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Kompostierung von Haustierhinterlassenschaften oder umweltfreundliche Entsorgung (Gelesen 15505 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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Acontraluz
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Kompostierung von Haustierhinterlassenschaften oder umweltfreundliche Entsorgung

Acontraluz »

Ich beschäftige mich gerade mal wieder mit diesem Thema. Wohin mit dem Kot von drei Hunden, die vorzugsweise zuhause im Garten ihr Geschäft erledigen? Vor einiger Zeit bin ich auf einen Anbieter für Wurmkompostanlagen gestoßen, der auch ein System für dieses Problem bietet.

Hat schon jemand Erfahrungen gemacht und was haltet ihr generell von der Idee. Es würde ja jede Menge Müll ersparen....
Zuletzt geändert von Acontraluz am 9. Jan 2025, 17:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Natternkopf
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Re: Hundekot kompostieren?

Natternkopf » Antwort #1 am:

Salü Alcatraluz

Da bin ich ja gespannt, welche Antworten du dazu erhälst.
Kann leider dazu nichts an eigener Erfahrung beitragen. :-X
Ich kompostierte bei uns im Quartier doch schon einiges. :)
Ghe davonaus, dass du es nicht so umsetzen wirst wie im Vierten link zu finden ist. ;)

Da hast du vermutlich schon das Eine und Andere dazu gefunden. Grüsse Natternkopf
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Acontraluz
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Re: Hundekot kompostieren?

Acontraluz » Antwort #2 am:

Danke für Dein Interesse, Natternkopf.

Auf der Shopseite des zweiten links, den Du genannt hast, habe ich einen Wurmkomposter für Hundekot gefunden, daher der Post und die Idee, es zu versuchen.
Das hörte sich für mich interessant an, denn bei drei Hunden kommt so einiges an Kacke im Garten zusammen.

Die Häufchen, die ich auf Spaziergängen in Tüten aufsammele, nehme ich auch fast immer mangels Abfallbehälter mit nach Hause, denn im Wald gibt es keine, oder nur selten mal an einem Parkplatz. Schon wegen der Tüten tut es mir immer leid, wegen des vielen Mülls. Es wäre ideal, wenn ich wenigstens zuhause diesen Müll vermeiden könnte.

Aber natürlich nicht so, wie im vierten link beschrieben... ;D
Acontraluz
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Re: Hundekot kompostieren?

Acontraluz » Antwort #3 am:

Ich schubse das noch einmal hoch, denn es muss hier doch noch mehr Mehrhundebesitzer geben, die dann auch mit Problematik konfrontiert sind, oder?
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Re: Hundekot kompostieren?

thuja thujon » Antwort #4 am:

Kot von Fleischfressern war im Gartenbau noch nie beliebt. Man vergräbt ja auch nicht die Oma unterm Gemüse. Da sprechen halt hygienische Gründe dagegen.
Viel früher hat man Tierkadaver noch mit Schwefelsäure stundenlang gekocht, auch um die Nährstoffe in den Knochen aufzuschließen, damit konnte man dann auch größere Seuchen vermeiden. Im Wohngebiet ist sowas aber eher undenkbar.
Also Kot von Fleischfressern -> Müllverbrennung

Selbst die Biogaslösung würde ich im Garten nicht machen, da sind auch die Anschaffungskosten zu hoch. Unter 2tausend geht da nicht viel und reicht dann nur zum kochen.
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Schnefrin
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Re: Hundekot kompostieren?

Schnefrin » Antwort #5 am:

Welche hygienischen Bedenken gibt es da? Mir geht es nicht um Hunde-, sondern um Katzenkot. Sicher können die Tiere Parasiten haben (das sollte ein Tierhalter aber bemerken und was dagegen unternehmen). Das gilt aber für Pflanzenfresser genau so.

Wenn der Tierkot nicht direkt auf die Beete ausgebracht wird, sondern zuvor kompostiert - bestehen die hygienischen bedenken dann immer noch? Man kann den betreffenden Kompost ja dann auch ausschließlich für Blumenbeete verwenden, wenn man nicht das Gemüse damit düngen möchte.
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Anubias
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Re: Hundekot kompostieren?

Anubias » Antwort #6 am:

Ich weiß, dass eine inzwischen verstorbene Userin (Barbarea vulgaris) den Katzenkot immer unter den normalen Kompost gemischt und mitkompostiert hat. Sie hat dann ihre Rosen damit gedüngt.
Und sie hatte wirklich schöne Rosen.

Im Gemüsebeet würde ich mich ehrlich gesagt davor ekeln.
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hobab
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Re: Hundekot kompostieren?

hobab » Antwort #7 am:

Das schreit eigentlich nach Terra Preta Experimenten, wundert mich, dass die Berliner Stadtreinigung das noch nicht macht, die haben ja Tonnen von dem Zeug übrig....
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Secret Garden
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Re: Hundekot kompostieren?

Secret Garden » Antwort #8 am:

Ich habe Bedenken wegen gesundheitsgefährdenden Keimen und Parasiten in Hunde- oder auch Katzenkot, allein der Gestank ist abschreckend. Will ich in meinem Gartenboden nicht haben.
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hobab
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Re: Hundekot kompostieren?

hobab » Antwort #9 am:

Holzkohle bindet so ziemlich alles, definitiv auch Gerüche.
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Acontraluz
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Re: Hundekot kompostieren?

Acontraluz » Antwort #10 am:

Hui, da kommt ja auf einmal viel Ekel zusammen....

Ich bin ja auch noch nicht schlüssig, aber früher wurde doch sogar mit menschlichem Kot auf Feldern gedüngt, die der Nahrungsgewinnung dienten, und in anderen Kulturen ist das heute noch normal. Und mein Anliegen ist die Müllvermeidung, nicht die Düngung von irgendwas.
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fructus
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Re: Hundekot kompostieren?

fructus » Antwort #11 am:

Ich habe einen Hund. Die Hinterlassenschaften kommen bei mir in den Restmüll, ich will sie nicht auf dem Kompost.
Ich weiß nicht, in wie weit sich mögliche Würmer/Wurmeier ggf. im Boden halten können.
Bei Katzen geht’s um Toxoplasmose. Das kann in der Schwangerschaft gefährlich werden. Meine Ärztin hat sich allerdings immer gewundert, dass ich trotz Garten und seinerzeit auch noch Katze auch beim dritten Kind noch keine Toxoplasmose hatte. Unsere Katze ist seit 25 Jahren tot, kann sein, dass ich seinerzeit auch noch das lose Bentonit-Katzenstreu ohne Feststoffe auf den Kompost gegeben habe.
Eine Bekannte (Tierärtin) hat den Kot von ihren Hunden ohne Bedenken auch immer auf den Kompost gepackt. Die hat aber auch nicht groß gegärtnert und wenn man den Mist/Kompost dann nur für Zierpflanzen und Sträucher verwenden würde, oder einen großen Garten im Außenbereich hat, kann man vielleicht auch eine entspanntere Haltung an den Tag legen.
Wer damit experimentieren will, kann sich evtl. Anregungen bei Komposttoiletten holen, ist ja ähnlich. Fleischfresser produzieren nur mehr Magensäure um Knochen etc. aufzuspalten, ich weiß nicht, in wie weit den Kompost dann sauer ist und mehr Kalk braucht.
Bei mir kommt Hundekacke weiter in den Mülleimer, auch weil ich uns und meine Nachbarn geruchstechnisch nicht belästigen möchte.
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Re: Hundekot kompostieren?

hobab » Antwort #12 am:

In China kenn ich das auch noch Acontraluz, da roch es auf dem Land flächendeckend nach Klo - kein Mensch hätte da Rohkost gegessen und das Land war viel zu kostbar um damit Tiere zu ernähren. Die hatten aber auch Erträge pro Quadratmeter die über dem der Intensivlandwirtschaftvin Europa lagen.
Meine Eltern haben den Nachtopf auch noch schön in die Gießkanne geleert, der gute Dünger wurde nicht verschenkt…
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Lady Gaga
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Re: Hundekot kompostieren?

Lady Gaga » Antwort #13 am:

Früher wurden bei uns die Wiesen auch mit Mistsuppe gedüngt, dh. alles was flüssig vom Stall und dem menschlichen Plumpsklo daneben in die dichte Mistsuppengrube (Google findet keine Übersetzung ;D ) kam, wurde später, wenn sie voll war, mit Traktor und "Tankwagen" auf die Wiesen gefahren und ausgespritzt. Das war dann schon großteils älter, stankt aber trotzdem. Ich glaube nicht, dass darin Keime überleben konnten.
Heute habe ich nur "Mist" von einem Hund, der macht das Geschäft freundlicherweise ins Gebüsch, dort lasse ich es liegen. Der frühere Hund hinterließ seine Würstchen auch am Rasen, die flogen dann auch ins Gebüsch. Dort wächst aber nichts Essbares, ausser Obstbäume, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man den Kot um dem Baum auch in den Kirschen schmeckt.
Grüße aus dem Burgenland, dem Land der Sonne!
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fructus
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Re: Hundekot kompostieren?

fructus » Antwort #14 am:

Muss man gar nicht so weit. Ich sag nur Rieselfelder in und bei Berlin…
Ja, das Thema ist ambivalent. Was gibt man freiwillig für Guano, Rinderdung und Amoniakdünger aus. Der Landwirt düngt mit Gülle etc. Ist im Prinzip das gleiche nur von anderen Tieren.
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