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Rosenhecke anlegen (Gelesen 8706 mal)

A rose is a rose is - Erfahrungen, Pflege und Schnitt von Rosen
Historische Rosen, Strauchrosen, Kletterrosen, Wildrosen ...

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ringelnatz
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Rosenhecke anlegen

ringelnatz »

Hallo zusammen,

wir überlegen unsere Forsythienhecke durch eine (Wild-)Rosenhecke zu ersetzen.

Ich habe schon ein paar ältere Threads durchwühlt und wollte trotzdem noch ein paar Fragen an die Profis loswerden:

Wir haben sehr nährstoffarmen Sandboden - gibt es neben der Kartoffelrose/Rosa rugosa noch andere (Wild-)Rosensorten, die gut mit diesem Boden zurechtkommen? In Extremsituationen können wir gießen, bei den Forsythien hat es bisher gereicht alle 3 Wochen mal eine Schubkarre voll Wasser pro 2m auszukippen.

Da im Kleingarten, muss die Hecke auf 1,20m gehalten werden können - bei der Kartoffelrose habe ich fast die Befürchtung, dass sie gar nicht so hoch kommt. Bei anderen Wildrosen, wie Weinrose/Rosa rubiginosa, habe ich eher die Sorge, dass die langen Ruten runtergebunden werden müssen, um die Hecke nicht zu hoch werden zu lassen.
Was haltet ihr von Rosa multiflora, Rosa glauca, Rosa hugonis für diesen Heckenzweck?

Wie verhält es sich mit dem von vielen Wildrosen wohl bevorzugtem kalkhaltigen Boden - reicht es da beim Pflanzen ein bisschen aufzukalken? Unser Sandboden ist naturgemäß nicht so alkalisch, allerdings auch nicht kalkfrei..

Vielen Dank für euren Input!
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enaira
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Re: Rosenhecke anlegen

enaira » Antwort #1 am:

Von R. multiflora gibt es auch eine Nana, die ich sehr liebe.
Im Lehm ist sie hier nur in Grenzen Nana, derzeit etwa mannshoch.
Wie sie sich in Sandboden verhält, kann vielleicht jemand anders sagen.
Sie blüht ein bisschen nach und hat ganz niedliche kleine Hagebutten.
Bild von Ende Mai 2020
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Rosa_multiflora_nana.20-1.jpg
Liebe Grüße
Ariane

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enaira
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Re: Rosenhecke anlegen

enaira » Antwort #2 am:

Ende Oktober 2015
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Rosa_multiflora_nana.15-5.jpg
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Starking007
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Re: Rosenhecke anlegen

Starking007 » Antwort #3 am:

Wildrosenhecke auf 1,50 halten?
Ihr wißt schon, dass die Stacheln haben
und viele davon Jahrestriebe mit 2-3m?
In Netz und Buch sieht das ja lieblich aus......

Rugosa würden gehen, die Stacheln derer kennt ihr?
Duften tun sie aber auch. Sorten!

Kalk: Liebt keine Rose. Aber Dünger.
Gruß Arthur
ringelnatz
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Re: Rosenhecke anlegen

ringelnatz » Antwort #4 am:

Starking007 hat geschrieben: 25. Okt 2020, 10:24
Wildrosenhecke auf 1,50 halten?
Ihr wißt schon, dass die Stacheln haben
und viele davon Jahrestriebe mit 2-3m?


Das ist genau mein Bedenken... Daher die Überlegung - kann man die Triebe waagerecht führen/runterbinden. Oder bringts was, die im Sommer zu kappen und sie verzweigen sich dann?
Februarmädchen
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Re: Rosenhecke anlegen

Februarmädchen » Antwort #5 am:

ringelnatz hat geschrieben: 25. Okt 2020, 10:32
Starking007 hat geschrieben: 25. Okt 2020, 10:24
Wildrosenhecke auf 1,50 halten?
Ihr wißt schon, dass die Stacheln haben
und viele davon Jahrestriebe mit 2-3m?


Das ist genau mein Bedenken... Daher die Überlegung - kann man die Triebe waagerecht führen/runterbinden. Oder bringts was, die im Sommer zu kappen und sie verzweigen sich dann?


Die Wildrosen hier in der Umgebung wachsen ziemlich straff aufrecht, ich glaube, verzweigen tut Rosa canina nicht sehr viel.

Muss es denn eine Wildrose sein?

Die Sorte "The Fairy" ist ziemlich robust, und verzweigt meiner Erinnerung nach auch ganz schön. (Ich entsinne mich an eine sehr schöne Hecke, die in meiner Kindheit mal am Haus stand. Wir Kinder haben uns gerne drin versteckt.)

Allerdings weiß ich nicht, wie schnell sie von Bodendeckerhöhe zu Heckengröße wächst, soll aber gehen. Gibt es im Forum sicher Erfahrungen zu. (Schneiden kann man bleiben lassen bis sie die gewünschte Größe hat, an der Rose meiner Erinnerung wurde höchstens sporadisch mal was gemacht.)

Edit: Laut den Kommentaren auf dieser Seite wächst sie auch auf eher saurem Sandboden: https://davesgarden.com/guides/pf/go/2863/

Vorteil zumindest gegenüber den Rugosarosen wäre die weniger unangenehme Bestachelung.
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Secret Garden
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Re: Rosenhecke anlegen

Secret Garden » Antwort #6 am:

Ungefüllte moderne Kleinstrauchrosen ("Bodendeckerrosen") fände ich eine gute Alternative. Da gibt es viele robuste Sorten, die mit offenen Blüten den ganzen Sommer Nahrung für die Insekten bieten und im Herbst Hagebutten ausbilden.
.
Die Blütezeit der Wildrosen ist meistens sehr schnell vorüber.
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Starking007
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Re: Rosenhecke anlegen

Starking007 » Antwort #7 am:

Naturnahe Rosen wäre besser.
Höhenangaben in Katalogen sind "idealisiert", d.h. den Kundenwünschen angepasst.

The Fairy u.a. Bodendecker- Kleinstrauchrosen sind meist doch etwas zu klein, zu flach.
Aufrechte Wuchsformen sind selten.
Rose de Resht wäre eine Möglichkeit, gefüllt, aber Duft und Dauerblüher.

Oder die neuen mit Orientalis-Blut.

Oder Mozart
Gruß Arthur
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enaira
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Re: Rosenhecke anlegen

enaira » Antwort #8 am:

'Moje Hammarberg' benimmt sich hier passend. Blüht und duftet den ganzen Sommer über. Jetzt färbt sie hübsch, trägt Hagebutten und auch noch einzelne Blüten.
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Rose-MojeHammarberg-20-2.jpg
Liebe Grüße
Ariane

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Re: Rosenhecke anlegen

Secret Garden » Antwort #9 am:

Starking007 hat geschrieben: 25. Okt 2020, 11:21
Höhenangaben in Katalogen sind "idealisiert", d.h. den Kundenwünschen angepasst.

Ja, meistens werden die Rosen viel größer als angegeben. ;) Mit armem sandigem Boden habe ich allerdings keine Erfahrung.
.
Die Rose 'Weg der Sinne' von Kordes könnte ich mir gut als Hecke vorstellen.
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Mediterraneus
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Re: Rosenhecke anlegen

Mediterraneus » Antwort #10 am:

Ich würde im Kleingarten auch keine Wildrosenhecke pflanzen. Das gibt früher oder später Ärger. Bedenke, dass die auch Ausläufer zum Nachbarn machen.
Ich würde auch moderne Rosensorten nehmen. Da gibts auch viele mit wildhaftem Charakter. Oder auch historische Rosen, damit rettet man ein Stück Kulturgut und man kann viele auch in der Küche verwenden.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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Moje
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Re: Rosenhecke anlegen

Moje » Antwort #11 am:

Moin Ringelnatz,

nach langer Forum-Abstinenz (sooo viel im Garten zu tun...) lädt heute das Wetter mal wieder zum gemütlichen Stöbern im Netz ein.
Tolle Idee, das mit der Wildrosenhecke! Damit bedienst du auf jeden Fall unsere Insektenvielfalt besonders gut und hast zusätzlich noch Freude an pflegeleichten, gesunden Rosen, die nicht nur blühen (und duften), sondern sich im Herbst mit schönen Früchten schmücken.
Im Gegensatz zu sogenannten "bienenfreundlichen" Rosen (offene Blüte) werden an Rosen mit "wilden Genen" deutlich mehr (bis zu 130 versch. Arten) Insekten bedient - und das ist doch ein wertvoller "Nebeneffekt".
Für Sandboden eignen sich vor allem alle Spinosissima, bzw. Bibernell-Rosen - die sind insbesondere im Norden ja auch heimisch. Viele Kreuzungen mit diesen Rosen sind ja vor allem in Skandinavien beliebt (dann am besten wurzelecht), weil sie frostfest sind und einen schönen Wuchs haben.
Also wie wäre es mit: Mary Queen of Scots, Mon Amie Claire, Mrs. Colville, Paapeli, Papula, Paula Vapelle, Red Nelly, Ristinummi, Ruskela oder Scotch Yellow (mal eine gelbe dazwischen...)? Und die Mutter all dieser: Rosa Spinosissima herself.
Eine Hecke sollte ja möglichst pflegeleicht sein und diese Sorten pflanzt du sorgsam und dann lässt du sie in Ruhe wachsen - weder Dünger noch Schnittmaßnahmen sind nötig und auch Frost kann da nix anrichten. Und die Vögel können im Winter noch Früchte naschen... Die meisten dieser Sorten bleiben auch im Bereich bis max. 1,50 - wenn du Bedarf hast, habe ich auch noch Ideen für größere Sorten.

Liebe Grüße aus dem Norden
Moje
Sonniger Gruß
Moje
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Re: Rosenhecke anlegen

martina 2 » Antwort #12 am:

wir haben im waldviertel auch kalk- und nährstoffarmen sandboden und dazu noch ein sehr rauhes klima, aber es gibt eine menge rosen, denen das nichts macht. sie bekommen allerdings ordentlich dünger in form von verrotetem kuhmist und/oder kompost, das - und schöne große pflanzlöcher mit mit kompost oder rosenerde verbesserter muttererde - wird schon notwendig sein, wenn sie ordentlich blühen sollen. rugosas sind natürlich ideal, aber es gibt auch eine menge alter rosen, die deinen vorgaben entsprechen. diese duften auch noch und viele haben schöne hagebutten, da würdest du dich von vorschlägen kaum retten können ;) meine wildrosen werden allesamt höher, enairas r. m. nana ist eine wunderschöne ausnahme :D, ich habe sie auch, aber bei mir ist sie lange nicht so prächtig. eine wunderschöne, stachellose und fast dauerblühende rugosa ist louise bugnet, aber da gibt es noch viele tolle sorten:
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louisebugnet171.img.JPG
Schöne Grüße aus Wien!
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Cydonia
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Re: Rosenhecke anlegen

Cydonia » Antwort #13 am:

Moje hat geschrieben: 25. Okt 2020, 15:56
Tolle Idee, das mit der Wildrosenhecke! Damit bedienst du auf jeden Fall unsere Insektenvielfalt besonders gut und hast zusätzlich noch Freude an pflegeleichten, gesunden Rosen, die nicht nur blühen (und duften), sondern sich im Herbst mit schönen Früchten schmücken.
Im Gegensatz zu sogenannten "bienenfreundlichen" Rosen (offene Blüte) werden an Rosen mit "wilden Genen" deutlich mehr (bis zu 130 versch. Arten) Insekten bedient - und das ist doch ein wertvoller "Nebeneffekt".
Für Sandboden eignen sich vor allem alle Spinosissima, bzw. Bibernell-Rosen - die sind insbesondere im Norden ja auch heimisch. Viele Kreuzungen mit diesen Rosen sind ja vor allem in Skandinavien beliebt (dann am besten wurzelecht), weil sie frostfest sind und einen schönen Wuchs haben.
Also wie wäre es mit: Mary Queen of Scots, Mon Amie Claire, Mrs. Colville, Paapeli, Papula, Paula Vapelle, Red Nelly, Ristinummi, Ruskela oder Scotch Yellow (mal eine gelbe dazwischen...)? Und die Mutter all dieser: Rosa Spinosissima herself.


Alles sehr schöne Rosen! Wenn du die aber im Kleingarten pflanzen willst, würde ich unbedingt eine Rhizomsperre einbauen.
"Wenn du einen Garten und dazu noch eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen." (Cicero)
ringelnatz
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Re: Rosenhecke anlegen

ringelnatz » Antwort #14 am:

Wow, ich bin beeindruckt, ob eurer vielen Anregungen! Danke!
Ich muss zugeben, dass ich mich mit Rosen bisher sehr wenig befasst habe.. die großblütigen gefüllten Rosen haben hier aber nach meinem Eindruck tatsächlich große Probleme auf dem kargen Sand. Ein paar Kilometer weiter ist der Boden etwas lehmhaltiger, dort geht das besser.

Ich werde mich zu den einzelnen Vorschlägen mal genauer belesen!

Zu Wurzelausläufern in der Kleingartenanlage: ich denke am meisten würden die Wurzelausläufer mich selbst stören. Es ist die Hecke zum Weg hin, dort mähen wir eh, das heißt zu den Nachbarn breitet sich nichts aus...
Wie schmal kann man denn so eine Hecke halten? Platz ist eigentlich genug, aber bei mehr als 1m Breite könnte die Hecke mit zwei Obstbäumen "kollidieren".
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