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Melonen veredeln - Stängel immer zu dünn (Gelesen 3976 mal)
Melonen veredeln - Stängel immer zu dünn
Hallo zusammen,
ich versuche seit 2-3 Jahren meine Melonen auf Feigenblattkürbis zu veredeln und das mit mäßigem Erfolg. Bei Gurken klappt die Prozedur recht gut, auch wenn da nicht alle Pflanzen gelingen.
Bei Melonen habe ich eigentlich immer das Problem, dass die Stängel der Melone deutlich dünner sind als die vom Feigenblattkürbis. Dadurch bleibt mir oft nur die Option der Lochveredlung anstatt der Kopfveredelung. Scheinbar schaffe ich es damit selten ausreichend Kontaktfläche herzustellen und die Melone verwelkt.
Hat jemand einen Tipp für mich, wie die Stängel der Melone dicker werden?
Danke und schöne Grüße
Sebastian
ich versuche seit 2-3 Jahren meine Melonen auf Feigenblattkürbis zu veredeln und das mit mäßigem Erfolg. Bei Gurken klappt die Prozedur recht gut, auch wenn da nicht alle Pflanzen gelingen.
Bei Melonen habe ich eigentlich immer das Problem, dass die Stängel der Melone deutlich dünner sind als die vom Feigenblattkürbis. Dadurch bleibt mir oft nur die Option der Lochveredlung anstatt der Kopfveredelung. Scheinbar schaffe ich es damit selten ausreichend Kontaktfläche herzustellen und die Melone verwelkt.
Hat jemand einen Tipp für mich, wie die Stängel der Melone dicker werden?
Danke und schöne Grüße
Sebastian
- thuja thujon
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Re: Melonen veredeln - Stängel immer zu dünn
Moin,
ich glaube da gibts keinen richtigen Trick, um den Stengel dicker zu bekommen. Ablagetiefe und Triebkraft vom Saatgut hat nicht ausreichend Effekt.
Aber warum welken die? Stehen die anfangs nicht noch beide in eigenen Töpfen?
Kopulierst du und danach herrscht gespannte Luft?
ich glaube da gibts keinen richtigen Trick, um den Stengel dicker zu bekommen. Ablagetiefe und Triebkraft vom Saatgut hat nicht ausreichend Effekt.
Aber warum welken die? Stehen die anfangs nicht noch beide in eigenen Töpfen?
Kopulierst du und danach herrscht gespannte Luft?
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Re: Melonen veredeln - Stängel immer zu dünn
Hallo,
danke für die Antwort.
Nachdem ich die Pflanzen veredelt habe, stelle ich diese in Pflanzschalen mit Deckel. Dort hat es gespannte Luft und da ist alles auch noch gut. Nach ca. 5 Tagen fange ich an die kleine Lüftungsöffnung im Deckel zu öffnen. Das geht meistens auch noch. Nehme ich den Deckel dann etwas später (ca. 1-2 Tage danach) ab, werden die Blätter oft welk. Vor allem bei den zarten Pflanzen, die ich über Loch veredelt habe.
Tue ich danach den Deckel wieder drauf, geht es manchmal den Pflanzen wieder besser. Teilweise habe ich dann aber auch mit matschig werdenden Stängeln zu kämpfen.
Ich habe das Gefühl, dass man innerhalb von 5-10 Tage den Deckel entfernen muss. Entweder haben die Pflanzen es geschafft oder eben nicht. Lass ich den Deckel zu lange auf der Pflanzschale, dann schimmeln die Pflanzen bzw. werden matschig.
danke für die Antwort.
Nachdem ich die Pflanzen veredelt habe, stelle ich diese in Pflanzschalen mit Deckel. Dort hat es gespannte Luft und da ist alles auch noch gut. Nach ca. 5 Tagen fange ich an die kleine Lüftungsöffnung im Deckel zu öffnen. Das geht meistens auch noch. Nehme ich den Deckel dann etwas später (ca. 1-2 Tage danach) ab, werden die Blätter oft welk. Vor allem bei den zarten Pflanzen, die ich über Loch veredelt habe.
Tue ich danach den Deckel wieder drauf, geht es manchmal den Pflanzen wieder besser. Teilweise habe ich dann aber auch mit matschig werdenden Stängeln zu kämpfen.
Ich habe das Gefühl, dass man innerhalb von 5-10 Tage den Deckel entfernen muss. Entweder haben die Pflanzen es geschafft oder eben nicht. Lass ich den Deckel zu lange auf der Pflanzschale, dann schimmeln die Pflanzen bzw. werden matschig.
- thuja thujon
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Re: Melonen veredeln - Stängel immer zu dünn
Melonen brauchen etwas mehr Temperatur als die anderen. Vielleicht sind die noch nicht ausreichend genug zusammengewachsen in der Zeit. Wenn du sie wärmer stellst?
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
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Re: Melonen veredeln - Stängel immer zu dünn
verschiedene Möglichkeiten:
z.B. über Gegenzungen an der Seite, wobei die Melone erstmal noch ihre Wurzel behält, immer weniger gegossen wird und schließlich die Wurzel gekappt wird.
oder die Melone deutlich früher säen, damit der Stiel schon etwas dicker ist.
z.B. über Gegenzungen an der Seite, wobei die Melone erstmal noch ihre Wurzel behält, immer weniger gegossen wird und schließlich die Wurzel gekappt wird.
oder die Melone deutlich früher säen, damit der Stiel schon etwas dicker ist.
Re: Melonen veredeln - Stängel immer zu dünn
gigazwerg hat geschrieben: ↑5. Apr 2023, 07:15
Bei Melonen habe ich eigentlich immer das Problem, dass die Stängel der Melone deutlich dünner sind als die vom Feigenblattkürbis.
Habe noch wenig (und mit mäßigem Erfolg) Melonen angebaut. Aber da gibt's doch auch verschiedene Sorten - vom Unterschied zwischen Cucumis melo und Citrullus lanatus mal ganz abgesehen. Vielleicht hast du einfach eine größenmäßig grundsätzlich unpassende Sorte?
Das Unkraut ist die Opposition der Natur gegen die Regierung der Gärtner (Oskar Kokoschka)
Re: Melonen veredeln - Stängel immer zu dünn
Die Melonen stehen nach dem veredeln bei mir im Wohnzimmer bei ca. 20-21°C. Die Pflanzen stehen am Fenster aber nicht mit direkter Sonneneinstrahlung. Etwas wärmer wäre evtl. nicht schlecht aber eigentlich sollte das ziemlich dicht an idealen Bedingungen dran sein oder?
Re: Melonen veredeln - Stängel immer zu dünn
Ich baue verschiedene Sorten an. Die Sorte Kasachstan (Zuckermelone) hat etwas dickere Stängel. Gerade die Wassermelonen Sibirian Sweet, Sugar Baby, Red Star oder Crimson Sweet haben dünne Stängel, wobei die Crimson Sweet noch mit am besten geht.
Auch bei meiner Charentais Melone sind die Stängel eher dünn. Die Veredlung klappt in 1-2 von 5 Fällen.
Was ich noch mache, weil ich es in einem Video von einem professionellen Gurkenbauer (Video Querbeet Gurken veredeln vom bayrischen Rundfunk) gesehen habe: Ich schneide auch den Feigenblattkürbis ab. In dem Video wurde gesagt, dass es wichtig ist weil sonst der Kürbis zuviel Wasser zieht und die Veredelungsstelle dann nicht gut zusammen wächst.
Wie macht ihr das mit der Unterlage?
Auch bei meiner Charentais Melone sind die Stängel eher dünn. Die Veredlung klappt in 1-2 von 5 Fällen.
Was ich noch mache, weil ich es in einem Video von einem professionellen Gurkenbauer (Video Querbeet Gurken veredeln vom bayrischen Rundfunk) gesehen habe: Ich schneide auch den Feigenblattkürbis ab. In dem Video wurde gesagt, dass es wichtig ist weil sonst der Kürbis zuviel Wasser zieht und die Veredelungsstelle dann nicht gut zusammen wächst.
Wie macht ihr das mit der Unterlage?
Re: Melonen veredeln - Stängel immer zu dünn
ringelnatz hat geschrieben: ↑5. Apr 2023, 08:47
verschiedene Möglichkeiten:
z.B. über Gegenzungen an der Seite, wobei die Melone erstmal noch ihre Wurzel behält, immer weniger gegossen wird und schließlich die Wurzel gekappt wird.
oder die Melone deutlich früher säen, damit der Stiel schon etwas dicker ist.
Das ist bei den dünnen Stängeln der Melonen fast nicht möglich. Deswegen versuche ich es immer mit den anderen Veredelungsmethoden.
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Re: Melonen veredeln - Stängel immer zu dünn
Ich rekapituliere gerade mal den Foreninhalt zu Gemüseveredelungen.
Ich bin vor ein paar Jahren bei youtube schonmal darüber gestolpert, dass die Unterlage abgeschnitten wurde, darauf veredelt wurde und dann die Unterlage wieder als "Steckling" in Erde gesteckt wurde. Hab ich nicht verstanden.
Vor ein paar Tagen fand ich dann zufällig die (eigentlich logische) Erklärung: Durch das Kappen der Unterlage wird das Wachstum der Unterlage stark gebremst. Die Energie wird vorrangig für das Bilden neuer Wurzeln genutzt. In dieser Zeit kann das Edelreis besser anwachsen.
Ach so: super wichtig ist wohl auch, das komplette Cotelydon-Gewebe zu entfernen, damit sich die Unterlage nicht anschickt auszutreiben.
Soweit die Theorie... Hat das hier schonmal jemand ausprobiert? Vielleicht erhöht das auch die Erfolgsquote...
Ich bin vor ein paar Jahren bei youtube schonmal darüber gestolpert, dass die Unterlage abgeschnitten wurde, darauf veredelt wurde und dann die Unterlage wieder als "Steckling" in Erde gesteckt wurde. Hab ich nicht verstanden.
Vor ein paar Tagen fand ich dann zufällig die (eigentlich logische) Erklärung: Durch das Kappen der Unterlage wird das Wachstum der Unterlage stark gebremst. Die Energie wird vorrangig für das Bilden neuer Wurzeln genutzt. In dieser Zeit kann das Edelreis besser anwachsen.
Ach so: super wichtig ist wohl auch, das komplette Cotelydon-Gewebe zu entfernen, damit sich die Unterlage nicht anschickt auszutreiben.
Soweit die Theorie... Hat das hier schonmal jemand ausprobiert? Vielleicht erhöht das auch die Erfolgsquote...
- thuja thujon
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Re: Melonen veredeln - Stängel immer zu dünn
Ich kenne das Video von Querbeet oder was, da wird das mit den Stecklingen so erklärt, dass der Saftdruck genommen wird, also die Veredlung durch den austretenden Pflanzensaft nicht weggespült wird. Verzögert die Anzucht aber um eine gute Woche.
Ich stehe gerade vor dem gleichen Problem mit veredeln wollen und aber noch keinen Plan haben. Habe 100 Unterlagensamen rumliegen, werde also wohl die Tage ein paar wenige zum vorab testen machen, um ein Gefühl für Technik und Zeit zu bekommen. Für gespannte Luft sollen transparente Trinkbecher über den Töpfen sorgen, mit Folie will ich nicht abdecken, das gibt der Platz nicht her.
Ich stehe gerade vor dem gleichen Problem mit veredeln wollen und aber noch keinen Plan haben. Habe 100 Unterlagensamen rumliegen, werde also wohl die Tage ein paar wenige zum vorab testen machen, um ein Gefühl für Technik und Zeit zu bekommen. Für gespannte Luft sollen transparente Trinkbecher über den Töpfen sorgen, mit Folie will ich nicht abdecken, das gibt der Platz nicht her.
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- Starking007
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Im Nordosten Bayerns - kalt und Kalk.
Re: Melonen veredeln - Stängel immer zu dünn
Noch nie gemacht,
.....über Gegenzungen an der Seite, wobei die Melone erstmal noch ihre Wurzel behält, immer weniger gegossen wird und schließlich die Wurzel gekappt wird....
Das würde ich nur mit seitlichem Anplatten machen, ich weis das ist nicht einfach wegen des/der labberigen Stängels.
Zuerst an Schaschlikstäbchen mit Krepp-Klebeband (das löst sich später besser bei Feuchte), dann anschneiden.
Wurzel erstmal belassen, Laub oder Spitze etwas reduzieren... Liegend arbeiten.
Luftfeuchte anfangs hoch, das Zusammenwachsen beginnt sofort.
Soweit meine Theorie......
.....über Gegenzungen an der Seite, wobei die Melone erstmal noch ihre Wurzel behält, immer weniger gegossen wird und schließlich die Wurzel gekappt wird....
Das würde ich nur mit seitlichem Anplatten machen, ich weis das ist nicht einfach wegen des/der labberigen Stängels.
Zuerst an Schaschlikstäbchen mit Krepp-Klebeband (das löst sich später besser bei Feuchte), dann anschneiden.
Wurzel erstmal belassen, Laub oder Spitze etwas reduzieren... Liegend arbeiten.
Luftfeuchte anfangs hoch, das Zusammenwachsen beginnt sofort.
Soweit meine Theorie......
Gruß Arthur
Re: Melonen veredeln - Stängel immer zu dünn
Ich habe letztes Jahr erstmals Melonen veredelt. Als Anleitung habe ich ein Video von selfbio verwendet und auf Anhieb eine gute Erfolgsquote gehabt: Die Unterlage wird schräg zwischen den Keimblättern gekappt, sodass ein Keimblatt bestehen bleibt und die Melone wird darauf mit einem Clip befestigt. Wie schon erwähnt, ist gespannte Luft ganz wichtig.
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Re: Melonen veredeln - Stängel immer zu dünn
Und hast du die Wurzel der Unterlage gekappt?
Re: Melonen veredeln - Stängel immer zu dünn
Nein, ich habe die Wurzel nicht gekappt