Ich komme aus dem Tirolerland und wohne auf 1200m Seehöhe. Auch in dieser Seehöhe
gedeihen noch immer wunderbare Obstbäume und nachdem ich einige Bäume besitze, die alle
aus der Baumschule kommen, hat mich und meinen Kollegen das Veredlungsfieber gepackt.
Edelreiser für Apfel und Marillen usw. sind schon organisiert, ebenso die Unterlagen, doch jetzt geht es um ein Spezialprojekt:
An der südseitigen Hauswand meiner Großmutter steht ein uralter Zwetschgenbaum. Keiner kann sich daran erinnern
wann der Baum gepflanzt wurde, weder mein Mutter noch Tante oder Großmutter (96 Jahre alt). Es scheint so, als ob
dieser Baum schon immer hier gestanden hat.
Dementsprechend ist natürlich auch nicht bekannt, um welche Sorte es sich handelt und vor allem
ob der Baum überhaupt veredelt wurde, schließlich wurde vor allem Hauszwetschgen früher oft unveredelt gepflanzt und
von der Optik her könnte es sich schon um eine Hauszwetschge handeln.
Mein Problem ist jetzt, da der Baum wahrscheinlich Jahrzehnte nicht geschnitten wurde, wodurch zum schneiden von Edelreisern
kaum einjährige Triebe vorhanden sind. Ich habe zumindest bis jetzt nur weinige 2-3cm lange einjährige Triebe gefunden.
ABER: Direkt neben dem alten Stamm hat sich ein neuerer Stamm gebildet der genügen einjährige Triebe besitzt.
Mein Problem ist allerdings, dass ich nicht weiß, ob es sich bei dem neuen Stamm um die Edelsorte handelt oder
eventuell um eine Unterlage die Wurzelausläufer gebildet hat. Wenn ich wüsste, dass der Baum nicht veredelt ist
könnte ich aus diesen Trieben Edelreiser schneiden.
Was ratet ihr mir? Soll ich versuchen den Baum zu schneiden damit er neuen Triebe ansetzt oder soll ich versuchen
aus den bestehenden winzigen Trieben Augen zum okkulieren zu finden?