News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!

Erfahrungen mit von Kaninchen ungefressenen Stauden gesucht (Gelesen 1805 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR

Antworten
Benutzeravatar
Murraya
Beiträge: 141
Registriert: 20. Mär 2011, 17:12

Erfahrungen mit von Kaninchen ungefressenen Stauden gesucht

Murraya »

Hallo an alle,

ich möchte irgendwann nächstes oder übernächstes Jahr ein neues Beet anlegen. Die Herausforderung ist nun, dass der Teil des Gartens der umzäunt ist, inzwischen ziemlich gut gefüllt ist, und ich würde es gerne in dem Teil realisieren, in dem unsere Kaninchen als Rasenmäher tätig sind. Er ist groß genug, dass durchaus unerwünschte Dinge nicht gefressen werden, problematisch ist immer Winter und frühes Frühjahr, da knabbern sie auch Sachen an, die sie sonst links liegen lassen. Ich wollte im kommenden Jahr mal ein paar Pflanzen ausprobieren, bevor ich mir dann für teures Geld Kaninchenfutter kaufen. Der Standort wäre sandig, steinig und relativ trocken. Auf der Nordseite eine Mauer im Rücken. Ideal für tendenziell "wollige" Pflanzen, die Kaninchen scheinbar weniger mögen. Ausprobiert habe ich vergangenen Sommer schon mit Erfolg Salbei, Wollziest und Katzenminze sowie Pfefferminze (eigentlich wollte ich das verfüttern als ich es zurückgeschnitten hatte, deswegen bin ich überhaupt darauf gekommen). Pfefferminze ist natürlich für den Standort nichts.
Jetzt gibt es praktischerweise viele Pflanzen mit behaarten Blättern für so einen Standort. Was ich noch testen wollte ist Lavendel, Eberraute, Katzenpfötchen, Alant, griechischer Bergtee... Jetzt fällt mir gerade nichts mehr ein, die Liste ist eigentlich länger. Vielleicht ein paar Disteln, wobei Kardendisteln mögen sie. Aber vielleicht hat ja jemand damit schon konkrete Erfahrungen und kann mir ein paar Fehlschläge ersparen? Auch falls ihr Pflanzen für andere Standorte wisst, wäre ich auf Eure Erfahrungen gespannt.
Benutzeravatar
lerchenzorn
Beiträge: 18570
Registriert: 4. Apr 2008, 22:21
Kontaktdaten:

Berliner Umland Klimazone 7a (wohl eher 6b)

Re: Erfahrungen mit von Kaninchen ungefressenen Stauden gesucht

lerchenzorn » Antwort #1 am:

Ich finde, das ist schon eine gute Auswahl. Ich würde im Netz nach "rabbit resistant plants" suchen. Da dürftest Du einiges finden, dass über die Merkmale "wollig und stachelig" hinausgeht. Ob "hasenfest" immer auch "kaninchenfest" ist, wirst Du ausprobieren müssen.

Verschiedene Lauch-Arten bringen über lange Zeiträume Blüten und andere Pflanzengestalten in den Garten und werden wohl verschont.
Wenn ich flüchtig durch solche Seiten schaue, steht da einiges an Pflanzen, von denen ich nicht erwartet hätte, dass sie verbissfest sind.
Benutzeravatar
Murraya
Beiträge: 141
Registriert: 20. Mär 2011, 17:12

Re: Erfahrungen mit von Kaninchen ungefressenen Stauden gesucht

Murraya » Antwort #2 am:

Im Internet findet man dazu eine Menge, ich suche aber eher Erfahrungen von jemanden der auch Kaninchen hält, statt von Leuten die mit Wildkaninchen Probleme haben.
Das Problem ist hier der Winter/Frühling. Sie fressen zum Beispiel Buddleja, die sie sonst nicht anrühren, bodeneben ab. Auch Krokusse haben keine Chance, obwohl sie meines Wissens leicht giftig sind (vielleicht für Kaninchen nicht?). Wildkaninchen haben da ja mehr Auswahl, als Kaninchen im Gehege aufgrund des größeren Reviers. Und anscheinend brauchen sie unbedingt :P Abwechslung zu ihrem Futter.
Und es werden bei von Wildkaninchen verschmähten Pflanzen auch immer Giftpflanzen genannt, die kommen für mich aus naheliegenden Gründen nicht in Frage.
Auf Seiten für Kaninchenhalter, praktisch auf der anderen Seite, findet sich mehr die Frage was man als Futter anbauen kann. Pflanzen in Gehegen sind meist Büsche o.ä. zum darunter verstecken und die werden in der Regel eingezäunt. Das habe ich mit meinen auch gemacht, bis auf Holder, der wird verschont.
Vielleicht findet sich ja noch jemand der selber Kaninchen hat und das Problem schon für sich gelöst hat?
Benutzeravatar
foxy
Beiträge: 2812
Registriert: 14. Dez 2018, 10:03

Re: Erfahrungen mit von Kaninchen ungefressenen Stauden gesucht

foxy » Antwort #3 am:

Hallo Murray, am Anfang meiner Gartenkarriere haben wir vor dem Haus auch biologische Rasenmäher gehabt. Nach zwei Jahren haben wir den Versuch aber wieder aufgegeben. Die Hasen durften zwar nicht wie bei dir ganz frei herumlaufen. Ich hatte ihnen einen 2,5x1,5 m Rahmen mit Gitter auch oben gemacht der jeden Tag herumgeschoben wurde.Wie gesagt nach zwei Jahren war es uns zu blöd, mit den vielen Hasen wussten wir auch nicht mehr was wir machen sollten, schlachten kam nicht in Frage.
Benutzeravatar
Murraya
Beiträge: 141
Registriert: 20. Mär 2011, 17:12

Re: Erfahrungen mit von Kaninchen ungefressenen Stauden gesucht

Murraya » Antwort #4 am:

Wir haben eigentlich sehr positive Erfahrungen mit den Kaninchen gemacht. Allerdings war der Garten schon so konzipiert, dass der Gemüse-/Blumengarten vor dem Haus von dem Rest durch einen Zaun getrennt ist. Früher wurden hier Hühner gehalten.
Die Kaninchen ersparen uns das Rasenmähen zum großen Teil, wir mähen noch zwei oder dreimal im Jahr. Für meine Ansichten ist das fast schon zu kurz, vor allem jetzt, ich hätte lieber Wiese mit mehr Kräuteranteil. Den Hasenmist sieht man im Gras fast nicht, die Insekten nehmen aber gewaltig zu, damit die Vögel und inzwischen merke ich einen deutlichen Effekt auf die Schnecken, und das nach nur drei oder vier Jahren. (Natürlich habe ich auch noch anderes unternommen.) Allerdings macht das natürlich viel weniger Arbeit als bei Dir mit dem Rahmen. Wir haben für morgens eine automatische Klappe, weil das rauslassen mit meiner Arbeit kollidiert. Und gegen Nachwuchs sind die beiden Herren kastriert ;). Inzwischen gehen sie auch - meistens - brav auf Zuruf in ihren Stall. Der einzige Nachteil für uns ist, dass Abends immer pünktlich jemand da sein muss um sie einzusperren.
Benutzeravatar
foxy
Beiträge: 2812
Registriert: 14. Dez 2018, 10:03

Re: Erfahrungen mit von Kaninchen ungefressenen Stauden gesucht

foxy » Antwort #5 am:

Da hast du aber wirklich brave Hasen, unsere haben jedes Mausloch zu einem Stollen erweitert und sind dann auch wieder ausgebüchst, das Einfangen war dann immer eine Hasenjagt. Hoffentlich hast du diese braven noch lange.
Benutzeravatar
Kasbek
Beiträge: 4450
Registriert: 17. Jul 2014, 20:09
Region: Leipziger Tieflandsbucht
Höhe über NHN: 175 m
Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C

Re: Erfahrungen mit von Kaninchen ungefressenen Stauden gesucht

Kasbek » Antwort #6 am:

Zufälligerweise im Buch „Crocosmia and Chasmanthe“ von Goldblatt/Manning/Dunlop gefunden: ein Zitat des Schotten Sir Herbert Maxwell aus dem Jahr 1936 bezüglich Crocosmia paniculata (damals noch in der Gattung Antholyza geführt): „rabbits having no taste for it“. (Eigene praktische Erfahrungen habe ich aber nicht. Kaninchen gibt's hier schon seit 30 Jahren keine mehr, Crocosmia sind wiederum erst vor einer deutlich geringeren Zahl von Jahren eingezogen.)
Wer Saaten sät, wird Ernten ernten. (Sander Bittner)
Aquilegia vulgaris
Beiträge: 190
Registriert: 31. Dez 2017, 12:59
Kontaktdaten:

Re: Erfahrungen mit von Kaninchen ungefressenen Stauden gesucht

Aquilegia vulgaris » Antwort #7 am:

Hallo,

Murraya hat geschrieben: 23. Mär 2021, 11:54
Auch Krokusse haben keine Chance, obwohl sie meines Wissens leicht giftig sind (vielleicht für Kaninchen nicht?).


wir hatten in meiner Kindheit auch einen Teil des Gartens für die Kaninchen abgetrennt. Pflanzen, die man allgemein als "giftig" ansieht, scheinen Kaninchen manchmal nichts auszumachen (und umgekehrt?): Unsere Kaninchen haben mit Vorliebe die Blätter vom Roten Fingerhut abgefressen...

Viele Grüße,

Aquilegia vulgaris
Antworten