine Ausführungen thuja thujon. 

^^
- cydorian
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Re: Warum Kaliseife gegen Blattläuse...
TT hat Recht, es gibt noch mehr Gründe. Andere Seifenmischungen sind für die Blätter mancher Gewächse nicht gut und eventuelle Reste aus diversen Zusatzstoffen will auch niemand auf Pflanze oder im Boden. Auch die Handhabung wurde schon genannt. Ich hab da einen sehr günstigen 2kg-Eimer und streiche mir mit einem Löffel die geleeartigen, goldfarbigen Seifenbatzen raus. In heissem Wasser löst sie sich schnell und problemlos.Kernseife ohne Zusätze kriegt man mittlerweile noch schwerer und sie ist auch teurer. War vor lange Zeit vielleicht mal anders, aber heute ist reine Kernseife schon wieder ein Öko-Ausnahmeprodukt...Wer sich für die exakten Details der typischen Mischung und ihre Varianten interessiert:http://oekologischerlandbau.jki.bund.de ... ?menuid=54
Re: Warum Kaliseife gegen Blattläuse...
Gewerblich kann ich ja verstehen, dass man schwereres Geschütz auffahren muss. Aber im Privatgarten? Wenn ich Blattläuse sehe, nehme ich den Gartenschlauch und spüle sie runter. Beim Efeu schneide ich zusätzlich die verlausten Spitzen ab.
Re: Warum Kaliseife gegen Blattläuse...
Kaliseife ist ein ebenso "schweres Geschütz" wie Essig oder Pelargonsäure, d.h. ökologisch absolut unbedenklich.Kalium ist, wie hier auch schon erwähnt, für Pflanzen Dünger und im Boden vorhanden, und die Seifenanionen (Stearat, Oleat, Palmitat u. Ä.) sind natürliche Fettsäuren, wie sie auch in Fetten und Ölen vorkommen. Die sind nicht bloß zu 100 % biologisch abbaubar, sondern ganz normale Stoffe im Stoffwechsel praktisch aller Organismen, sowie wie Zucker und Aminosäuren."Ökologischer" geht es kaum noch.
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Re: Warum Kaliseife gegen Blattläuse...
Ebenfalls herzlichen Dank für eure Ausführungen.Wenn ich's richtig verstanden habe, soll die Konzentration der Anwendungslösung 2%ig bezogen auf wasserfreie Kaliumsalze der Fettsäuren sein-?Das wäre, wenn man einen Kanister mit einer 10 - 15%igen Lösung hat, z. B. so etwas:http://www.ebay.de/itm/Kaliseife-Kalisc ... jYtIgjRqGw ca. 130 - 200ml dieser Lösung zu einem Liter Anwendungslösung verdünnt-?
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Re: Warum Kaliseife gegen Blattläuse...
Warum macht Ihr das so umständlich. Ein kleiner Spritzer Spülmittel - Menge, als wenn man Geschirr abwaschen will -wirkt bestens gegen Blattläuse. Ich habe es schon bei Rosen und auch schon bei der Schwarzen Bohnenlaus ausprobiert. Ich mache es allerdings nur, wenn überhaupt keine Nützlinge erscheinen und die Läuse völlig überhand nehmen, ansonsten überlasse ich es den Nützlingen, die sind von einer Seifen- oder Spülmittelbehandlung nämlich auch hin.
- Daniel - reloaded
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Re: Warum Kaliseife gegen Blattläuse...
Och b-hoernchen mach dir das Leben doch nicht schwerer als es ist.Woher willst du denn wasserfreie Kaliseife kriegen?Du nimmst, ganz ohne rechnen, ganz ohne denken und ganz ohne analysieren eine 2%ige Lösung der handelsüblichen Schmierseife (z.B. die aus deinem Link) oder Neudosan und spritzt sie tropfnass auf die befallenen Pflanzen.Sollte das tatsächlich nicht wirken (sollte mich in diesem Fall wundern, hatte ich mal bei grüner Seife die keine echte war) gehst du auf 4% hoch. Das hat bislang immer gereicht.
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Re: Warum Kaliseife gegen Blattläuse...
ich schließ mich mal Obst an, bisher hat bei mir immer pures Wasser oder Wasser + Spüli geholfen. Nistkasten aufhängen hilft auch, die Meisen mustern alles sorgfältigst durch auf Blattläuse.
Re: Warum Kaliseife gegen Blattläuse...
Außer einer Seifenlösung hilft auch emulgiertes Rapsöl (spritzen). Das gibt es teuer bei Neudorff zu kaufen, aber für größere Anbauflächen beschafft man sich den Emulgator und mischt diesen mit dem Rapsöl selbst. Die Rapsölemulsion behindert die Atmung von Läusen und anderen tierischen Schädlingen.