Hallo zusammen,
ich habe eine vielleicht ungewöhnliche Frage, aber ich hoffe ihr verzeiht mir als Anfänger solche Fragen.
Ich habe letztes Jahr 2 neue Beete angelegt. Auf der Fläche waren vorher diverse Zwiebelpflanzen (unter anderem Traubenhyanzinthen) und auch eine große Sumpfschwertlinie.
Was mich seitdem etwas beschäftigt. Kann wenn auf dieser Fläche vorher giftige Pflanzen waren, diese Giftstoffe an den Boden und darüber von neuem Gemüse aufgenommen werden? Insbesondere die Sumpfschwertlilie kann sein, dass ich nicht alles aus dem Boden bekommen habe, ebenso gehen immer mal wieder einzelne Zwiebelblumen auf, die ich dann nach und nach aussteche.
Des Weiteren weiß ich natürlich auch nicht was die Vorbesitzer auf diesem Bereichen vorher alles getrieben haben. Macht ihr bei Neuanlagen eine Bodenprobe oder tauscht ihr generell den Boden großflächig aus?
Ich hoffe ihr könnt mir hier eine Antwort geben, sodass ich mir darüber nicht mehr den Kopf zerbrechen muss und ich mich endlich traue auf den neuen Beeten etwas anzupflanzen.
Viele Grüße
Benno
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Neuanlage Gemüsebeet (Gelesen 710 mal)
- thuja thujon
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Re: Neuanlage Gemüsebeet
So ungewöhnlich ist die Frage gar nicht. Sie ist nur unbegründet. Also wenn vorher etwas giftiges drauf gewachsen ist und die Pflanzen mit den Giftstoffen eingearbeitet wurden, werden diese von Mikroorganismen zersetzt. Selbst wenn giftige Unkräuter neben zB Salat wachsen, muss man nur aufpassen, diese nicht mit zu ernten und zu essen, sondern es reicht wenn man sie jätet.
Und nebenbei bemerkt: das Bodenleben, dass die organischen Stoffe zu Humus usw zersetzt, produziert Unmengen Antibiotika und andere Gifte, um sich Konkurrenz vom Laib zu halten. Und das ohne Folgen für das Gemüse. Nicht alle Stoffe werden von Pflanzen aufgenommen und wenn doch werden sie von Pflanzen auch wieder verstoffwechselt, also abgebaut. Pflanzen sind mit die raffiniertesten chemischen Fabriken, die es gibt. Sie können nicht weglaufen wie Tiere, wenn Gefahr droht. Das hat sie besonders einfallsreich gemacht.
Und nebenbei bemerkt: das Bodenleben, dass die organischen Stoffe zu Humus usw zersetzt, produziert Unmengen Antibiotika und andere Gifte, um sich Konkurrenz vom Laib zu halten. Und das ohne Folgen für das Gemüse. Nicht alle Stoffe werden von Pflanzen aufgenommen und wenn doch werden sie von Pflanzen auch wieder verstoffwechselt, also abgebaut. Pflanzen sind mit die raffiniertesten chemischen Fabriken, die es gibt. Sie können nicht weglaufen wie Tiere, wenn Gefahr droht. Das hat sie besonders einfallsreich gemacht.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
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Re: Neuanlage Gemüsebeet
Also vor den Pflanzengiften hätte ich keine Angst, die sind ja alle zersetzt dann. Was der Vorbesitzer für Chemie hingekippt hat evtl., das ist wahrscheinlich schwierig rauszufinden? Ich frage mich manchmal auch, was hier im Garten noch für Überraschungen schlummern. Heute haben mir meine Eltern erst wieder erzählt, dass der Vorbesitzer damals Asbestplatten vergraben hat, die meine Eltern wohl später entsorgt haben... da würde es mich nicht wundern, wenn noch irgendwas anderes im Boden ist. Habe aber nie irgendwas analysieren lassen.
- thuja thujon
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Re: Neuanlage Gemüsebeet
Asbest nehmen die Pflanzen nicht auf. Strontium aus Tschernobyl schon eher.
In Deutschland neigt man dazu, die tatsächlichen Gefahren auszublenden oder zu ignorieren und die Dinge, die keine Gefahr sind, überzubewerten.
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Re: Neuanlage Gemüsebeet
Davon gehe auch mal aus. Trotzdem nicht so schön wenn die Reste davon in der Erde sind. Schließlich kann die Erde auch mal trocken und staubig werden und dann atmet man davon vielleicht was ein. Aber normalerweise sollte es wohl relativ gut von der Feuchtigkeit im Boden gehalten werden.
Naja von vergrabenen alten Heizöltanks habe ich hier zumindest noch nichts gehört, aber wer weiß

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Re: Neuanlage Gemüsebeet
Bei uns war auch Asbest vergraben, an der Hecke, und irgenwelche rostigen Bleche mit wer weiß was gestrichen... und die Betonfugen am Gartenweg sind mit ekligem Bitumenzeug vergossen, das im Laufe der Jahre zerbröselt.
Aber wir wollten jetzt auch nicht diese massiven Betonwege abreißen. Pflanze dort eben kein Gemüse, sondern Blumenstauden. Aber lieb ist mir das nicht,
Tschernobyl, ja das sind die unsichtbaren Gefahren. Oder was vielleicht von irgendwelchen Industrieschornsteinen sich abgelagert hat. Will man manchmal lieber gar nicht wissen.
Aber wir wollten jetzt auch nicht diese massiven Betonwege abreißen. Pflanze dort eben kein Gemüse, sondern Blumenstauden. Aber lieb ist mir das nicht,
Tschernobyl, ja das sind die unsichtbaren Gefahren. Oder was vielleicht von irgendwelchen Industrieschornsteinen sich abgelagert hat. Will man manchmal lieber gar nicht wissen.
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Re: Neuanlage Gemüsebeet
Danke euch für die hilfreichen Antworten. Dann werde ich dieses Jahr mal starten und mir keine weiteren Gedanken machen.