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Thuja-Häcksel zum Mulchen? (Gelesen 3075 mal)
Moderator: cydorian
Thuja-Häcksel zum Mulchen?
Thuja behinhaltet ja viel Pflanzenchemie. Kann man Thuja-Schnitt trotzdem zum Mulchen von Himbeeren, Obststräuchen & Obstbäumen verwenden? Unkraut würde ja gewiss eingedämmt. Oder wäre das kontraproduktiv?
- Rib-2BW
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Re: Thuja-Häcksel zum Mulchen?
Kann man machen. Es wird nichts schlimmes passieren. Du solltest aber mit Stickstofflangzeitdünger, wie z.B. mit Hornspäne, nachdüngen.
Die Unkrauteindämmung wird von der Dicke der Mulchschicht bestimmt, nicht von der Pflanzenchemie der Thuja..
Die Unkrauteindämmung wird von der Dicke der Mulchschicht bestimmt, nicht von der Pflanzenchemie der Thuja..
- thuja thujon
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Re: Thuja-Häcksel zum Mulchen?
Die Unkrautunterdrückung wird leider doch auch von der Pflanzenchemie bestimmt. Es gilt natürlich wie immer bei Herbiziden: für optimale Wirkung ist der Zeitpunkt der Ausbringung und die Applikationsqualität entscheidend.
Nur so kann mit Thujahäcksel auch die notwendige Menge Thujon und Co an der Pflanzenwurzel ankommen. Leider sind die herbiziden Wirkstoffe in den meisten Pflanzen recht unselektiv. Sie legen auch beträchtliche Teile des Bodenlebens lahm, ohne dabei eine in der Praxis ausreichende Wirkung gegen Unkräuter zu erzielen. Diesen wuchsbremsenden Effekt kann man mit viel Stickstoffdünger wie Hornspäne zwar abmildern, aber nicht gänzlich aufheben.
Unterm Strich, Thuja gehört in die Rückstandsverbrennung und nicht auf Obstkulturen, die eine gewisse Vitalität bzw Leistunsgfähigkeit des Bodens für eine vernünftige Lebensmittelproduktion erwarten. Die Nebenwirkungen stehen im Vergleich zur herbiziden Wirkung einfach in keinem guten Verhältnis.
In der Ecke wo nichts wachsen soll, da kann man Thujaschnitt, Holzasche, Streusalz, Beton und ähnliches abkippen, sollte aber eigentlich jedem Gartenfreund einleuchten das sowas tabu sein sollte. Glyphos oder Kerb (Propyzamid) wäre umweltverträglicher als Quercetin, Isoquercitrin, Myricitrin, Kaempferol, Amentoflavone und Dutzende andere Stoffe die in Thuja enthalten sind.
Nur so kann mit Thujahäcksel auch die notwendige Menge Thujon und Co an der Pflanzenwurzel ankommen. Leider sind die herbiziden Wirkstoffe in den meisten Pflanzen recht unselektiv. Sie legen auch beträchtliche Teile des Bodenlebens lahm, ohne dabei eine in der Praxis ausreichende Wirkung gegen Unkräuter zu erzielen. Diesen wuchsbremsenden Effekt kann man mit viel Stickstoffdünger wie Hornspäne zwar abmildern, aber nicht gänzlich aufheben.
Unterm Strich, Thuja gehört in die Rückstandsverbrennung und nicht auf Obstkulturen, die eine gewisse Vitalität bzw Leistunsgfähigkeit des Bodens für eine vernünftige Lebensmittelproduktion erwarten. Die Nebenwirkungen stehen im Vergleich zur herbiziden Wirkung einfach in keinem guten Verhältnis.
In der Ecke wo nichts wachsen soll, da kann man Thujaschnitt, Holzasche, Streusalz, Beton und ähnliches abkippen, sollte aber eigentlich jedem Gartenfreund einleuchten das sowas tabu sein sollte. Glyphos oder Kerb (Propyzamid) wäre umweltverträglicher als Quercetin, Isoquercitrin, Myricitrin, Kaempferol, Amentoflavone und Dutzende andere Stoffe die in Thuja enthalten sind.
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- Rib-2BW
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Re: Thuja-Häcksel zum Mulchen?
Mir ist durch Thujamulchung noch nichts eingegangen.
- Starking007
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Re: Thuja-Häcksel zum Mulchen?
Ich behaupte man kann Obst, Beeren, Gemüse mulchen mit:
Tollkirschen, Eisenhut, Fingerhut, Eiben, Herbstzeitlosen usw.....
da ist ist doch Gift alles nur in Spuren drin,
und auch dermaßen instabil,
wird sicher nicht von den Wurzeln aufgenommen.
Unsere Welt ist voller menschengemachten Giften,
mit denen die Natur nicht gewohnt ist umzugehen,
Pflanzen atmen versiffte Luft und saufen versautes Wasser
und da reiten wir auf den armen Pflanzen rum!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Tollkirschen, Eisenhut, Fingerhut, Eiben, Herbstzeitlosen usw.....
da ist ist doch Gift alles nur in Spuren drin,
und auch dermaßen instabil,
wird sicher nicht von den Wurzeln aufgenommen.
Unsere Welt ist voller menschengemachten Giften,
mit denen die Natur nicht gewohnt ist umzugehen,
Pflanzen atmen versiffte Luft und saufen versautes Wasser
und da reiten wir auf den armen Pflanzen rum!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Gruß Arthur
Re: Thuja-Häcksel zum Mulchen?
Die Frage oder vielmehr die Antwort von Thujathujon, und auch von Starking, rührt an ein belustigendes Thema.
(Und: nein, Luft, Wasser und Boden sind nicht von Chemikalien versifft.)
Ich hätte kein Problem, mit Häcksel von welchem Gehölz auch immer zu mulchen, das hier gedeiht, mit Ausnahme von Toxicodendron.
.
Aber wenn man so manche Inhaltsstoffe betrachtet: Würde ein Hersteller auf die Idee kommen, die als PSM oder Biozid zulassen zu wollen: keine Chance.
Bei der Datenlage? Völlig unzureichend, praktisch nichts an möglichen Wirkungen oder gar Nebenwirkungen auch nur halbwegs untersucht.
Es gibt Beispiele, wo Hersteller mit so etwas bislsng gescheitert sind: Geraniol, einer der häufigsten und verbreiteten Inhaltsstoffe im Pflanzenreich, ist bis heute nicht zugelassen, weil die europäische Lebensmittelbehörde Sicherheitsbedenken hat und Datenlücken sieht.
Das ist auch eine Folge des gerühmten Vorsorgeprinzips: Solange nicht mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen werden kann, dass etwas nicht schädlich ist, wird es nicht zugelassen.
Was vernünftig klingt, kann sehr seltsame Blüten treiben.
(Und: nein, Luft, Wasser und Boden sind nicht von Chemikalien versifft.)
Ich hätte kein Problem, mit Häcksel von welchem Gehölz auch immer zu mulchen, das hier gedeiht, mit Ausnahme von Toxicodendron.
.
Aber wenn man so manche Inhaltsstoffe betrachtet: Würde ein Hersteller auf die Idee kommen, die als PSM oder Biozid zulassen zu wollen: keine Chance.
Bei der Datenlage? Völlig unzureichend, praktisch nichts an möglichen Wirkungen oder gar Nebenwirkungen auch nur halbwegs untersucht.
Es gibt Beispiele, wo Hersteller mit so etwas bislsng gescheitert sind: Geraniol, einer der häufigsten und verbreiteten Inhaltsstoffe im Pflanzenreich, ist bis heute nicht zugelassen, weil die europäische Lebensmittelbehörde Sicherheitsbedenken hat und Datenlücken sieht.
Das ist auch eine Folge des gerühmten Vorsorgeprinzips: Solange nicht mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen werden kann, dass etwas nicht schädlich ist, wird es nicht zugelassen.
Was vernünftig klingt, kann sehr seltsame Blüten treiben.
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Re: Thuja-Häcksel zum Mulchen?
Ich mag Tollkirschen. habe wieder welche im Wald gefunden. Es waren aber keine reifen Beeren dran. Sehr verspätet ist alles dieses Jahr.
Re: Thuja-Häcksel zum Mulchen?
Danke euch!
Und auf den Kompost? Liegt dann halt 3 Jahre statt einem darum.
thuja hat geschrieben: ↑22. Sep 2021, 00:29
Unterm Strich, Thuja gehört in die Rückstandsverbrennung und nicht auf Obstkulturen, die eine gewisse Vitalität bzw Leistunsgfähigkeit des Bodens für eine vernünftige Lebensmittelproduktion erwarten.
Und auf den Kompost? Liegt dann halt 3 Jahre statt einem darum.
- thuja thujon
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Re: Thuja-Häcksel zum Mulchen?
Nach dem kompostieren ist Thuja kein Problem, dann sind Wuchshemmende Stoffe abgebaut. Eventuell den Kompost mit Tollkirsche unterstützen, die ist kein Problem und leichter biologisch abbaubar, Kompostbeschleuniger sozusagen. Wie bei Buschbohnen, eigentlich ein recht ideales C/N-Verhältnis für Obstkulturen mit kräftigem Wuchs und hohen Nährstoffansprüchen.
Also lieber mit Tollkirsche und Buschbohnen mulchen als mit solchen stark duftenden, schwer biologisch abbaubaren Pflanzen.
Zu den Inhaltsstoffen nochmal, auffällig ist das der Gehalt der Isoprenoidabkömmlinge Beyeren und Sabinen bei `Smaragd´deutlich höher ist als bei `Brabant´.
Hier eine Auflistung diverser Inhaltsstoffe mit Prozentangaben: https://sciendo.com/pdf/10.1515/hepo-2016-0014
Also lieber mit Tollkirsche und Buschbohnen mulchen als mit solchen stark duftenden, schwer biologisch abbaubaren Pflanzen.
Zu den Inhaltsstoffen nochmal, auffällig ist das der Gehalt der Isoprenoidabkömmlinge Beyeren und Sabinen bei `Smaragd´deutlich höher ist als bei `Brabant´.
Hier eine Auflistung diverser Inhaltsstoffe mit Prozentangaben: https://sciendo.com/pdf/10.1515/hepo-2016-0014
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität