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Weißer Belag auf Stachelbeere (Gelesen 5803 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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Spitz
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Weißer Belag auf Stachelbeere

Spitz »

Hallo,
was ist denn das für ein weißer Belag auf den verholzten Teilen der Stachelbeere (siehe Fotos)? Die Pflanze hatz auch schon im Sommer sämtliche Blätter abgeworfen. Meiner Meinung war hierfür der Grund Mehltau, da auch die danebenstehenden Weinreben und auch Staudenphlox befallen wurden...

Was kann ich gegen diesen weißen Belag machen? Schadet er der Stachelbeere?

Vielen Dank und
LG
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Spitz
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Re: Weißer Belag auf Stachelbeere

Spitz » Antwort #1 am:

...und noch ein Foto davon...
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Rib-2BW
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Re: Weißer Belag auf Stachelbeere

Rib-2BW » Antwort #2 am:

Ist das eine alte Stachelbeersorte? Wie bzw. wo steht sie denn? Mehltau empfindliche Stachelbeersorten müssen frei, luftig und eher sonnig stehen. Relativ weit von anderen Pilzschleudern weg. Die Pflanzen müssen immer schnell abtrocknen, wenn es geregnet hatte. Dies gilt auch für alte Sorten. Wenn das eine alte Stachelbeersorte ist, kann sie vom Stachelbeermehltau betroffen sein, was das Ende für die Pflanze bedeuten würde. Wenn du mehrere alte Stachelbeersorten hast, dann wäre eine Rodung oder eine Umsetzung (weit weg) ratsam, um andere Pflanzen zu schützen. Schwarze Johannisbeeren sind auch davon gefährdet.

http://magazin.gartenzeitung.com/Hausmittel-gegen-Pflanzenkrankheiten/Amerikanischer-Stachelbeermehltau-naturlich-bekampfen.html
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partisanengärtner
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Re: Weißer Belag auf Stachelbeere

partisanengärtner » Antwort #3 am:

Da sollten aber schon die befallenen Blätter und Beeren aufgefallen sein.
Kann das auch ein Befall mit Wollläusen oder Schildläusen sein?

Stachelbeermehltau hatte ich auch einmal. Den Strauch Bodeneben abschneiden hat im darauffolgenden Jahr zu einem gesunden Strauch geführt. Ein Jahr später hat er auch wieder getragen. War ein sehr wohlschmeckender Sämling und daher ein Unikat.
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Axel
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Daniel - reloaded
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Re: Weißer Belag auf Stachelbeere

Daniel - reloaded » Antwort #4 am:

So ganz spontan fallen mir zu den Bildern Kommaschildläuse ein.

Hast du nochmal ein Bild das den "Belag" noch deutlicher zeigt?

Stachelbeermehltau ist das meiner Meinung nach nicht. Der zeigt sich schon früh im Jahr durch den erst weißen, später von der Mitte her verbräunenden Belag auf Blättern und Früchten, das kann man nicht übersehen!
Übrigens ist Mehltau sehr wirtsspezifisch, d.h. dass eine vermehltaute Rebe, Staude oder sonstwas rein gar nichts mit Mehltaubefall an Stachelbeeren zu tun hat, das ist ein komplett anderer Pilz.. Eine infizierte Stachelbeere infiziert keine Rebe und umgekehrt, selbst dann nicht, wenn sie so dicht beieinander stünden, dass sie sich berühren.

Wenn bei dir alle möglichen Pflanzen schon relativ früh Mehltau kriegen zeigt das jedoch, dass dein Standort sehr ungünstig ist. Jetzt im Herbst ist Mehltaubefall an etlichen Pflanzen mehr oder minder normal.
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Elro
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Re: Weißer Belag auf Stachelbeere

Elro » Antwort #5 am:

Die Triebe zeigen nach meiner Meinung auch den Stachelbeermehltau zusätzlich zu den Läusen.
Meist sind die Spitzen befallen. Ich würde da mal großzügig alle alten Triebe raus schneiden.

Noch etwas, der Stachelbeermehltau wandert nicht zum Phlox oder den Reben, das ist ein anderer Stamm.
Liebe Grüße Elke
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thuja thujon
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Re: Weißer Belag auf Stachelbeere

thuja thujon » Antwort #6 am:

Ich tippe auf Maulbeerschildlaus und bis jetzt kenne ich noch nichts, was dagegen geholfen hat.

Ich schneide ab und verbrenne. Alternativ sterben die Äste ohne eine Behandlung (die es nicht zu geben scheint, Öl hilft nicht wirklich) meist nach 1-3 Jahren ab.

Gerade beim Beerenobst bin ich mit Stecklingen machen und neu pflanzen und in gut wüchsigem und gepflegtem Zustand halten bis jetzt noch am ehesten gut gefahren.

Kontrolliere auch mal andere Pflanzen: vor allem Flieder, aber auch vieles andere mehr sind gerne weiß bepudert.

Bekämpfungstips:
http://www.baumpflege-schweiz.ch/pdf/phytopatho/maulbeerschildlaus.pdf
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Spitz
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Re: Weißer Belag auf Stachelbeere

Spitz » Antwort #7 am:

Hallo,
wie dumm bin ich... Ich bin gar nicht auf den Gedanken gekommen es könnten Läuse sein... ::)

Der Standort ist eigentlich vollsonnig und schön windig... Es handelt sich um eine neuere Sorte Invicta.

Hier noch ein paar Nahaufnahmen - zumindest etwa nähere (so nahe ich halt bei den Stacheln hinein komme) Fotos.

Könnt ihr mir sagen welche Läuse es genau sind? Ist aber vermutlich anhand der Bilder sehr schwer zu erkennen oder?

Vielen lieben Dank!
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Elro
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Re: Weißer Belag auf Stachelbeere

Elro » Antwort #8 am:

Vergleiche doch mal die Datei die thuja thujon gepostet hat. Danch sieht es wirklich nach Maulbeerschildlaus aus.
Liebe Grüße Elke
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Spitz
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Re: Weißer Belag auf Stachelbeere

Spitz » Antwort #9 am:

Ja das denke ich leider auch... Also ist die Pflanze +- dem Tode geweiht? Weil wenn ich die befallenen Triebe abschneide gibts nix mehr von ihr... Oder meint ihr es hat Sinn sie laufend abzureiben? Angeblich hat das ja auch wenig Sinn...

LG
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partisanengärtner
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Re: Weißer Belag auf Stachelbeere

partisanengärtner » Antwort #10 am:

Wenn ich das in dem Link richtig gelesen habe, sollte regelmäßiges Abbürsten schon eine starke Wirkung zeigen. Dabei sollte man aber alle borkigen Stellen erwischen, auch wo keine weißen Beläge sind. Da dort die meisten Weibchen leben, eben außerhalb der Männchenlarvenbereiche.
Gottseidank kenn ich die noch nicht, aber das wird vermutlich nicht so bleben.
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Axel
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Re: Weißer Belag auf Stachelbeere

Elro » Antwort #11 am:

Großzügig wegschneiden, der Rest bürsten und warten was nächstes Jahr austriebt. Normal kommen da immer viele neue Bodentriebe. Dann würde ich den alten Rest wegschneiden. Das wäre so mein erster Gedanke.
Liebe Grüße Elke
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Re: Weißer Belag auf Stachelbeere

thuja thujon » Antwort #12 am:

Die meisten Triebe brauchen mindestens ein Jahr, bevor sie nennenswert befallen werden.

Je besser der Wuchs ist, desto später kommen die Maulbeerschildläuse. 2-3 Jahre kann man Triebe in einem Extrembefallsgebiet ohne jegliche Bekämpfungsmaßnahmen halten. Wenn sie vor sich hinmickern, dauerts nichtmal ein Jahr.

Gut versorgte und regelmäßig geschnittene Pflanzen kann man aber auch Jahrelang erhalten und gesund pflegen. Nur durch auslichten, wüchsig halten und ohne spritzen. An meine Johannisbeer- und Stachelbeerspindeln trauen sie sich jedenfalls nicht so richtig dran.
Da gibts selten mal einen Anfangsbefall. Den schneide ich weg und verbrenne ihn zügig auf dem Grill.

Es scheint aber auch hier gute und schlechte Jahre zu geben. Zum roden würde ich jedenfalls nicht raten. Aber einfach machens die Viecher einem auch nicht.
Unterm Strich lege ich jetzt halt mehr Sicherungskopien an und habe so öfters auch mal welche abzugeben.
Auf 3 Schrebergärten gucken wir schon, dass wir definitiv 2 neue, kräftige Pflanzen pro Jahr nachziehen. Wenn man 2 Jahre in Folge keine neuen braucht, weil auch kein bodenbürtiger Pilz zugeschlagen hat, umso besser.
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