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Neubeschreibung einer Art (Gelesen 4979 mal)
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Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b
Neubeschreibung einer Art
Irgendwo bei den Stauden hat mal jemand vor kurzem eine Bemerkung gemacht, das für die Abgrenzung einer neuen Art wenigstens drei Merkmale notwendig sind, nach internationalem Standard.
Wo kann ich das nachlesen?
Wo kann ich das nachlesen?
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
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Re: Neubeschreibung einer Art
Bis Juli hab ich es nicht gefunden. Werde ihm morgen eine PMAnfrage schreiben. Zumindest kennt er sich aus.
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Axel
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Re: Neubeschreibung einer Art
Bei Eranthis hatte pumpot das auch erwähnt. Ich weiß nicht, auf welche Regel er sich dabei bezieht.
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Re: Neubeschreibung einer Art
Genau das war es, danke ich habe wohl zu früh aufgehört.
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Axel
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Re: Neubeschreibung einer Art
das Regelwerk ist sowieso ungenügend, wie pumpot auch erwähnte. Leider ist nicht vorgeschrieben die neue Art klar von den bereits gültig veröffentlichten abzugrenzen, indem man morphologische Unterschiede belegt. Publizieren kann jeder und wenn ein Journal die Arbeit annimmt, dann wird sie in der wissenschaftlichen Literatur entweder zitiert oder nicht. Schlussendlich hängt es von diesem Diskurs ab, ob die Veröffentlichung in der botanischen community akzeptiert wird oder nicht.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b
Re: Neubeschreibung einer Art
Danke, was mich interessiert ist vor allem ob da irgendwo die 3 Merkmale Regel als Mindestanforderung belegt ist.
Das sich keiner dranhält hat ja Pumpot ja schon erwähnt. Wissen scheinbar die entscheidenden Leute gar nicht.
Von einem der schon einige Arten neubeschrieben hat kam die Nachricht das er davon noch nie gehört hat.
Das sich keiner dranhält hat ja Pumpot ja schon erwähnt. Wissen scheinbar die entscheidenden Leute gar nicht.
Von einem der schon einige Arten neubeschrieben hat kam die Nachricht das er davon noch nie gehört hat.
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Re: Neubeschreibung einer Art
Ich habe Zweifel, dass es eine solche allgemeingültige Regel gibt. Was eine Abtrennung begründet, hängt vom Gliederungskonzept der jeweiligen Sippe und Verwandtschaft ab.
Es ist, wie pearl schreibt: entscheidend ist, ob eine beschriebene Sippe und ihr Name von der Fachwelt aufgegriffen werden. Das ist umso wahrscheinlicher, je besser sich die Beschreibung in ein bei der betreffenden Sippe bewährtes Konzept fügt oder indem sie ein offensichtlich verbessertes Konzept anbietet.
Es ist, wie pearl schreibt: entscheidend ist, ob eine beschriebene Sippe und ihr Name von der Fachwelt aufgegriffen werden. Das ist umso wahrscheinlicher, je besser sich die Beschreibung in ein bei der betreffenden Sippe bewährtes Konzept fügt oder indem sie ein offensichtlich verbessertes Konzept anbietet.
Re: Neubeschreibung einer Art
wenn einen die Sache interessiert, dann ist es sinnvoll sich den Zander anzuschaffen. Grundsätzliche Fragen zur Nomenklatur werden darin sehr gut benannt. Es reicht auch ein älteres Exemplar, man muss nicht die neueste Ausgabe, die Enzyklopädie anschaffen.
Hat man es mit englischen plantsmen zu tun, dann gilt das minimale Regelwerk sowieso nicht. Obwohl in der plantlist der RHS - die gibt es als print-Exemplar preiswert - ein paar einsichtsvolle Bemerkungen zur Nomenklatur stehen und eingeräumt wird, dass manches Taxon sich nicht an die inzwischen vereinbarten Regeln zur Nomenklatur hält, ist die Liste als Vergleichswerk sehr nützlich. Helleborus x hybridus ist zum Beispiel ein ganz regelwidriges Taxon.
Der Internationale Code der Nomenklatur für Algen, Pilze und Pflanzen (ICN oder ICNafp), englisch International Code of Nomenclature for algae, fungi, and plants, bis 2011 Internationaler Code der Botanischen Nomenklatur (ICBN) basiert auf turnusmäßigen Konferenzen bei denen um gemeinsame Standards gerungen wird. Es gibt deutlich nationale Interessen. Zusätzlich zum kolonialen Konflikt.
Warum zum Beispiel ordnet ein Chinese die Päonien des Kaukasus neu und beschränkt sich nicht auf die chinesische Flora? Warum werden die Spezies des Kaukasus nicht von Russen benannt und beschrieben? Wieso gibt es einen Interessenkonflikt zwischen britischen und amerikanischen Botanikern in der Trillium-Frage?
Aktuell beschäftigt mich die Frage der Mittelmeerflora. Im Grunde gibt es keine sicher indigenen Arten in dem ganzen Kulturraum. Die Suche nach Genzentren, also Diversitätszentren, mancher Arten ist ohne jedes Ergebnis. Iris germanica ist ebenso wie Olea europaea ein nomenklatorischer Artefakt.
Fazit: es wäre am sinnvollsten, die von Gärtnern und plantsmen verwendeten Namen einer schon in Ansätzen vorhandenen Nomenklatur konsequent zu unterziehen und für alle Gattungen Gruppennamen von Kultivaren einzuführen. Aconitum Arendsii, Clematis Viticella, Rosa Multiflora, Lilium Martagon ...
Hat man es mit englischen plantsmen zu tun, dann gilt das minimale Regelwerk sowieso nicht. Obwohl in der plantlist der RHS - die gibt es als print-Exemplar preiswert - ein paar einsichtsvolle Bemerkungen zur Nomenklatur stehen und eingeräumt wird, dass manches Taxon sich nicht an die inzwischen vereinbarten Regeln zur Nomenklatur hält, ist die Liste als Vergleichswerk sehr nützlich. Helleborus x hybridus ist zum Beispiel ein ganz regelwidriges Taxon.
Der Internationale Code der Nomenklatur für Algen, Pilze und Pflanzen (ICN oder ICNafp), englisch International Code of Nomenclature for algae, fungi, and plants, bis 2011 Internationaler Code der Botanischen Nomenklatur (ICBN) basiert auf turnusmäßigen Konferenzen bei denen um gemeinsame Standards gerungen wird. Es gibt deutlich nationale Interessen. Zusätzlich zum kolonialen Konflikt.
Warum zum Beispiel ordnet ein Chinese die Päonien des Kaukasus neu und beschränkt sich nicht auf die chinesische Flora? Warum werden die Spezies des Kaukasus nicht von Russen benannt und beschrieben? Wieso gibt es einen Interessenkonflikt zwischen britischen und amerikanischen Botanikern in der Trillium-Frage?
Aktuell beschäftigt mich die Frage der Mittelmeerflora. Im Grunde gibt es keine sicher indigenen Arten in dem ganzen Kulturraum. Die Suche nach Genzentren, also Diversitätszentren, mancher Arten ist ohne jedes Ergebnis. Iris germanica ist ebenso wie Olea europaea ein nomenklatorischer Artefakt.
Fazit: es wäre am sinnvollsten, die von Gärtnern und plantsmen verwendeten Namen einer schon in Ansätzen vorhandenen Nomenklatur konsequent zu unterziehen und für alle Gattungen Gruppennamen von Kultivaren einzuführen. Aconitum Arendsii, Clematis Viticella, Rosa Multiflora, Lilium Martagon ...
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— Robert M. Sapolsky
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Re: Neubeschreibung einer Art
Und nicht vergessen, dass Sippengliederung (Taxonomie) und Benennung (Nomenklatur) zwar eng miteinander zu tun haben, aber doch zwei verschiedene Dinge sind. ;)
Re: Neubeschreibung einer Art
du meinst, dass Helleborus x hybridus ein ganz regelwidriger Namen ist und das Taxon von den plantsmen völlig unberührt ist? Wahrscheinlich! Helleborus x hybridus ist in dieser Hinsicht dann kein regelwidriges Taxon, sondern ein grottenfalscher Name.
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Re: Neubeschreibung einer Art
Zu Helleborus-Hybriden meine ich mal lieber gar nichts. 8)
Ich wollte nur sagen, dass die Regeln für die Benennung von Pflanzen keine Regeln für die taxonomische Gliederung von Pflanzen sind. So hab ich es bisher jedenfalls verstanden.
Ich wollte nur sagen, dass die Regeln für die Benennung von Pflanzen keine Regeln für die taxonomische Gliederung von Pflanzen sind. So hab ich es bisher jedenfalls verstanden.
Re: Neubeschreibung einer Art
genau! Die Regeln für die Nomenklatur sind ein künstliches System um die Kommunikation überhaupt möglich zu machen. Die Taxonomie gliedert die Fülle der Organismen nach ihrer Stammesgeschichte.
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