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Stecklingsvermehrung von Rosen (Gelesen 2618 mal)

Die verschiedenen Vermehrungsmethoden bei Stauden und Gehölzen, Abbau von Keimungshemmern, Sporenaussaat, Herstellen und Zusammensetzung keimarmer Aussaatböden etc.

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rocknroller
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Stecklingsvermehrung von Rosen

rocknroller »

Seit etlichen Jahren vermehre ich Rosen, die keine Ausläufer bilden, mittels Stecklingen die ich ab Ende August bis Anfang November in eine sandige Gartenerde stecke.

Bin mit der Zeit auf folgende Methode gekommen:

Schmale Bretter (6-10 cm Breite) und ca. 2 cm stark bilden das Grundgerüst.

Zwischen den parallel ausgerichteten Bretter (Länge bei mir so ca. knapp 1m) lasse ich ca. 1 - 1,5 cm Platz.

In diesem schmalen Raum werden dann die Stecklinge gesteckt.

Um einen gleichmäßigen Abstand zu bekommen steche ich die Löcher mit einer Grabegabel vor.

Bei mir sind das dann auf 1 m ca. 15 Einstiche

Dann werden die vorbereiteten Stecklinge in diese Einstichstellen gesteckt.

Die Stecklinge werden so gesteckt, dass von den drei oder vier Knospenansätzen die ein Steckling hat, zwei in die Erde und 1ein bzw. zwei über die Erde kommen.

Dann wird gut angegossen und als letzter Schritt der Raum zwischen den Stecklingen bis Oberkante Bretter mit Porotonkügelchen gefüllt.

Besonderen Winterschutz bekommen die Stecklinge nicht.

So sieht es dann aus:

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thuja thujon
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Re: Stecklingsvermehrung von Rosen

thuja thujon » Antwort #1 am:

Sieht vernünftig aus.
Unkraut zwischen den Rosenstecklingen lässt du stehen oder ziehst du es aufwendig mit den Fingern?

Schulst du gleich nach dem ersten Jahr im Herbst um?
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alfalfa
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Re: Stecklingsvermehrung von Rosen

alfalfa » Antwort #2 am:

Beeindruckend!

Die Bretter dazwischen sollen das Unkraut unterdrücken und die Erde feucht halten? Oder haben sie noch eine andere Funktion?

Interessant finde ich auch, dass du bis November steckst.
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Blush
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Re: Stecklingsvermehrung von Rosen

Blush » Antwort #3 am:

Das interessiert mich auch (thujas Frage) und auch, dass Du für meine Erfahrungen die Stecklinge ziemlich spät steckst. "Laut Lehrbuch" sollte das im Sommer geschehen. Außerdem würde ich sehr gerne wissen, wie Deine Erfahrungen bezüglich der Wuchskraft stecklingsvermehrter Rosen sind. Hast Du in allen Rosenklassen ähnlich gute Erfolge erzielt?

Ich habe bisher lange nicht in dem Umfang gesteckt, meine aber, dass es mit Ramblern immer noch am besten klappt. Eine Kletterrose ('Parade'), die ich für eine Freundin vermehrt hatte, ist nie richtig "aus dem Quark gekommen". ;) Eine Englische, die hier steht, ist sicher 8 Jahre alt und schwach. Daher meine Fragen.
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Hyla
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Re: Stecklingsvermehrung von Rosen

Hyla » Antwort #4 am:

Hast du eine Lösung für Albas gefunden?
Bisher waren sie durch Stecklinge schwer bis gar nicbt zu vermehren, klappt das mit deiner Methode?
Liebe Grüße!


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rocknroller
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Re: Stecklingsvermehrung von Rosen

rocknroller » Antwort #5 am:

@Thuja Thujon

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Sieht vernünftig aus.
Unkraut zwischen den Rosenstecklingen lässt du stehen oder ziehst du es aufwendig mit den Fingern?

Schulst du gleich nach dem ersten Jahr im Herbst um?


Durch die Porotonkügelchen kommt weniger Unkraut in die Reihe, meistens geht es zum rausziehen, wenn man vorsichtig agiert.

Ja, ich schule gleich nach dem ersten Jahr um, teilweise bereits im späten Frühjahr.

Kommt darauf an wie wuchsfreudig die einzelnen Arten und Sorten sind.
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rocknroller
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Re: Stecklingsvermehrung von Rosen

rocknroller » Antwort #6 am:

@alfalfa
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Beeindruckend!

Die Bretter dazwischen sollen das Unkraut unterdrücken und die Erde feucht halten? Oder haben sie noch eine andere Funktion?

Interessant finde ich auch, dass du bis November steckst.


Ja, das sind die beiden Hauptfunktionen, die Bretter funktionieren dann noch als Höhenbegrenzung für die Porotonkügelchen

Habe das schon vielfach ausprobiert vor allem mit Ramblern, im November ist dann der Boden anscheinen noch warm genug zur Wurzelbildung.
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Re: Stecklingsvermehrung von Rosen

rocknroller » Antwort #7 am:

@Blush

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Das interessiert mich auch (thujas Frage) und auch, dass Du für meine Erfahrungen die Stecklinge ziemlich spät steckst. "Laut Lehrbuch" sollte das im Sommer geschehen. Außerdem würde ich sehr gerne wissen, wie Deine Erfahrungen bezüglich der Wuchskraft stecklingsvermehrter Rosen sind. Hast Du in allen Rosenklassen ähnlich gute Erfolge erzielt?

Ich habe bisher lange nicht in dem Umfang gesteckt, meine aber, dass es mit Ramblern immer noch am besten klappt. Eine Kletterrose ('Parade'), die ich für eine Freundin vermehrt hatte, ist nie richtig "aus dem Quark gekommen". ;) Eine Englische, die hier steht, ist sicher 8 Jahre alt und schwach. Daher meine Fragen.



Nach meinem Lehrbuch gibt es zwei Möglichkeiten für Stecklinge: im Frühsommer oder im Herbst

Im Frühsommer kann man krautige Stecklinge stecken, müssen aber besser abdeckt werden.

Der zweite Termin ist für Stecklinge mit ausgereiftem Holz. Habe die besten Erfahrung damit gemacht.

Die Wuchskraft der stecklingsvermehrten Rosen ist sehr unterschiedlich.

Rambler - die ich über Stecklinge vermehre - wachsen alle wurzelecht genauso üppig wie veredelt.

Manche Rosenstecklinge haben eine Ausfallquote von 90 %, muss man einfach ausprobieren.

Bei den alten Polyanthas ist die Anwuchsrate gut, aber die Wuchskraft teilweise geringer als bei veredelten Polyanthas

Was gar nicht geht, das sind Albas, die nur über Ausläufer, auch Rugosas gehen bei mir nicht über Stecklinge, dagegen Rugoshybriden, wie z.B. Theres Bugnet rel. gut.
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Re: Stecklingsvermehrung von Rosen

Hyla » Antwort #8 am:

rocknroller hat geschrieben: 8. Nov 2023, 11:20
Was gar nicht geht, das sind Albas, die nur über Ausläufer.


Scheibenkleister! :'(
Danke für deine Erklärungen. :)
Liebe Grüße!


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Kürbisprinzessin
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Re: Stecklingsvermehrung von Rosen

Kürbisprinzessin » Antwort #9 am:

Angeregt von den Beiträgen hier hab ich auch mal angefangen, ein paar von meinen Rosenstecklingen aus dem letzten Jahr an ihre endgültigen Plätze umzusetzen.

Darf ich fragen, wie ihr das mit dem Ausgraben macht? Einer der Stecklinge hatte unerwartet viele Wurzeln - ich hab vorsichtig versucht, ih mit der Grabgabel auszugraben, aber das hat nur so mittelmäßig geklappt. Oder macht man das mit dem Spaten und kappt dabei halt manche Wurzeln?

Bei dir sind ja die Abstände recht knapp, verwirren sich da nicht die Wurzeln der verschiedenen Steckhölzer?
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Re: Stecklingsvermehrung von Rosen

rocknroller » Antwort #10 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Bei dir sind ja die Abstände recht knapp, verwirren sich da nicht die Wurzeln der verschiedenen Steckhölzer?



Nein, das passiert bei mir nicht, da ich die Rosensteckliinge ab Ende August in den Boden bringe und dann im Frühjahr, meistens April oder Mai die Rosenstecklinge in Container umpflanze.

Dazu entferne ich vorsichtig die beiden Bretter links und rechts von der Stecklingsreihe und lockere vorsichtig mit dem Spaten die

bewurzelten Stecklinge. Dazu steche ich den Späten so ca. 2cm links und rechts von der Stecklingsreihe rein und kippe ihn leicht

von der Stecklingsreihe weg.

Danach gehen die meisten Stecklinge gut raus, wenn man sie vorsichtig nach oben zieht..

Wenn du die Stecklinge länger drinnen lassen willst, dann kannst du auch die Bretter breiter nehmen.
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Blush
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Re: Stecklingsvermehrung von Rosen

Blush » Antwort #11 am:

Welche Größe nimmst Du, wenn Du in Container umpflanzst? Senkst Du diese dann ein?

Danke auch für die Erklärung zur Reife des Steckholzes. Das kann ich mir vorstellen, später stärker verholztes Material zu nehmen.

Ich habe bisher einmal im vorbereiteten Beet gesteckt (Boden mit Sand versetzt) und dann in ca 40 cm Höhe mit Folie abgedeckt, dies waren Frühsommerstecklinge. Danach, weil kleinere Mengen, habe ich in kleine hohe Töpfe (8x8x20 ungefähr) gesteckt. Die freie Variante hat besser funktioniert, vor allem mit weniger Wurzelverlust. Beim Lösen aus dem Container gingen mehr Wurzeln verloren.
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Re: Stecklingsvermehrung von Rosen

Hyla » Antwort #12 am:

Hat's bei Albas und Rugosas schon jemand mit Bewurzelungshormonen probiert?

Nur was macht man dann mit dem grünen Segen? Wenn man nicht gerade die superduper In-Sorte vermehrt, stauen sich die Töpfe auf.
Der Bedarf an Paul's Himalayan Musk und Veilchenblau war in der Vergangenheit in meinem Umfeld recht begrenzt. ;)
Verschenken mag ich nicht mehr. Die Leute wissen das nicht zu schätzen.

Und machen Rosen mehr Ausläufer, wenn man sie tiefer pflanzt?
Ich habe noch ein paar Töpfe stehen. Die könnte ich tiefer versenken.
Liebe Grüße!


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Blush
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Re: Stecklingsvermehrung von Rosen

Blush » Antwort #13 am:

Bei den Alba-Rosen ja, hat nichts gebracht.

Ich weiß nicht, wie tief Du üblicherweise pflanzt. Ich setze die Veredelung sicher 10 cm tief. Ich las, dass die meisten Rosen dann eigene Wurzeln ausbilden und die Unterlage quasi abwerfen. Dennoch haben längst nicht alle Ausläufer gebildet. Remontantrosen zum Beispiel nicht.

Pflanzentauschbörsen könnten was sein. Bei unserer hier gingen meine Rosen weg wie nix. Es hatte nämlich sonst niemand Rosen im Angebot. Der BUND veranstaltet oft welche. Hier ist es ein anderer Veranstalter.
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Re: Stecklingsvermehrung von Rosen

Hyla » Antwort #14 am:

Was für ein Präparat hast du ausprobiert?

Wie ich jetzt feststellen durfte, hat die Ausläuferbildung was mit dem Futter zu tun.
Vorn am Gartentor steht eine Rose de Resht seit sicher 15 Jahren. Die war immer kleiner als hier im Forum erzählt wird. Letztes Jahr hat mein Mann daneben Pferdemist hingekippt und auf einmal platzt die Rose aus allen Nähten und hat anscheinend zwei Ausläufer. Vorher kam da nie was.
Jedenfalls muß ich die Rose sowieso kürzen, weil sie das Tor behindert, und dann fallen Stecklinge an. Wäre also ein gutes Testobjekt für Steckholz.

5 cm tief stehen sie sicher, könnte aber noch tiefer pflanzen. Absaufen tun die im Sand sowieso nicht.

Einmal im Jahr verkaufen wir sowieso schon unseren Überschuß. Stachelige Rosen transportieren ist aber nicht so meine große Liebe. Da ist Gemüse einfacher. ;)
Ich befürchte auch, daß das ausufert. Wenn sie erstmal losgelassen.... ::)
Liebe Grüße!


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