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Reis als Saatgut-Trockenmittel? (Gelesen 5414 mal)

Die verschiedenen Vermehrungsmethoden bei Stauden und Gehölzen, Abbau von Keimungshemmern, Sporenaussaat, Herstellen und Zusammensetzung keimarmer Aussaatböden etc.

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Rib-2BW
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Reis als Saatgut-Trockenmittel?

Rib-2BW »

Hi, schnelle Frage am Rande. Saatgut soll man dunkel und trocken halten. Kann man da nicht Reis als Trockenmittel nehmen? Im Lokal kann man das im Salzstreuer sehen. Danke.
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Quendula
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Re: Reis als Saatgut-Trockenmittel?

Quendula » Antwort #1 am:

Du brauchst etwas, was hygroskopischer ist als das was trocken bleiben soll. Im Salz funktioniert Reis nicht. Aber der Reis bleibt mit dem Salz, was das Wasser im Streuer gut bindet, schön trocken :D. Diese Trocknungsdingerrollen für Doppelfenster haben, glaube ich, auch ein Salz als wasseraufnehmendes Substrat drin.
Wenn Dein Saatgut gut getrocknet ist, kannst Du es doch in trockener Umgebung aufbewahren ???. Das sollte genügen. So hygroskopisch sind Samen doch nicht, oder?
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zwerggarten
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Re: Reis als Saatgut-Trockenmittel?

zwerggarten » Antwort #2 am:

ist ein reiskorn eigentlich kein same?

und warum sind denn nun reiskörner in salzstreuern, doch wohl nicht zum trocken bleiben?
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moin

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Krokosmian
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Re: Reis als Saatgut-Trockenmittel?

Krokosmian » Antwort #3 am:

Weil früher im Kochsalz noch andere Salze mit drin waren (es praktisch unreiner war), welche aus der Umgebungsluft Wasserdampf gezogen hatten. Dadurch wurde das ganze Salz bröselig, die Löcher vom Streuer verstopften. Die Stärke im Reiskorn sollte wiederum das Wasser aus dem Salz "rausziehen", wodurch das Salz rieselfähig bleiben sollte.

Richtig? Ist mir von irgendeiner Hausfrauenzeitschrift die beim Zahnarzt rumlag so in Erinnerung. (Spiegel und Focus waren von Anderen belegt :()

Sorry fürs OT
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Rib-2BW
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Re: Reis als Saatgut-Trockenmittel?

Rib-2BW » Antwort #4 am:

Das was Krokosmian schrieb, war mir auch bekannt, weshalb ich diese Frage stelle. Natürlich hätte ich Labor-trockenmittel kaufen können. Das ist so hydroskopisch, da bräuchte ich das Saatgut nicht einmal trocknen. Aber da wäre auch ein Exsikkator hilfreich und die sind teuer. Dannach müsste man das Blaugel (Trockenmittel) wieder getrocknet werden.

Da ist Reis billiger. Benutzen und wegwerfen. Und ja, Reis ist ein "Same" ;). Aber der Feld-Wald-Wiesen-Reis aus dem Markt keimt nimmer mehr...

Ich dachte nur man könnte den Reis als Trockenmittel benutzen, wenn das Saatgut nicht richtig getrocknet wurde oder wenn die Behältnisse nicht ganz dicht wären.

Ich wollte ja nur wissen, ob jemand Erfahrungen hat oder etwas darüber weiß.
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Krokosmian
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Re: Reis als Saatgut-Trockenmittel?

Krokosmian » Antwort #5 am:

Weiß natürlich nicht, um was für Saat es geht.

Aber wäre es denn nicht wesentlich einfacher, reife Samenstände abzuschneiden, diese in einem weit offenen Gefäß locker zwischenzulagern, dieses natürlich überdacht und luftig aufgestellt. Das solange bis alles trocken ist, vielleicht zwischendrin, spätestens am Ende, im fast wahrsten Wortsinn Spreu und Weizen trennen, dass es noch besser abtrocknet. Am Schluss den Samen dann in ein Papiertütchen füllen.

So hat es zumindest ein Gärtner vom alten Schlage, der Samen für den Handel produziert hat und dem ich eine Weile lang über die Schultern schauen durfte (!) gemacht. Ging völlig problemlos, das Wiesle war gemäht, der Fisch geputzt ;).

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Rib-2BW
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Re: Reis als Saatgut-Trockenmittel?

Rib-2BW » Antwort #6 am:

Ich will nicht mit dem Reis trocknen, sondern Saatgut trocken halten.
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Natternkopf
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Re: Reis als Saatgut-Trockenmittel?

Natternkopf » Antwort #7 am:

Rib hat geschrieben: 5. Sep 2016, 10:28
Ich will nicht mit dem Reis trocknen, sondern Saatgut trocken halten.


Das geht so.

Papiertütchen in Reis stellen, et voilà, passt.
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Re: Reis als Saatgut-Trockenmittel?

Rib-2BW » Antwort #8 am:

merci
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Re: Reis als Saatgut-Trockenmittel?

thuja thujon » Antwort #9 am:

Natternkopf hat geschrieben: 5. Sep 2016, 10:46
Rib hat geschrieben: 5. Sep 2016, 10:28
Ich will nicht mit dem Reis trocknen, sondern Saatgut trocken halten.


Das geht so.

Papiertütchen in Reis stellen, et voilà, passt.
Ich denke, Kies hat einen ähnlichen Effekt. Es hält das Wasser weg von der Samentüte, wenn es im Behältnis langsam nach oben steigt.

Eine Trockenwirkung von Reis, ich kann da keine Gründe dafür erkennen. Es gibt ein paar Poteine in den Samen, die hygroskopisch sind und die Quellung eines Samenkorns fördern sollen (kennt man zB von basilikum, wenn der milchig anläuft). Bei intakten Samen dürfte dessen Aktivität aber deutlich höher sein als die von abgeschrubbten Reiskörnern. Wenn beide Körner intakt sind, käme der Unterschied zwischen Gräsern und Dikotylen zum tragen, da kenne ich allerdings keine Literatur zum Thema.

Bei mir gibts Schraubgläser aus dem Laborbedarf, eine Holzkiste drumrum und in der Holzkiste die Kieselgelpäckchen vom Schuhe kaufen usw. Für irgendwas muss der Spleen der Frauen ja nutze sein...

Probleme habe ich trotzdem zB mit Petersilie, Tabak...
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Re: Reis als Saatgut-Trockenmittel?

Kasbek » Antwort #10 am:

thuja hat geschrieben: 7. Sep 2016, 00:14
Probleme habe ich trotzdem zB mit Petersilie, Tabak...


Wenn die einmal richtig trocken sind, machen die bei mir keine Probleme mehr: in eine Plastikbüchse von Kleinbildfilmen oder in ein Plasteschälchen, wo früher mal Fleischsalat u.ä. drin war, füllen, Deckel drauf und fertig. Hält jahrelang problemlos trocken. Probleme habe ich mit dieser Methode immer nur dann, wenn irgendwelche Samen nicht richtig trocken sind. Dann sind Fäulnis und Schimmel vorprogrammiert.
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Rib-2BW
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Re: Reis als Saatgut-Trockenmittel?

Rib-2BW » Antwort #11 am:

Kies ist nicht --hydroskopisch--. Reis schon. darum gehts.
Eva

Re: Reis als Saatgut-Trockenmittel?

Eva » Antwort #12 am:

thuja hat geschrieben: 7. Sep 2016, 00:14
Bei mir gibts Schraubgläser aus dem Laborbedarf, eine Holzkiste drumrum und in der Holzkiste die Kieselgelpäckchen vom Schuhe kaufen usw. Für irgendwas muss der Spleen der Frauen ja nutze sein...

Probleme habe ich trotzdem zB mit Petersilie, Tabak...


Wenn die Schraubgläser gut dicht sind, hilft es nix, wenn das Trockenmittel außerhalb der Gläschen liegt und die Samen im Gläschen noch Restfeuchte haben (und diese Kieselgelpäckchen sind irgendwann auch recht schnell erschöpft, lassen sich im Backofen reaktivieren - danach dann in eins dieser luftdichten Laborgläser geben bis zum Gebrauch).

PS: Petersilie geht glaube ich auch bei guter Lagerung nur im Folgejahr gut auf, älterer Samen ist bestenfalls Glückssache, meistens kommt kaum was.
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Quendula
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Re: Reis als Saatgut-Trockenmittel?

Quendula » Antwort #13 am:

thuja hat geschrieben: 7. Sep 2016, 00:14
Ich denke, Kies hat einen ähnlichen Effekt. Es hält das Wasser weg von der Samentüte, wenn es im Behältnis langsam nach oben steigt.

:D Wenn Du die Samentüten wasserdicht verpackst, geht das bestimmt.
Zum Reis gibt es hier eine Erläuterung, die schon mehrfach Geschriebenes noch einmal unterstreicht. Reis ist wahrscheinlich nicht hygroskopischer als Dein Saatgut, Rib-Esel. Daher nutzt Dir das nix. Um eine sichere Trockenhaltung zu gewährleisten, setz lieber auf diese Silikontütchen. Die kannst Du dann direkt in das Saatgut reinlegen. Frag doch in Deinem Umfeld rum, ob die Leute für Dich solche sammeln können :).
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kpc
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Re: Reis als Saatgut-Trockenmittel?

kpc » Antwort #14 am:

Warum sollte man einem an der Luft getrockneten Samen denn das letzte bisschen Restfeuchte auch noch entziehen ?
Wo in der Natur gibt es das denn ? ( kommt mir nicht mit der Atacama .... )
Es reicht völlig die trockenen Samen in einem Papiertütchen an einem nicht feuchten und nicht zu warmem Ort zu lagern.
Wer ganz sicher gehen will packt die Tütchen in eine Dose und legt sie in das Gemüsefach des Kühlschranks.
Im Kühlschrank ist immer trockene Luft.
The proof of the pudding is in the eating.
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