Unser Judasbaum hat einen Schaden an einem Stamm. Offensichtlich hatte der mal einen Längsriss, den er aber überwallt hat. Jetzt haben sich dort offensichtlich Insekten eingenistet und vermutlich war auch ein Specht aktiv. Da der Stamm verbotenerweise zu weit über den Zaun auf den öffentlichen Fußweg reichte, haben wir ihn im Frühjahr sehr stark eingekürzt, dadurch sieht man die Veränderungen besonders gut.
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Liebe Grüße Ariane
It takes both, sunshine and rain, to grow a garden.
Hier ein Ausschnitt mit den Eingangslöchern, vom Specht teilweise aufgeklopft. Es schlüpfen kleine längliche Insekten rein, ich tippe auf Wildbienen, falls es so kleine gibt. Ich meine sie auch an unserem Insektenhotel gesehen zú haben.
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Weiter unten findet sich auch so eine Art Sägemehl. Der befallene Strank scheint zersetzt zu werden, aus dem gesunden äußeren Teil treibt es aber aus. Ich frage mich, ob wir nur einfach weiter beobachten können, oder den Stamm möglichst schnell absägen sollten.
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Wenn du die Wahl hast zwischen absägen und stehen lassen, dann würde ich den Stamm stehen lassen. Es scheinen sich zahlreiche Tiere dafür zu begeistern, eine Gefahr geht auch nicht von ihm aus, und er treibt sogar neu. Das ist doch okay. Selbst wenn der Stamm komplett absterben würde, wäre er noch Futter und Unterschlupf für viele. Und die Nachbarstämme sehen gut genug aus, um dir den Baum zu erhalten.
Mir fällt dazu spontan nur Cossus cossus, der Weidenbohrer ein. Der hat mir einige Bäume gekillt, zwei Pflaumen, eine Weide und zu guter Letzt die Birke, an der mein 6m hoher Rambler stand. Ich drück die Daumen, dass er es nicht ist.
Die Ausgangslöcher scheinen klein und rund zu sein. Spricht das nicht gegen den Weidenbohrer? Einen speziellen Geruch kann ich auch nicht wahrnehmen. Sollte laut Infos im Netz deutlich nach Essig riechen.
Liebe Grüße Ariane
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Der Weidenbohrer geht an Weiden, nicht an Judasbäume. Ich denke, dass als Folge des Risses ein Teil des Kernholzes schneller abgestorben ist als normal. Und weil dieses Holz offen liegt, konnten sich die zuständigen Altholzentsorger (Pilze und Insekten) darum kümmern. Es gibt keinen Grund, warum sie auch auf die gesunden Teile des Baums übergreifen sollten. Wenn du den Stamm absägst, hättest du gleich neben den gesunden Stämmen eine riesige offene Stelle, die dann wirklich als Einladung für Schädlinge gelten kann. Wenn der Stamm dranbleibt, überläßt du dem Baum die Möglichkeit, sich von verrottenden Teilen abzuschotten.
Also die Birke hat bestialisch gestunken an der Befallsstelle, Essiggeruch würd ich nicht sagen, aber es war nicht zu ignorieren.
Und nein, der Weidenbohrer befällt nicht nur Weiden, auch andere Laubbäume sind betroffen, wie ich selbst erfahren habe. Und da ich die Raupen eigenhändig aus dem befallenen Holz gepult habe, weiß ich, wovon ich rede.
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Die Raupen ernähren sich von verschiedenen Laubgehölzen, haben aber eine Vorliebe für Salweide (Salix caprea) und andere Weiden, Hänge-Birke (Betula pendula), Schwarzerle (Alnus glutinosa), Birne (Pyrus communis) und Apfel (Malus domestica).
Update: Wir hatten den geschädigten Stamm ja im Frühjahr stark eingekürzt, und wie man sieht, hat er kräftig ausgetrieben! Die Schadstellen sehen im Prinzip noch aus wie vorher, scheint bislang nicht schlimmer zu werden.
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