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Viel Schnitt - Viel Wachstum (Gelesen 20717 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Eva

Viel Schnitt - Viel Wachstum

Eva »

Der Spruch "Viel Schnitt-Viel Wachstum" hört sich für mich recht logisch an. Aber. Zwei von unseren alten Obstbäumen zuhause treiben immer nur meterlange senkrecht nach oben stehende Triebe. Wenn man diese dann ein, zwei Jahre nicht schneidet sondern wachsen lässt, dann sind sie daumen- bis zweifingerdick, leicht verzweigt und der Baum blüht auch im unteren Teil kaum noch. Oben schon gleich gar nicht - außerdem käme man da mit der Leiter eh nicht mehr hin. Die übrigen Obstbäume benehmen sich halbwegs anständig, so daß ich glaube, daß es an den Sorten liegt (einer heißt Gronzels, der andere Rampur - von beiden weiß ich nicht ob's stimmt, oder wie man das richtig schreibt). Wie geht's jetzt weiter? Noch ein Jahr warten, und dann mit der Säge auslichten? Doch wieder deutlich runterschneiden, damit man an die Äpfel kommt (dann wächst er wieder nur und blüht nicht, oder?)?
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Susanne
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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum

Susanne » Antwort #1 am:

Es ist schwierig bis unmöglich, von hier aus einen (verschnittenen) alten Obstbaum zu korrigieren.Grundsätzlich muß man wissen, daß ein neuer Trieb im ersten Jahr nur Blattknospen trägt. Im zweiten Jahr bilden sich an diesen Blattknospen Seitentriebe, kurze Stummel, das Fruchtholz. Erst im dritten Jahr kommt dieses Fruchtholz zur Blüte.Die von dir genannten starken, aufrechten Triebe entstehen vor allem dann, wenn der Baum falsch geschnitten wurde, zum Beispiel, wenn ein Ast an der Spitze gekappt wurde oder wenn er schwer vergreist ist. Diese Triebe werden im Volksmund "Wasserschosse" genannt. Wenn sie jährlich total zurückgeschnitten werden, bilden sich an der Schnittstelle wieder neue Triebe in großen Mengen, sogenannte "Besen". Das ganze nimmt dann schnell den Charakter ständiger Holzproduktion an, weil der Baum ja keine Chance hat, an diesen Trieben jemals Fruchtholz zu bilden.Ich schlage dir vor, die Wasserschosse im nächsten Sommer auf nach außen zeigende Augen sauber abzusetzen . Dann wird sich ein neuer Zweig an diesem Auge bilden, der im Folgejahr Fruchtholz bilden wird. Besser wäre es natürlich, wenn der Baum insgesamt einmal richtig geschnitten würde. Es gibt nämlich die Möglichkeit, diese Wasserschosse zum Neuaufbau der Krone und damit zur Verjüngung des Baumes zu nutzen. Das läßt sich aber beim besten Willen nicht im Internet regeln.Gibt es in deiner Nähe niemanden, der sich mit Obstbaumschnitt auskennt und die beiden Bäume fachgerecht schneiden könnte?
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Silvia
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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum

Silvia » Antwort #2 am:

So ähnlich sehen unsere Apfelbäume auch aus. Seit wir sie haben schneiden lassen, bilden sich nur noch Wasserschosse und die Bäume blühen kaum. Es war wohl nicht sehr professionell.Susanne, was bedeutet denn sauber absetzen? Heißt das, sie einfach abzuschneiden? Aber die Besen muss man ganz entfernen, oder?LG Silvia
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Sepp

Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum

Sepp » Antwort #3 am:

Silvia,Susanne meint, man solle sie auf ein nach aussen zeigendes Auge einkürzen, auch ableiten genannt. Also nicht ganz wegschneiden, sonst kommen eben wieder neue Wasserschosse aus Beiaugen (übrigens ein ähnlicher Effekt wie bei einer letzt besprocherer Magnolie, der v.a. auf waagrecht gezogenen Ästen auftritt).Gruss,Sepp
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Silvia
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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum

Silvia » Antwort #4 am:

Die Apfelbäume wurden eigentlich nur einmal geschnitten, seit wir hier wohnen, und zwar im Winter 97/98. Trotzdem bilden sie jedes Jahr mehr und mehr Wasserschosse und blühen eher immer weniger. Die meisten Äpfel hatten sie zwar vorletztes Jahr. Aber letztes Frühjahr hatten sie plötzlich fast keine Blüten. Dementsprechend wenig Äpfel gab es diesen Herbst.Müssten wir sie jedes Jahr schneiden? LG Silvia
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Silvia
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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum

Silvia » Antwort #5 am:

Wasserschosse bei Obstbäumen sind ja ziemlich eindeutig von anderen Trieben zu unterscheiden. Das schaffe sogar ich. 8)Bei Sträuchern oder anderen Bäumen könnte ich das jetzt nicht so ohne weiteres, wenn nicht gerade Besen entstehen. Bei manchen Sträuchern in unserem Garten wachsen alle Triebe senkrecht nach oben. Und meine Freundin hat ihren Viburnum plicatum 'Mariesii' ganz flach gezogen, indem sie immer alle Triebe abgeschnitten hat, die nach oben wollten. Sieht toll aus :) ! Ich habe mir jetzt auch einen gekauft und hoffe, meiner wird auch so. Er ist aber noch ganz klein. ::)Hast du eigentlich die Möglichkeit, deine Magnolie hier mit Foto vorzustellen, Immergrün? Lieben GrußSilvia
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potz
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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum

potz » Antwort #6 am:

Bitte zurück zum Thema !(den Magnolien-Thread gibts bereits)Danke!
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Silvia
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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum

Silvia » Antwort #7 am:

Hey, Potz. Ich bin beim Thema. Schnitt ist doch universell! ;)LG Silvia
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potz
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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum

potz » Antwort #8 am:

Ja, aber "Streubostwiese" ist nicht ganz so universell ;-)Die Magnolie soll dahingehen, wo sie hingehört - basta ;D
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Silvia
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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum

Silvia » Antwort #9 am:

Na, in der Überschrift steht 'Schnitt' - ganz allgemein ::). Und sei nicht so respektlos zu gesetzten Damen wie mir, Potz! Sonst komme ich und mache Kindertheater! ;DAber mir und meiner Kinder wegen können wir auch nur über Obstbäume reden. ;)Lieben GrußSilvia
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Silvia
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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum

Silvia » Antwort #10 am:

So, jetzt bin ich ganz von meinem Walnussbaum abgekommen. Darf ich das auch bei 'Obst' fragen?Wie schneidet man denn den? Ich weiß, eigentlich nicht. Aber er muss, sonst kommt er sich mit einer Mirabelle und mit einer Haselnuss ins Gehege.LG Silvia
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potz
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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum

potz » Antwort #11 am:

@eva : Is nach deiner Beschreibung wirklich von hier aus nicht zu beurteilen."meterlange nach oben wachsende Triebe" können alles mögliche sein.Sind diese Triebe über eine weite Strecke kahl?Dann wirds auch mitm "ableiten" schwierig.So einen Kandidaten hab ich hier stehen (Sorte unbekannt, älterer Baum).Der 1. Meter kahl, dann so ca. alle 30cm 1 Auge, was willst da schon machen ... wird immer eine "g'stangelte" Angelegenheit bleiben;-(Der "Rambur" ist aber eigentlich ein Baum, der sich ganz gut schneiden läßt, bzw. sich ganz gut "selber erzieht".Aber was nützt dir mein Halbwissen ... geh zu deinem nächsten Obst-und Gartenbauverein - die helfen dir garantiert.
potz
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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum

potz » Antwort #12 am:

...Walnussbaum...Wie schneidet man denn den? ...muss, sonst kommt er sich mit einer Mirabelle und mit einer Haselnuss ins Gehege.
Naja ... hast zu eng gepflanzt ;-)Vorschlag 1 : Prioritäten setzen! Hau die Mirabelle und die Haselnuß weg ... Hasel is eh Unkraut ;-) oder hau die Walnuß weg. (das mein ich ernst)Vorschlag 2 : Walnuß soweit "aufasten", daß die Krone drüber Platz hat.Vorschlag 3 : Walnußschnitt besser im Hochsommer (August) oder (schlechter) nach der Ernte.Und wenn ich auch mal "schulmeistern" darf :Eine Walnuß, die geschnitten werden muß (ausgenommen die Erziehungsschnitte zum Hochstamm) steht definitiv am falschen Standplatz !
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Silvia
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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum

Silvia » Antwort #13 am:

Und wenn ich auch mal "schulmeistern" darf :Eine Walnuß, die geschnitten werden muß (ausgenommen die Erziehungsschnitte zum Hochstamm) steht definitiv am falschen Standplatz !
Mein reden, seit wir hier wohnen. Die Bäume waren nämlich schon vor uns da. Walnüsse darf man bei uns auch nur mit Genehmigung fällen. Seitlich legt sie jedes Jahr gut und gerne einen Meter zu. Alles, woran man sich beim Rasen mähen den Kopf stoßen kann, haben wir schon abgesägt. Eigentlich ein sehr schöner Baum. Es wäre eine Schande um ihn.LG Silvia
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potz
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Re:Viel Schnitt - Viel Wachstum

potz » Antwort #14 am:

"... den Kopf stoßen kann ..."??? - wie weit unten setzt die denn die Seitenäste an? In diesem Fall : Ohne Bild kein Tip.Vielleicht kannst du ja wirklich aufasten, jenachdem (?)Und entgegen vielen Aussagen können unter einer alten Walnuß durchaus noch andere kleinere Bäume wachsen. Bei mir wachsen 2 Zwetschgen drunter - ist allerdings ein extremer Hochstamm.
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