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Welche Kieferart für essbare Samen anpflanzen? (Gelesen 1542 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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Tünde
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Welche Kieferart für essbare Samen anpflanzen?

Tünde »

Ich wollte Euch um Eure Erfahrungen fragen.
Ich habe die Tage zum ersten Mal in meinem Leben Piniensamen gekostet und fand sie wirklich lecker.
So dachte ich natürlich direkt, dass ein solcher Baum in unserem Nutzgarten willkommen wäre.

Doch Pinus pinea ist recht frostempfindlich und ich bin mir nicht sicher, ob sie bei uns so glücklich wäre bzw. überhaupt tragen würde.
Deswegen habe ich ein bisschen gegoogelt, ob da für Piniensamenproduktion eine passendere Alternative gäbe.
Ich habe Folgendes gefunden, auf Wikipedia:
Die Kerne der europäischen Mittelmeerkiefer (Pinus pinea) sind sehr teuer. Kerne der Mittelmeerkiefer stammen aus Spanien, Frankreich, Portugal und der Türkei – jedoch werden häufig ähnliche Samen oder Kerne z. B. von der Korea-Kiefer oder von Pinus gerardiana aus der Volksrepublik China, Afghanistan oder Korea nach Europa importiert, während Russland mit Kernen von Pinus sibirica und Pinus pumila handelt.

Zedernüsse, die von Zirbelkiefern wie der Korea-Kiefer gewonnen werden, sind deutlich günstiger als Pinienkerne. Im Gegensatz zum länglichen Pinienkern sind sie rundlicher und haben außerdem eine dunkle Spitze. Ihr Geschmack ist weniger aromatisch, dafür mitunter leicht metallisch und nussig, bei einem insgesamt höheren Fettgehalt.

Geschmacklich vergleichbar, aber nicht kommerziell genutzt, sind die ebenfalls essbaren Pinienkerne der alpinen Zirbelkiefer oder die nur regional genutzten Araukarienkerne z. B. von der Chilenischen Araukarie.
(...)
In den USA und Mexiko werden überwiegend von Pinus edulis, Pinus cembroides oder von Pinus monophylla Pinienkerne gewonnen.
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Pinienkern

Welche der Arten würdet Ihr denn pflanzen?
Wir haben hier Lehmboden, vom Klima her nicht sehr kalt irgendwo zwischen Weinbau und Mittelgebirgsklima (wir wohnen am Rande des Rheingrabens zwischen Koblenz und Mainz). Recht windig ist es auch.

Hat jemand von Euch die Samen der oben genannten Arten vom Geschmack her schon miteinander verglichen?

Pinus cembra bekommt man vielleicht am ehesten zu kaufen, die anderen weiß ich nicht.
Araucaria araucana sieht lustig aus, erst recht im Alter aber der Baum ist ein Stachel- (genauer: Nadel-)monster, also von der Art würde ich die Finger lassen.
Zuletzt geändert von Tünde am 9. Okt 2024, 12:48, insgesamt 1-mal geändert.
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thuja thujon
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Re: Welche Kieferart für essbare Samen anpflanzen?

thuja thujon » Antwort #1 am:

Ich weiß nicht ab wann es nördlich von Mainz kalt wird, aber hier auf Höhe Mannheim im Oberrheingraben ist Pinus Pinea problemlos pflanzbar.
Bis man da was ernten kann, dauert es allerdings etwas.
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Cryptomeria
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Re: Welche Kieferart für essbare Samen anpflanzen?

Cryptomeria » Antwort #2 am:

Ich hatte schon in den 70-/80-igern im Rheingraben Pinien gepflanzt, bestimmt ca. 30 Sämlinge. Die sind damals schon alle prima gewachsen. Das sollte bei den heutigen Wintern überhaupt kein Problem mehr sein. Lassen sich auch leicht selbst ziehen.
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Felcofan
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Re: Welche Kieferart für essbare Samen anpflanzen?

Felcofan » Antwort #3 am:

ich hab mal zufällig einen Pinienzapfen kaufen können, war halt neugierig.

Das Ding ging wunderschön auf mit genügend Wärme, auf der Heizung. Es zerfiel etwas in Schuppen und die Kerne. Und die waren in überraschend hart umhüllt. Wir haben ein paar geknackt, es endete meistens in Pinienbrei mit Splittern

hab noch ein Youtubevideo gefunden, schau doch erstmal, bevor du pflanzt.

https://www.youtube.com/watch?v=KNk6ch9itr4

zu Zedernüssen leider nix gefunden, aber knacken dürfte ähnlich schwierig sein



Mein einer Onkel, ein Tüftler und Ingenieur, hat mal erzählt, dass Wahlnüsse industriel per Luftdruck geknackt werden, also, in einen Behälter, Druck langsam erhöhen, nach einer Wartezeit Druck sprungaft senken, dann explodieren die Schalen und hinterlassen heile Kerne.

Geht bei Pinien vermutlich ähnlich.
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Garten Prinz
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Re: Welche Kieferart für essbare Samen anpflanzen?

Garten Prinz » Antwort #4 am:

Araucaria: für essbare Samen braucht man eine weibliche und mänliche Baum. Trägt nach etwa 30 Jahre für das erste Mal.

Pinus koraiensis: dauert auch eine Weile (10--20 Jahre) für man Samen bekommt. Es gibt hier auch Sorten mit großere Samen dan normal. Diese Sorten sind allerdings bei wenige Züchter verfügbar.

Die Samen von Pinus armandii sind auch essbar kann aber bei einigen zu das Pine Nut Syndrome führen.

Pinus gerardiana ist eine Pinien Art die ziemlich anfällig ist für Pilzkrankheiten.
Tünde
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Re: Welche Kieferart für essbare Samen anpflanzen?

Tünde » Antwort #5 am:

Cryptomeria hat geschrieben: 9. Okt 2024, 12:41 Ich hatte schon in den 70-/80-igern im Rheingraben Pinien gepflanzt, bestimmt ca. 30 Sämlinge. Die sind damals schon alle prima gewachsen.
Hallo Wolfgang,
hast Du vielleicht Bilder von diesen Bäumen?
Wo stehen sie?
Tragen sie schon?

Wir sind bei Sankt Goar in der Nähe, aber um nach Sankt Goar zu kommen, muss ich ca. 7 Minuten in den Tal herunterfahren (mit dem Auto, durch den Wald).
Wo würdet Ihr die Samen hernehmen?

Es gab bei uns schon mal minus 10 Grad, aber vielleicht nur einmal in den letzten 10 Jahren.
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thuja thujon
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Re: Welche Kieferart für essbare Samen anpflanzen?

thuja thujon » Antwort #6 am:

Bilder gibts zB bei street view
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Cryptomeria
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Re: Welche Kieferart für essbare Samen anpflanzen?

Cryptomeria » Antwort #7 am:

Hallo Tünde,
Haus und Garten wurden verkauft und leider wurde alles abgeholzt. Auch viel seltenere Bäume.
VG Wolfgang
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Re: Welche Kieferart für essbare Samen anpflanzen?

Gartenplaner » Antwort #8 am:

Ich hab 2011 zwei Pinien gepflanzt, Süden Luxemburgs, da gabs nie Probleme im Winter.
Seit 2020 bilden sich vereinzelte Zapfen, scheinen aber nicht zu reifen.

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Re: Welche Kieferart für essbare Samen anpflanzen?

Tsuga63 » Antwort #9 am:

Aus meiner Sicht kannst du (die eigentlich schöne Idee) `beerdigen`, es seidenn, du hast noch viele Lebensjahrzehnte in Aussicht... :) :) :)
Ich habe seit ca. vierzig Jahren einige Kiefern gepflanzt (u.a. Pinus cembra, Pinus sibirica, ) Wenn sie dann, nach vielen Jahren Zapfen tragen, sind die Samen oftmals taub ;D
Leider ist hier (bei uns in der sächsischen Steppe) die Gattung Pinus, seit einigen Jahren, oft von Pilzkrankheiten betroffen :'(
Tünde
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Re: Welche Kieferart für essbare Samen anpflanzen?

Tünde » Antwort #10 am:

Ah das ist interessant, dass auch P. cembra und P. sibirica nicht tragen...?
Oder gibt es da auch Samen die genießbar sind?

Ich habe im Moment den Eindruck, dass es hier für die P. pinea zu kalt und zu feucht ist, für die anderen hingegen nicht kontinental oder nicht kühl genug - wir sind ja kein Gebirge...
Aber ich habe gedacht, dass zumindest die P. cembra etwas tragen würde.

Vielleicht ist es dann besser wenn ich bei den Haselnüssen bleibe... diese tragen hier sehr schön und meine drei Vierjährigen essen die Nüsse sehr gerne.

@Gartenplaner
Deinen schönen Garten kenne ich hier vom Forum. So groß sind schon die 2 P. pineas...! Die wachsen tatsächlich sehr schön bei Dir.
Aber vielleicht brauchen sie diese mediterrane Wärme oder eher: Hitze, um ihre Zapfen zur Reife zu bringen (?)
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Re: Welche Kieferart für essbare Samen anpflanzen?

Tünde » Antwort #11 am:

thuja thujon hat geschrieben: 9. Okt 2024, 15:23 Bilder gibts zB bei street view
Da sind wunderschöne Exemplare zu sehen.
Die Frage ist ob sie auch tragen? Bzw. ob ihre Zapfen dann auch ausreifen?
Wobei das ist dort Weinbauklima, das haben wir hier leider nicht...
Tünde
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Re: Welche Kieferart für essbare Samen anpflanzen?

Tünde » Antwort #12 am:

Felcofan hat geschrieben: 9. Okt 2024, 12:50 Es zerfiel etwas in Schuppen und die Kerne. Und die waren in überraschend hart umhüllt. Wir haben ein paar geknackt, es endete meistens in Pinienbrei mit Splittern
Meine Mutter hat mir, vor vielen Jahren, 2-3 der riesigen P. pinea Zapfen aus Italien mitgebracht.
Auch ich platzierte sie auf der Heizung. Eines Abends war dann ein RiesenBANG zu hören, ein Zapfen ist explodiert...

Jedenfalls, es ist unnötig, die Samen zu knacken.
Ich habe diese einfach so gepflanzt und da wuchsen die Keimlinge ohne Probleme.
Nur dann kam der Budapester Winter von damals und das war's mit meinen kleinen Bäumchen....... :'(
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thuja thujon
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Re: Welche Kieferart für essbare Samen anpflanzen?

thuja thujon » Antwort #13 am:

Tünde hat geschrieben: 9. Okt 2024, 23:25Die Frage ist ob sie auch tragen? Bzw. ob ihre Zapfen dann auch ausreifen?
Hutzeln sind mal drauf, ich habe aber noch keine gepflückt.
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