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Das Thema ist lange in meinem Faulheitskontinuum liegengeblieben, also:
Im Sommer war unser über 60 Jahre alter 'Geheimrat Dr. Oldenburg' an einem großen Ast (nicht am Stamm) von einem blutenden Konsolenpilz besiedelt. Der Baum hat schon mehrere tote Äste, treibt aber im oberen Bereich und auch nahe am Stamm gut aus. Muss ich mir sehr große Sorge machen oder kann man noch ein paar Jahre oder mehr für den Baum herausschinden?
Hier 3 Fotos 2 x unterseits und danach 1 x oberseits:
Diese Sorte Pilze ist, soweit ich weiß, nicht ganz so aggressiv wie z.B. der Hallimasch und braucht schon ein paar Jahre bis er den Baum killt. Aber ewig wird es wohl auch mit diesem Pilz nicht mehr dauern.
60 Jahre sind für einen Apfel noch nicht viel, aber die Sorte wird nicht so langlebig sein. Der Pilz wird dem Baum aber zu sehr schaden, das wird nicht mehr lange gutgehen.
J hat geschrieben: ↑30. Okt 2016, 13:28 ....das wird nicht mehr lange gutgehen.
Zeit ist relativ. So einer wächst auf Nachbars Baum, aber zu weit oben als daß ich für ein Foto ran käme. Ich wohne dort seit 8 Jahren. Als ich eingezogen bin hatte er den schon, also würde ich sagen, Du hast noch Zeit. Ich würde Sternrenettes Vorschlag folgen.
Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt. (Friedrich Schiller)
Wenn dir die Sorte schmeckt: Pilze abreissen, Baum weiter wachsen lassen. Der Baum könnte noch gut ein Jahrzehnt stehen und viele Früchte bringen. Früher oder später bringt ihn der Pilz aber um. Bis dahin: Ernten und geniessen. Wenn du sowieso von anderen Sorten träumst: Absägen und gleich was Neues pflanzen.
cydorian hat geschrieben: ↑30. Okt 2016, 13:42 Wenn dir die Sorte schmeckt: Pilze abreissen, Baum weiter wachsen lassen. Der Baum könnte noch gut ein Jahrzehnt stehen und viele Früchte bringen. Früher oder später bringt ihn der Pilz aber um. Bis dahin: Ernten und geniessen. Wenn du sowieso von anderen Sorten träumst: Absägen und gleich was Neues pflanzen.
................ich würd einen neuen Apfelbaum pflanzen, mich daran erfreuen wie dieser wächst und mit diese Freude im Herzen - das mildert das Abschiednehmen - langsam von meinem alten Apfelbaum Abschied nehmen.
Es geht mir eigentlich nicht um Ertrag, und es freut mich, wenn möglichst viele Lebewesen auf dem Baum "wachsen", d.h. biologische Komplexität steht bei Weitem vor dem Nutzprinzip.
Natürlich klingt das ganz sinnvoll, schon vorab einen neuen Baum zu setzen. Dafür fehlt leider der Platz und es ist auch in den letzten 50 Jahren durch Beschattung und Wurzelkonkurrenz städtischer Feldahorne ein ziemlich schlechter Standort geworden. Die Bäume werden aber vermutlich im Rahmen von Baumaßnahmen gefällt (was auch schade ist - die Siedlung wird dadurch steriler). Jedenfalls kann es für den Geheimrat nur besser werden.
O.K., aber den befallenen Ast werde ich stammnah absägen. Die Fruchtkörper sind inzwischen selber abgefallen, aber mit etwas Glück ist der Pilz noch nicht so extrem ausgebreitet. Ich hoffe ja auf weitere 10 Jahre für den alten Kerl.
micc hat geschrieben: ↑30. Okt 2016, 15:33 Dafür fehlt leider der Platz
Dachte ich mir, deshalb auch kein Rat "nebenan" gleich was Neues zu pflanzen. Ich würde auf jeden Fall warten, bis die Bedingungen besser sind, der Ahorn weg. Halbschatten und Wurzelkonkurrenz von Waldbäumen führt zu unbefriedigendem Wachstum von Jungbäumen.
Porlinge bringen Bäume selten um, beschleunigen aber ihr Ende.
micc hat geschrieben: ↑30. Okt 2016, 13:01 Im Sommer war unser über 60 Jahre alter 'Geheimrat Dr. Oldenburg' an einem großen Ast (nicht am Stamm) von einem blutenden Konsolenpilz besiedelt. Der Baum hat schon mehrere tote Äste, treibt aber im oberen Bereich und auch nahe am Stamm gut aus. Muss ich mir sehr große Sorge machen oder kann man noch ein paar Jahre oder mehr für den Baum herausschinden?
Ähnliche Pilze, allerdings mit nicht ganz so intensiv rotbrauner Oberfläche, hat einer meiner alten Apfelbäume (Sorte unbekannt – früher mal landläufig als Berlepsch bezeichnet, aber der ist's nicht und der Königinapfel, als der er später bezeichnet wurde, auch nicht) schon seit etlichen Jahren (10 reichen nicht). Es stirbt auch immer mal ein Ast ab, aber etliche grünen immer noch und bringen alle zwei Jahre auch reichlich Früchte. (Dieses Jahr gab's keine.) Die Pilze sitzen direkt am Stamm, daher wäre Absägen in meinem Falle kontraproduktiv ;)
Wer Saaten sät, wird Ernten ernten. (Sander Bittner)
in meinem Garten steht ein Gravensteiner, der so um die hundert Jahre alt sein muss. Der Baum stand schon, als mein Großvater das Grundstück 1920 kaufte. Seit mehr als 20 Jahren kümmere ich mich um den Garten. Der Gravensteiner hatte anfangs auch einen großen Pilz am Stamm, einen Schwefelporling. Ich habe den Pilz mit einem Messer ausgeschnitten und dann die Stelle mit N.....ff Baumbalsam behandelt, da sind Fungizide drin. Der Pilz ist im folgenden Jahr an der gleichen Stelle wiedergekommen, war aber kleiner. Ich habe wieder genau so behandelt, Pilz sauber rausoperiert und Baumbalsam drauf. Das ging fünf Jahre so, der Pilz wurde immer kleiner, kam dann nicht mehr an dieser Stelle, sondern weit oben in der Krone. Auch dort OP und Balsam. Im Jahr drauf an anderer Stelle usw. Mittlerweile erscheint nicht mehr jedes Jahr der Pilz.
Die selbe Methode habe ich auch an anderen sehr alten Bäumen angewendet. Vor vier Jahren eine alte Birne, Hallimaschbefall am Fuß des Stammes, Pilz sauber rausgeschnitten, Baumbalsam drauf, bisher habe ich keinen Fruchtkörper mehr sehen können. Vor 2 Jahren an einer uralten Süßkirsche, Schwefelporling, rausgeschnitten mit Balsam behandelt und seitdem nichts mehr.
Ich entferne die Rinde bis zu lebenden Bereich und gehe dann mit einem schmalen Messer richtig tief ins Holz und versuche alles Weiche rauszuräumen.
Die Methode scheint einigermaßen zu funktionieren. Mir ist es wichtig die alten Bäume weitgehend zu erhalten, sie dürfen in Würde altern, schließlich haben sie uns jahrzehntelang mit Früchten erfreut und tun dies im übrigen auch heute noch.