michaelbasso hat geschrieben: ↑18. Okt 2020, 19:15nachdem ich meine eigene Sorte verloren habe, habe ich dieses Jahr von neuem angefangen freilandtaugliche Paprikas auszulesen.
Mir fällt auf, dass die Pflanzen alle nicht besonders gross geworden sind. Auch wenn das Klima zu schlecht war, grösser hätten sie werden müssen. Dann tragen sie eben erst im Oktober und viele Früchte bleiben unreif, aber sie sind bis dahin grösser. Zwei Punkte dazu:
1. Paprika haben nur einen kleinen Wurzelraum, kugelförmig. Der Boden und das Wasser spielen eine grosse Rolle. Bei mir wachsen sie am Besten auf einem "Kompostboden", den normalen tonigen Lehm im Garten kann ich bei Paprika vergessen. Alles, was schnell verschlämmt geht nicht. Auch die Konkurrenz durch Unkräuter, die bei dir zu sehen ist solltest du beseitigen. Die Wasserversorgung ist ein ewiges Problem. Wenigstens vertragen sie Überkopfberegnung, die allerdings zu viel Wasser verbraucht. Ein relaiv eng verlegter Tropfschlauch ist auch gut. Ohne ständig Zusatzwasser geht nichts.
2. Trotz der in fast ganz Deutschland heissen Sommers war das Wetter sehr ungünstig für die Kultur. Enscheidend ist der Frühling und die Nachttemperaturen. -4°C am 13. Mai sind natürlich irre und selbst Ende Mai und sogar Anfang Juni ging es wieder unter 5°C am Boden runter. Wir hatten zwar warme Tage, aber alles unter 5° nachts mögen Paprika überhaupt nicht. Sie stellen das Wachstum ein und benötigen wertolle Wochen, um wieder in die Gänge zu kommen, weil die Pflanze geschädigt wird. Sie schafft dann keine Grösse mehr im kurzen mitteleuropäischen Sommer. Auspflanzen deshalb nur, wenn die mittelfristige Vorhersage keine tiefen Nachttemperaturen zeigt. Die meisten Leute pflanzen viel zu früh. Es ist warm und sonnig oder man glaubt, die Gegend wäre so klimatisch begünstigt, also raus damit. Fehler.