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Wie Nrdrangheta & Co die italienische Lebensmittelproduktion beherrschen (Gelesen 3502 mal)
Moderator: Nina
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Wie Nrdrangheta & Co die italienische Lebensmittelproduktion beherrschen
Im Radio Ö1 war heute ein Interview mit Oliver Meiler, der das Buch "Agromafia: Wie Nrdrangheta & Co die italienische Lebensmittelproduktion beherschen - und was auf unsere Teller kommt", München 2021 geschrieben hat. Meiler beschreibt darin die Kochkultur des Landes mit ihren Spezialitäten wie Mozzarella und Olivenöl, anhand einer Reise von Süden nach Norden, und wo die Netze der Mafia im Spiel sind. Interessant dabei auch historische Hintergründe, so z.B. waren es ursprünglich Hirten und Kleinbauern, die Käse erzeugten und sich zu einer immer erfolgreicher werdenden Organisation formierten. Das Interview ist noch eine Woche lang zu hören, ich hoffe, auch in D.
Aus dem Verlagstext:
"Mafia im 21. Jahrhundert: Tomaten sind das neue Kokain
Der größte Exportschlager Italiens ist seine Küche. Der Anteil der Mafia an diesem Geschäft: 25 Milliarden Euro jährlich. Sie kontrolliert nicht selten gesamte Lieferketten, vom Anbau bis zum Endprodukt. Und durch die Coronakrise hat sich ihr Einfluss noch vergrößert. Die Leidtragenden sind die Bauern und Händler – aber auch die Käufer italienischer Lebensmittel: wir.
Oliver Meiler hat mit Richtern der nationalen Anti-Mafia-Behörde und von der Mafia bedrohten Journalisten und Herstellern vor Ort gesprochen. Er nimmt uns mit auf eine Reise durch die Essenslandschaften Italiens, zeichnet die Wege von Olivenöl, Mozzarella und Co. bis zu uns nach und deckt die mafiösen Strukturen dahinter auf."
Aus dem Verlagstext:
"Mafia im 21. Jahrhundert: Tomaten sind das neue Kokain
Der größte Exportschlager Italiens ist seine Küche. Der Anteil der Mafia an diesem Geschäft: 25 Milliarden Euro jährlich. Sie kontrolliert nicht selten gesamte Lieferketten, vom Anbau bis zum Endprodukt. Und durch die Coronakrise hat sich ihr Einfluss noch vergrößert. Die Leidtragenden sind die Bauern und Händler – aber auch die Käufer italienischer Lebensmittel: wir.
Oliver Meiler hat mit Richtern der nationalen Anti-Mafia-Behörde und von der Mafia bedrohten Journalisten und Herstellern vor Ort gesprochen. Er nimmt uns mit auf eine Reise durch die Essenslandschaften Italiens, zeichnet die Wege von Olivenöl, Mozzarella und Co. bis zu uns nach und deckt die mafiösen Strukturen dahinter auf."
Schöne Grüße aus Wien!
- Nina
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Re: Wie Nrdrangheta & Co die italienische Lebensmittelproduktion beherrschen
Das klingt ja verdammt gruselig. :o
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Re: Wie Nrdrangheta & Co die italienische Lebensmittelproduktion beherrschen
Im zweiteiligen Jubiläumstatort "In der Familie" war dies Thema. Und was jetzt? Essen beim Italiener = Essen bei der Mafia oder Essen beim Chinesen = Essen bei den Triaden? Irgendwie ist diese Vorstellung mehr als unangenehm.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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- Deviant Green
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Re: Wie Nrdrangheta & Co die italienische Lebensmittelproduktion beherrschen
Vielleicht kann man das auch in D nachhören.
https://oe1.orf.at/player/20210309/630817
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Re: Wie Nrdrangheta & Co die italienische Lebensmittelproduktion beherrschen
Die Sendung hab ich im Eingangstpost verlinkt, sie war der Anlaß für diesen Faden.
Oh, sorry, Deviant Green :-[ Ich hatte sie verlinkt und wollte im Nachhinein noch das Buch verlinken, dabei entstand ein Murks im Beitrag, und schlußendlich war die Sendung weg. Was ich aber offensichtlich nicht bemerkt habe, deshalb danke, denn das Interview ist sehr hörenswert!
Oh, sorry, Deviant Green :-[ Ich hatte sie verlinkt und wollte im Nachhinein noch das Buch verlinken, dabei entstand ein Murks im Beitrag, und schlußendlich war die Sendung weg. Was ich aber offensichtlich nicht bemerkt habe, deshalb danke, denn das Interview ist sehr hörenswert!
Schöne Grüße aus Wien!
- Quendula
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Re: Wie Nrdrangheta & Co die italienische Lebensmittelproduktion beherrschen
Kann man, Deviant Green. Danke :).
Nee, Martina. Da ist nur ein Link zum Buch ;) :-*.
Nee, Martina. Da ist nur ein Link zum Buch ;) :-*.
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Re: Wie Nrdrangheta & Co die italienische Lebensmittelproduktion beherrschen
Danke Quendula, siehe oben. An manchen Tagen sollte man besser die Finger von den Tasten lassen :-[
Schöne Grüße aus Wien!
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Re: Wie Nrdrangheta & Co die italienische Lebensmittelproduktion beherrschen
oile hat geschrieben: ↑11. Mär 2021, 15:40
Im zweiteiligen Jubiläumstatort "In der Familie" war dies Thema. Und was jetzt? Essen beim Italiener = Essen bei der Mafia oder Essen beim Chinesen = Essen bei den Triaden? Irgendwie ist diese Vorstellung mehr als unangenehm.
Daran habe ich auch gedacht. Leider geht es ja nicht nur um Restaurants, sondern um Käse, Olivenöl, Tomatenprodukte, also Dinge, die man im Alltag ständig braucht - ohne genaue Hinweise kommt man da nicht aus.
Schöne Grüße aus Wien!
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Re: Wie Nrdrangheta & Co die italienische Lebensmittelproduktion beherrschen
Ich habe mich schon lange daran gewöhnt, dass man bei unseren Italienern die Mafia bzw. Ndrangheta finanziert. Ein Sprecher der bayerischen Kriminalpolizei erklärte schon vor vielen Jahren, dass in München zu gut 70 % und auf dem Land zu 99 % "Schutzgelder" von den italienischen Restaurants gezahlt würden. Einige Freunde haben mal eine solche Geldübergabe sogar beobachten können.
Re: Wie Nrdrangheta & Co die italienische Lebensmittelproduktion beherrschen
Danke für den Hinweis, martina :)
Allerdings überrascht mich das Geschilderte nicht wirklich.
Zu dem Thema Mafia kann ich neben den Texten von Roberto Saviano vor allem die Schilderungen von Petra Renski empfehlen. Ihre Texte beschäftigen sich insbesondere auch mit der Rolle der Mafia in der deutschen Gastronomie.
Ich habe vor einigen Jahren mal ein Interview im Radio mit ihr gehört, aus dem mir u.a. zwei Thesen in Erinnerung blieben (ich bleibe ein bißchen wage in der Formulierung, da ich keine Zitate zur Hand habe)
1. Die Schutzgeldzahlungen funktionieren nicht mehr so direkt wie früher, sondern eher in der Form , dass italienische Restaurants/Läden bei ihren Großhändlern quasi Wein (oder ähnliches ) zu "erhöhten" Preisen abnehmen müssen.
2. Pizzerien, bei denen oft der Wirt/Betreiber wechselt, dienen mit großer Wahrscheinlichkeit zur Geldwäsche.
Ich persönlich fürchte, dass man als Verbraucher (ob in I, Ö oder D) im Prinzip mit dem eigenen Einkauf hier keine Einflußmöglichkeiten hat. Dafür ist das Thema/Problem viel zu komplex.
Allerdings überrascht mich das Geschilderte nicht wirklich.
Zu dem Thema Mafia kann ich neben den Texten von Roberto Saviano vor allem die Schilderungen von Petra Renski empfehlen. Ihre Texte beschäftigen sich insbesondere auch mit der Rolle der Mafia in der deutschen Gastronomie.
Ich habe vor einigen Jahren mal ein Interview im Radio mit ihr gehört, aus dem mir u.a. zwei Thesen in Erinnerung blieben (ich bleibe ein bißchen wage in der Formulierung, da ich keine Zitate zur Hand habe)
1. Die Schutzgeldzahlungen funktionieren nicht mehr so direkt wie früher, sondern eher in der Form , dass italienische Restaurants/Läden bei ihren Großhändlern quasi Wein (oder ähnliches ) zu "erhöhten" Preisen abnehmen müssen.
2. Pizzerien, bei denen oft der Wirt/Betreiber wechselt, dienen mit großer Wahrscheinlichkeit zur Geldwäsche.
Ich persönlich fürchte, dass man als Verbraucher (ob in I, Ö oder D) im Prinzip mit dem eigenen Einkauf hier keine Einflußmöglichkeiten hat. Dafür ist das Thema/Problem viel zu komplex.
Ruhe gibt es nicht, bis zum Schluß. Klaus Mann
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Re: Wie Nrdrangheta & Co die italienische Lebensmittelproduktion beherrschen
Wenn in Chinarestaurants ein Aquarium mit Fischen steht ist das wohl ein Zeichen, dass Schutzgeld gezahlt wird. Ob dieser Mythos stimmt... ???
Eigentlich kennen wir uns nur vom säen.
Re: Wie Nrdrangheta & Co die italienische Lebensmittelproduktion beherrschen
In meiner Heimatstadt gab es ein Pionierhaus. Auch dort stand ein Aquarium. :-\
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck