Strauchkirschen (Romeo, Juliet, Carmine Jewel etc) - Erfahrungen? (Gelesen 472 mal)

[MiriamMk]

Hallo liebe Forengemeinschaft,

hat jemand von euch Erfahrungen mit Strauchkirschen? Die werden kompakt, nur ca. 2m hoch/breit und genießen damit den Vorteil, dass man erstens die Früchte aus dem Stehen einfach pflücken kann und zudem Vogelnetze etc zum Schutz der Früchte weitaus besser überstülpbar sind. Allerdings handelt es sich immer um Sauerkirschen.

Nun habe ich bislang keinen Kirschbaum im Garten, wollte mir allerdings in diesem Jahr 1-2 Kirschen zulegen. Ich überlege jetzt dabei auch eine Strauchkirsche zu holen. Kann jemand über seine Erfahrungen berichten? Schmecken die auch als Frischeverzehr oder sind die in der Regel nur zum Backen/Konfitüreherstellung geeignet?

[carot]

Ich habe einen Strauch Carmine Jewel. In meinem sehr leichten und trockenen Boden wächst sie sehr langsam. Es ist nach 5 Jahren noch ein Büschchen von ca. 1m Höhe. Aufgrund von Trockenheit verliert sie relativ früh (Ende August/Anfang September) schon die Blätter. Ansonsten gibt es noch die üblichen trockenen Zweige aufgrund von Monilinia-Spitzendürre. Ansonsten ist sie unproblematisch. Sie fruchtet für so ein kleines Büschchen schon recht reich, wenn auch die Kirschen sehr klein sind. Die Amseln lieben sie. Der Strauch ist bei mir immer mit Steinen garniert, weil die Kirschen recht fest hängen und die Vögel sie nicht abreißen, sondern nur das Fruchtfleisch vom Stein abfressen.
Carmine Jewel wird gern zu früh geerntet, weil sie schon früh rot ist. Vollreif ist sie aber fast schwarz. Die Frucht ist säurebetont, ich mag sie frisch sehr. Für die Verarbeitung wäre mir die Kirsche für alles andere als Saften aber zu klein. Ich hoffe, dass irgendwann der Knoten platzt und der Strauch stärker zulegt und damit auch die Erntemenge und die Fruchtgröße. Momentan ist die Menge nur zum Naschen ausreichend.

[cydorian]

Das sind Hybriden aus Zwerg-Weichsel und Sauerkirsche. Erstere furchtbar moniliaanfällig, letztere auch oft. Stirbt da nicht immer mehr weg wie zuwächst? Ich habe mich da nicht rangewagt, weil das Steinobst sowieso schon stark an Monilia leidet und Strauchkirschen wie Koreakirsche jährlich 80% der Tiebe durch Monilia einbüssen.

[carot]

Wahrscheinlich ist der Monilia-Druck bei mir geringer. Meine Nankingkirschen leiden stärker als Carmine Jewel. Auch bei denen würde ich aber jährlich von "nur" ca. 30% Triebverlusten sprechen, die sie aber sehr gut regenerieren. Carmine Jewel hat auch Probleme. Sie verliert aber keine ganzen Astsysteme, sondern nur einzelne Triebabschnitte bis zu einer Verzweigung. Sie scheint also recht gut in der Abschottung zu sein. Ich kann aber nicht sagen, ob sie bei höherem Infektionsdruck nicht doch versagt. Die letzten Frühjahre waren bei mir auch recht trocken.