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Brand im Elbsandsteingebirge (Gelesen 7796 mal)

Natur und Umwelt erleben und schützen
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Conni

Brand im Elbsandsteingebirge

Conni »

Seit zehn Tagen brennt es im Elbsandsteingebirge. Auf der böhmischen Seite sind rund 1.000 Hektar betroffen, das Feuer ist wohl mittlerweile eingehegt. Auf sächsischer Seite sind es zur Zeit rund 150 Hektar in sehr zerklüftetem Gelände, unter Kontrolle ist das Feuer noch nicht.

Ein sehenswerter Beitrag dazu findet sich in der Mediathek des MDR.

Er zeigt die verschiedenen Aspekte der problematischen Lage: die großflächige Aufforstung vor hundert Jahren mit Fichten, das Absterben der Bäume in den vergangenen Dürrejahren, Belassen des Totholzes im Wald, um im Sinne des Nationalparkes eine Basis für die natürliche Entwicklung des Waldes zu schaffen, was dem Feuer aber gigantische Mengen Nahrung verschafft, die Situation der Touristik vor Ort, die nach zwei Pandemiejahren kaum noch Reserven hat usw. Einen winzigen Hoffnungsschimmer für die Zukunft gibt am Ende des Beitrags Andreas Roloff, Professor für Forstbotanik.
Conni

Re: Brand im Elbsandsteingebirge

Conni » Antwort #1 am:

Das Gebiet am Prebischtor konnte gestern von Journalisten und Fotografen betreten werden. Bilder davon finden sich hier.
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Staudo
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Re: Brand im Elbsandsteingebirge

Staudo » Antwort #2 am:

Conni hat geschrieben: 4. Aug 2022, 13:05
Ein sehenswerter Beitrag dazu findet sich in der Mediathek des MDR.


Danke.
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lerchenzorn
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Re: Brand im Elbsandsteingebirge

lerchenzorn » Antwort #3 am:

:-X Ich glaube, unter der Wand im ersten Bild links haben wir vor 35 Jahren übernachtet.

Sehr schön die letzten beiden Bilder. Grün ist die Hoffnung (und Zuversicht).
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Kasbek
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Re: Brand im Elbsandsteingebirge

Kasbek » Antwort #4 am:

Sofern der Boden da bleibt und ihn die nächsten Starkregenereignisse nicht in die Elbe spülen :-X
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Extremkompostierer
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Re: Brand im Elbsandsteingebirge

Extremkompostierer » Antwort #5 am:

Conni hat geschrieben: 4. Aug 2022, 13:05

Ein sehenswerter Beitrag dazu findet sich in der Mediathek des MDR.


Danke, ein wirklich guter Beitrag.

Als Naturschützer bin ich zwar grundsätzlich ein Fan von Totholz im Wald und meinem Garten.Aber absterbende Fichten.....
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lerchenzorn
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Re: Brand im Elbsandsteingebirge

lerchenzorn » Antwort #6 am:

Das Fichtensterben ist, waldökologisch gesehen, eine fällige Korrektur. Waldwirtschaftlich ist es je nach Eigentumslage und Betriebsverhältnissen sicher ärgerlich bis katastrophal. Der Spruch "Willst Du Deinen Wald vernichten, pflanze Fichten, nichts als Fichten" aber ist uralt. Das haben andere Generationen versaubeutelt.
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Chica
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Re: Brand im Elbsandsteingebirge

Chica » Antwort #7 am:

Ich denke das gilt für die Kiefernmonokulturen hier auf den alten ehemaligen Tagebauflächen genauso. So schlimm wie die Situation ist, das ist wie mit dem Buchsbaumzünsler, die Chance etwas sinnvolleres zu pflanzen eröffnet sich.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
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Bristlecone

Re: Brand im Elbsandsteingebirge

Bristlecone » Antwort #8 am:

Da ist sie wieder, die Genugtuung an der Katastrophe.
Und du definierst, was "sinnvoll" ist? Nein danke.
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lerchenzorn
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Re: Brand im Elbsandsteingebirge

lerchenzorn » Antwort #9 am:

Nein, ich lese da keine Genugtuung. Sich bietende Chancen sollten natürlich genutzt werden. Die Situation hält trotzdem keine einfachen und klaren Optionen bereit, sondern wird Widerstreit zwischen Beteiligten und ein Ringen mancher Waldbesitzer mit sich selbst zur Folge haben. Wer pflanzt und pflegt, muss eben auch Vertrauen in das haben, was er tun soll oder will.

Hier zieht gerade Grunewald-Luft ins Fenster.
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Chica
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Re: Brand im Elbsandsteingebirge

Chica » Antwort #10 am:

Man Bristle! Es gab hier in der Lausitz im Sommer schon immer schreckliche Brände in den Kiefernaufforstungen der ehemaligen Tagebaue. Ich kenne das seit meiner Kindheit. Ich überlege immer wie dieser Trupp aus dem "Gaskombinat Schwarze Pumpe" hieß, ah "Kampfgruppen", die dann nachts losmussten um die Brände zu löschen. Ein ökologisch nicht optimal bepflanzter Wald ist eben anfälliger für Brände. Nichts anderes meinte lerchenzorn.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Bristlecone

Re: Brand im Elbsandsteingebirge

Bristlecone » Antwort #11 am:

Ich bezog mich auf die Aussage zum Buchsbaum.
Die finde ich ob der Situation des hiesigen natürlichen Vorkommens als unpassend.
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lerchenzorn
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Re: Brand im Elbsandsteingebirge

lerchenzorn » Antwort #12 am:

Ich denke, Chica meint ausschließlich den Garten-Buchs. ;) Und in dem Fall ist die Dummheit wohl nicht das Buchse pflanzen, sondern das Einschleppen des Zünslers. (OT Trotzdem haben wir den toten Buchs in unseren Gärten als Befreiung wahrgenommen. Jeder sieht es eben anders.)
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Staudo
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Re: Brand im Elbsandsteingebirge

Staudo » Antwort #13 am:

Bis vor wenigen Jahrzehnten wurde der Wald richtig bewirtschaftet. Da wurden trockene Äste und sogar Zweige aus dem Wald geholt und kontrolliert verbrannt. Gegen den Borkenkäfer ließ man Fangbäume stehen. Das waren trockene Bäume, in die der Borkenkäfer mit Vorliebe geht. Anschließend wurden diese Bäume gefällt und verbrannt. Die „große Wurmtrocknis“ im Harz grassierte übrigens schon Ende des 18. Jahrhunderts.
Man kann nicht alles der Natur überlassen, wenn man mit rauchenden, Lagerfeuer machenden oder brandstiftenden Menschen rechnen muss.
Den Beitrag über den Brand im Elbsandsteingebirge finde ich übrigens sehr ausgewogen.
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oile
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Markgräfin von Pieske, Gierschkultivatorin Brandenburg, zwei Gärten: Nähe Schönefeld und Nähe Fürstenwalde.

Re: Brand im Elbsandsteingebirge

oile » Antwort #14 am:

Man könnte aber den Wald umbauen. Was hierzulande als Wald bezeichnet wird, ist nicht selten eine Holzplantage.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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