News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!
Herbstapfel zum Sofortessen (Gelesen 3305 mal)
Moderator: cydorian
-
- Beiträge: 10
- Registriert: 19. Sep 2021, 10:18
Herbstapfel zum Sofortessen
Hallo :)
Ich möchte gern einem netten älteren Ehepaar einen Apfelbaum schenken.
Es soll ein (Herbst)apfel zum Sofortessen sein mit eher säuerlichem Aroma. Der Apfel muss nicht lagerfähig sein. Es kommt nicht auf einen hohen Ertrag an und es müssen auch nicht große Früchte sein. Ein paar interessante, aromatisch schmeckende Äpfel pro Jahr wären schön. Es kann aber muss nicht eine Rarität sein. Es sollte aber was sein was man nicht sowieso im Supermarkt kaufen kann. Und es sollte schon nach ein paar Jahren die ersten Äpfel geben. Sie sollten das noch erleben, also kein 10 Jahre warten.
Der Baum soll als Solitär freistehend an der Terrasse in einem kleinen Garten gepflanzt werden. Er sollte nicht allzu riesig werden, nett blühen und einen normalen Apfelbaumhabitus haben (also keine Säule oder keine allzu sparrige Plantagensorte). Ich habe an einen Halbstamm gedacht, dass man unten noch etwas Luft zum durchschauen hat. Der Standort ist im Raum Wien, carbonatfreie Braunerde, nicht zu tiefgründig und pannonisch trocken (wird aber schon im Sommer schon gegossen). Der Boden und Stammbereich ist (halb)schattig, die Krone wäre besonnt.
Meine Freunde sind für Hobby-Gartengenießer. Wenn der eine oder andere Apfel faulig ist oder ein Wurm drin ist, ist das voll ok. Es sollte aber ein fröhliches gesundes Bäumchen sein, das Freude bereitet - also von sich aus das Jahr über robust genug, dass es keine Spezialpflege und Spezialwissen braucht (kein Spritzen, kein ständiges Ausschneiden von irgendwelchen krankheitsbefallenen Ästen).
Mir wurde ‚Alkmene‘ empfohlen. Bei manchen Baumschulen wird sie auch als robust beschrieben. Aber ich habe hier im Forum gelesen, dass das nicht stimmt und die sehr krankheitsanfällig ist.
Habt ihr eine Lieblingssorte, die für mich geeignet ist und einen Tip für eine geeignete Unterlage?
Ich möchte gern einem netten älteren Ehepaar einen Apfelbaum schenken.
Es soll ein (Herbst)apfel zum Sofortessen sein mit eher säuerlichem Aroma. Der Apfel muss nicht lagerfähig sein. Es kommt nicht auf einen hohen Ertrag an und es müssen auch nicht große Früchte sein. Ein paar interessante, aromatisch schmeckende Äpfel pro Jahr wären schön. Es kann aber muss nicht eine Rarität sein. Es sollte aber was sein was man nicht sowieso im Supermarkt kaufen kann. Und es sollte schon nach ein paar Jahren die ersten Äpfel geben. Sie sollten das noch erleben, also kein 10 Jahre warten.
Der Baum soll als Solitär freistehend an der Terrasse in einem kleinen Garten gepflanzt werden. Er sollte nicht allzu riesig werden, nett blühen und einen normalen Apfelbaumhabitus haben (also keine Säule oder keine allzu sparrige Plantagensorte). Ich habe an einen Halbstamm gedacht, dass man unten noch etwas Luft zum durchschauen hat. Der Standort ist im Raum Wien, carbonatfreie Braunerde, nicht zu tiefgründig und pannonisch trocken (wird aber schon im Sommer schon gegossen). Der Boden und Stammbereich ist (halb)schattig, die Krone wäre besonnt.
Meine Freunde sind für Hobby-Gartengenießer. Wenn der eine oder andere Apfel faulig ist oder ein Wurm drin ist, ist das voll ok. Es sollte aber ein fröhliches gesundes Bäumchen sein, das Freude bereitet - also von sich aus das Jahr über robust genug, dass es keine Spezialpflege und Spezialwissen braucht (kein Spritzen, kein ständiges Ausschneiden von irgendwelchen krankheitsbefallenen Ästen).
Mir wurde ‚Alkmene‘ empfohlen. Bei manchen Baumschulen wird sie auch als robust beschrieben. Aber ich habe hier im Forum gelesen, dass das nicht stimmt und die sehr krankheitsanfällig ist.
Habt ihr eine Lieblingssorte, die für mich geeignet ist und einen Tip für eine geeignete Unterlage?
- cydorian
- Garten-pur Team
- Beiträge: 12018
- Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
- Höhe über NHN: 190
- Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
- Kontaktdaten:
Re: Herbstapfel zum Sofortessen
Gravensteiner, der echte grüne.
Re: Herbstapfel zum Sofortessen
Ich mag Alkmene gerne, meiner trägt aber leider noch nicht. Besonders anfällig ist er nicht. Ich hätte aber zwei andere Sorten, etwas später reif, aber gut frisch vom Baum zu essen und im September gibt es ja noch so viel anderes zu ernten.
1. Kaiser Wilhelm auf mittelstarker Unterlage. Auf den freue ich mich im Oktober frisch vom Baum immer besonders und robust ist er auch. Man kann ihn auch bis November und zum Frost hängen lassen und nach und nach essen, aber eigentlich gehört er vorher geerntet und eingelagert. Außerdem wird er als wüchsige triploide Sorte nicht so schnell in den Ertrag kommen.
Daher mein 2. Tipp, Karneval.
Sehr fruchtbare Sorte mit unkompliziertem, nicht so starken Wuchs, zumindest bei verzweigt er sich bei mir sehr schön. Optisch ansprechend und geschmacklich gut. Nicht herausragend, aber einfach ein guter Tafelapfel von dem man auch ein paar am Tag essen kann.
1. Kaiser Wilhelm auf mittelstarker Unterlage. Auf den freue ich mich im Oktober frisch vom Baum immer besonders und robust ist er auch. Man kann ihn auch bis November und zum Frost hängen lassen und nach und nach essen, aber eigentlich gehört er vorher geerntet und eingelagert. Außerdem wird er als wüchsige triploide Sorte nicht so schnell in den Ertrag kommen.
Daher mein 2. Tipp, Karneval.
Sehr fruchtbare Sorte mit unkompliziertem, nicht so starken Wuchs, zumindest bei verzweigt er sich bei mir sehr schön. Optisch ansprechend und geschmacklich gut. Nicht herausragend, aber einfach ein guter Tafelapfel von dem man auch ein paar am Tag essen kann.
-
- Beiträge: 9813
- Registriert: 8. Apr 2015, 19:47
- Kontaktdaten:
-
Raue Ostalb, 6b, Tallage 500m üNN
Re: Herbstapfel zum Sofortessen
Die Französische Goldrenette wäre meine Empfehlung :)
WühlmausGrüße
"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho
"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho
-
- Beiträge: 130
- Registriert: 4. Sep 2017, 20:53
Re: Herbstapfel zum Sofortessen
Ja, die Französische Goldrenette wäre eine sehr gute Wahl.
Oder auch der Berlepsch.
(Dieses Jahr konnte ich auch sehr schöne und wohlschmeckende Goldparmänen ernten, aber da es in diesem Forum regelrechte Goldparmänen-Basher gibt, schreibe ich diese Empfehlung nur in Klammern.)
Meine Goldrenette steht auf MM106, wächst aber etwas langsamer als andere Bäume auf dieser Unterlage. Vielleicht gibt es sie ja auch auf M7, das wäre eine Alternative, wenn der Baum nicht zu spät in Ertrag gehen soll.
Gruß
BR
Oder auch der Berlepsch.
(Dieses Jahr konnte ich auch sehr schöne und wohlschmeckende Goldparmänen ernten, aber da es in diesem Forum regelrechte Goldparmänen-Basher gibt, schreibe ich diese Empfehlung nur in Klammern.)
Meine Goldrenette steht auf MM106, wächst aber etwas langsamer als andere Bäume auf dieser Unterlage. Vielleicht gibt es sie ja auch auf M7, das wäre eine Alternative, wenn der Baum nicht zu spät in Ertrag gehen soll.
Gruß
BR
- Secret Garden
- Beiträge: 4583
- Registriert: 28. Jan 2015, 15:27
- Region: Mittelgebirge
- Bodenart: lehmig
-
Nordsüdwestfalen
Re: Herbstapfel zum Sofortessen
Im Garten meiner Eltern stehen die Herbstäpfel 'Gravensteiner' und 'Biesterfelder Renette' - beide mag ich sehr gern frisch vom Baum. Die Biesterfelder R. habe ich im eigenen Garten auf M7, 2016 veredelt. Sie trägt in diesem Jahr die ersten Früchte. Mein Lieblingsapfel. :D
.
Der alte Baum im Elterngarten trägt dieses Jahr reichlich, ich finde die auch sehr gut für Kuchen und Apfelmus. Der Gravensteiner dort wurde 2011 gepflanzt (auf starkwüchsiger Unterlage) und hatte in diesem Jahr erstmals eine nennenswerte Anzahl an Äpfeln.
.
Der alte Baum im Elterngarten trägt dieses Jahr reichlich, ich finde die auch sehr gut für Kuchen und Apfelmus. Der Gravensteiner dort wurde 2011 gepflanzt (auf starkwüchsiger Unterlage) und hatte in diesem Jahr erstmals eine nennenswerte Anzahl an Äpfeln.
Re: Herbstapfel zum Sofortessen
Bei mir im Garten steht seit letztem Jahr ein Paradis Utopia Apfelbaum. Gerade reifen die ersten Früchte. Zehn Stück im ersten Jahr nach Pflanzung finde ich eine durchaus gute Menge. Die Äpfel sind eher klein aber sehr hübsch regelmäßig und schmecken sehr gut. Auch der Baum ist klein aber schön regelmäßig gewachsen. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Entscheidung für diese Sorte und kann sie vorbehaltlos weiter empfehlen.
Re: Herbstapfel zum Sofortessen
Kaufe den Alkmene´und mach die keine Gedanken. Ich hab den Baum zwischen den Häusern Rechts: 1,5m Meter Platz zum Haus und zum Nachbarn 4Meter Platz. Nach Süden offen. Der hat max.2 bis 3 Std. Sonne am Tag und schmeckt sehr gut. Anfällig? Habe den schon 6Jahre...bisher nicht. Dieser Apfel schmeckt jedem! Aromatisch und süß/säuerlich. Er hat kein flaches Aroma, sticht schon hervor. Man kann ihn schon früher ernten, dann hat er mehr Säure, Aroma ist aber dann schon (wenn etwas weniger) vorhanden. Dieses Jahr ist er verspätet. z.Z. ernten wir die letzten Früchte und lagern welche im Kühlschrank ein.
Rubinola kann ich auch empfehlen. Ist mein zweiter Lieblingsapfel. Super Aroma (etwas abgewandelt zu Alkmene) und ein gutes Süß/Säure Verhältnis. Manche Früchte waren schon mit den ersten Alkmene reif, und manche sind es noch nicht (dieses Jahr verspätet). Rubinola hat z.Z. etwas mehr Säure als Alkmene, aber immer noch eine gute Säure/Zucker Mischung. Man kann ihn länger ernten. Die Haupternte ist etwas später, als bei Alkmene. Alkmene wächst schwächer und Rubinola stärker.
Wichtig: Früchte hat man jedes Jahr (Rubinola mehr als Alkmene, aber bei richtigen Ausdünnen bei Alkmene auch viele und nicht wenig. Alkmene dünnt sich selber teilweise gut aus), Gravensteiner soll da nicht immer zuverlässig sein.
Die Biesterfelder Renette (wächst auf meinem Rubinola Baum) ist auch gut, aber die beiden Ersten sind etwas besser..
Wähle die richtige Unterlage...
älteres Ehepaar bitte kein höheren Halbstamm. Die Spitzen müssen geschnitten werden, und die sind schon auf über 2 Metern Höhe bei einem Rubinola auf M26. Bei Alkmene hat man weniger Schnittarbeit. Rubinola wächst schneller und regeneriert sich auch dadurch schneller. Ich würde als Unterlage etweder M9 oder M26 nehmen. Für ältere Leute bedeutet es weniger anstrengende Arbeit.
Rubinola kann ich auch empfehlen. Ist mein zweiter Lieblingsapfel. Super Aroma (etwas abgewandelt zu Alkmene) und ein gutes Süß/Säure Verhältnis. Manche Früchte waren schon mit den ersten Alkmene reif, und manche sind es noch nicht (dieses Jahr verspätet). Rubinola hat z.Z. etwas mehr Säure als Alkmene, aber immer noch eine gute Säure/Zucker Mischung. Man kann ihn länger ernten. Die Haupternte ist etwas später, als bei Alkmene. Alkmene wächst schwächer und Rubinola stärker.
Wichtig: Früchte hat man jedes Jahr (Rubinola mehr als Alkmene, aber bei richtigen Ausdünnen bei Alkmene auch viele und nicht wenig. Alkmene dünnt sich selber teilweise gut aus), Gravensteiner soll da nicht immer zuverlässig sein.
Die Biesterfelder Renette (wächst auf meinem Rubinola Baum) ist auch gut, aber die beiden Ersten sind etwas besser..
Wähle die richtige Unterlage...
älteres Ehepaar bitte kein höheren Halbstamm. Die Spitzen müssen geschnitten werden, und die sind schon auf über 2 Metern Höhe bei einem Rubinola auf M26. Bei Alkmene hat man weniger Schnittarbeit. Rubinola wächst schneller und regeneriert sich auch dadurch schneller. Ich würde als Unterlage etweder M9 oder M26 nehmen. Für ältere Leute bedeutet es weniger anstrengende Arbeit.
- thuja thujon
- Beiträge: 21028
- Registriert: 28. Apr 2016, 21:50
- Region: Gemüsegarten Vorderpfalz
- Höhe über NHN: 90
- Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C
Re: Herbstapfel zum Sofortessen
Was ist denn älter? 50? Dann geht M7 gut.
70? Dann M9.
70? Dann M9.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
- Secret Garden
- Beiträge: 4583
- Registriert: 28. Jan 2015, 15:27
- Region: Mittelgebirge
- Bodenart: lehmig
-
Nordsüdwestfalen
Re: Herbstapfel zum Sofortessen
;D
.
Die Frage nach Klima- und Bodenverhältnissen stellt sich noch. Im rauem Klima oder armen Böden scheiden die ganz schwachwüchsigen Unterlagen aus, es sei denn es ist ein hüfthohes Minibäumchen gewünscht, das lebenslang einen Stützpfahl benötigt.
.
Es hörte sich an, als solle der Baum auch ein Schmuckstück für den Garten sein. :)
.
Die Frage nach Klima- und Bodenverhältnissen stellt sich noch. Im rauem Klima oder armen Böden scheiden die ganz schwachwüchsigen Unterlagen aus, es sei denn es ist ein hüfthohes Minibäumchen gewünscht, das lebenslang einen Stützpfahl benötigt.
.
Es hörte sich an, als solle der Baum auch ein Schmuckstück für den Garten sein. :)
-
- Beiträge: 10
- Registriert: 19. Sep 2021, 10:18
Re: Herbstapfel zum Sofortessen
Danke für die vielen Empfehlungen! Sehr spannend. Ja es soll ein Schmuckstück für den Garten sein! Gravensteiner ist eher süß oder? Ich glaube meine Freunde freuen sich noch mehr wenn er einer höherer Säurenote hat.
Klima und Boden: carbonatfreie Braunerde, nicht zu tiefgründig und pannonisch trocken in Wien. Gegegossen wird aber schon.
Meine Freunde sind um die 65 ;)
Klima und Boden: carbonatfreie Braunerde, nicht zu tiefgründig und pannonisch trocken in Wien. Gegegossen wird aber schon.
Meine Freunde sind um die 65 ;)
- thuja thujon
- Beiträge: 21028
- Registriert: 28. Apr 2016, 21:50
- Region: Gemüsegarten Vorderpfalz
- Höhe über NHN: 90
- Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C
Re: Herbstapfel zum Sofortessen
Ach, da geht noch M7. Die werden ja immer älter...
Zur Säure vom Gravensteiner kann ich nichts sagen.
Sortenbeschreibung:
https://www.arche-noah.at/files/gravensteiner.pdf
Zur Säure vom Gravensteiner kann ich nichts sagen.
Sortenbeschreibung:
https://www.arche-noah.at/files/gravensteiner.pdf
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Re: Herbstapfel zum Sofortessen
Gravensteiner ist kein rein süßer Apfel, ausgewogen, sehr saftig, wird schnell mürbe.
Bei mir immer mal mit mehr oder weniger Mehltau.
Bei mir immer mal mit mehr oder weniger Mehltau.
Grün ist die Hoffnung
- Secret Garden
- Beiträge: 4583
- Registriert: 28. Jan 2015, 15:27
- Region: Mittelgebirge
- Bodenart: lehmig
-
Nordsüdwestfalen
Re: Herbstapfel zum Sofortessen
Bei uns ist der Gravensteiner gesund und knackig saftig und nicht zu süß, wie die meisten "modernen Sorten". Allerdings ist unser Klima kühl und feucht, für trocken-warme Gegenden ist er wohl nicht so gut geeignet. :-\