News:Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!
Ich hab einen schönen großen und alten Birnbaum im Garten, der allerdings kleine, steinharte runde Früchte bekommt, die man beim Abfallen von Baum definitiv nicht essen kann, wenn überhaupt.... Was könnte das sein, Sorte, Mostbirne, Kochbirne, Steinbirne?
Baum:
Früchte am Baum:
Frucht einzeln:
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Mich erinnert die Form der Frucht an die Bergamotte und da sie klein und hart ist an eine Wildform, die sicher nur zu Mostzwecken gepflanzt wurde. Ich habe eine Williams Christ, die mein Onkel nach dem Krieg auf eine mir unbekannte Unterlage veredelt hat, die aus dem Wurzelbereich am Stamm austreibt. Diese Austriebe tragen zuweilen Früchte, die Deinen in Form, Größe und Beschaffenheit zum Verwechseln ähnlich sind.
Ja, eine misglückte Veredelung mit durchgewachsener Unterlage war auch meine este Hypothese und das könnte auch gut sein. Allerdings hab ich inzwischen hier gelernt, dass es auch so etwas wie Steinbirnen, Kochbirnen gibt und ich wollte einfach mal versuchen, ob vielleicht doch jemand sagen kann dass es genau diese oder jene Sorte ist.
Wenn nicht ists aber auch nicht schlimm, der Baum ist wunderschön und ich freue mich, ihn im Garten zu haben. In der direkten Nachbarschaft 2006 neugepflanzte Birnen gedeihen übrigens sehr schlecht, sie sind noch immer dünne Jungbäumchen im Gegensatz zu den gleichzeitig gepflanzten Apfelbäumen, die schon richtige Bäume sind und reich tragen.
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Nach der nachvollziehbaren These von cydorian, dass Koch und Steinbirnen wegen dem Arbeitsaufwand immer recht großfrüchtig waren, dürften diese beiden Arten dann ja ausfallen.
Ist das so? Ich hab vor einer Weile zufällig eine Sendung über alte Gemüse- und Obstsorten gesehen, wo auch Birnen, die gekocht werden müssen, um verwertbar zu sein, gezeigt wurden - die Fruchtgrösse entsprach meiner, wenn ich mich recht erinnere ???
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Ich kenne auch Mostbirnen, die klein sind. Kochbirnen sind meistens groß. Wenn es eine Mostbirne sein sollte, müsste sie auch einen hohen Brix-Wert haben. Ich denke, dass es sich hier um eine Wildbirne handeln könnte. Hat der Baum Dornen (Muss nicht sein)? Schaue dir die Knospen an. Wenn sie spindelförmig sindnn ist es eine Wildbirne (Wertvolle geschützte Planze).
Ein Sämling, früher als Unterlage und zum brennen oder als Scheidbirne verwendet. Garantiert sehr gerbstoffhaltig. War aber schon früher nur als Unterlage gebraucht. Die kleinen Früchte ergeben wenig, aufsammeln mühsam.
Die hat man dem Apfelmost zugegeben, um ihn zu scheiden, zu klären. Meist deutlich unter 25% Anteil, sonst kommen die Gerbstoffe zu stark. In der richtigen Mischung machen sie den Apfelmost blitzblank und verbessern den Geschmack. Typische Sorten dafür waren die grüne Jagdbirne, Marxenbirne, Wolfsbirne.
Ach je, es wurde alles verwendet was irgendwie greifbar war und Gerbstoff hat. In unserer Region und zweifellos auch woanders auch Schlehen (der Most wurde davon natürlich rot), Mispeln, Quitten (heute wieder sehr beliebt), Elsbeere, Mehlbeere... das Wildobst hatten die Kinder zu pflücken. Das Sammelgut einfach mit in die Obstmühle zu den Äpfeln geworfen. Und eben auch sonst wenig brauchbare Kleinstbirnen. Die hat man aber noch viel lieber umveredelt. An alten Bäumen sieht man heute noch die Spuren.
Man kann diese Dinger schon auch anders verwenden, angeschlagen fermentieren lassen, hat man auch gemacht und tolle Getränke draus hergestellt (Jörg Geiger in Schlat macht das heute wieder), aber das war Luxus (heute auch :-), für den kaum jemand Zeit hatte.
Geniess den Baum, die Blüte und vergiss die Früchte. Immerhin hast du da auch einen Befruchter stehen, wenn du mal eine bessere Birne in der Nähe pflanzen willst. Mit viel Energie kannst du noch Schnaps draus machen, aber für einen Brand wird es kaum reichen und heutzutage trinkt das keiner mehr.
Ich wäre schon Interessiert ob das eine Holzbirne oder die Kleinstbirne ist. Hat er Dornen oder spindelförmige Knospen? Hier etwas zur Zubereitung der Holzbirne: https://www.uni-due.de/~bbo010/Wildobstrezepte_geringe%20Qualit%E4t.pdf ann kann auch mit diesen Birnen was anfangen. Google findet da bestimmt mehr...
Man kann auch mit grünen Kartoffeln was anfangen...
Das ist nie im Leben eine Wildbirne. Deren Früchte sind noch kleiner, runter bis 1cm. Von Stacheln war auch nicht die Rede. Und schliesslich ist das ein sehr seltener Baum, der nicht einfach so in einem Garten auftaucht. Die Wildbirne wächst wild, in Gärten geholt hat man sich die nicht.
Früher gabs sehr viele Mostbirnensorten, da wird sich heute kaum mehr jemand auskennen. Sofern da keiner mehr von der Überlieferung her nen Sortennamen hat, wird es schwer. Wenn man reinbeisst ist die Birne sehr herb? Sehr süss (trotz der Herbe, das muss man ausblenden)? Die Härte oder die Steinzellen waren beim Mosten egal, die stören nur beim Essen. Im Gegenteil, zum Mosten sind harte Birnen besser als teigige (zumindest in den alten Pressen).
Sind die Stiele immer so schief angewachsen? Das wäre ein sehr prägnantes Kennzeichen. Oder nur dieses Jahr durch den späten Frost?
Die Größe kann auch daher kommen dass der Baum ziemlich abgetragen und alt ist. Da läßt dann die Fruchtgröße nach und wenn es sowieso eine kleinfrüchtige Sorte war, dann ist das natürlich noch extremer.
Nicht auszuschließen ist auch ein selbst gezogener Sämling von anno dunnemals.