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Flechten und Gartenholz: Beißt sich da was? (Gelesen 1360 mal)

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Querkopf
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Flechten und Gartenholz: Beißt sich da was?

Querkopf »

Mal 'ne dumme ;) Frage:

Alle Jahre wieder ist im Frühling Holzschrubben dran. Von Eingangsweg und -stufen und vom Balkonboden (Bankirai) muss die grünliche Algenschicht runter, alldieweil sie bei Regen fies glitschig wird. Und auch die Holzmöbel (Teak) kriegen eine Runde Bürsten- und Schlauch-Behandlung.

Bei der Balkon-Aktion heute Morgen fiel mir auf, dass sich stellenweise auch sehr viele Flechten angesiedelt haben.
Bäumen, das weiß ich, schaden die nicht.

Aber wie sieht es mit hölzernen Bodenbelägen und Möbeln aus? Kann man's da genauso entspannt betrachten?
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

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Gartenplaner
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Re: Flechten und Gartenholz

Gartenplaner » Antwort #1 am:

Ich denke grundsätzlich bei allen Tropen- und Harthölzern schon.

Möglich wäre, dass der Belag ein wenig Feuchtigkeit ein wenig länger auf der Holzoberfläche hält - ob das so ist und ob das was ausmachen könnte, weiß ich nicht.
Meine Teak-Bänke sind teilweise 10 Jahre alt, mit Flechten, noch nie geschrubbt, und immer noch stabil und in Ordnung.
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Querkopf
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Re: Flechten und Gartenholz: Beißt sich da was?

Querkopf » Antwort #2 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 2. Mai 2018, 15:18 Ich denke grundsätzlich bei allen Tropen- und Harthölzern schon. ...[/quote] Denken tu' ich das auch - im Sinne von "Vermuten". Ich würde mich aber freuen, wenn jemand Kundiges sagen könnte, ob diese Vermutung richtig oder falsch ist und warum.

Gartenplaner hat geschrieben: 2. Mai 2018, 15:18 ...Möglich wäre, dass der Belag ein wenig Feuchtigkeit ein wenig länger auf der Holzoberfläche hält...
Das war auch meine Überlegung. Bestätigt durch frische Beobachtungen: Wo ich gestern Flechten weggebürstet hatte, wurden die Holzteile nach gründlichem "Abschlauchen" viel schneller trocken als vorher (mit Flechten noch drauf).

[quote author=Gartenplaner link=topic=62934.msg3078269#msg3078269 date=1525267094]...Meine Teak-Bänke sind teilweise 10 Jahre alt, mit Flechten, noch nie geschrubbt, und immer noch stabil und in Ordnung.
Die hiesigen Möbel sind z. T. schon 20 Jahre alt.
Sie stehen ganzjährig draußen und kriegen so im Winter (kühl, feucht, sonnenarm) zwangsläufig Algen ab. Das wird bei Regen grüner Schmodder - kann man auf Böden nicht brauchen, weil rutschig. Also ist Schrubben unumgänglich. Und Tische, Bänke, Stühle sind ohne grüne Schmiere einfach appetitlicher und kleidungsfreundlicher ;).
Flechten sind seit jeher da, sie haben mich noch nie gestört. Nur waren es dieses Mal viel mehr als gewöhnlich, das machte mich nachdenklich. Denn "totes" Holz reagiert ja mitunter anders als "lebendes".
Deshalb wäre ich froh drum, wenn sich ein/e Wissende/r fände, die/ der dazu was Profundes sagen kann :).
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Re: Flechten und Gartenholz: Beißt sich da was?

Gartenplaner » Antwort #3 am:

Da gibt’s wahrscheinlich keine Studien zu, weil der Putzwahn vorherrschend ist ;D
Aufgrund deiner Frage habe ich heute, auf der Teak-Bank sitzend, mal probehalber an einer Stelle Moos, welches auch stellenweise auf meinen wächst, und Flechten mit dem Fingernagel abgekratzt.
Das Holz darunter war genauso „glatt“ und sah unverändert aus, wie unbedecktes Holz.

Meine Möbel stehen auch ganzjährig draußen, grünen Schmodder hab ich allerdings nicht.
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Re: Flechten und Gartenholz: Beißt sich da was?

thuja thujon » Antwort #4 am:

Enstehungsgeschichte von Boden:
Fels wird gesprengt oder Geröll geht ab, Felchten siedeln sich an, sondern Säuren ab, die das Gestein mit den Jahrzehnten/hunderten zersetzen, Moss kommt, Humus und Nährstoffe zB aus Pollen sammelt sich, Wasserhaltekraft wird verstärkt, Fels wird weiter gesprengt, so entsteht über die Jahrhunderte/tausende fruchtbarer Boden.

Bis Holz von den Säuren der Flechten zersetzt wird, ist das Holz längst verfault und von Mikroorganismen zu CO2 veratmet.

Dort wo sie wachsen, verleihen Flechten Charakter. Auch wenns nur die Stickstoffzeiger Xanthoria parietina und Co sind.
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Re: Flechten und Gartenholz: Beißt sich da was?

Schantalle » Antwort #5 am:

Querkopf hat geschrieben: 3. Mai 2018, 16:56Flechten sind seit jeher da, sie haben mich noch nie gestört. Nur waren es dieses Mal viel mehr als gewöhnlich, das machte mich nachdenklich. Denn "totes" Holz reagiert ja mitunter anders als "lebendes".
Deshalb wäre ich froh drum, wenn sich ein/e Wissende/r fände, die/ der dazu was Profundes sagen kann :).

Profund wird es nicht :-X Das Wenige, was ich weiß ist, dass sich auf unterschiedlichen Bäumen unterschiedlich Flechtenarten ansiedeln, je nachdem ob die Rinde eher basisch oder sauer ist.

Ich nehme an, dass sich bei Dir keine Neue, sondern die eine, bereits vorhandene Art vermehrt hat. Bloß diesmal besonders stark. Also sind die Bedienungen in diesem Winter sehr günstig gewesen. Möglich wäre aber auch, dass sich diese Art so wohl fühlt, dass sie sich auch in der Zukunft immer stärker vermehren wird.

Nimmst Du eigentlich nur klares Wasser fürs Schrubben oder auch Seife o.Ä.? Vielleicht würde es schon reichen, den ph-Wert leicht zu ändern. Natürlich mit Rücksicht darauf, was dem "toten Holz" noch gut tut. Das ein "totes" anderes als "lebendiges" reagieren kann, sehe ich wie Du.
Aster!
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