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Gemüse: Anbaumengen/ Bedarfsberechnung pro Person (Gelesen 8248 mal)
- Nemesia Elfensp.
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Gemüse: Anbaumengen/ Bedarfsberechnung pro Person
Bisher war unser Gemüsegarten eher eine nette Zugabe, ein erbauliches Hobby - aber jetzt möchte ich die ganze Sache etwas anders "aufziehen", etwas zielstrebiger organisieren.
Ja ja :D ich kenne den Spuch auch: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Klar kann ich versuchen, genau die ausreichende Menge an Gemüse anzubauen, die wir pro "Kopf u. Nase" benötigen um kein Gemüse mehr zukaufen zu müssen......................aber dann kommen die Schnecken, oder die Wildkaninchen, oder eine der diversen Pflanzenkrankheiten.
Dann ist meine ganze Mühe der Berechnungen eh für die Katz' - und es bleibt dabei: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Trotzdem :) ich möchte in der Lage sein, unseren Gemüsebedarf und daraus den Anbaubedarf und daraus den Flächenbedarf berechnen zu können.
Klar ist der Bedarf individuell, einer mag keine Möhren, der andere will keinen Grünkohl, dass mal beiseite gelassen.
Wie macht Ihr das mit der Bedarfberechnung bitte?
Danke für Eure Rückmeldungen!
sagt
Nemi
Edit: Titel leicht gekürzt
Ja ja :D ich kenne den Spuch auch: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Klar kann ich versuchen, genau die ausreichende Menge an Gemüse anzubauen, die wir pro "Kopf u. Nase" benötigen um kein Gemüse mehr zukaufen zu müssen......................aber dann kommen die Schnecken, oder die Wildkaninchen, oder eine der diversen Pflanzenkrankheiten.
Dann ist meine ganze Mühe der Berechnungen eh für die Katz' - und es bleibt dabei: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Trotzdem :) ich möchte in der Lage sein, unseren Gemüsebedarf und daraus den Anbaubedarf und daraus den Flächenbedarf berechnen zu können.
Klar ist der Bedarf individuell, einer mag keine Möhren, der andere will keinen Grünkohl, dass mal beiseite gelassen.
Wie macht Ihr das mit der Bedarfberechnung bitte?
Danke für Eure Rückmeldungen!
sagt
Nemi
Edit: Titel leicht gekürzt
Wir haben nur dieses eine Leben.
Re: Gemüseanbau: Anbaumengen/ Bedarfsberechnung pro Person
Das Thema hat für uns seit letztem Jahr auch an Bedeutung gewonnen - allerdings werfe ich hier als entscheidenden Faktor ein, daß das Timing ebenso relevant ist.
Was hab ich von 20 Salatköpfen, die gleichzeitig 'fertig' sind, wenn die Familie pro Woche maxial fünf braucht, die dafür aber jede Woche?
Was hab ich von 50 Kohlrabi ohne eine riesige Tiefkühltruhe (Möhren, Blumenkohl, Fisolen, Broccoli etc.)?
Was mache ich mit dem Jahresbedarf an Kartoffeln für die Familie ohne geeignete Lagermöglichkeiten (frostfrei, kühl, nicht zu trocken/feucht)?
Einiges kann man trocknen (Bohnen etc.), einiges kann man einkochen (Tomaten) - der ganze Rest macht Probleme, weil zur Erntezeit mehr anfällt, als man verbrauchen kann. Praktikable Lösungen dafür zu finden, entscheidet wohl auch, ob man den Eigenbedarf tatsächlich decken kann.
Was hab ich von 20 Salatköpfen, die gleichzeitig 'fertig' sind, wenn die Familie pro Woche maxial fünf braucht, die dafür aber jede Woche?
Was hab ich von 50 Kohlrabi ohne eine riesige Tiefkühltruhe (Möhren, Blumenkohl, Fisolen, Broccoli etc.)?
Was mache ich mit dem Jahresbedarf an Kartoffeln für die Familie ohne geeignete Lagermöglichkeiten (frostfrei, kühl, nicht zu trocken/feucht)?
Einiges kann man trocknen (Bohnen etc.), einiges kann man einkochen (Tomaten) - der ganze Rest macht Probleme, weil zur Erntezeit mehr anfällt, als man verbrauchen kann. Praktikable Lösungen dafür zu finden, entscheidet wohl auch, ob man den Eigenbedarf tatsächlich decken kann.
- Bienchen99
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Re: Gemüseanbau: Anbaumengen/ Bedarfsberechnung pro Person
Möhren und Bohnen kann man auch einkochen. Erbsen auch.
Tiefkühltruhe ist natürlich sinnvoll
Tiefkühltruhe ist natürlich sinnvoll
- Nemesia Elfensp.
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Re: Gemüseanbau: Anbaumengen/ Bedarfsberechnung pro Person
also ich dachte mir, man könnte von der Ernährungsweise, z.b. in der Zusammensetzung 1/5 Kohlenhydrate 1/5 Milchprodukte und Fleisch und 3/5 Gemüse, die Kcal. an Gemüse pro Person berechnen und das dann umrechen in Xg Möhren, Xg Bohnen etc.
Genau genommen braucht man ja "nur" von einer Ernte bis zur nächsten z.b. bei Bohnen gelangen.
Mit einer entsprechenden Sortenwahl und Folgesaaten kann man ja über eine ziemliche Zeit die Ernte strecken, wenn dann z.b. ein paar Gläser Bohnen in Reseve hat für die Eintöpfe in den Winterwochen, will man im Frühjahr doch meistens lieber leichtere Kost und etwas frisches.............. :D und dann dauert es auch schon nicht mehr lange, bis wir wieder die ersten zarten Bohnen ernten können.
hemerocallis hat geschrieben: ↑13. Jan 2018, 14:50
Das Thema hat für uns seit letztem Jahr auch an Bedeutung gewonnen - allerdings werfe ich hier als entscheidenden Faktor ein, daß das Timing ebenso relevant ist.
Was hab ich von 20 Salatköpfen, die gleichzeitig 'fertig' sind, wenn die Familie pro Woche maxial fünf braucht, die dafür aber jede Woche? [/quote] ja, das ist ein weiteres Thema: Wie pflanze ich, um den Ertrag in zeitlicher Abfolge an den Bedarf anzupassen?
Dazu hat sich übrigens der englische Gemüseanbauer Charles Dowding, wie ich finde, schon sehr erfolgreich sein weises Haupt zerbrochen und ist zu einen guten Lösungsansatz gekommen. (er gärtnert in Somerset/England, milderes Klima als z.b Norddeutschland und verwendet für die winterliche Salatblattversorgung ein Gewächshaustunnel)
Er wartet nicht und schneidet die Salatköpfe dann ab wenn sie "reif" sind, sondern er pflückt laufend durch die bunten Reihen und nimmt immer die äusseren Blätter von allen Salatsorten, Kohlsorten und Kräutern. Er habe dann eine kontinuierliche Ernte und eine viel gleichmässigere Versorgung von Salatmaterial (Aussaat im September, Ernte bis in den März)
Das soll so in der Art auch im Frühjahr mit den draussen angebauten Salat- Kohl- und Kräuterpflanzen gehen und "streckt" die Ernte auf eine angenehme Art.Ja, das steht und fällt mit der Lagermöglichkeit. Wir hatten früher übrigens mehrer Trommeln von ausgedienten Waschmaschienen-Topladern. Die Stahltrommeln hatten zuverlässig schließende Klappen und waren sicher vor Mäusen. Darin haben wir dann unser Kartoffeln und auch anderes Gemüse gegeben und diese Trommeln dann etwa 1 Meter tief im Garten eingegraben, mit Brettern und Strohballen abgedeckt. ( ;D die Sandkiste der Kinder wurde dafür im Winterhalbjahr zweckentfremdet. Im Frühjahr war dann das Gemüse verbraucht, die Trommeln wieder entfernt, ein frisches Fuder Sand bestellt und die Sandkiste wurde wieder in Betrieb genommen ;D )hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Was hab ich von 50 Kohlrabi ohne eine riesige Tiefkühltruhe (Möhren, Blumenkohl, Fisolen, Broccoli etc.)?[/quote] Ja, das Staffeln der Folgesaaten ist eine wichtige Angelegenheiten und sicherlich sind frühe und späte Sorten auch eine Hilfe.
Wenn ich mit meiner Gartennachbarin (79J.) über den Gemüsegarten klöne, dann kann ich in solche Gesprächen immer erkennen, dass die (möglichst) kontinuierliche Ganzjahresernte in Waltrauts Denken überhaupt nicht vorhanden ist. Ich brachte ihr mal vor einigen Jahren einige Pflanzen einer späten Salatsorte und von einer späten Kohlrabisorte. Sie blickte auf die gut geratenen Jungpflanzen mit den Worten: "............na, ob das noch was wird - wir haben ja schon Ende August....unseren Salat haben wir schon geerntet." Ich habs ihr nicht übel genommen, aber mir ist klar geworden, dass sie einen völlig anderen Gedankenansatz zum Thema Gemüsegarten hat. Bei ihr hat eben jedes Gemüse seine Zeit, davor und danach gehts halt nicht mehr ;D
[quote]Was mache ich mit dem Jahresbedarf an Kartoffeln für die Familie ohne geeignete Lagermöglichkeiten (frostfrei, kühl, nicht zu trocken/feucht)?
[quote]Einiges kann man trocknen (Bohnen etc.), einiges kann man einkochen (Tomaten) - der ganze Rest macht Probleme, weil zur Erntezeit mehr anfällt, als man verbrauchen kann. Praktikable Lösungen dafür zu finden, entscheidet wohl auch, ob man den Eigenbedarf tatsächlich decken kann.
Genau genommen braucht man ja "nur" von einer Ernte bis zur nächsten z.b. bei Bohnen gelangen.
Mit einer entsprechenden Sortenwahl und Folgesaaten kann man ja über eine ziemliche Zeit die Ernte strecken, wenn dann z.b. ein paar Gläser Bohnen in Reseve hat für die Eintöpfe in den Winterwochen, will man im Frühjahr doch meistens lieber leichtere Kost und etwas frisches.............. :D und dann dauert es auch schon nicht mehr lange, bis wir wieder die ersten zarten Bohnen ernten können.
Wir haben nur dieses eine Leben.
Re: Gemüse: Anbaumengen/ Bedarfsberechnung pro Person
Hallo Nemi,
kennst/hast Du dieses Buch ? Das könnte Dir vielleicht weiter helfen. *)
In meinem eigenen Gemüsegarten berechne ich allerdings nichts, sondern baue nach Erfahrungswerten an. Über die Jahre hat sich schon herauskristallisiert, wieviel wovon wir verbrauchen. Nur sind das unsere Bedürfnisse - übertragen lässt sich das nicht so ohne weiteres.
Der Unsicherheitsfaktor, dass mal dieses und mal jenes Gemüse nicht so will oder irgendeiner Katastrophe zum Opfer fällt, bleibt natürlich trotzdem.
*) Edit: Ich habe eben in dem oben verlinkten Büchlein etwas geblättert und bin nicht sicher, ob es wirklich was bringt. Jedenfalls für unsere Gewohnheiten setzt er manche Gemüse mit unsinnig hohen Zahlen an, andere dafür mit - für uns - absurd kleinen Mengen.
Tipps, wieviel Ertrag pro Pflanze oder Fläche Du mit welcher Kultur erzeugen könntest (wenn alle Parameter stimmen) findest Du auch im Gemüsebuch von Eveline Dudda in den Randspalten bei den jeweiligen Gemüsen. Vielleicht ist der Ansatz geeigneter?
kennst/hast Du dieses Buch ? Das könnte Dir vielleicht weiter helfen. *)
In meinem eigenen Gemüsegarten berechne ich allerdings nichts, sondern baue nach Erfahrungswerten an. Über die Jahre hat sich schon herauskristallisiert, wieviel wovon wir verbrauchen. Nur sind das unsere Bedürfnisse - übertragen lässt sich das nicht so ohne weiteres.
Der Unsicherheitsfaktor, dass mal dieses und mal jenes Gemüse nicht so will oder irgendeiner Katastrophe zum Opfer fällt, bleibt natürlich trotzdem.
*) Edit: Ich habe eben in dem oben verlinkten Büchlein etwas geblättert und bin nicht sicher, ob es wirklich was bringt. Jedenfalls für unsere Gewohnheiten setzt er manche Gemüse mit unsinnig hohen Zahlen an, andere dafür mit - für uns - absurd kleinen Mengen.
Tipps, wieviel Ertrag pro Pflanze oder Fläche Du mit welcher Kultur erzeugen könntest (wenn alle Parameter stimmen) findest Du auch im Gemüsebuch von Eveline Dudda in den Randspalten bei den jeweiligen Gemüsen. Vielleicht ist der Ansatz geeigneter?
Re: Gemüseanbau: Anbaumengen/ Bedarfsberechnung pro Person
Nemesia hat geschrieben: ↑13. Jan 2018, 16:03
also ich dachte mir, man könnte von der Ernährungsweise, z.b. in der Zusammensetzung 1/5 Kohlenhydrate 1/5 Milchprodukte und Fleisch und 3/5 Gemüse, die Kcal. an Gemüse pro Person berechnen und das dann umrechen in Xg Möhren, Xg Bohnen etc.
Wenn man sich so speziell ernähren möchte, muß man wohl sehr individuelle Berechnungen anstellen - der Gemüsebedarf ist jedenfalls enorm - abgesehen davon enthalten doch recht viele Gemüsearten Kohlenhydrate (erfreulicherweise) :-\.
In Kriegs- bzw. Nachkriegszeiten war die Selbstversorgung für viele lebensrettend - auch wenn aufgrund der Verfügbarkeit/Lagerfähigkeit schwere Mangelerscheinungen die Folge waren. Selbstversorgung mit Saisongemüse ist eine feine Sache - den gesamten Bedarf übers Jahr schafft man wohl nur in klimatisch sehr begünstigten Regionen.
PS: Ich empfinde es nach einem 'Erfahrungsjahr' als recht unangenehm, Gemüse verkochen/essen zu müssen, weil es gerade reif ist und sonst weggeworfen werden müßte. Als leidenschaftliche Köchin und Genießerin verdirbt mir dieser Aspekt recht rasch die Freude an der reichen Ernte. Wir haben im vorigen Sommer jedenfalls freigiebig verschenkt - weil wir mehr Abwechslung am Speiseplan lieben.
Re: Gemüse: Anbaumengen/ Bedarfsberechnung pro Person
Ich baue von jedem Gemüse so um die 1-2 Quadratmeter an. Salat, Kohlrabi und Blumenkohl wird gestaffelt gepflanzt, immer so fünf bis zehn Pflanzen alle zwei Wochen. So ganz vorschriftsmäßig ist das nicht, aber bei denen lassen sich die Jungpflanzen in ungedüngte Erde getopft durchaus ein paar Wochen "zwischenlagern". Rosenkohl, etwas Blumenkohl und reichlich Bohnen frosten wir ein. Was sonst übrig ist, bekommen die Kaninchen oder der Kompost.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re: Gemüse: Anbaumengen/ Bedarfsberechnung pro Person
Nemi, ich berechne unseren Gemüsebedarf überhaupt nicht - einfach aus dem Grund, den Du schon genannt hast: erfahrungsgemäß wird immer irgandwas besonders gut, anderes will dafür überhaupt nicht - und schon waren alle Berechnungen umsonst. Voriges Jahr war absolute Zucchinischwemme angesagt, dafür haben die Bohnen und Kartoffeln gemickert...
Mit den Jahren kommt die Erfahrung, wieviel Du in etwa von allem anbauen musst.
Salat mache ich z.B. nur eine Folgesaat im Frühjahr und dann im Herbst noch mal eine. Die Pflanzen entwickeln sich ja meist etwas unterschiedlich - und es sind bei mir auch von einer Aussaat nicht immer alle gleichzeitig erntereif. Der erste Salat wird eben schon abgeschnitten, wenn noch kein richtiger Kopf ausgebildet ist, der letzte wird dann kurz vorm Schossen geerntet.
Überschüsse wird es immer geben - diese werden eingefrostet (einkochen mache ich nicht mehr, das eingekochte Gemüse ist mir immer zu matschig). Und wenn es von einer Art mal gar zu viel gibt - bei der Tafel hat man uns Gemüse in Bio-Qualität immer noch gern abgenommen.
Mit den Jahren kommt die Erfahrung, wieviel Du in etwa von allem anbauen musst.
Salat mache ich z.B. nur eine Folgesaat im Frühjahr und dann im Herbst noch mal eine. Die Pflanzen entwickeln sich ja meist etwas unterschiedlich - und es sind bei mir auch von einer Aussaat nicht immer alle gleichzeitig erntereif. Der erste Salat wird eben schon abgeschnitten, wenn noch kein richtiger Kopf ausgebildet ist, der letzte wird dann kurz vorm Schossen geerntet.
Überschüsse wird es immer geben - diese werden eingefrostet (einkochen mache ich nicht mehr, das eingekochte Gemüse ist mir immer zu matschig). Und wenn es von einer Art mal gar zu viel gibt - bei der Tafel hat man uns Gemüse in Bio-Qualität immer noch gern abgenommen.
Re: Gemüse: Anbaumengen/ Bedarfsberechnung pro Person
Auch die Idee, über den Wochenbedarf eine Mengenberechnung über die Saison anzustellen war für uns nicht sinnvoll:
Wir brauchen für 3 Personen im Schnitt 1 kg Kartoffeln pro Woche, sind aber nicht immer im Lande, mit 50 kg pro Saison könnten wir das Auslangen finden - ABER:
heuer haben wir begonnen, selbst Kartoffelteig herzustellen und haben dreimal so viele Gnocchi und Schupfnudeln gegessen wie sonst immer.
Bevor wir Parmigiana als Gericht entdeckt haben, waren 6-8 große Melanzani über die Saison für Ratatouille und Moussakka nötig - jetzt verbrauchen wir spielend 6-8 kg.
Gurken, Zucchini und Kürbis hätten wir gerne in großen Mengen gegessen - blöderweise hat der Mehltau die Ernte völlig ruiniert (1-2 Stück zum kosten - und das bei 20 m² Anbaufläche). Von den Paprika hätten wir gerne welche gefüllt und eingekocht - 25 Pflanzen sahen gut aus, brachten aber nur wenige und kleine Früchte.
Über die Feiertage haben wir uns mit einer Bio-Bäuerin, die Gästezimmer mit Vollpension anbietet darüber unterhalten, wie sie im Gemüsegarten pflanzt, damit sie den Bedarf deckt. Sie kann es nach Jahrzehnten noch immer nicht - irgendetwas fällt immer aus und dafür hat man von etwas anderem viel zu viel. Je nach Saison ist das unterschiedlich und sie muß immer zukaufen. Scheint also wohl nur im Ausnahmefall zu klappen :-\
Wir brauchen für 3 Personen im Schnitt 1 kg Kartoffeln pro Woche, sind aber nicht immer im Lande, mit 50 kg pro Saison könnten wir das Auslangen finden - ABER:
heuer haben wir begonnen, selbst Kartoffelteig herzustellen und haben dreimal so viele Gnocchi und Schupfnudeln gegessen wie sonst immer.
Bevor wir Parmigiana als Gericht entdeckt haben, waren 6-8 große Melanzani über die Saison für Ratatouille und Moussakka nötig - jetzt verbrauchen wir spielend 6-8 kg.
Gurken, Zucchini und Kürbis hätten wir gerne in großen Mengen gegessen - blöderweise hat der Mehltau die Ernte völlig ruiniert (1-2 Stück zum kosten - und das bei 20 m² Anbaufläche). Von den Paprika hätten wir gerne welche gefüllt und eingekocht - 25 Pflanzen sahen gut aus, brachten aber nur wenige und kleine Früchte.
Über die Feiertage haben wir uns mit einer Bio-Bäuerin, die Gästezimmer mit Vollpension anbietet darüber unterhalten, wie sie im Gemüsegarten pflanzt, damit sie den Bedarf deckt. Sie kann es nach Jahrzehnten noch immer nicht - irgendetwas fällt immer aus und dafür hat man von etwas anderem viel zu viel. Je nach Saison ist das unterschiedlich und sie muß immer zukaufen. Scheint also wohl nur im Ausnahmefall zu klappen :-\
- thuja thujon
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- Registriert: 28. Apr 2016, 21:50
- Region: Gemüsegarten Vorderpfalz
- Höhe über NHN: 90
- Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C
Re: Gemüse: Anbaumengen/ Bedarfsberechnung pro Person
Ja, so ist das halt. In Jahren, wo die Paprika nix werden, wird dafür der Kohl oder die Bohnen was.
So muss man sich das eben zurechtlegen im Frühjahr, die eine Hälfte für ein warm-trockenes Jahr, die andere für ein feucht-kühles.
Der Tiefkühler puffert viel, Bohnen und Kohl gehen da ohne Probleme, werden eher Paprika und Zucchini was, dann gibts im Winter eher schnelle Pfannengerichte oder Auflauf.
Unterm Strich darf man halt nicht wählerisch sein, es gibt beim Selbstversorgen eben auch nur das, was auch gewachsen ist. Wenn man die Tomaten nicht vor Braunfäule schützt, gibts im Winter auch keine Tomatensauce.
Steckrüben und anderes Hasenfutter, steht bei mir nicht auf dem Speiseplan in winterlichen Arbeitswochen mit wenig Tageslicht. Da habe ich einfach keine Lust drauf und kann auch nicht sagen, dass ich jetzt schon wüsste, auf was ich in 8 Wochen Lust habe.
Kartofeln gibts eher wenig bei mir, 50kg reichen, dafür mehr Mudeln. Hartweizen im Garten, wäre für die Beete und den Boden sicher nicht schlecht, aber ernte das erstmal und verschaffs zu Nudeln.
Unterm Strich habe ich mich auf einzelne Sachen spezialisiert: Knobi kommt nur aus dem Garten, Zwiebeln muss ich dagegen das ein oder andere Netz zukaufen. 20kg Buschbohnen sind auch noch ausreichend, die müssen nicht zugekauft werden. Wenn all, dann gibts halt keine mehr. Saure Gurken-Zeit kommt nicht von ungefähr.
Man muss sowieso gucken, wenn man auch ernten will statt nur anpflanzen gibts Gemüse das bei einem wächst und welches, das wird einfach nix. Auch in eigentlich guten Jahren nicht.
Wenn ich 12 Blumenkohl pflanze und es werden nur 10 in vernünftiger Qualität geerntet, fuxt mich das schon und fange an rumzuspielen. Wenn man sowas nicht ernst nimmt, wirds mit Selbstversorgen eher nix. Salatgurken, die an echtem Mehltau kaputt gehen, sowas kann ich mir nicht vorstellen, müsste dann ja Glashausgurken im Sommer kaufen. Bevor es so weit kommt, dann lass ichs lieber und mach statt Gurken eben keine Ahnung was. Auch wenn das nur für den Kompost ist.
Ist auch eine Frage vom Ehrgeiz und die Schwerpunkte sind jedes Jahr anders. Zum selbstversorgen reichts jedenfalls nie, es sei denn, mann guckt nur speziell auf Knobi usw., wo es auch in schlechten Jahren ausreicht. Beim Obst ists ähnlich, Äpfel brauch ich als Allergiker nicht kaufen, da gibts dann halt Jahre, da esse ich viele und Jahre, da esse ich eher wenig. Je nachdem, wie ernst man das eben übers Jahr genommen hat, die Quittung kommt.
So muss man sich das eben zurechtlegen im Frühjahr, die eine Hälfte für ein warm-trockenes Jahr, die andere für ein feucht-kühles.
Der Tiefkühler puffert viel, Bohnen und Kohl gehen da ohne Probleme, werden eher Paprika und Zucchini was, dann gibts im Winter eher schnelle Pfannengerichte oder Auflauf.
Unterm Strich darf man halt nicht wählerisch sein, es gibt beim Selbstversorgen eben auch nur das, was auch gewachsen ist. Wenn man die Tomaten nicht vor Braunfäule schützt, gibts im Winter auch keine Tomatensauce.
Steckrüben und anderes Hasenfutter, steht bei mir nicht auf dem Speiseplan in winterlichen Arbeitswochen mit wenig Tageslicht. Da habe ich einfach keine Lust drauf und kann auch nicht sagen, dass ich jetzt schon wüsste, auf was ich in 8 Wochen Lust habe.
Kartofeln gibts eher wenig bei mir, 50kg reichen, dafür mehr Mudeln. Hartweizen im Garten, wäre für die Beete und den Boden sicher nicht schlecht, aber ernte das erstmal und verschaffs zu Nudeln.
Unterm Strich habe ich mich auf einzelne Sachen spezialisiert: Knobi kommt nur aus dem Garten, Zwiebeln muss ich dagegen das ein oder andere Netz zukaufen. 20kg Buschbohnen sind auch noch ausreichend, die müssen nicht zugekauft werden. Wenn all, dann gibts halt keine mehr. Saure Gurken-Zeit kommt nicht von ungefähr.
Man muss sowieso gucken, wenn man auch ernten will statt nur anpflanzen gibts Gemüse das bei einem wächst und welches, das wird einfach nix. Auch in eigentlich guten Jahren nicht.
Wenn ich 12 Blumenkohl pflanze und es werden nur 10 in vernünftiger Qualität geerntet, fuxt mich das schon und fange an rumzuspielen. Wenn man sowas nicht ernst nimmt, wirds mit Selbstversorgen eher nix. Salatgurken, die an echtem Mehltau kaputt gehen, sowas kann ich mir nicht vorstellen, müsste dann ja Glashausgurken im Sommer kaufen. Bevor es so weit kommt, dann lass ichs lieber und mach statt Gurken eben keine Ahnung was. Auch wenn das nur für den Kompost ist.
Ist auch eine Frage vom Ehrgeiz und die Schwerpunkte sind jedes Jahr anders. Zum selbstversorgen reichts jedenfalls nie, es sei denn, mann guckt nur speziell auf Knobi usw., wo es auch in schlechten Jahren ausreicht. Beim Obst ists ähnlich, Äpfel brauch ich als Allergiker nicht kaufen, da gibts dann halt Jahre, da esse ich viele und Jahre, da esse ich eher wenig. Je nachdem, wie ernst man das eben übers Jahr genommen hat, die Quittung kommt.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Re: Gemüse: Anbaumengen/ Bedarfsberechnung pro Person
thuja hat geschrieben: ↑13. Jan 2018, 18:25
... Unterm Strich darf man halt nicht wählerisch sein, es gibt beim Selbstversorgen eben auch nur das, was auch gewachsen ist...
...Unterm Strich habe ich mich auf einzelne Sachen spezialisiert: Knobi kommt nur aus dem Garten, Zwiebeln muss ich dagegen das ein oder andere Netz zukaufen. 20kg Buschbohnen sind auch noch ausreichend, die müssen nicht zugekauft werden. Wenn all, dann gibts halt keine mehr. ...
Man muss sowieso gucken, wenn man auch ernten will statt nur anpflanzen gibts Gemüse das bei einem wächst und welches, das wird einfach nix. Auch in eigentlich guten Jahren nicht...
so aehnlich, ich bau grosse Mengen Dinge an, die wachsen und gekauft entweder ungeniessbar oder teuer sind, Gruenfutter jeglicher Art, Tomaten, Paprika, Spargel, Caigua und normale Gurken, Kuerbis, auch wenn eigentich billig, ist mein Mehlersatz und 100 Pfund Kuerbis ist ploetzlich nicht mehr billig, Kuerbisse duerfen an allen moeglichen und unmoeglichen Stellen im Garten wachsen, ein zu viel an Okra oder Auverginen kann ich mir nicht vorstellen
Mais, Erbsen und Bohnenkerne, brauchen mir im Garten zu viel Platz und Nachbereitungsaufwand, sind ganzjaehrig billig in ertraeglicher Qualitaet zu haben, bau ich nicht mehr an
Zwiebeln, Krautkoepfe und gelbe Rueben moegen bei mir nicht, inzwischen experimentier ich nicht mehr und ersteh sie nicht mehr einzeln vergoldet sondern 50-pfund-weise
jedem Tierchen ...
wirklich planen kann ich nicht, in den letzten Jahren spinnt das Wetter massiv *schulterzuck* alles Lamentieren hilft da nicht, besser die haelfte von viel-zu-viel ernten koennen als die Haelfte von nix
Re: Gemüse: Anbaumengen/ Bedarfsberechnung pro Person
thuja hat geschrieben: ↑13. Jan 2018, 18:25
Unterm Strich darf man halt nicht wählerisch sein, es gibt beim Selbstversorgen eben auch nur das, was auch gewachsen ist.
Gut auf den Punkt gebracht.
Eine wirklich ausgewogene abwechslungsreiche Ernährung mit 'Kochen und Essen nach Gusto' ist nicht drinnen.
Wir pflanzen neben den unproblematischen Gemüsen wie Kohlrabi in der kommenden Saison schwerpunktmäßig Sachen, die wir gerne essen und die es bei uns nicht oder nur in gruseliger Qualität oder nur zu abartig hohen Preisen zu kaufen gibt z. B. Grünkohl, ital. Schwarzkohl, runde ital. Melanzani und Zucchini, alte italienische Tomatensorten (keine F1), italienischen Spinat, rotfleischige Erdbeeren, Feldgurken, Buschbohnen, Borlotti- und Feuerbohnen, Radicchio, mehlige Kartoffeln, ausgewählte Chili-Sorten, ...
Auch wenn hier die Erträge von Jahr zu Jahr schwanken, haben wir damit eine gute Basis für unsere Kochvorlieben.
Wir leben in einem Gemüseanbau-Gebiet - zwei der vielen Gemüsegärtner hier haben die Felder nebenan und verkaufen ab Hof, was es dort gibt, brauche ich nicht selbst zu produzieren.
-
- Beiträge: 4067
- Registriert: 18. Mär 2009, 18:08
- Bodenart: Sand auf Geschiebemergel mit Sandlinsen
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
Re: Gemüse: Anbaumengen/ Bedarfsberechnung pro Person
Ich mache auch keine Bedarfsberechnung. Der begrenzende Faktor beim Ertrag ist bei mir eindeutig die Zeit, die ich für die Arbeiten von Aussaat bis Ernte/Verarbeitung aufwenden kann. Oder anders ausgedrückt: mehr wie 50 qm Gemüsebeet (+ Kürbishochbeet, + Spargel, + Tomatenkübel) kann ich nicht bewirtschaften und ich erreiche nur eine partielle Selbstversorgung. Von Juli-November kaufen wir kaum Gemüse dazu, den Rest des Jahres schon, trotz TK und Kartoffeln im Keller, die dieses Jahr immerhin noch 1-2 Wochen reichen dürften.
Ich mag es übrigens, dass verschiedene Gemüse zu verschiedenen Zeiten Saison haben. Dann issst man halt mal ein paar Wochen lang öfters Spargel oder Zucchini. Nur die Tomatensaison ist eindeutig zu kurz.
Ich mag es übrigens, dass verschiedene Gemüse zu verschiedenen Zeiten Saison haben. Dann issst man halt mal ein paar Wochen lang öfters Spargel oder Zucchini. Nur die Tomatensaison ist eindeutig zu kurz.
Chlorophyllsüchtig
Re: Gemüse: Anbaumengen/ Bedarfsberechnung pro Person
ich reduzier meine Tomaten zu stueckigem Tomatenmark ein
sind zwar nicht frisch aber um Welten besser als was ich in Dosen oder winters aus Sued- und Mittelamerika kaufen kann
und sie reichen bis zur naechsten Ernte
ja, irgendwer hat mich hier mal als komplett bescheuert bezeichnet, weil ich 100 Tomatenpflanzen im Garten hatte *schulterzuck*
so be it
Re: Gemüse: Anbaumengen/ Bedarfsberechnung pro Person
Das ist mir zu viel Arbeit im Sommer. Ich friere sie einfach im ganzen ein wie sie vom Strauch kommen. Bei Bedarf die gefrorene Tomate kurz unter den kalten Wasserhahn, dann geht die Haut von alleine ab und die Tomate kann weiter verwendet werden.
Gruß
Gartenoma