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Sie werden zu groß - Abschied von botanischen Weggefährten (Gelesen 6462 mal)

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micc
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Sie werden zu groß - Abschied von botanischen Weggefährten

micc »

Im Forum gibt es ja (fast) niemanden mit braunem Daumen. Da wachsen die Pflanzen über die Jahre in Kübel oder Freiland und wachsen und wachsen....

Beispiele habe ich viele. Meist sind es Kübelpflanzen, die nach 10 oder 20 Jahren die Zimmerdecke erreicht haben oder nur noch mit dem Kran ins Sommerquartier gehievt werden können (alles andere wäre Verrat am eigenen Rücken!).

Aktuell bereite ich mich auf die Abgabe von 3 Köcherbäumen (Aloe dichotoma) vor. Ausgesät in 2004 haben sie schon 2 m Höhe erreicht. 2 oder 3 Jahre kann ich sie noch unter der metallhalogenidhaltigen Deckenleuchte überwintern lassen, aber dann....Blühfähig sind die Bäumchen noch nicht, dazu müssten sie erst verzweigen, aber lange dauerts nicht mehr. Dann kratzen die Blütenstände garantiert an der Decken-Rauhfaser.

Mir schwebt ein Botanischer Garten als Abnehmer vor, das hat alles noch Zeit, ich beginne erst mit der "Planung". Es geht mir heute nur um's Thema und um Kommentare von Leidensgenossen. ;)

:)
Michael




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Roeschen1
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Re: Sie werden zu groß - Abschied von botanischen Weggefährten

Roeschen1 » Antwort #1 am:

Ich hatte mich auch entschlossen mich von meiner ca 50-jährigen Südafrikanerin, einer Clivia miniata, zu trennen.
Dem BG Tübingen fehlt der Platz, die Wilhelma hat mich hingehalten.
Jetzt steht sie deutlich reduziert im Gästezimmer.
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micc
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Re: Sie werden zu groß - Abschied von botanischen Weggefährten

micc » Antwort #2 am:

Dornroeschen hat geschrieben: 20. Dez 2018, 12:09
Jetzt steht sie deutlich reduziert im Gästezimmer.


Das geht bei diesen Aloen leider nicht. Ich hatte ein viertes Exemplar, dessen Wurzeln in einem nassen Sommer unbemerkt verfaulten. Die Fäulnis ging, wie sich später zeigte, schon den halben Stamm hoch. Eine Bewurzelung der Spitze ist nicht gelungen. Wenn ich mit dieses schwammartige Gewebe so anschauen, dann geht so etwas grundsätzlich nicht, da weder für Wurzeln noch Neuaustriebe "Augen" vorhanden sind.

Aber dieses Verkleinern habe ich mit meinen Epiphyllums vor. Ich müsste nur schon schauen, welcher Kübel welche Farbe bringt und dann gehts ans Grüne Brett.

Meine ältesten Zimmergenossen sind einige Kakteen, die ich vor 38 Jahren mal gekauft hatte. Die nehmen aber keinen Platz weg (Lophophora).

:)
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Staudo
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Re: Sie werden zu groß - Abschied von botanischen Weggefährten

Staudo » Antwort #3 am:

Dornroeschen hat geschrieben: 20. Dez 2018, 12:09
die Wilhelma hat mich hingehalten.


Denen fehlte es am Mut nein zu sagen. Vermutlich werden solche Einrichtungen alljährlich zum Jahresende mit Angeboten überschwemmt. Ich lasse solche Kandidaten einfach draußen stehen. Im letzten Jahr traf es meine Kakteensammlung. Darunter waren Exemplare aus meiner Kinderzeit.
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fromme-helene
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Re: Sie werden zu groß - Abschied von botanischen Weggefährten

fromme-helene » Antwort #4 am:

Da ist was dran, besser im Frühling nachfragen. Dazu gibt es noch das Transportproblem.

Eine von mir aus Samen gezogene riesige Passiflora wuchs eine ganze Zeit im Dickhäuterhaus des Berliner Tierparks, wo ich sie manchmal besucht habe.

Wobei ich mich im Nachhinein sogar gewundert habe, dass die keine Angst hatten, sich damit irgendwelche Krankheiten einzuschleppen.
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Roeschen1
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Re: Sie werden zu groß - Abschied von botanischen Weggefährten

Roeschen1 » Antwort #5 am:

Staudo hat geschrieben: 20. Dez 2018, 12:54
Dornroeschen hat geschrieben: 20. Dez 2018, 12:09
die Wilhelma hat mich hingehalten.


Denen fehlte es am Mut nein zu sagen. Vermutlich werden solche Einrichtungen alljährlich zum Jahresende mit Angeboten überschwemmt. Ich lasse solche Kandidaten einfach draußen stehen. Im letzten Jahr traf es meine Kakteensammlung. Darunter waren Exemplare aus meiner Kinderzeit.

Das bringe ich nicht übers Herz, es tat mir schon leid viele Kindel wegzuwerfen.
Wilhelma betreffend habe ich eine Vermutung. Ich habe mit dem Botanikchef, der interessiert war, gesprochen und vermutlich waren die Gärtner nicht begeistert, sie müssen ja die Arbeit übernehmen.
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Roeschen1
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Re: Sie werden zu groß - Abschied von botanischen Weggefährten

Roeschen1 » Antwort #6 am:

micc hat geschrieben: 20. Dez 2018, 12:22
Dornroeschen hat geschrieben: 20. Dez 2018, 12:09
Jetzt steht sie deutlich reduziert im Gästezimmer.


Meine ältesten Zimmergenossen sind einige Kakteen, die ich vor 38 Jahren mal gekauft hatte. Die nehmen aber keinen Platz weg (Lophophora).

Kakteen sind da deutlich im Vorteil, nach 20 Jahren sieht man nicht viel Zuwachs.
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Christina
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Re: Sie werden zu groß - Abschied von botanischen Weggefährten

Christina » Antwort #7 am:

Eine Bekannte hat vor Jahren einen riesigen Ficus (Ich glaube lyrata) an ein Städtisches Verwaltungsgebäude verschenkt. Das Gebäude hatte eine sehr helle, hohe Empfangshalle, dem gings dort richtig gut.
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Re: Sie werden zu groß - Abschied von botanischen Weggefährten

Hyla » Antwort #8 am:

Meine Mutter hatte da eine andere Lösung. Wir haben in der Stadt im Mehrfamilienhaus gewohnt und direkt am Hofeingang war eine Bushaltestelle und unsere Mülltonnen. Wenn wir irgendwas hatten, was noch brauchbar war, aber aus irgendwelchen Gründen weg sollte, wurde das auf die Mülltonnen gestellt. Meist hat's dann einen neuen Eigentümer gefunden. :)
So wurden alte Töpfe, aber auch Zimmerpflanzen recycelt.
Unsere Gegend waren aber hauptsächlich Altbauwohnungen mit hohen Decken und 2m Fenstern. Da kriegt man auch eine üppige Monstera rein. ;)
Jedenfalls sind so ihre alten Clivien 'verschenkt' worden. Die waren auch schon uralt und noch von meiner Uroma. :'(
Liebe Grüße!


Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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Re: Sie werden zu groß - Abschied von botanischen Weggefährten

Gänselieschen » Antwort #9 am:

Ich könnte auch so 2 Zimmerpflanzen weniger gut vertragen. Im Sommer entwickeln sie sich draußen immer sehr üppig. Meine Schefflera monstert gerade zu, zwei uralte Hibiskus (ich bin zu zögerlich mit der Schere), ein Gummibaum (selbst vermehrt), ein Elefantenfuß .....
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pearl
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Re: Sie werden zu groß - Abschied von botanischen Weggefährten

pearl » Antwort #10 am:

Botanische Gärten sind überfüllt und leiden sowieso unter Platzmangel. Da muss schon ein besonderes Leckerbissen kommen, eine neue Art, eine Seltenheit, irgendwas, das die Sammlung ergänzt. Besonders die Plätze indoor sind schon alle vergeben. Jedenfalls berichtete mir eine Gärtnerin, die ihre Gewächshäuser nach ihrer Berufstätigkeit mit botanischen Raritäten gefüllt hatte, dass der Botanische Garten Heidelberg abwinkte. So wird es auch anderswo sein, botanische Gärten ringen ja auch um ihre Existenz. Der in Darmstadt erhält sich nur über privates Engagement.

Wie ist es mit Zoos? Die könnten vielleicht was brauchen für ihr Afrikahaus.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

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Re: Sie werden zu groß - Abschied von botanischen Weggefährten

micc » Antwort #11 am:

pearl hat geschrieben: 20. Dez 2018, 14:23
Wie ist es mit Zoos? Die könnten vielleicht was brauchen für ihr Afrikahaus.


Wenn die Aloen gemeint sind - die brauchen ganzjährig schon recht viel Licht. Ob das Afrikahaus 10.000 lx (das 10tel eines Sommertages) anbieten kann, ist fraglich.

Da nun Händler wie die Specks auch nicht mehr arbeiten, werde ich meine Kontakte zur DKG und zur FGaS nutzen.

:)
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pearl
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Re: Sie werden zu groß - Abschied von botanischen Weggefährten

pearl » Antwort #12 am:

was immer die Abkürzungen heißen. Viel Glück!

Du hattest tatsächlich dauernd die Lampen an um diese Dinger zufrieden zu stellen? ;) ;D
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Re: Sie werden zu groß - Abschied von botanischen Weggefährten

micc » Antwort #13 am:

DKG - Deutsche Kakteengesellschaft (Zeitschrift: KuaS)
FGas - Fachgesellschaft andere Sukkulenten (Zeitschrift: Avonia)

Ich habe seit ungezählten Jahren eine Glühbirne mit ca. 35.000 Lumen für eine ganze Pflanzenmannschaft (Banane, Palme, Aeonium, Aussaaten usw. usf.). Die Lampe dient im Winter als Elektroheizung. Im Sommer gehts natürlich nach draußen mit dem Grün. Früher war es viel beengter, aber mit dem Staudo-Prinzip konnte ich natürlich auch Platz schaffen, nachdem sie niemand geschenkt wollte.

Das ist eigentlich so ein Wackelspiel: An den Pflanzen hänge ich schon, aber irgendwann ist Schluss.

:)
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pearl
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Re: Sie werden zu groß - Abschied von botanischen Weggefährten

pearl » Antwort #14 am:

das Staudo-Prinzip merke ich mir. Angewandt habe ich das ja schon ausreichend. ;)

Ja, irgendwann ist Schluss. Stimmt ja in jeder Beziehung. Kommt nur drauf an wie mehr oder weniger elegant der zelebriert wird. Oder eben nicht. Stilvoll geht die Welt zugrunde. Ich setz das jetzt mal klein und kursiv, keine Ahnung was das jetzt sollte.
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