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Planung und Realität (Gelesen 3364 mal)
Planung und Realität
Im Winter mache ich mir gerne Gedanken über die erwünschten Gemüse- und Obsternten, und bestelle dann entsprechend Samen, Setzlinge und ev. Sträucher. Die Beeteinteilung geschieht zwar nicht generalstabsmässig, aber ein Grobkonzept gibts schon. Spätestens im Mai weiss ich, was ungefähr wo zu wachsen hat. Im Juni siehts dann meist auch einigermassen planmässig aus, und auch im Juli besteht noch Hoffnung, dass sich meine Schützlinge an meine Pläne halten. Der August belehrt mich dann aber eines Besseren: nicht ich, sondern die Beetbewohner entscheiden, was wo wie gut oder eben schlecht gedeiht. So hab ich entgegen jeden Plans dieses Jahr unglaublich viel Calendula zu ernten, wider Erwarten auch Malvenblüten und wohl bald (erstmals!) Süssmais und Kornelkirschen, dagegen mickern erstaunlicherweise die Grünkohle und Stachelbeeren, wachsen die Zucchini nur am Ostende des Beets üppig und kümmern im Westen, hab ich - obschon nicht angesät - tonnenweise Baumspinat (Melde), Kamille und Johanniskraut, wachsen plötzlich die bereits abgeschriebenen Stachys, wuchern die ehemals halbtoten, fünfjährigen Erdbeeren, und was der Aprikosenspalier macht, kann wohl nur mit "Extremfruchten" umschrieben werden.Na aber soll ich denn überhaupt noch planen? Die machen doch eh, was sie wollen. Ich habe mittlerweile den Verdacht, dass ich auf Anpflanzungen verzichten und dennoch ernten könnte. Ohne harte Massnahmen wie Umgraben, Verpflanzen, Dauerjäten, Bodenaufbereiten usw. werde ich nie das ernten, was ich beabsichtigt habe. Es ist zum Religiöswerden! Gott entscheidet, und fisalis fügt sich. Oder habt ihr andere Erfahrungen?
Re:Planung und Realität
witzig, ich dachte bisher, nur mir geht es so! ;)das gemüsebeet verwandelt sich im lauf des sommers in ein eigenständiges lebewesen.bisher dachte ich, das wird wohl auch auf meine mangelnde ordnungsliebe im beet oder auf den verzicht auf pflege zurückzuführen sein, aber irgendwie find ich es auch toll zuzusehn, wie sich die pflanzen selbständig machen und eigentlich so garnicht auf mich angewiesen sind!das mickernde basilikum, die unerwartet auftauchenden paradeispflanzen, der baumspinat, die wandernden zucchini....alles mysterien, vor denen ich bewundernd den hut ziehe!lg.b.
Re:Planung und Realität
lauter verwandte seelen
! bei dem tropischen wetter heuer ist das ganz besonders auffallend - man kriegt ja fast platzangst bei jedem neuen gartenbesuch
! lg lisl


- riesenweib
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windig. sehr windig.
Re:Planung und Realität
ich reihe mich ein! heuer gedeihen die bohnen, die gurken aber wieder nicht, hätte ich nicht schon 2 jahre rekordernten eingefahren zweifelte ich ganz daran hier gurken ziehen zu können (feldgurken übrigens). die zucchini werden wieder mal als junger gelb, setzen aber viele früchte an. usw usf. die geretten gladiolen blühen zum dank sehr schön.viel wird von den wühlmäusen ruiniert, mehr als von den schnecken. apropos, da kann ich wieder ernten gehen.es ist immer genug dass ich nichts kaufen muss im sommerhalbjahr.gerne hätte ich ernte schon ab mai. das wäre etwas.schulterzuckend, brigitte
will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)
Re:Planung und Realität
Das Schlimmste ist, dass mir die Pflanzen aufzwingen, was ich zu essen habe: So gerne hätte ich mal ein Ratatouille aus dem eigenen Garten gekocht, aber nein, Zucchini und Auberginen pflegen sich grad zurückzuhalten und den Knoblauch finde ich nicht mehr. Also Ringelblumenbrombeersuppe?? Mag ich nicht jeden Tag. Gut, gibts noch einen Laden in der Nähe.
Re:Planung und Realität
Klingt ja gar nicht so schlecht, fisalis; bei mir gibts Kraut und Gurken; die hängen mir schon zu den Ohren raus. Dafür weiss ich jetzt wie wunderschön blau Radicchio blüht, ob ich wohl nächstes Jahr ein paar ins Blumenbeet setze 

Alles Liebe, Heidi
Re:Planung und Realität
Mir hängen Zucchinis + Gurken zum Hals raus. :PDafür schiesst jeder 2. Salat, der Broccoli hat auch schöngelb geblüht ::)und die Stangenbohnen (seit Mai im Beet) sind 15 cm hoch
. Wenigstens geht's jetzt mit den Tomatenlangsam los. Wenn doch nur mal die Sonne scheinen würdeLGSoni

beeeeeerige Grüsse!
- riesenweib
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Re:Planung und Realität
wir sollten eine gemüsetauschbörse aufmachen. einige wohnen ja nah genug zusammen für sowas. jeder gibt ab, was ihm zum halse raushängt.
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Re:Planung und Realität
Au ja! Tausche bayerisvhe Gurke + Zucchini gegen Bohne oder Tomate.LG Soni
beeeeeerige Grüsse!
Re:Planung und Realität
Das ist ja richtig philosophisch hier!Bei mir ist der Balkon/Terasse der wahre Dschungel. Im Garten wird alles, was nicht gehätschelt wird oder schon sein mehreren Jahren da ist heuer derart von Schnecken zerfressen, dass ich immer wieder Mulch suchen muss, um den nackten Boden, wo eigentlich Stauden oder Sommerblumen hätten wachsen sollen, abzudecken.In meiner Kübelwirtschaft dagegen gibt es auch eine wilde Rangelei darum, wer jetzt wen niederwuchert. Sonnenblumen sind in diesem Jahr ganz vorne mit dabei - die größte guckt schon über die 2,80 m hohe Trennwand zum Nachbarn und kriegt da oben grad den Turbo, da sie dort auch noch vormittags Sonne erwischt. Die Stangenbohnen haben außer ihren Stangen auch alles sonstige kletterbare erobert, zum Beispiel die Sonnenblumen, den Amaranth, die Tomatenpflöcke und -pflanzen, neuerdings auch den Gartenschlauch, der aufgerollt danebenhängt und den Schrubber, der übers Wochenender in der Ecke stehengeblieben war.... Die Mini-Petunien, die eigentlich nur anfangs ein bisschen zieren sollten, bis die Gurke im Kübel groß ist, haben sie ziemlich überwachsen, Basilikum, Petersilie und Erdbeerspinat sind als Bodendecker in den Kübeln mächtiger als Unkraut - die Melden, die kein echter Erdbeerspinat waren, sind inzwischen gejätet. Dabei hatte ich sie so sorgfältig mit pikiert und gehätschelt
. Zwischen den Wicken und Trichterwinden kommen immer mehr reife Tomaten zum Vorschein. Die meisten sind für mich echte Überraschungspakete, weil ich die Sorten noch nicht kannte - danke Lisl!Und ab und zu schafft es auch noch eine Levkoje, ein Löwenmäulchen, Cosmea oder Jungfer durch das Dickicht und überrascht mit Farbtupfern.

- riesenweib
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Re:Planung und Realität
grins, wie bei mir, mit leicht anderen darstellern...
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Re:Planung und Realität
Eva, das freut mich, wenn dich die Paradeiser überraschen! Mich überrascht ein wahnsinnig gewordener selbstausgesäter Kürbis im Mistbeet !Werde ihn heute noch mit der Gartenschere in die Schranken weisen müssen. Er ist schon auf dem Spargel, mitten im Selleriebeet und erreicht gerade die Stangebohnen .... das ist zuviel
! Dafür haben mir die Schnecken fast alle Kürbisse von Re-Mark-Robert gekillt, die eigentlich einen nicht sehr vorteilhaft aussehenden Komposthaufen verdecken sollen hätten und ganz besondere Sorten gewesen wären
.... !Einige Gartenbereiche besuche ich erst wieder im nächsten Frühling...jetzt komme ich nicht mehr durch und wenn ich jetzt zu schlägern anfange, sieht es erst recht peinlich aus. Inzwischen ist das eben ein echter Naturgarten
! LG Lisl



Re:Planung und Realität
@riesenweib,
1.spargel?2.die frischen austriebe von grünkohl? es gibt sehr frostharte sorten. den frischen austrieb im frühjahr finde ich ohnehin besser als die haupternte im winter.3. winterspinat?4. feldsalat?5. topinambur?6, purple sprouting broccoli?ginge das nicht bei dir?gerne hätte ich ernte schon ab mai. das wäre etwas.
- riesenweib
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Re:Planung und Realität
stimmt, bis auf den spargel und den broccoli haben wir das alles. EG hat kürzlich gemurmelt, dass wohl bei uns (grün)spargel gedeihen müsste
. den broccoli fressen andere schneller wie wir. um die zeit ist auch der hopfen schon ein paar mal geerntet. lg, brigitte nachtrag: unser spinat ist allerdings überwinterter mangold.

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Re:Planung und Realität
Im August bietet das Gemüsebeet den Anblick eines echten Chaos. Wo nur ist die sorgältig geplante Anordnung der Pflänzchen geblieben? Am schlimmsten treiben es Erdbeeren und Ringelblumen: Sie sind im August selten mehr dort wo sie im Mai zu wachsen begannen. Verschwundene schätze wie Haferwurzel oder Hirschhornwegerich müssen mühsam von dichten Unkrautwäldern befreit werden. Wen wunderts, dass sie dann für einige Tage ganz zerzaust im Beet stehen? Zu viel Ordnung ist aber kontraproduktiv: wer meint, im August alle Kulturen fein säuberlich und sortenrein auf jeweils einem oder zwei m2 anzuordnen, zerstört möglicherweise bewährte Nachbarschaftsverhältnisse. So sollten sich Eingriffe auf Extremkonkurrenten, die unseren Schmusepflanzen die Sonne stehlen, beschränken. Lieber öfter, dafür weniger radikal. Im September werden wir dem üppigen Grün bereits wieder nachtrauern.