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Wie tief sollte ein Pflanzloch ausgehoben werden? (Gelesen 2354 mal)
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Wie tief sollte ein Pflanzloch ausgehoben werden?
Neulich in der Baumschule, beim Kauf eines Strauches, bekam ich den Tipp, ein Pflanzloch zu graben, doppelt so breit und so tief wie der Ballen. Das würde ja bedeuten, dass ich das 8fache Volumen an Erde raus schaufeln müsste. Im Internet findet man auch Baumschulen, die empfehlen, das Loch nur so tief zu graben wie die Ballenhöhe und den Grund mit dem Spaten aufzulockern. Außerdem soll der Wurzelballen 3 cm über dem Erdniveau raus schauen, weil sich der Baum in der aufgelockerten Erde noch setzt.
Folgenden Link über Fehler beim Pflanzen habe ich gefunden:
https://freudengarten.de/show/351/5-fehler-die-fast-alle-beim-pflanzen-von-baumen-und-strauchern-machen
Mich würde nun interessieren, wie ihr einen Baum/ Strauch pflanzt.
Folgenden Link über Fehler beim Pflanzen habe ich gefunden:
https://freudengarten.de/show/351/5-fehler-die-fast-alle-beim-pflanzen-von-baumen-und-strauchern-machen
Mich würde nun interessieren, wie ihr einen Baum/ Strauch pflanzt.
- Bauerngarten93
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Re: Wie tief sollte ein Pflanzloch ausgehoben werden?
Also einige von diesen ,,Weisheiten,, haben nicht echt zum Lachen gebracht :D
Anbinden sollte man Bäume und bei Pflanzung großvolumige Sträucher immer. Denn sonst machen sie überhaupt keine Wurzeln. Wenn der Baum sich im Wind bewegt, bewegt der Ballen sich mit und die neu gebildeten Saugwurzeln reißen immer wieder ab. Der Baum bleibt immer auf dem selben Level.
Anbinden sollte man Bäume und bei Pflanzung großvolumige Sträucher immer. Denn sonst machen sie überhaupt keine Wurzeln. Wenn der Baum sich im Wind bewegt, bewegt der Ballen sich mit und die neu gebildeten Saugwurzeln reißen immer wieder ab. Der Baum bleibt immer auf dem selben Level.
- Bauerngarten93
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Re: Wie tief sollte ein Pflanzloch ausgehoben werden?
Auch Pflanzlöcher sollte man immer großzügig ausheben. Wurzeln brauchen lockeren Boden. Nicht Pickharten Boden. Wenn man die Pflanzen nach der Pflanzung angießt, wird der Boden wieder rückverdichtet, wie Wurzeln es haben wollen.
- Bauerngarten93
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Re: Wie tief sollte ein Pflanzloch ausgehoben werden?
Mit Humus kann man gerne das Pflanzloch anreichern, doch man sollte ihn nicht in tieferen Bodenschichten vergraben. Also nur in den ersten 20 cm einmischen. Tiefer könnte es vorkommen, das der Humus fault. Zuviel sollte nicht gegeben werden. Sonst bleiben die Wurzeln in dieser Wohlfühlzone und wollen nicht weiter ins Erdreich wachsen.
- Bauerngarten93
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Re: Wie tief sollte ein Pflanzloch ausgehoben werden?
Umgepflanzte Sträucher würde ich immer zurückschneiden. Wenn es in den Blattaustrieb geht im Frühjahr müsste dann ungeschnitten wenig Wurzelwerk viele Äste versorgen. Der Strauch könnte vertrocknen.
1tens pflanzt man eh nur außerhalb der Vegetationszeit. Im blattlosen Zustand findet eh fast keine Assimilation statt. Wie auch ohne Blätter.
Immergrüne würden weiter assimilieren und so weiter. Über die Blätter wird auch im Winter Wasser verdunstet und das besonders dann bei viel Blattmasse. Je weniger desto besser.
2tens falls doch in der Vegetationszeit umgepflanzt würde, könnten die wenigen Wurzeln die Äste nixh versorgen können. Der Strauch trocknet zurück bis zu den Punkt, die noch versorgt werden könnten oder der Strauch stirbt ganz ab.
1tens pflanzt man eh nur außerhalb der Vegetationszeit. Im blattlosen Zustand findet eh fast keine Assimilation statt. Wie auch ohne Blätter.
Immergrüne würden weiter assimilieren und so weiter. Über die Blätter wird auch im Winter Wasser verdunstet und das besonders dann bei viel Blattmasse. Je weniger desto besser.
2tens falls doch in der Vegetationszeit umgepflanzt würde, könnten die wenigen Wurzeln die Äste nixh versorgen können. Der Strauch trocknet zurück bis zu den Punkt, die noch versorgt werden könnten oder der Strauch stirbt ganz ab.
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Re: Wie tief sollte ein Pflanzloch ausgehoben werden?
Nach meiner unmaßgeblichen Meinung, sollte bei der Aussage zu Größe/Tiefe des Pflanzloches die Qualität des Bodens berücksichtigt werden! Je schlechter/verdichteter er ist, desto größer sollte das Loch sein.
Hier z.B. ist der Boden partiell durch lang zurück liegende Bausünden so verdichtet, dass man Löcher nur mit Pickel und/oder Wiedehopfhaue „herstellen“ kann. Der verdichtete Lehm mit Kalkbollen hat nur eine dünne Humusschicht und jegliche Auflockerung ist schon eine Verbesserung. Noch ein wenig bessere Gartenerde oder ein wenig Kompost dazu. Dann noch einen Pflock, der bis in die Krone reicht, einen Gießring formen und gut ist‘s.
Im Sommer kann man mit etwas Grasschnitt mulchen.
Hier z.B. ist der Boden partiell durch lang zurück liegende Bausünden so verdichtet, dass man Löcher nur mit Pickel und/oder Wiedehopfhaue „herstellen“ kann. Der verdichtete Lehm mit Kalkbollen hat nur eine dünne Humusschicht und jegliche Auflockerung ist schon eine Verbesserung. Noch ein wenig bessere Gartenerde oder ein wenig Kompost dazu. Dann noch einen Pflock, der bis in die Krone reicht, einen Gießring formen und gut ist‘s.
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WühlmausGrüße
"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho
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Re: Wie tief sollte ein Pflanzloch ausgehoben werden?
Da bin ich bei Wühlmaus.
Ich habe hier wesentlich weniger Probleme bei den Gehölzen, seit ich meinen Beton Lehmboden sehr großzügig aushebe, mit Humus und evt. anderen Bodenzuschlagstoffen vermenge und dann das Gehölz damit einpflanze. Sie wurzeln wesentlich besser und schneller ein.
Bei sandigem Boden ist das sicher nicht so nötig.
Ich habe hier wesentlich weniger Probleme bei den Gehölzen, seit ich meinen Beton Lehmboden sehr großzügig aushebe, mit Humus und evt. anderen Bodenzuschlagstoffen vermenge und dann das Gehölz damit einpflanze. Sie wurzeln wesentlich besser und schneller ein.
Bei sandigem Boden ist das sicher nicht so nötig.
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Re: Wie tief sollte ein Pflanzloch ausgehoben werden?
W hat geschrieben: ↑11. Sep 2021, 17:15
Nach meiner unmaßgeblichen Meinung, sollte bei der Aussage zu Größe/Tiefe des Pflanzloches die Qualität des Bodens berücksichtigt werden! Je schlechter/verdichteter er ist, desto größer sollte das Loch sein.
Das stimmt sicher.
Ich mach am Gründach (im speziellen Gründachsubstrat) das Loch genauso groß wie der Topfballen groß ist.
My favorite season is the fall of the patriarchy
Re: Wie tief sollte ein Pflanzloch ausgehoben werden?
Vielen Dank für euer Feedback. Das bestärkt mich, nur bis zur Topftiefe zu graben, aber wie schon hier richtig bemerkt wurde, nur, wenn das Wasser gut abfließen kann. Bei Verdichtungen (evtl. Bauschutt, was ich aber nicht hoffe), würde ich schon tiefer graben. Ich habe jetzt noch ein gutes Video von Praskac gefunden:
https://www.praskac.de/baumschule/pflanzentipps/baum-pflanzen/
Wühlmaus,du Arme, bei deinem Boden musst du ja Schwerstarbeit leisten.
Genau das ist mein Fehler. Weil ich einen Sandboden habe, meine ich es immer zu gut mit der Humusanreicherung und erreiche dadurch das Gegenteil und die Wurzeln wachsen nicht in die Tiefe. Deinen Rat, Humus nur in die oberste Schicht einzuarbeiten, werde ich zukünftig beherzigen.
https://www.praskac.de/baumschule/pflanzentipps/baum-pflanzen/
Wühlmaus,du Arme, bei deinem Boden musst du ja Schwerstarbeit leisten.
Bauerngarten93 hat geschrieben: ↑11. Sep 2021, 16:15
Mit Humus kann man gerne das Pflanzloch anreichern, doch man sollte ihn nicht in tieferen Bodenschichten vergraben. Also nur in den ersten 20 cm einmischen. Tiefer könnte es vorkommen, das der Humus fault. Zuviel sollte nicht gegeben werden. Sonst bleiben die Wurzeln in dieser Wohlfühlzone und wollen nicht weiter ins Erdreich wachsen.
Genau das ist mein Fehler. Weil ich einen Sandboden habe, meine ich es immer zu gut mit der Humusanreicherung und erreiche dadurch das Gegenteil und die Wurzeln wachsen nicht in die Tiefe. Deinen Rat, Humus nur in die oberste Schicht einzuarbeiten, werde ich zukünftig beherzigen.
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Re: Wie tief sollte ein Pflanzloch ausgehoben werden?
Vielleicht kannst du noch etwas (!) Bentonit einarbeiten und so die Wasserbindigkeit erhöhen.
Danke für das Mittleid ;) Aber dieser Boden den zeigt auch, dass es sich lohnt, langfristig an der Verbesserung zu arbeiten!
Danke für das Mittleid ;) Aber dieser Boden den zeigt auch, dass es sich lohnt, langfristig an der Verbesserung zu arbeiten!
WühlmausGrüße
"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho
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Re: Wie tief sollte ein Pflanzloch ausgehoben werden?
W hat geschrieben: ↑11. Sep 2021, 19:09
Vielleicht kannst du noch etwas (!) Bentonit einarbeiten und so die Wasserbindigkeit erhöhen.
Pflanzen, die mehr Feuchtigkeit brauchen, bekommen bei mir bereits Bentonit, aber künftig werde ich auch hier die Menge reduzieren. ;)
- goworo
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Re: Wie tief sollte ein Pflanzloch ausgehoben werden?
Hobelia hat geschrieben: ↑11. Sep 2021, 19:00
Bei Verdichtungen (evtl. Bauschutt, was ich aber nicht hoffe), würde ich schon tiefer graben.
Bei Bauschutt würde ich eher das Gegenteil von Verdichtung annehmen.
Re: Wie tief sollte ein Pflanzloch ausgehoben werden?
Kommt wahrscheinlich auf die Art des Bauschutts an. Aber ob die Pflanzen ihre Wurzeln durch den Bauschutt schieben wollen? ::)
Re: Wie tief sollte ein Pflanzloch ausgehoben werden?
Mufflon hat geschrieben: ↑11. Sep 2021, 17:49
Ich habe hier wesentlich weniger Probleme bei den Gehölzen, seit ich meinen Beton Lehmboden sehr großzügig aushebe, mit Humus und evt. anderen Bodenzuschlagstoffen vermenge und dann das Gehölz damit einpflanze. Sie wurzeln wesentlich besser und schneller ein.
Bei sandigem Boden ist das sicher nicht so nötig.
Je nachdem was man pflanzt. Obstbäume wachsen hier viel besser (genauer gesagt überhaupt erst), wenn man ein riesiges Pflanzloch aushebt und den Sand durch Lehm austauscht. ;) Andere Sachen sind nicht ganz so anspruchsvoll.
Re: Wie tief sollte ein Pflanzloch ausgehoben werden?
Ich habe auf unserem Grundstück sehr unterschiedliche Bodenqualitäten und passe mich dem ebenfalls in der Größe des Pflanzlochs an.
Vorbeet: untere Schichten sandigen Lehm. Obere Schicht: offenbar ganz ordentlicher Mutterboden. Hält die Feuchtigkeit gut, gibt aber keine Staunässe. Also wird das Pflanzloch nicht ganz so groß. Ein Teil der Fläche im Garten besteht fast nur aus Lehm vermischt mit irgendwelchen Bauabfällen. Lässt sich ganz gut bearbeiten solange der Boden feucht ist. Pflanzloch wird größer ( da halte ich mich tatsächlich in etwa an die anderthalbfache Aushubtiefe im Vergleich zur Topfgröße) und der Aushub ein wenig mit Split und Katzenstreu (nicht klumpend) ausgebessert. Humus gibt's auch nur in die obere Schicht eingearbeitet.
Tja und dann habe ich noch eine ganz besonders tolle Stelle im Garten, wo wahrscheinlich sämtliche Baufahrzeuge drüber gefahren sind ::). Steinhart, nach 20cm gibt es keinen Regenwurm mehr, Staunässe und Wurzeln haben kaum eine Chance einzudringen. Da gehe ich tatsächlich deutlich tiefer (heute 2,5fache Ballentiefe) und das Loch wird auch deutlich breiter. In die Tiefe komme ich teilweise nur, wenn ich zwischendurch Wasser ins Loch kippe um den Untergrund aufzuweichen. Das Wasser steht dann aber teilweise mehrere Stunden im Loch. Ich hatte es dort aber auch schon, dass ich erst am nächsten Tag weitergraben konnte. Da baue ich auch eine Drainage unten rein aus Splitt oder Blähton. Je nach dem was gerade da ist.
Lange Rede kurzer Sinn! Was die anderen auch bereits sagten : Pflanzlochgröße kommt auf die Bodenverhältnisse an ;)
Vorbeet: untere Schichten sandigen Lehm. Obere Schicht: offenbar ganz ordentlicher Mutterboden. Hält die Feuchtigkeit gut, gibt aber keine Staunässe. Also wird das Pflanzloch nicht ganz so groß. Ein Teil der Fläche im Garten besteht fast nur aus Lehm vermischt mit irgendwelchen Bauabfällen. Lässt sich ganz gut bearbeiten solange der Boden feucht ist. Pflanzloch wird größer ( da halte ich mich tatsächlich in etwa an die anderthalbfache Aushubtiefe im Vergleich zur Topfgröße) und der Aushub ein wenig mit Split und Katzenstreu (nicht klumpend) ausgebessert. Humus gibt's auch nur in die obere Schicht eingearbeitet.
Tja und dann habe ich noch eine ganz besonders tolle Stelle im Garten, wo wahrscheinlich sämtliche Baufahrzeuge drüber gefahren sind ::). Steinhart, nach 20cm gibt es keinen Regenwurm mehr, Staunässe und Wurzeln haben kaum eine Chance einzudringen. Da gehe ich tatsächlich deutlich tiefer (heute 2,5fache Ballentiefe) und das Loch wird auch deutlich breiter. In die Tiefe komme ich teilweise nur, wenn ich zwischendurch Wasser ins Loch kippe um den Untergrund aufzuweichen. Das Wasser steht dann aber teilweise mehrere Stunden im Loch. Ich hatte es dort aber auch schon, dass ich erst am nächsten Tag weitergraben konnte. Da baue ich auch eine Drainage unten rein aus Splitt oder Blähton. Je nach dem was gerade da ist.
Lange Rede kurzer Sinn! Was die anderen auch bereits sagten : Pflanzlochgröße kommt auf die Bodenverhältnisse an ;)
Herr lass Hirn regnen!...Oder Steine.
Hauptsache du triffst.
Hauptsache du triffst.