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Russische Züchtungen oft frosthärter- wie haben sie das gemacht? (Gelesen 25329 mal)
- Magnolienpflanzer
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Russische Züchtungen oft frosthärter- wie haben sie das gemacht?
Hallo! Ich stelle mir die Frage wie die Russen und Ukrainer es schaffen, winterhärtere Pflanzen (als so manch andere Länder) zu züchten? Ist es, dass die Sämlinge von klein auf an die Kälte gewöhnt werden oder selektieren russische Züchter eben eher frosthärtere Pflanzen als zum Beispiel südeuropäische Züchter, die sich darum weniger kümmern, weil die Winter ja nicht so kalt werden? Wer hat Ahnung davon?
Ich will kein wärmeres Klima, sondern robustere Pflanzen!
Mir ist egal, wie wenig Frost in einem Klima herrscht, ist der Sommer sehr heiß, ist das Klima für mich keineswegs mild!
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Re: Russische Züchtungen oft frosthärter- wie haben sie das gemacht?
Weniger frostharte Sämlinge verabschieden sich in kalten Regionen von ganz allein. ;)
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- Magnolienpflanzer
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Re: Russische Züchtungen oft frosthärter- wie haben sie das gemacht?
Ja, das ist schon wahr, Staudo. ;D Aber mir kommt vor, andere Länder mit relativ kalten Wintern haben weniger frostharte Züchtungen (von empfindlicheren Pflanzen) "geschaffen" als Russland oder die Ukraine. Da hab ich oft schon Erstaunliches gehört.
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- RosaRot
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Re: Russische Züchtungen oft frosthärter- wie haben sie das gemacht?
Ein russischer Winter ist schon noch anders als ein relativ kalter Winter anderswo.
Viele Grüße von
RosaRot
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Re: Russische Züchtungen oft frosthärter- wie haben sie das gemacht?
In ostdeutschen Gärten z.B. wird knallhart auf Winterhärte und Sommerdürre selektiert. Deshalb gilt Lysimachia clethroides hierzulande als Hätschelkandidat. ;)
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re: Russische Züchtungen oft frosthärter- wie haben sie das gemacht?
Die Züchtung der meisten Pflanzen ist das Ergebnis der Witterung in den Jahren von der Kreuzung bis endgültigen Bekanntgabe einer neuen Sorte. Herrschten in diesen Jahren niedrigere Temperaturen, so ist die neue Sorte frosthärter, weil die anderen nicht überlebt haben oder aufgrund ihrer starken Schädigung durch den Frost ausselektiert wurden.
Wenn in diesen Jahren sehr feuchtes, pilzfreundliches Wetter vorherrschte, wurden die pilzempfindlichen Sorten bei der Bonitur entfernt. Wenn in dieser Zeit aber immer nur optimales Pflanzenwachstumswetter herrschte, ist es sehr schwer eine Sorte zu erzeugen, die gesund und frosthart ist. In Russland werden von daher aufgrund der Witterung andere Sorten gezüchtet.
Wenn in diesen Jahren sehr feuchtes, pilzfreundliches Wetter vorherrschte, wurden die pilzempfindlichen Sorten bei der Bonitur entfernt. Wenn in dieser Zeit aber immer nur optimales Pflanzenwachstumswetter herrschte, ist es sehr schwer eine Sorte zu erzeugen, die gesund und frosthart ist. In Russland werden von daher aufgrund der Witterung andere Sorten gezüchtet.
Re: Russische Züchtungen oft frosthärter- wie haben sie das gemacht?
Staudo hat geschrieben: ↑10. Mai 2017, 07:38
In ostdeutschen Gärten z.B. wird knallhart auf Winterhärte und Sommerdürre selektiert. Deshalb gilt Lysimachia clethroides hierzulande als Hätschelkandidat. ;)
Oh :o Bei uns tief im Westen braucht man für die einen Waffenschein. ;D
LG
Leo
Hemsalabim
Re: Russische Züchtungen oft frosthärter- wie haben sie das gemacht?
Bärlauch ist auch so ein Kandidat. Hier kaum zu bremsen, bei Staudo ein Hätschelkind.
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Re: Russische Züchtungen oft frosthärter- wie haben sie das gemacht?
Ein klirrend kalter Winter mit guter Schneelage ist für deutlich weniger Pflanzen ein Problem als "mildere" Kahlfröste. (Oder als Spätfröste nach viel zu milden Wintern oder Apriltagen :-X).
WühlmausGrüße
"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho
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Re: Russische Züchtungen oft frosthärter- wie haben sie das gemacht?
bristlecone hat geschrieben: ↑10. Mai 2017, 08:28
Bärlauch ist auch so ein Kandidat. Hier kaum zu bremsen, bei Staudo ein Hätschelkind.
Bärlauch wächst auch im Osten, wenn sich ihm ein Auenwald bietet. Nur Dürre und Sand mag er nicht.
Viele Grüße von
RosaRot
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Re: Russische Züchtungen oft frosthärter- wie haben sie das gemacht?
Meine russischen Phloxe sind zB. deutlich feuchtigkeitsempfindlicher, als die hier gekauften Sorten.
Frostfester konnte ich noch nicht bemerken.
Aber versamen tun sie sich hier nicht.
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liebe Grüße
Loni
Ich bin der Schatten, der die Nacht durchflattert und nicht "Everybodys-Darling"
Auch wenn ich bald 60 werde... Du kannst trotzdem auf meine Schuhe aufpassen, wenn ich auf der Hüpfburg bin.
Loni
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- Magnolienpflanzer
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Re: Russische Züchtungen oft frosthärter- wie haben sie das gemacht?
Verstehe... :Dhat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Ein russischer Winter ist schon noch anders als ein relativ kalter Winter anderswo.[/quote] Ja, das schon. ;D
[quote]Die Züchtung der meisten Pflanzen ist das Ergebnis der Witterung in den Jahren von der Kreuzung bis endgültigen Bekanntgabe einer neuen Sorte. Herrschten in diesen Jahren niedrigere Temperaturen, so ist die neue Sorte frosthärter, weil die anderen nicht überlebt haben oder aufgrund ihrer starken Schädigung durch den Frost ausselektiert wurden.
Wenn in diesen Jahren sehr feuchtes, pilzfreundliches Wetter vorherrschte, wurden die pilzempfindlichen Sorten bei der Bonitur entfernt. Wenn in dieser Zeit aber immer nur optimales Pflanzenwachstumswetter herrschte, ist es sehr schwer eine Sorte zu erzeugen, die gesund und frosthart ist. In Russland werden von daher aufgrund der Witterung andere Sorten gezüchtet.
Ich will kein wärmeres Klima, sondern robustere Pflanzen!
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- Waldmeisterin
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Re: Russische Züchtungen oft frosthärter- wie haben sie das gemacht?
es gab mal einen russischen Wissenschaftler, Mitschurin, dem es um die Jahrhundertwende gelang, besonders forstresistentes Obst zu züchten. Allerdings glaubte er, dass dies dadurch gelang, das er die entsprechenden Sorten an Kälte gewöhnte und die diese Eigenschaften an ihre Nachkommen weitergaben. Das ist die klassische Lehre des Lamarckismus, also die Vererbung erworbener Merkmale (das wurde bis vor Kurzem als kompletter Unsinn abgelehnt, das neue Fach der Epigenetik relativiert das allerdings).
Ich denke, die russischen Sorten sind tatsächlich einfach durch Selektion entstanden. Warum allerdings z.B. die Kanadier, die ja auch fiese Winter haben, das nicht geschafft haben? Ich denke, dass die Idee der Selbstversorgung in Russland einfach verbreiteter weil notwendiger war und ist, während es die Kanadier schon lange nicht mehr nötig hatten, ihr Obst und Gemüse selbst anzubauen.
Ich denke, die russischen Sorten sind tatsächlich einfach durch Selektion entstanden. Warum allerdings z.B. die Kanadier, die ja auch fiese Winter haben, das nicht geschafft haben? Ich denke, dass die Idee der Selbstversorgung in Russland einfach verbreiteter weil notwendiger war und ist, während es die Kanadier schon lange nicht mehr nötig hatten, ihr Obst und Gemüse selbst anzubauen.
Patriotismus ist auf Kartografie und Zufall basierende Esoterik.
Re: Russische Züchtungen oft frosthärter- wie haben sie das gemacht?
Ich liebe solche "Buchstabendreher".... stell mir grad einen Apfelbaum vor, der mit seiner Krone vollständig über einen Nadelwald hinausgewachsen ist... :D "Ihr könnt mir nichts, ich wachse!!!"
OT-Ende....
Bei jedem Schritt in die Natur bekommt man weit mehr als man sucht. (John Muir)
Re: Russische Züchtungen oft frosthärter- wie haben sie das gemacht?
Waldmeisterin hat geschrieben: ↑10. Mai 2017, 12:31
Ich denke, die russischen Sorten sind tatsächlich einfach durch Selektion entstanden. Warum allerdings z.B. die Kanadier, die ja auch fiese Winter haben, das nicht geschafft haben? Ich denke, dass die Idee der Selbstversorgung in Russland einfach verbreiteter weil notwendiger war und ist, während es die Kanadier schon lange nicht mehr nötig hatten, ihr Obst und Gemüse selbst anzubauen.
In Kanada gibt es große Obstanbaugebiete, vor allem in Ontario. Kanada dürfte aber nicht so große klimatische Unterschiede auf, d.h. unterschiedliche Klimazonen, aufweisen wie Russland bzw. die einstige Sowjetunion.
Was Gemüse angeht: Hier stellt sich die Frage der Winterhärte nicht so sehr, da das meiste Gemüse einjährig gezogen wird.