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Weichhautmilben (Gelesen 6266 mal)
Moderator: Nina
Weichhautmilben
Hallo!Unlängst konnte ich einem "Pflanzendoktor" (Mitarbeiter unseres Stadtgartenamtes) ein paar kränklich aussehende Clematisblätter zeigen. Er stellte einen Befall mit Weichhautmilben fest. Mir war zwar schon seit längerer Zeit aufgefallen, daß die Blätter gelbgrün gesprenkelt waren und kleine Verkorkungen hatten, habe aber eher an einen Pilz oder Nährstoffmangel gedacht.Meine Frage nun an euch: Muß da jetzt "Hardcore-Chemie" ran, oder werden Spritzungen mit Rainfarn-Tee und eventuell eine Winteraustriebsspritzung ausreichen, um die Pflanzen am Leben zu halten? Da es sich bei meinen Clematis um welche aus der Schnittgruppe 3 handelt kann ich das meiste der befallenen Triebe im Spätherbst entsorgen, aber bis dahin würde ich die Weichhautmilben gerne eindämmen (oder noch lieber: ermorden).Liebe Grüße, Barbara
Re:Weichhautmilben
Hallo Tapir,man kann sie bekämpfen wie Spinnmilben, z.B. mit ölhaltigen Mitteln oder Kaliumseife wie bei Blattläusen. Starkes Abbrausen bringt auch schon etwas als Vorbehandlung. Es muss also nicht gleich die schwere chemische Keule sein. Bei sehr massivem Befall und wertvollen Pflanzen wäre es aber in Erwägung zu ziehen. LG Silvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Re:Weichhautmilben
Dieses Auftreten von Milben an Gartenpflanzen bemerke ich heuer auch und wundere mich, da ich immer annahm, die würden es heiß und trocken lieben ....
Ist das die Rote Spinne oder wieder was Neues? An Stangenbohnen und Clematis fiel mir das bis jetzt besonders auf. Noch mehr nass von oben können sie fast nicht mehr bekommen..... Aber die Viecher sitzen eh sicher geschützt an der Blattunterseite ....
LG


Re:Weichhautmilben
Ja, das ist anders. Weichhautmilben lieben es im Gegensatz zu Spinnmilben feuchtwarm. Man kann sie mit dem bloßen Auge kaum ausmachen, da sie nur 0,3 mm groß und glasig sind. Man sieht es erst, wenn schon Schäden aufgetreten sind, meist irgendwelche Verkrüppelungen, Verkorkungen und Verhärtungen. Die gehen an viele Pflanzen.LG Silvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Re:Weichhautmilben
Hallo!Danke für eure Antworten. Die Kaliseifen-Behandlung hat der "Pflanzendoktor" ebenfalls angeraten, allerdings wirkt die nur, wenn man die Tiere direkt damit einsprüht, was bei meinen Pflanzen weder von der Aufwandsmenge (vermutlich sind mittlerweile alle Clematis, Rosen, Stauden etca. befallen!
) noch von der Anwendbarkeit (im 7. Stock am Schrägdach herumzuklettern, um an die Außenseite der Rankgerüste zu kommen ist nicht mein Ding
) her machbar ist. Ölpräparat werde ich wohl im Spätwinter anwenden, da der Sommer jetzt wieder zu uns zurückgekehrt ist (28°C
) scheint mir Öl nicht so ratsam ("frittierte Clematisblätter an gerösteten Rosenblüten"
). Einfach wäre es mit einem systemisch wirkenden Milben-Mittel (Roxion-S), aber eine Wartefrist von 35 Tagen
nach Anwendung finde ich schon ein biserl heftig. So schlimm sehen meine Pflanzen noch nicht aus.Zum Trost habe ich mir einen neuen Rittersporn aus der Gärtnerei geholt, zu Hause fielen mir dann die etwas vergilbten untersten Blätter auf - tja, ratet mal, was der Grund war! Milben, Millionen von Milben! >:(Ich denke, daß das heurige Jahr halt ein sehr günstiges für diese Spinnentiere ist (von den "normalen" Spinnen habe ich mittlerweile auch schon etwas mehr, als mir gefällt). In einem Sommer ist es besonders toll für Blattläuse, im anderen für Milben und im nächsten vielleicht wieder mal für Schwebefliegen und Marienkäfer! *hoffnungsvoll bin* Womit ich jedenfalls jetzt aufhören werde: durch feinsten Sprühnebel ein feuchtwarmes Klima zu erzeugen (das habe ich nämlich heuer ziemlich oft gemacht, weil ich dauernd Pflanzenstärkungsmittel wie Zinnkrauttee und Biplantol versprüht habe) - offensichtlich hat das den Weichhautmilben mehr genützt als den Pflanzen! ::)Liebe Grüße, Barbara





Re:Weichhautmilben
Und wenn du es mal mit Neem versuchst? LG Silvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Re:Weichhautmilben
Neem wäre eine tolle Möglichkeit, da es als Schrot (unterirdisch angewandt) systemisch wirkt. Heuer habe ich es erstmals in den Pflanzgefäßen der Einjährigen ausprobiert, die waren tatsächlich monatelang Blattlaus-frei.Der Haken beim Einsatz von Neemschrot ist leider, daß ich gerade erst HM-Nematoden gegen den Befall von Dickmaulrüssler-Larven ausgebracht habe und Azidirachtin nicht zwischen "gut und böse" unterscheiden kann. Aber selbst wenn ich keine Boden-Nützlinge ausgebracht hätte, würde ich zum jetzigen Zeitpunkt kein Neem mehr anwenden, da es ja meines Wissens nach eine (wenn auch geringe) Düngewirkung hat und dies die Winterfestigkeit meiner Pflanzen beeinträchtigen würde.Ich habe beschlossen, die leichte Vergilbung der Blätter als frühen Herbstbeginn anzusehen und heuer gar nichts mehr gegen die Weichhautmilben zu machen. Liebe Grüße, Barbara