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Pappeln (Gelesen 23856 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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DieterG
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Pappeln

DieterG »

Wir bauen gerade ein EFH und sammeln Ideen für unsere Gartengestaltung.Ich würde gerne ein Ensemble mit drei Pappeln integrieren.Wer hat Tipps bezüglich der Arten und spezieller Standorterfordernisse?
cimicifuga

Re:Pappeln

cimicifuga » Antwort #1 am:

Pappeln werden riesig.....wieviel ha hat denn euer grund 8)
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DieterG
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Re:Pappeln

DieterG » Antwort #2 am:

Unser Grundstück hat etwa 1.500 qm, da sollte der Platz reichen, sofern die Biester nicht horizontal wachsen...
macrantha
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Re:Pappeln

macrantha » Antwort #3 am:

Nun - ich habe mal "gelernt": wenn man sich am Auftraggeber rächen will, dann soll man Pappeln pflanzen ...Pappeln sind Gehölze der Hartholzaue - sie möchten es nährstoffreich und Anschluß an das Grundwasser/naher Fluss/allgemein Feuchte oder alternativ auch Anschluß an das nächste Abwasserrohr, daß sie verstopfen. Sie wachsen sehr schnell (wer weiß, wann das nächste Hochwasser kommt) und haben deshalb weiches Holz (pilzanfällig). Aus diese Grund sind sie sehr brüchig - Auf einem mit Pappeln begrünten Parkplatz (der Planer hatte offensichtlich keine Ahnung) beginnen jetzt nach etwa 15 Jahren erste Äste auszuschlitzen. Und noch etwas kann man dort in Reinform beobachten: Ausläufer ohne Ende! Sobald das Wurzelsystem oder der Baum irgendwie gestört wird (z.B. verdichten, hacken, Schnitt, Blitzeinschlag) treibt er munter drauflos. Ein Pappelwald kann ein einziger Organisus- weil zusammenhängend - sein.Die Samen gehen sehr leicht auf und lösen bei vielen Menschen allergische Reaktionen aus - typisch Pioniergehölze eben. Habe ich was vergessen?Ach ja: Natürlich sind Pappeln auch hübsch - silbirge Rinde, Geraschel im Wind, tolle Herbstfärbung, schnneller Wuchs ... aber in den Garten würde ich mir niemals eine Pappel holen!Sorry - aber das sind meine Ratschläge. Alternativ vielleicht andere Bäume mit "pappeligem" Laub gewünscht?LGmacrantha
Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Hortulanus

Re:Pappeln

Hortulanus » Antwort #4 am:

Ich habe einen kleinen Pappel-Wald. Einiges stimmt, anderes nicht. Alles in allem: Ich rate ab.
amrita
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Re:Pappeln

amrita » Antwort #5 am:

Ich würde gerne ein Ensemble mit drei Pappeln integrieren.Wer hat Tipps bezüglich der Arten und spezieller Standorterfordernisse?
Ich würde von Pappeln abraten. Rauschen wunderbar im Wind wie sonst kein Baum, den ich kenne, sehen toll aus, aber: Wachsen sehr schnell und werden riesengroß, werfen laufend kleine und größere Äste ab, saugen aus einem sehr großen Bereich im Garten das Wasser ab, so dass alles andere rundherum vertrocknet bzw. viel mehr gewässert werden muss und im Frühling kannst du dich wochenlang damit beschäftigen, den dichten Teppich an kleinen Pappel-Nachkommen überall im Garten loszuwerden. Pro cm2 mindestens 2 kleine Pappelpflänzchen - kaum vorstellbar, aber wahr.Hätte ich ein Riesengrundstück würde ich gerne eine Pappel haben mit einer Bank drunter, allein schon wegen dem schönen Rauschen der Blätter. Aber in einem durchschnittlich großen Garten eines Einfamilienhauses würde ich keine pflanzen.Liebe Grüßeamrita
macrantha
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Re:Pappeln

macrantha » Antwort #6 am:

Hallo Hortulanus, was stimmt denn nicht?
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riesenweib
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Re:Pappeln

riesenweib » Antwort #7 am:

unser grund hat 3000m²; darauf stehen 4 zitterpappeln ganz eng zusammen, keimten wild während einer zeit da niemand den garten jährlich auf unerwünschten wildwuchs durchging. sie sind sehr schön, haben tolle herbstfärbung, und NOCH keine brüchigen äste. ausläufer ohne ende.eine weitere wilde pappel ist jetzt 40 jahre, gute 25m hoch, auch sehr schön, auch sehr schöne herbstfärbung - und stösst regelmässig sehr grosse !! äste ab, ist ein echtes problem.so lange als geht werden wir sie nicht fällen.von vorneherein setzen täte ich keine.lg, brigitte
will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)
Hortulanus

Re:Pappeln

Hortulanus » Antwort #8 am:

@ macranthaIn meinem Garten gibt es 12 mächtige Pappeln (vermutlich Populus alba), die ca. 25-30 m hoch sind. Sie wurden - exakt bestimmbar - im Frühjahr 1945 gepflanzt, sind also beachtliche 60 jahre alt und strotzen nur so vor Kraft. Aus dem Dorf am Niederrhein, wo ich aufgewachsen bin, kenne ich ebenfalls eine Pappel-Allee aus Populus alba "Pyramidalis", die zu einem Bauernhof führt, die schon riesig waren, als noch ein kleiner Steppke war.1. Pappeln können beachtlich alt werden. Zumindest älter als inzwischen gemeinhin unsere Gärten werden.Mein Garten ist alles andere als ein Feuchtbiotop. Im Gegenteil, ich habe mit Trockenheit zu kämpfen. Das hat die P. aber nicht daran gehindert, sich zu Riesen zu entwickeln.2. Pappeln lieben zwar Feuchtigkeit, kommen aber auch mit anderen Verhältnissen bestens zurecht. Ähnlich wie die Kiefern.Es stimmt, Pappeln lassen gerne Äste fallen. Aber nur, wenn man sie nicht pflegt. Obwohl das Holz sehr weich ist, sind die lebenden Äste erstaunlich elastisch. Was früher oder später runter kommt, sind die abgestorbenen Zweige. Wer seine Pappel pflegt, hat eigentlich recht wenig Probleme. Früher hat man die Pappeln „geschneitelt“, was auch auf den Gemälden alter holländischer Meister gut zu erkennen ist.3. Astbruch ja, aber selbst bei Stürmen nicht so stark, dass man sich fürchten müsste.Nur hin und wieder entdecke ich in meinem kleinen „Wald“, dass aus einer der an der Oberfläche verlaufenden Pappelwurzeln ein Schössling entspringt. Der ist schnell mit dem Spaten abgestochen. Von Ausläufer treiben kann zumindest bei meinen Pappeln nicht die Rede sein.4. Es mag Pappelarten geben, die zu Ausläufern neigen. Populus alba aber wohl nicht.Was die Anfälligkeit des Pappelholzes angeht, so scheint es mit nicht infektionsgefährdeter als andere Arten. Allerdings wenn eine P. krank wird, verläuft der Verfall deutlich schneller als bei anderen Gehölzen. Wir hatten eine P. fällen lassen. Der riesige Stubben ist inner halb von 5 Jahren total morsch geworden und düngt jetzt als Humus.5. Gesunde Pappeln (siehe auch 1.) sind m.E. nicht signifikant anfälliger. Da erleben wir in der Umgebung mit den Pflaumenbäumen, die, ungepflegt, stark von bohrendem Ungeziefer befallen sind und deshalb große abgestorbene Astpartien zeigen.Samen flug ist tatsächlich eine unangenehme Pappel-Eigenschaft. Wer aber den richtigen Standort wählt, so dass die Haupt-Windrichtung den Samen vom Haus weg bläst, hat man absolut keine Probleme. In unserem Haus ist „Pappel-Watte“ unbekannt, da die Bäume im Süden des Grundstücks stehen.6. Pappelsamen ist nicht ärgerlich, wenn nur die Nachbarn davon betroffen sind.Das Rauschen der Pappeln ist eines der schönsten Naturgeräusche. Auch ihre Herbstfärbung ist ein leuchtendes Fanal. Dennoch rate ich von Pappeln ab, da sie einfach eines Tages zu mächtig werden und ihre Beseitigung viel Geld oder viel Arbeit kostet.
potz
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Re:Pappeln

potz » Antwort #9 am:

...Das Rauschen der Pappeln ist eines der schönsten Naturgeräusche. Auch ihre Herbstfärbung ist ein leuchtendes Fanal.
Sprichst du immer noch von deinen P.albas? Herbstfärbung? gelb? Bei uns in der Nähe stehen nämlich massenweise P.albas die überhaupt keine Herbstfarbe bekommen. Ebenso P.tremulas ohne Farbe ???Aber nun zu deinem obigen Zitat : Ja, ja und nochmals ja .. und genau aus diesem Grund spiele ich schon länger mit dem Gedanken, mir ein paar "gelbe Raschler" in meine Roteichenhecke zu setzen. Die Hecke soll auf 3m gehalten werden, die "Raschler" dürften ihr Krönchen drüberstrecken und sollen auf max. 4m geschnitten werden.Nur : bei all den "Ausläufer-Diskussionen" hier hab ich mich noch nicht getraut die Pappeln zu setzen - bei mir wird nämlich nicht geausläufert ! (dabei gäbs so eine schön goldgelbe Zitterpappel-Sippe in der Nähe. Die Sämlinge warten nur drauf ausgegraben zu werden;))Also : Wie isset nu? P.tremula+alba : Ausläufer ja oder nein ? Oder verhält sich da jede "lokale Sippe" anders?
Hortulanus

Re:Pappeln

Hortulanus » Antwort #10 am:

Urs konnte mir auch nicht genau sagen, ob ich P.a. habe. Ich vermute es mal. Jedenfalls färben sich meine Riesen leuchtend gelb und treiben keine Ausläufer.
macrantha
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Re:Pappeln

macrantha » Antwort #11 am:

Hallo Hortulanus,ich glaube, Du hast mit Deinen Pappeln bisher Glück gehabt bzw. (wahrscheinlicher) sie fühlen sich bei Dir recht wohl (wen wundert's ;) ), und wurden noch nicht zum Ausläufertreiben genötigt. Damit dies richtig beginnt, braucht es meist einen Auslöser. Populus alba an sich treibt durchaus Ausläufer (ich kenne ehrlichgesagt keine, die das nicht tut, aber mein Wissen ist auf die Gängigen beschränkt).Ich wollte nicht sagen, daß P. Krankheiten anziehen, aber bei den kleineren Verletzungen die jeder Baum hat kann sich im weichen Pappelholz viel schneller eine ernste Faulstelle bilden. Pappeln sind einfach schlechte Abschotter - anders als z.B. Linden. Ihr Leben ist "anders gedacht" - viele Ausläufer bei Gefahr, viele gut keimende Samen - da braucht der Urbaum nicht ewig bestehen. Gut möglich, daß Weiß-Pappeln älter werden ... Pappelplantagen (was i.d.R. tremula und canadensis-Sorten sein dürften) gelten z.B. nach 30-50 Jahren als Erntereif. Insofern kommt es eben recht "rasch" (auch je nach Standort des Baumes) zum Abwerfen von Ästen - wenn er quasi über seinen biologischen Höhepunkt hinaus ist. Naja - und einen 15m hohen Baum (und das ist klein für eine Pappel) regelmäßig zu beschneiden wäre vielleicht ein Ansatz, aber nur für Kletterenthusiasten ;DDeine Pappelallee hat sicher eine fantastische Wirkung ... aber ich würde bei einer Neupflanzung doch zu anderen Bäumen ....Und eine Pappelhecke halte ich für keine gute Idee - durch den Schnitt wird sie ja direkt zum wuchern aufgefordert.LGmacrantha
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riesenweib
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windig. sehr windig.

Re:Pappeln

riesenweib » Antwort #12 am:

@Potzdie tremula wird bei uns sehr rötlich im herbst, es ist sehr schön; und die grosse vasenförmige (unbekannte art) wird meistens leuchtendgelb. aus der entfernung, wenn manches jahr die blätter langsam aber stetig rieseln, ein ganz toller effekt von gelbem regen. die zweite macht übrigens keine ausläufer, auch nach verletzung der wurzeln nicht. ich muss noch irgendwie fotos machen von den adulten blättern, wenns mal nicht windet ::), dann meinte iris ein arboretiker könnte sie bestimmen.wir haben feuchten boden, und nahrhaftentremula macht bei uns ausläufer. vielelg, brigitte
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guter-heinrich †
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Re:Pappeln

guter-heinrich † » Antwort #13 am:

Sehr empfehlenswert ist die Amerikanische Zitterpappel (Populus tremuloides). Die Blätter ähneln unserer Zitterpappel, doch sind die Stämme weiß wie Birken (siehe Bild), und die goldene Herbstfärbung ist prächtig (und in Amerika oft besungen worden). Die Art wird kaum höher als 15-20 m. Nur schwer zu bekommen! Espenlaubgrüße vom Guten HeinrichPopulus tremuloides in Wyoming (2004):http://www.hosting-place.de/upload01/Po ... es-www.jpg
Urs
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Re:Pappeln

Urs » Antwort #14 am:

Unter den Pappeln gibt es ja beträchtliche Unterschiede, insofern kann man sie nicht einen Topf werfen.Hybridpappeln wachsen am schnellsten, sind aber auch am kurzlebigsten. Bei ungünstigem Standort beginnen sie mit ca. 40 Jahren schon zusammenzubrechen, auch sonst ist mit 60 - 70 Jahren meist Schluss. Eine "Robusta" würde ich mir auch niemals in den Garten pflanzen, P. alba und P. tremula haben wir auch gepflanzt, weil ich sie persönlich sehr schön finde. Außerdem auch mehrere artreine Schwarz-Pappeln, die zu den langlebigsten unter den Pappeln zählen (200 Jahre können sie durchaus schaffen, mitunter sicherlich mehr). Im Alter bilden sie wunderschöne, regelrecht malerische Baumgestalten mit weit ausgebreiteten, oft überhängenden Kronen. Der Samenflug aller Pappeln kann lästig sein, dies ist jedoch zu vermeiden, indem man männliche Exemplare setzt. Der von männlichen Pappeln ausgehende Pollenflug ist jedoch für Allergiker nicht selten problematisch, ähnlich wie bei Weiden und Birken (die als einhäusige Arten natürlich stets Pollen freisetzen). Hinsichtlich der Standortansprüche unterscheiden sich die verschiedenen Pappel-Sippen stark. Zitter-Pappeln sind Pioniere terrestrischer Standorte, meist auf sandigen, oft sauren udn trockenen Standorten vorkommend. Nicht selten findet man sie ja an den Rändern von Kiefernforsten.Die Schwarz-Pappel ist eine Art der Weichholzaue und des Übergangsbereichs zur Hartholzaue. Dass es sich um eine typische Art der Hartholzaue handele, ist lediglich eine Försterlegende. Sie wurde in der Vergangenheit wegen ihrer Schnellwüchsigkeit oft auf Hartholzaue-Standorten gepflanzt und gedeiht dort gut, ihr natürlicher Platz befindet sich jedoch tiefer in der Aue, nämlich dort, wo z. B. durch Sedimenttransport regelmäßig Rohbodenstandorte entstehen, die ihr die Ansiedlung ermöglichen. Auch wenn man forstlicherseits die Schwarz-Pappel bevorzugt auf lehmige Standorte bringt, so siedelt sie sich selbst doch vorrangig auf sandigen bis kiesigen Substraten an, die sehr starker Sommertrockenheit ausgesetzt sind. Natürlich ist sie üblicherweise mit der Silber-Weide vergesellschaftet, oft auch mit der Flatter-Ulme, die wesentlich weiter zum Fließgewässer hin vordringt als z. B. Stiel-Eiche, Esche, Feld-Ulme, die als wesentliche Arten die Hartholzauen bilden. Diese typische Baumartenkombination wurde als eigene natürliche Pflanzengesellschaft beschrieben (Salici-Populetum oder auch Salicetum albae).Aufgrund der geschilderten Standortanpassung sind Schwarz-Pappeln und ihre Hybriden in der Lage, auch auf Kulturstandorten Trockenheit sehr gut zu ertragen, die Hybriden "schwächeln" dann jedoch eher.Die Silber-Pappel kenne ich selbst auch eher aus der Weich- als aus der Hartholzaue. Wenn sie in Hartholzauen vorkommt, dann meines Erachtens entweder reliktisch, das heißt ihre Ansiedlung geht auf eine Zeit zurück als der betreffende Standort noch keine Hartholzaue war, oder sie wurde gepflanzt. Auch Silber-Pappeln sind ausgesprochen trockenheitsresistent. Bei uns stehen sie in sandigem Kies, wurden im ersten Jahr nach der Pflanzung gegossen und seither nicht mehr.Auch was das Treiben von Ausläufern angeht unterscheiden sich die verschiedenen Pappeln stark. Zitter-Pappeln treiben auch ohne Wurzelverletzung fast stets Ausläufer, Silber-Pappeln schon deutlich weniger bis selten, Schwarz-Pappeln nur mitunter (nicht ohne Wurzelverletzung oder Freilegung oberflächennaher Wurzeln) und Hybrid-Pappeln der Populus x canadensis - Gruppe selbst nach Wurzelverletzungen nahezu nie.Was noch zu bedenken wäre ist, dass die großen Pappel-Arten trotz weichen Holzes eine ungeheure Wurzelenergie entwickeln und Fundamente sprengen oder schwerste Gehwegplatten anheben können. In die Nähe von Gebäuden, Mauern, gepflasterten bzw. anderweitig befestigten Wegen oder Versorgungsleitungen würde ich sie nicht pflanzen. Die Schnellwüchsigkeit der Pappeln ist natürlich von Vorteil, wenn man ein Grundstück ohne große Bäume hat und schnell "sichtbare" und schattenspendende Bäume haben möchte. Es gibt allerdings auch eine ganze Reihe anderer Gattungen/Arten, die diesen Vorteil ebenfalls bieten.Ansonsten stellen Pappeln wie auch Birken im Siedlungsbereich bevorzugte Nistplätze von Elstern dar. Die mag ja nicht jeder ...Um die Eingangsfrage nach diesem ausschweifenden Text vielleicht etwas besser zu beantworten: spezielle Standorterfordernisse sind nicht zu beachten. Wenn es sich nicht gerade um einen stark sauren Standort handelt, gedeihen alle der regelmäßig verwendeten Pappel-Arten, sonst nur die Zitter-Pappel.Zitter- und Silber-Pappel finde ich persönlich am ansehnlichsten, außerdem auch die nicht heimische Birken-Pappel Populus simonii. Schwarz-Pappeln sind de facto nicht zu bekommen; Hybrid-Pappeln machen am frühesten
Wer Tippfehler findet, darf sie behalten.
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