Bedeutung Code auf botanischen Steckschildern (Gelesen 5309 mal)

[Suse]

Liebe Leute,

im botanischen Garten sah ich, dass viele Steckschilder an den Pflanzen unten einen Code
( XX-O-...) zeigen, die Bedeutung ist mir völlig unbekannt.
Weiß jemand mehr darüber?

Allen ein gutes neues Jahr.

[thuja thujon]

Moin,
scheint eher was internes zu sein bzw ist mir so in der Form nicht bekannt.

EPPO Codes sind noch gängig, gibts für Leucojum vernum mit LEJVE hier:
https://gd.eppo.int/taxon/LEJVE

[Staudo]

Ich kenne das Format auch nicht und schließe mich Thuja an. Vermutlich ist das eine interne Inventarnummer.

[Suse]

Danke euch, da werd ich wohl nochmal vor Ort nachfragen.

[Dunkleborus]

Das ist die IPEN-Nummer. Die wird im Idealfall vergeben, wenn eine Pflanze (also eher eine Akzession, eine bestimmte Herkunft) das erste Mal in die Fänge eines (an IPEN angeschlossenen) botanischen Gartens gerät. Diese Nummer behält sie auch, wenn sie an andere Bogas weitergegeben wird.
Es geht da um die Nachverfolgbarkeit, woher sie ursprünglich kommt.

Der Code ist ganz einfach:
- Die beiden ersten Buchstaben bezeichnen das ursprüngliche Herkunftsland, und wenn dieses unbekannt ist, steht da XX.
- 0 oder 1 heisst: frei handelbar oder Einschränkungen zur Weitergabe
- die Buchstaben sind das Kürzel des Bogas, der die Pflanze ins System gebracht hat.
- Zuletzt die interne Akzessionsnummer des obigen Bogas.

[Staudo]

Danke. Das ist ganz schön viel Aufwand für einen Märzenbecher.

[Dunkleborus]

[Suse]

Wow, die nehmen's aber genau!

[Staudo]

Es ist halt nachvollziehbar, woher die Pflanze an der betreffenden Stelle stammt.

[lerchenzorn]

Das kann in dieser Ausführlichkeit wichtig sein, wenn Botanische Gärten für verschiedene Zwecke Pflanzenmaterial bereitstellen:
- Molekulargenetische Untersuchungen: Es ist wichtig, die Population und ihren Wildstandort genau zu belegen.
- Zum Beleg der Rechtmäßigkeit der Akzession in Übereinstimmung mit den Naturschutzbestimmungen und anderen gesetzlichen Bestimmungen des Herkunftsgebietes.
- Bereitstellung von Pflanzen für Wiederansiedelungen oder Bestandsstützungen an Wildstandorten.
Und so weiter ...
Ungenau bestimmte Aufsammlungen werden halt im gleichen Schema dokumentiert, auch wenn sie für keine dieser Zwecke verwendet werden können.