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Wildobst verarbeiten (Gelesen 47617 mal)

Verwenden, haltbar machen, zubereiten und genießen

Moderator: Nina

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brennnessel

Wildobst verarbeiten

brennnessel »

Mit dem herannahenden Herbst kommt auch wieder die Erntezeit so mancher köstlicher Wildfrüchte. Welche verwendet ihr denn so?Ich kam unlängst unverhofft an ein Schüsselchen Kornelkirschen - Cornus mas - bei uns Dirndlfrüchte genannt.Daraus bereitete ich ein kleines Gläschen Gelee, indem ich die Beeren knapp mit Wasser bedeckte und weich kochte, absiebte undeinige Minuten mit Gelierzucker aufkochte. Es schmeckt fein und hat eine wunderschöne hellrote Farbe.LG Lisl
Günther

Re:Wildobst verarbeiten

Günther » Antwort #1 am:

Ich hoffe, Du hast sie vorher entkernt ;DWildobst ist gut, macht halt leider meist viiiel Arbeit.Kornelkirschen sind vollreif vorzüglich, leider finden das die Vögel meist schon vorher.Holler kann man auch wild ernten, Berberitzen, Kriecherln, eigentlich gehören Himbeeren, Brombeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren zum Wildobst.Kenn ich fast nur mehr aus früheren Zeiten...
brennnessel

Re:Wildobst verarbeiten

brennnessel » Antwort #2 am:

Ich hoffe, Du hast sie vorher entkernt
Nein, warum denn? Hab ja Gelee gemacht .... ::) Vollreif waren die auch noch nicht. Ich fand sie im Wald, wo Golfplatzleute frisch geschnittenes Strauchwerk abgeladen hatten, den Dirndlast zu oberst ;D ! Für Gelee ist eh noch nichtganz vollreifes Obst meist besser, weil es leichter geliert.LG Lisl
Günther

Re:Wildobst verarbeiten

Günther » Antwort #3 am:

Unreif sind sie nicht nur sauer, sondern meist auch (zu) herb.
brennnessel

Re:Wildobst verarbeiten

brennnessel » Antwort #4 am:

Wird schon gepasst haben, das Gelee schmeckt :P ::) !
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oile
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Re:Wildobst verarbeiten

oile » Antwort #5 am:

Ganz wunderbar finde ich die Beeren der ebereschen. Es gibt nur dieses Jahr keine :(. Aber daraus kann man ein leckeres feinherbes Gelee machen.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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brennnessel

Re:Wildobst verarbeiten

brennnessel » Antwort #6 am:

Oile, kann man da die wilden nehmen oder muss das eine bitterfreie züchtung sein?lg lisl
bernhard
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Re:Wildobst verarbeiten

bernhard » Antwort #7 am:

ich habe die 'edulis', aber heuer leider nur eine dolde! die kann ich getrost den vögeln lassen. aber vielleicht im nächsten jahr.nebenan stehen in nachbarsgarten zwei "wilde", auf und auf voll mit roten früchten. wenn man die auch nehmen könnte ... :P
Konstruktiven Gruß,
Bernhard
Günther

Re:Wildobst verarbeiten

Günther » Antwort #8 am:

Kannst Du auch versuchen, sind halt meist viiiel herber (Gerbstoffe)...
Equisetum
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Re:Wildobst verarbeiten

Equisetum » Antwort #9 am:

Schlehenmarmelade ist was Feines für Puristen oder auch für Linzer Torte. Die Früchte sollen aber einmal Frost abbekommen haben, damit die Bitterstoffe abgebaut werden. Am Besten ist es, die Früchte erst ca. zwei Wochen nach dem ersten Frost zu ernten. Ersatzweises Einfrieren hilft nicht viel. Mit wenig Wasser aufsetzen, weichkochen und durch ein Sieb streichen. Das Mus mit Gelierzucker weiterverarbeiten. Wir nehmen immer 2:1, bei Schlehen ist es evtl. besser, normalen Gelierzucker zu nehmen, sie sind doch ziemlich sauer. Ist aber Geschmackssache. Hier ist ein Rezept für Schlehen - Quitten - Gelee: Schlehen-Quitten-Gelee 1 kg Schlehen 600 g Quitten; geschaelt und -- entkernt 2 Zitronen; Saft und -- abgeriebene Schale 1 Vanillestange 5 Gewuerznelken 7 dl Wasser 900 g Gelierzucker - Nach: Oskar Marti, Ein -- Poet am Herd, Herbst in -- der Kueche, Hallwag, 1994 -- ISBN 3-444-10433-2 Die Schlehen in eine tiefe Schuessel geben und mit Wasser bedeckt ueber Nacht an der Kuehle stehenlassen. Am naechsten Tag abgiessen und zusammen mit den in Achtel geschnittenen Quitten, der Zitronenschale, dem Zitronensaft, den Gewuerzen und dem Wasser bei mittlerer Hitze langsam zum Kochen bringen. Die Hitze reduzieren und noch eine Stunde schwach kochen lassen. Gelegentlich umruehren. Die Masse in ein sauberes Nesseltuch geben und ueber Nacht durchtropfen lassen (nicht auspressen). Am naechsten Tag den Saft mit dem Zucker mischen, langsam aufkochen und aufruehren. Drei bis vier Minuten koecheln lassen. In vorgewaermte Glaeser fuellen und sofort verschliessen. Dieser Gelee eignet sich bestens zur Verarbeitung in Suessspeisen wie Mousse, Torten, Speiseeis.
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Equisetum
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Re:Wildobst verarbeiten

Equisetum » Antwort #10 am:

Die Beeren der normalen Ebereschen sind zu bitter zum essen :P. Es gibt nur eine Sorte ohne Bitterstoffe und das ist wohl die von Bernhard erwähnte "edulis".
Es lebe der Wandel
Tilia

Re:Wildobst verarbeiten

Tilia » Antwort #11 am:

Mir sagte neulich eine Frau, dass man die Beeren der normalen Eberesche nur einmal einfrieren muß, um den bitteren Geschmack loszuwerden. Stimmt das?
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Re-Mark
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Re:Wildobst verarbeiten

Re-Mark » Antwort #12 am:

Die Beeren der normalen Ebereschen sind zu bitter zum essen :P. Es gibt nur eine Sorte ohne Bitterstoffe und das ist wohl die von Bernhard erwähnte "edulis".
Na, also soweit ich weiß gibt es mindestens zwei: 'Konzentra' und 'Rosina'. Edulis ist glaube ich nur ein Oberbegriff für bitterstoffarme Sorten.Mit dem Einfrieren weiß ich auch nicht. Es würde ja irgendwie naheliegen, da es ja recht viele Wildfrüchte gibt, von denen man sagt, daß sie erst nach dem Frost genießbar werden (Schlehen, Mispeln,...). Ich weiß aber nicht, ob der Mechanismus, der sie genießbar macht, bei allen gleich ist. Mir haben ja letztes Jahr die Elsbeeren recht gut geschmeckt, die ich im BoGa gekostet habe. Aber richtig ernten kann man da natürlich nicht. Wenn ich einen Baum fände, von dem ich einen Eimer voll ernten könnte, das wär schon was!
max.
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Re:Wildobst verarbeiten

max. » Antwort #13 am:

@berhard
nebenan stehen in nachbarsgarten zwei "wilde", auf und auf voll mit roten früchten. wenn man die auch nehmen könnte .
die früchte wurden früher im frankfurter raum zur haltbarmachung und aromatisierung des apfelweins benutzt (der nicht geschwefelt wird). inzwischen weiß ich nur noch von einer kelterei, die das macht.gruß
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oile
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Re:Wildobst verarbeiten

oile » Antwort #14 am:

Ich habe die Beeren von wildwachsenden Stäuchern geerntet. Essen würde ich sie auch nicht, sie sind auf diese Art wirklich nur als "Begleitobst" zu verwenden. Ich muss das Rezept mal raussuchen, ich glaube es war mit Apfelsaft. Wie gesagt, dieses Gelee war nicht wirklich lieblich, aber ich fand es ganz lecker!LGoile
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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