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Obstbaum-Wässerung-Beregnung !? (Gelesen 6397 mal)
Moderator: cydorian
Obstbaum-Wässerung-Beregnung !?
Die ahnungslose- und alles besser wissende Junggeneration hat in meiner "Obstplantage" Rollrasen gelegt und bewässert diesen nun täglich seit 2 Wochen mit 30-40 Liter Wasser auf den m² - 10 bis 15m³ Wasser auf 300m² Fläche ! Der Rasen scheint Wasserpflanzen ähnliche Physiologie zu haben, aber wie vertragen die Obstbäume so viel Wasser ? Dabei wirken ja noch Nebenerscheinungen wie, Abkühlung des Bodens und der Pflanze bei Dauerberegnung, ständige Feuchtigkeit-Schädlingswohlgefallen. Hat da jemand Erfahrungswerte ?
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
Re: Obstbaum-Wässerung-Beregnung !?
Das ist ein Paradies für Pilze.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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Re: Obstbaum-Wässerung-Beregnung !?
Rasensaat wäre da 10 mal günstiger gewesen. Und dabei wäre schön die edle Sortenwahl dabei.
Ich kann mir auf längere Sicht auch faulende Wurzeln vorstellen.
Ich kann mir auf längere Sicht auch faulende Wurzeln vorstellen.
Re: Obstbaum-Wässerung-Beregnung !?
Derartig intensiv muß Rollrasen nur für die Anwachsphase bewässert werden (also max. 2-3 Wochen). Das schadet den Obstbäumen genauso sehr wie eine ebenso lange natürliche Regenphase. ;)
- Rib-2BW
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Re: Obstbaum-Wässerung-Beregnung !?
Richtig, mein Wurzel-Argument bezieht sich auf längere Zeit. aber (35l/(m²*d))*21d*300m²=220.500l=>220,5m³
ist schon eine Sinflut. Eine Woche machen Obstbäume das gut mit. Das reicht für manche seine Bäume zwei Jahre zu bewässern
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- cydorian
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Re: Obstbaum-Wässerung-Beregnung !?
Gut tut es den Bäumen sicher nicht, aber wenn es kein schwerer Boden ist überleben die das. Bleiben bei schwerem Boden Pfützen stehen, also wochenlang mehr Wasser wie versickern kann, dann kann es tödlich ausgehen.
Re: Obstbaum-Wässerung-Beregnung !?
cydorian hat geschrieben: ↑31. Mai 2018, 10:26
Gut tut es den Bäumen sicher nicht, aber wenn es kein schwerer Boden ist überleben die das. Bleiben bei schwerem Boden Pfützen stehen, kann es tödlich ausgehen.
Ich kann Dir versichern, daß es hier auf Lehmboden nach Dauerregenphasen auch keine verstorbenen Obstbäume gibt - nebenan ist eine große Apfelanbau-Region.
- cydorian
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Re: Obstbaum-Wässerung-Beregnung !?
Lehmboden ist ja noch gut, es gibt aber auch tonige Böden. Und künstlich erzeugte Staunässe ist genauso übel wie natürlich entstandene Staunässe.
Re: Obstbaum-Wässerung-Beregnung !?
Sollte dort Staunässe entstehen, stünde der Rollrasen bereits unter Wasser und würde erste Fäulnis-Erscheinungen zeigen.
Ich halte das für unnötige Panikmache aufgrund fehlender Realerfahrungen mit Rollrasen - aber das darf man ja auch, wenn man drauf steht ;)
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Re: Obstbaum-Wässerung-Beregnung !?
Manche Leute übertreiben es eben mangels Kenntnissen. Dass man Schäden erst sieht, wenn es zu spät ist, ist dann leider auch die Regel.
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Balkongärtner
Re: Obstbaum-Wässerung-Beregnung !?
Es könnte sich dabei allerdings auch schlicht um die Umsetzung der Empfehlung des Rollrasen Lieferanten bzw. verlegt Habenden handeln. Kann man sicher gut drüber diskutieren, aber im Grunde sollte der wissen, was er sagt, vor allem da er als Verleger ja ne ganze Weile lang den Boden unterm Rasen im Blick hatte, vorm ihn zudecken. Genauso wie der (langjährige?) Bodenbesitzer oder Pächter Herr oder Frau von Nase da Einblick bzw. Erfahrungen haben sollte. Um zumindest einigermaßen abschätzen zu können, ob der Boden beispielweise größere Mengen an Sand enthält, braucht man sicher kein Studium.
Gibt es jene Empfehlungen an die Rasenkäufer, dann hätte jene kritisierte Junggeneration wohl doch Ahnung? Und mal so ganz grundsätzlich: wieso wird da mit "uns" drüber geredet, statt direkt mit denen, die es am meisten angeht? Womöglich wäre die ganze Aufregung und Tippselei ruckzuck gegessen bzw. unnötig gewesen, wenn dabei die Info verteilt würde: "Sollen wir noch weitere 3 Tage lang machen, dann hören wir auf damit.."?
Und evt sollte die Altgeneration auch mal darlegen, anhand von welchen, genau bzw. beweissicher arbeitenden Messinstrumenten, die kolportiert wordenen Liter und Kubikmeter, die auf dem Rasen verbraten wurden und werden, denn abgelesen bzw. errechnet wurden. Abzüglich etwaiger Verbräuche, die zwar auf dem Messgerät zu sehen sind, aber nicht auf und für den Rasen getätigt wurden.
Gibt es jene Empfehlungen an die Rasenkäufer, dann hätte jene kritisierte Junggeneration wohl doch Ahnung? Und mal so ganz grundsätzlich: wieso wird da mit "uns" drüber geredet, statt direkt mit denen, die es am meisten angeht? Womöglich wäre die ganze Aufregung und Tippselei ruckzuck gegessen bzw. unnötig gewesen, wenn dabei die Info verteilt würde: "Sollen wir noch weitere 3 Tage lang machen, dann hören wir auf damit.."?
Und evt sollte die Altgeneration auch mal darlegen, anhand von welchen, genau bzw. beweissicher arbeitenden Messinstrumenten, die kolportiert wordenen Liter und Kubikmeter, die auf dem Rasen verbraten wurden und werden, denn abgelesen bzw. errechnet wurden. Abzüglich etwaiger Verbräuche, die zwar auf dem Messgerät zu sehen sind, aber nicht auf und für den Rasen getätigt wurden.
Re: Obstbaum-Wässerung-Beregnung !?
Abgesehen davon - frisch ausgesäter herkömmlicher Rasen braucht im Anfangsstadium auch Unmengen an Wasser,damit er rascher keimt als das Unkraut, das man zwangsweise auch mit aufzieht. Spart man damit, macht sich nicht der teure Rasen(samen) sondern das unerwünschte Unkraut breit und man hat Geld und Zeit für nix verbraucht.
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Re: Obstbaum-Wässerung-Beregnung !?
Unkraut könnte weniger das Problem sein, da man vorher die Erdeoberfläche abgenommen hat, oder? Und muss es denn so schnell gehen bzw gibt es wirklich unterm Strich einen Vorteil wenn nan die Saat derart ersäuft. Der Landwird, der Gras sät, bekommt auch seine "tote" Wiese. Ich glaube hier kommt auch die persönliche Meinung zu stark durch ;D
Na ja, wenn die Wurzeln des Baums nicht leiden, dann eben die Triebe. Warm + feucht -> Mehltau und Co.. Da bin ich bei Staudo. Die Bäume kommen sicherlich durch, wenns keine Jungpflanzen sind.
Na ja, wenn die Wurzeln des Baums nicht leiden, dann eben die Triebe. Warm + feucht -> Mehltau und Co.. Da bin ich bei Staudo. Die Bäume kommen sicherlich durch, wenns keine Jungpflanzen sind.
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Re: Obstbaum-Wässerung-Beregnung !?
Die dauernde Wasserspritzerei von oben bei Wärme könnte eher kragenfäuleanfälligen Sorten einen Krankheitsschub bescheren.
Re: Obstbaum-Wässerung-Beregnung !?
Rib hat geschrieben: ↑31. Mai 2018, 13:21
Unkraut könnte weniger das Problem sein, da man vorher die Erdeoberfläche abgenommen hat, oder? Und muss es denn so schnell gehen bzw gibt es wirklich unterm Strich einen Vorteil wenn nan die Saat derart ersäuft. Der Landwird, der Gras sät, bekommt auch seine "tote" Wiese. Ich glaube hier kommt auch die persönliche Meinung zu stark durch ;D
Wir haben 10 Jahre lang versucht, in unserem alten Garten eine Rasenfläche anzulegen - trotz Bewässerung, teurem Saatgut und viel händischem Jätaufwand ist der Rasen dort niemals dicht, gut verzweigt und homogen gewachsen. Von einer belastbaren dichten Grasnarbe konnten wir nur träumen. Die übliche Unkrautwiese, die es auch in den Nachbargärten gibt, hat sich trotzdem recht rasch durchgesetzt.
Die Ursachen dafür sind der durchlässige Boden und die umliegenden Unkrautwiesen mit dem heftigen Samenflug.
Beim neuen Garten wollten wir uns den Ärger sparen - und haben seit 10 Jahren einen dichten sattgrünen und 99% unkrautfreien Rasen. Auf 10 cm feinstem Rasenhumus wurde Rollrasen verlegt, der wird automatisch bewässert und per Roboterschaf mulchgemäht. Klarerweise mußte am Anfang heftig bewässert werden, weil das Einwurzeln auf so durchlässigem Grund ansonsten nicht klappt - auch jetzt läuft im Hochsommer bei fehlenden Niederschlägen und Temperaturen über 30°C im 2-Tages-Abstand die Bewässerung,weil der Rasen sonst sofort wieder lückig wird. Die Feuchtigkeit wird ja ausschließlich in den Rasensoden selbst festgehalten, alles was durchrinnt, ist innerhalb kürzester Zeit 7 Meter tiefer durch den Schotter im Grundwasser angelangt - tiefgründiges Wässern, wie es oft empfohlen wird, wäre daher kontraproduktiv.
Persönliche Meinung ohne Erfahrung ist häufig wenig hilfreich - wir haben Jahre auf so etwas gehört und sind damit gescheitert, weil in der Region ansonsten Lehmboden vorherrscht und dort andere Dinge funktionieren. Uns hat ein Profi mit seinem Wissen geholfen, daher kann ich nun meine Erfahrung hier posten - hat wenig mit persönlicher Meinung zu tun.