ich war heute wieder mal auf dem Grundstück meiner Eltern und habe bei einem kleinen Nadelholzgewächs einen Schädlingsbefall gesehen. Die Bilder habe ich mal angehangen. Vielleicht kann mir jemand mit Fachwissen sagen, was genau das ist? Das kleine Bäumchen ist sehr alt, wir würden ihm aber trotzdem gerne helfen. Sind das etwa auch Läuse? Etwa Douglasienwollläuse? Auf den Referenzbildern sieht es fast so aus. Das zweite Bild ist leider nicht allzu gut geworden, aber zu erkennen müsste es trotzdem sein.
Ich kam auf Schädlingsbefall, weil ich keine Ahnung habe ;D. Also brauche ich nichts zu unternehmen, um den alten Bäumchen zu helfen? Wäre schön ... der Bewuchs ist noch relativ neu.
Ich werde morgen bei gutem Tageslicht die Lupe bemühen. Wenn es Flechten sein sollten ... mit einem Pinsel ausdünnen hilft dem Bäumchen auch nicht? Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass dieser Bewuchs das alte Bäumchen erfreut. Hmm.
Die zehren nicht, aber sie siedeln sich bevorzugt an Stellen an, die sich nicht sonderlich viel bewegen. Das heißt mit dem Wuchs der Fichte ist nicht viel los, Trockenheit. Nährstoffe usw.
Die Flechten täuschen dann darüber hinweg, das etwas prinzipielles mit dem Baum nicht so wirklich 120%ig im Lot ist.
Allgemein kann man zu den Grauflechten wohl sagen, das der Baum in einem recht Stickstoffbelasteten Gebiet steht. Diesen aus der Luft zur Wurzel zu bringen und in Vitalität umzusetzen, das ist wohl die Aufgabe des Gärtners für diesen Baum.
Zu einem ist das bestimmen von Flechten eine Wissenschaft für sich. zum anderen ist das Vorkommen von einer robusteren Art noch kein Indiz auf irgendwas in der Luft. Man sieht nur eine Flechte, die man hiermit nicht bestimmen kann. Wir sehen keine weitere Arten die dort wachsen (ja gut, nicht ganz). Aussagen über die Luft ist daher mehr Kaffeesatzleserei :)
Xanthoria parietina ist schon nicht weit hergeholt. Zusammen mit der grauen sind es die üblichen Flechten in Städten. Auf Nadelholz ist sie nicht ganz so konkurrenzstark wie die graue.
Das Wegbleiben von Arten ist entscheidend, da Manche dieser eben Luftschadstoffe weit schlechter Verträgen. Jene Arten, die man in Städten öfter findet (rel. zu betrachten), findet man auch in anderen Gebieten.
Man muss mehr als nur den Baum betrachten Das will ich am Ende sagen
Es dürfte eine Blasenflechte sein (Hypogymnia - entweder Hypogymnia physodes oder H. tubulosa). H. physodes ist in ländlichen Gebieten NRWs in den letzten Jahrzehnten seltener geworden, größere Flechtenkörper findet man kaum. Dass sie auf einem älteren Nadelgehölz in Mengen neu vorkommt, ist nicht ungewöhnlich. Wesentlich ist hier, dass das Nadelgehölz wohl etwas schütter gewachsen ist, so dass die Blasenflechte hinreichend Licht bekommen kann. Bei stärkerem Wachstum des Gehölzes und damit mehr Vollschatten im Gehölzinneren müsste die Flechtendichte abnehmen. Hierfür reicht es, die Bedingungen für das Gehölz zu verbessern. Man kann einfach damit leben und den Epiphytenbewuchs schön und interessant finden. Und vielleicht ist das einmal ein Anlass, sich genauer mit der Flechtenkunde - Lichenologie - zu beschäftigen. Eine Symbiose von Alge und Pilz, die zu völlig neuen Lebensformen führt! Faszinierend!!!
Guter Beitrag! Danke! Ich finde diese Symbiose auch äußerst faszinierend und freue mich immer , wenn ich irgendwo auf starken Flechtenbewuchs stoße. VG Wolfgang