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Komposterde sieben (Gelesen 28979 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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callis

Komposterde sieben

callis »

Siebt ihr eigentlich euren halbreifen/reifen Kompost?Wenn ja, warum? Und welches Sieb benutzt ihr dazu?(letzte Frage gehört vermutlich eher ins Atelier?)
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Susanne
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Re:Komposterde 7

Susanne » Antwort #1 am:

Nein, ich siebe meine Kompost nicht. Wenn der Kompostbehälter voll ist (ich schichte immer in Lagen mit Erde dazwischen auf), decke ich ihn mit Erde ab und setze irgendwelche kurzlebigen oder verpflanzbaren Pflanzen darauf. Manchmal decke ich ihn auch nur mit Erde oder Brettern ab.Je nach Wetter und Jahreszeit ist der Kompost nach 2 bis 6 Monaten reif. Dann nehme ich die Pflanzen runter und verteile den Kompost. Während die oberste Schicht gerade "durch" ist, sind die untersten Schichten häufig schon so fein, daß ich sie sogar als Aussaaterde oder Blumenerde benutzen kann. Die wenigen groben Stücke (Aststücke und Knochen) kann ich mit der Hand auslesen.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Günther

Re:Komposterde sieben

Günther » Antwort #2 am:

Grobanteile, große Aststücke, Reste vergrabener Leichen ;D, udgl., sieb ich schon raus. Bei kleinen Mengen ein passendes Bausieb, gibts in verschiedenen Maschenweiten, rund oder viereckig, größere Mengen durch ein Wurfsieb aus Streckmetall zum Aufstellen.
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schalotte
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Re:Komposterde sieben

schalotte » Antwort #3 am:

Hallo Callis,ich habe Kaninchendraht auf einen großen Rahmen getuckert,und siebe den Kompost durch. Das ganze ergibt etwas göberen Kompost, geht aber schneller als jedes Stöckchen mit der Hand auszusortieren. (Außerdem finde ich die Preise für Durchwurfsiebe :( )vlg schalotte
im Reihenhausgarten: immer an der Hecke lang
Gänseblümchen
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Re:Komposterde sieben

Gänseblümchen » Antwort #4 am:

Ich siebe meinen Kompost, den ich einen Thermokomposter verrotten lasse. im Frühjahr auch durch ein Wurfsieb aus Streckmetall zum Aufstellen. Den größten Teil verteile ich schon direkt auf die Beete, den Rest sammle ich in einer Ecke des Garten und decke ihn mit schwarzer Folie ab. Zum einen verrottet er dann noch weiter, so dass ich ihn dann auch zum Ausäen verwenden kann, zum anderen habe ich immer etwas Kompost zur Hand, wenn ich ihn brauche. Das mit dem reifen Kompost unten aus der Klappe entnehmen, hat bei mir noch nie funktioniert, aber so klappt es ganz gut!
Viele liebe Grüße

Ulrike
callis

Re:Komposterde sieben

callis » Antwort #5 am:

Na, was manche Leute so im Kompost haben :o :o
ich habe Kaninchendraht auf einen großen Rahmen getuckert
Diese Idee gefällt mir. Wie lange ist der Kaninchendraht denn haltbar?
Je nach Wetter und Jahreszeit ist der Kompost nach 2 bis 6 Monaten reif.
Dass du das schaffst! Wie groß ist denn dein Behälter, Susanne, und ist er an den senkrechten Wänden geschlossen oder offen?
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Susanne
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Re:Komposterde sieben

Susanne » Antwort #6 am:

Wie lange ist der Kaninchendraht denn haltbar?
Kommt auf die Qualität an. Sechseckgeflecht gibt es in verschiedenen Maschenstärken, die kleineren sieben heftiger und halten länger. Außerdem gibt es den Karnickeldraht auch in einfach verzinkt oder in edel grün lackiert. Normalerweise verwende ich im Garten den grün lackierten, schon weil er nicht so fies an den Händen ist, aber wenn du nur Kompost hindurchschmeißen willst, reicht auch der verzinkte.
Wie groß ist denn dein Behälter, Susanne, und ist er an den senkrechten Wänden geschlossen oder offen?
Ich habe mit verschiedenen Kompostsystemen experimentiert.Zuerst mit einem handelsüblichen Steckbrett-Behälter (100 x 100 x 60), dann mit einem selbstgebauten Dreikammersystem aus Schwartenholz (je 80 x 70 x 80), das kaum noch Spalten zwischen den Brettern aufwies.Weil mein Garten im komposterfähigen Bereich (Gemüsebeet) so gut wie keinen Schatten hat, ist es wichtig, daß die Seiten möglichst dicht sind, damit der Komposter nicht austrocknet.Mir mißfielen aber die statischen Kompostervarianten, deshalb benutze ich seit anderthalb Jahren ein neues, mobiles System, den "Wanderkompost". Es ist eine Eigenentwicklung, die sich - für mich - als der Hammer erwiesen hat.Ich nehme 90 cm hohes, festes Drahtzaungeflecht (kein Viereckgeflecht, sondern diese grünen Zierzäunchen) aus dem Baumarkt, wickele es dreilagig zu einer stabilen Röhre, knicke die seitlichen Enden ein, damit es hält und stecke diese Röhre da in den Boden, wo ich den nächsten Komposter haben will.Ebenfalls aus dem Baumarkt habe ich schwarze Plastiksäcke mit einem ziemlichen Riesendurchmesser, die ich unten aufschneide, so daß sie ebenfalls eine Röhre bilden. Diese Röhre hänge ich in das Drahtgestell ein. Unten lasse ich sie ein bißchen überstehen, oben rolle ich die Überschüsse einfach ein und über den Rand. Der Durchmesser der Drahtröhre richtet sich nach dem Durchmesser der Plastiksäcke.Anschließend befülle ich den Behälter ganz normal. Bei heißem Wetter gieße ich ihn. Das ist nötig, weil er so exponiert steht und außerdem durch die relativ kleine Oberfläche wenig Regen mitbekommt. Bei Dauerregen oder wenn der Komposter voll ist, kann man auch einfach den Plastiksack zubinden. Aber ich pflanze lieber was drauf.Obwohl diese Kompoströhren ziemlich klein sind, scheint die Durchlüftung auszureichen, und es paßt auch eine Menge Material hinein. Der größte Vorteil ist aber, daß alles unglaublich schnell verarbeitet wird, und daß man sie immer dahin setzen kann, wo man als nächstes Kompost braucht. Ich war nämlich die Schaufelei mittels Schubkarre leid, jetzt kann ich sozusagen an Ort und Stelle den Inhalt verteilen.Von diesen Dingern habe ich zur Zeit fünf Stück im Garten herumwandern, auf die Dauer wird sich mein Bedarf aber wahrscheinlich auf drei Exemplare reduzierenMan kann sie übrigens auch außen bewachsen lassen, mit Erbsen oder anderen kleinen Klettergewächsen, oder Tomaten außen dransetzen. dann fallen die Komposter überhaupt nicht mehr auf.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
callis

Re:Komposterde sieben

callis » Antwort #7 am:

Susanne,diese Wanderkomposter sind ja einfach genial. Das werde ich nachmachen. Kann ich unheimlich gut in meinem Sämlingsgarten gebrauchen, der auch keinen Schatten hat. Ich habe nämlich auch keine Lust mehr auf Schubkarre und Schaufel und zwei von meinen alten Kompostbehältnissen aus Eisenbahnbohlen, nach oben und vorne offen, verfaulen gerade.Dreifach Danke :D :D :D
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ulla
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Re:Komposterde sieben

ulla » Antwort #8 am:

Wanderkomposter benutze ich auch schon lange, allerdings aus Wellplastik. Das war die einzige Möglichkeit, einen großen Durchmesser zu bekommen, denn mein Unkraut nebst Samen verrottet in kleinen Behältern nicht, so aber wenigstens großteils. Vor meine zwei Behälter habe ich große Einjährige gepflanzt.Ich habe immer 3 unterschiedlich reife Komposte: Einer, der abgebaut wird - dieser hat keine Wellplastik-Ummantelung mehr, einer der noch reift und einer, der neu gespeist wird aus anfallenden gartenabfällen.Kompost wird bei mir je nach Zweck gesiebt oder nicht. Ich habe 2 selbstgebastelte Siebe mit feinen bzw. groben Maschen aus verzinktem Draht. Z.B. für Blumenerde wird fein gesiebt. Der noch zu grobe Abfall geht als Kompoststarter wieder in den neuen Kompostbehälter.
Liebe Grüße
Ulla
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schalotte
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Klimazone 7b

Re:Komposterde sieben

schalotte » Antwort #9 am:

@ callis:der Kaninchendraht hält jedenfalls länger als der Holzrahmen, da beides das ganze Jahr draußen bleibt.Und beim sieben lege ich den Rahmne gleich auf die Schubkarre,es entfällt also das lästige "reinschaufeln".@ susanneWanderkomposter sind ja eine heisse Idee.Hast Du denn so viele "variable" Ecken im Garten?Ich wüsste auf Anhieb gar nicht, wohin damit, aber vielleicht ist es einfach eine Frage des UmdenkenS.Dank Dir für die Anregung schalotte
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helga7
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Re:Komposterde sieben

helga7 » Antwort #10 am:

Ebenfalls aus dem Baumarkt habe ich schwarze Plastiksäcke mit einem ziemlichen Riesendurchmesser, die ich unten aufschneide, so daß sie ebenfalls eine Röhre bilden. Diese Röhre hänge ich in das Drahtgestell ein. Unten lasse ich sie ein bißchen überstehen, oben rolle ich die Überschüsse einfach ein und über den Rand. Der Durchmesser der Drahtröhre richtet sich nach dem Durchmesser der Plastiksäcke
Ciao
Helga
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helga7
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Re:Komposterde sieben

helga7 » Antwort #11 am:

Susanne, machst du Löcher in den Sack, damit besser durchlüftet wird? (Sorry, dass ich zwei Einträge gebraucht habe, aber ich habs nicht geschafft, unterm Zitat weiterzuschreiben..... :-\)
Ciao
Helga
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Susanne
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Re:Komposterde sieben

Susanne » Antwort #12 am:

Hast Du denn so viele "variable" Ecken im Garten?
Die Komposter wandern im Gemüsegarten, einer steht noch neben der Laube. Wahrscheinlich werden in Zukunft nur noch drei Komposter zirkulieren. Sie sind ja nicht groß und fallen daher nicht so doll auf, vor allem nicht im Sommer, wenn drumherum und manchmal auch oben drauf alles wächst. Im Winter sehen sie schon ein bißchen ungewohnt aus, aber auch nicht doofer als andere Komposter. Vor allem nicht so potthäßlich wie diese Ekelsmülltonnenersatzcontainer, die ich von Herzen hasse.
machst du Löcher in den Sack, damit besser durchlüftet wird?
Nein, mache ich extra nicht. Solange die Komposter in voller Sonne stehen, entwickelt sich in der geschlossenen Röhre ein besseres Klima, außerdem trocknen sie am Rand nicht aus. In den anderen Kompostersystemen waren die Ränder immer zu trocken, in den Wanderkompostern habe ich zum ersten Mal eine gleichmäßige Feuchtigkeit von der Mitte bis zum Rand.Für eine gute Durchlüftung baue ich ab und an Zweige mit ein, oder grobes Laub, oder Pappkarton / Eierkartons.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
callis

Re:Komposterde sieben

callis » Antwort #13 am:

der Kaninchendraht hält jedenfalls länger als der Holzrahmen, da beides das ganze Jahr draußen bleibt.
leuchtet völlig ein. Und trotzdem: ich habe so einen Holzrahmen mit Kaninchendraht, den ich, wenn mal wieder Marder im Anmarsch sind, unter den Automotor lege: Der hängt nun schon viele Jahre draußen und das Holz ist immer noch nicht verrottet. Also da lohnt es sich auch mit dem Kompostsieb der gleichen Bauweise.
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Elke
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Re:Komposterde sieben

Elke » Antwort #14 am:

Hallo zusammen,ich habe mit großem Interesse eure Ausführungen gelesen. Es ist schon sehr informativ, was hier an vielfältigen Vorschlägen zusammenkommt.Auch bei meinen diversen Gartenbesichtigungen war es immer spannend, die verschiedenen Möglichkeiten bei der Kompostwirtschaft zu sehen. Unvergesslich bleibt für mich dabei ein wunderschöner Rosengarten, in dessen Mitte ein riesiger (ca. 20 Quadratmeter) und ca. 2 m hoher Komposthaufen prangte. Dieser wurde immer nur mit pflanzlichem Abfall bestückt, aber nie abgetragen. Die Gartenbesitzerin hatte dazu keine Lust, was ich beim Anblick dieses monströsen Haufens gut nachempfinden konnte. Aber jetzt zurück zur eigentlichen Frage: Ich habe vier Jahre lang wunderbaren Kompost in zwei Thermokompostern gewonnen. Da es sich vorwiegend um Staudenabfälle handelte, die zerkleinert hineinkamen (dafür habe ich im späten Frühjahr meinen guten Benzinrasenmäher sehr zum Verdruss meines Mannes missbraucht), habe ich den so gewonnen Kompost im Herbst auf meinen Beeten verteilt. Gesiebt habe ich ihn nie. Da mein Mann um das Leben des Rasenmähers fürchtete und ich einen ziemlich großen Garten völlig allein bearbeite, habe ich mir im Herbst einen Häcksler gekauft, mit dem ich prima zurechtkomme. Im Vorgarten habe ich dann das gesamte Staudenmaterial an Ort und Stelle gehäckselt und sofort auf die Beete verteilt. Wenn ich bedenke, dass viele von euch den Kompost sogar sieben, würde das sicherlich nicht euren ästhetischen Ansprüchen genügen. Ich bin damit auch im Winter sehr zufrieden, und im Sommer stehen die Stauden so dicht, dass man sowieso keine Erde sieht. Es ist jedenfalls eine wunderbare Arbeitserleichterung, und die Regenwürmer können jetzt tüchtig für mich arbeiten und alle Amseln sind mir sicherlich sehr dankbar, die mit Vorliebe in dieser Mulchschicht Regenwürmer suchen. Die restlichen Staudenbeete in meinem Garten werde ich im Frühjahr auch auf diese Weise behandeln. Einen Thermokomposter werde ich weiterhin für den pflanzlichen Abfall im Sommer benutzen, in dem anderen bewahre ich jetzt allen möglichen Krimskram, wie leere Blumentöpfe, Draht usw., auf.
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