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Unterpflanzung von Gehölzen mit Gehölzen (Gelesen 5696 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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bernhard
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Unterpflanzung von Gehölzen mit Gehölzen

bernhard »

Wie es ja schon bei den Stauden beschrieben wurde, ist es durchaus möglich Gehölze zu unterpflanzen. Dies funktioniert nicht nur mit Stauden, sondern auch mit entsprechend kleineren Gehölzen sehr gut.Paradebeispiel wie immer in diesem Fall: Betula pendula mit ihrer intensiven oberflächennahen Bodendruchwurzelung. Hier verlangt es schon ein klein wenig gärtnerische Erfahrung und - wieder einmal - Geduld, ansprechende Unterpflanzungen anzulegen. Aber es funktioniert. So habe ich beispielsweise im direkten Traufbereich von BirkenkronenCotinus coggygriaKerria japonicaSambucus nigraAcer japonicum 'Acontifolium'Taxus baccataMyrcia pensylvanicaAcer ginnalaBerberis vulgarisCorylus avellanaVitis coignetiaeSymphoricarpos doorenbosii 'Amethyst Berry'Hydrangea anomala ssp. petiolarisSorbaria sorbifoliaRosa rugosa ...... um einige zu nennen.Vor allem auch der Hauptteil meiner Ilex-Sammlung befindet sich unter Birken. Natürlich bedarf es kontinuierlicher Bodenverbesserung, aber es gelingt mir in den letzten Jahren zunehmend besser.Mich würden eure diesbezüglichen "hölzernen" Erfahrungen interessieren. Kombinationen, altbewährtes, Versuche, Ideen .....
Konstruktiven Gruß,
Bernhard
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Brigitte1
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Re:Unterpflanzung von Gehölzen mit Gehölzen

Brigitte1 » Antwort #1 am:

Hallo,gut geeignet für die Unterpflanzung von Gehölzen, auch von Nadelgehölzen, ist Mahonia aquifolium.Liebe Grüße,Brigitte1
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Susanne
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Re:Unterpflanzung von Gehölzen mit Gehölzen

Susanne » Antwort #2 am:

Was ich schon habe, ist Thymian an Rose, aber so richtig unten drunter wie unter einem Baum ist das ja eigentlich nicht...
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
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Iris
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Re:Unterpflanzung von Gehölzen mit Gehölzen

Iris » Antwort #3 am:

Bernhard, du machst es einem ja auch immer schwer, noch etwas zu finden, was du nicht genannt hast >:(. An anderer Stelle vor langer Zeit habe ich mich ja schon zu diversen Cotoneastern bekannt. Ja, steinigt mich ruhig. Ich mag Cotoneaster horizontalis und einige andere besonders gern. Es sind hervorragende Bienenweiden im Sommer und sie sind sehr pflegeleich. Wie alle robusten und dankbaren Gehölze oder Pflanzen im allgemeinen haben sie daher leider eine verachtenswürdige, gestalterisch untragbare Monokulturbepflanzung hinnehmen müssen.Einen neuen und Unterforumsübergreifenden Bezug bekomme ich vielleicht in den Thread, wenn ich erwähne, dass Vaccinium in der Regel im Wald anzutreffen ist und hervorragende Beeren produziert, wenn der Boden einigermaßen stimmt. Als Unterpflanzung kann es wunderschön und praktisch sein. Vaccinium myrtillus und Vaccinium corymbosum beglücken zudem noch mit ihrer berauschenden Herbstfärbung. Vaccinium vitis-idea ist für Laien mit Buchs zu verwechseln und verträgt ebensolchen Wurzeldruck. Allerdings sollte man sie auf sauren, waldähnlichen Böden ansiedeln, während unser Buchs gerne etwas kalkig steht.Mit in diesen Beerenreigen passt natürlich auch Fragaria vesca und F. chiloensis. Und wer diese dankbaren Walderdbeerechen schon bei sich im Garten geerntet hat, der weiss, dass von ihnen nur wenige langen, um einen Naturjoghurt schmackhaft werden zu lassen.Ohh, aber ich weiss ja, dass sie nicht zu den Gehölzen zählen. Sorry Bernhard :D.Für Fans von Dickicht sind noch Brom- und Himbeeren tauglich, allerdings müssen hier wie bei den Blaubeeren einige Kultursorten etwas verhätschelt werden und vertragen nicht diesen Wurzeldrück wie die Arten.Ist der Standort sonnig aber unterwurzelt, so tun hier alle sog. Pioniergehölze, zu denen besonders die Buddleja zählt. Auch Chaemomelis (für alle Quittenfans mit zu kleinen Gärten ;)) vertragen einiges, wenn sie Sonne bekommen dürfen.Man tut auch nicht verkehrt, Steingartengehölze für solche sonnigen, armen Böden zu Rate zu ziehen: Hypericum erectum Gemo' hat mir den Anblick des dauertrockenen, durchwurzelten Bodens unter einer Blaufichte versüßt. Es gibt auch einige Rosen, die dies vermochten: besonders Kleinstrauchrosen leisten da als anspruchslose Dauerblüher wahre Wunder. Ich hatte die cremegelbe und cremefarben verblassende, leicht duftende 'Celina' und die blutrote 'Alcantara' (beide Noak), die kerngesund diese schwierige Situation überstanden.Und wo bleiben deine an der Natur abgeschauten Experimente mit Cornus und Viburnum lieber Bernhard :o? Gerade rote Hartriegel vor weissen Birkenstämmen.... naja, immerhin bemüht sich deine "birkenunterdrückte" Kerrie im Winter noch qualvoll um Kontrast ;D.Ich bin gespannt, was hier noch alles ersonnen und ausgesponnen wird!Iris
Was juckt es die Eiche, wenn sich eine Wildsau an ihr kratzt?
bernhard
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Re:Unterpflanzung von Gehölzen mit Gehölzen

bernhard » Antwort #4 am:

hallo zusammen,
Bernhard, du machst es einem ja auch immer schwer, noch etwas zu finden, was du nicht genannt hast
iris, du solltest wissen, dass ich niemals alle karten gleichzeitig auf den tisch lege ;D ;D im prinzip wachsen ja auch fast alle meine kletterpflanzen "unter gehölzen", jedenfalls aber unter wurzelkonkurrenzbedingungen... vaccinium corymbosum ist wirklich toll. meine beiden (unterschiedlichen) sorten verhalten sich auch entsprechend unterschiedlich. die, die trockener steht und etwas mehr sonne abbekommt, färbt toll im herbst. die andere, die feuchter und schattiger steht, färbte unzufriedenstellend (was ich eigentlich erwartet habe :-\ ). gleich daneben tat dies ausgezeichnet und über zwei monate!! hydrangea quercifolia.cornus canadensis ist, bei entsprechend humosem boden, ein wunderbarer bodendecker unter gehölzen. dazu gibt es auch einen eigenen thread!
Konstruktiven Gruß,
Bernhard
Eva

Re:Unterpflanzung von Gehölzen mit Gehölzen

Eva » Antwort #5 am:

Unter Omas großer Birke wachsen und blühen einige Flieder und Strauchrosen - allerdings sind die wohl ca. gleich alt (50+), mussten sich also nicht von Anfang an gegen den Wurzeldruck durchsetzen
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riesenweib
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Bodenart: schwarzerde, basisch, feucht
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

windig. sehr windig.

Re:Unterpflanzung von Gehölzen mit Gehölzen

riesenweib » Antwort #6 am:

nachdem die garten-pur - googlesuche hier im thread acer ginnala gefunden hat (die normale suche übrigens nicht ???), als ergänzung:in nahrhaftem boden wachsen unter birken auch rosa canina (sämlinge) und lonicera nitida (oder pileata?, jedenfalls das 'Maigrün'-teil), das sogar an recht steinigen stellen.im traufenbereich kommt auch aesculus parviflora zufriedenstellend weiter, und berberitzen.lg, brigitte
will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)
Hortulanus

Re:Unterpflanzung von Gehölzen mit Gehölzen

Hortulanus » Antwort #7 am:

Wenn die Birke nicht allzu trocken steht, lassen sich - recht ungewöhnlich - auch Rhododendren unter sie pflanzen.Bei mir stehen unter einer Trauerbirke mehrere und auch eine Kamelie.Besonders gelungen sieht das Bild aus, wenn es in einem Blauton blühende Rhodies sind. Zauberhaftes Farbspiel mit dem jungen Birkengrün.
Urs
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Re:Unterpflanzung von Gehölzen mit Gehölzen

Urs » Antwort #8 am:

Unsere noch etwas jüngeren Birken (Betula pendula "Rubra") sind mit Genista tinctoria und verschiedenen anderen Ginstern sowie Frangula alnus unterpflanzt, angrenzend Ledum palustre, Kalmia angustifolia, Kalmia latifolia "Ostbo Red", Enkianthus campanulatus, Pieris japonica, Leucothoe waltheri (entwickelt sich schlecht), Vaccinium corymbosum und verschiedene Rhododendren. Sie vertragen sich bisher recht gut und trotz sehr geringer Niederschläge gießen wir kaum. Noch vergessen: in diesem Jahr hat sich noch ein Oxydendron arboreum dazu gesellt, der trotz Trockenheit und neutralen Bodens bisher gut gedeiht. Als Starthilfe hat er lediglich etwas Bittersalz und eine Mulchschicht aus Pferdeäpfeln bekommen. Er hat mit der Trockenheit keine Probleme, zeigt keine Chlorose, wächst - alles in allem also zumindest nach meinem bisherigen Eindruck ein Gehölz, das nicht unbedingt ein Moorbeet benötigt. Eingegangen ist uns in dieser Pflanzung bisher lediglich Gaultheria shallon; ihr war es wohl deutlich zu trocken. Das war zwar anzunehmen, einer Versuch wollte ich dennoch machen. Oft kann man ja mit etwas Starthilfe durchaus Gehölze auch auf Standorten etablieren, die weit außerhalb ihrer natürlichen Standortamplitude liegen.Wie bewerkstelligst Du die kontinuierliche Bodenverbesserung, Bernhard? Bei mir gibt es bei säureliebenden Gehölzen nur Bittersalz und oben erwähnte Mulchschicht aus Pferdeäpfeln, die ein befreundeter Pferdehalter von seinen Koppeln absammelt. Da sie nicht wie Stallmist mit Urin durchsetzt sind, sind sie sicherlich nicht übermäßig reich an Stickstoff, dafür jedoch an Kalium und Phosphor. Unter dem Mulch finden sich innerhalb kurzer zeit Regenwürmer ein, die den Boden lockern und den Pferdekot allmählich in die Erde einarbeiten. Die Feuchtigkeit wird ebenso gut gehalten wie von Rindenmulch. Bei mir war diese Variante der Bodenpflege bisher die erfolgreichste.Kalk oder neutralen Boden liebende Gehölze bekommen bei mir eine Startdüngung mit Holzasche und eine dicke Mulchschicht aus un- oder halbverottetem Stallmist, die im zweiten Frühjahr weitestgehend verrottet ist und oberflächlich in den Boden eingehackt werden kann. das sieht im ersten Jahr vielleicht nicht für jedes Auge sehr ansprechend aus, erspart mir jedoch viel Arbeit bei der Anwuchspflege der Gehölze.
Wer Tippfehler findet, darf sie behalten.
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