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kreuzung, veredlung, propfung (Gelesen 13288 mal)
kreuzung, veredlung, propfung

Re:kreuzung
Nein, das stimmt so nicht. Was du wahrscheinlich meinst sind sog. Gewebechimären, bei denen eine Art auf die andere gepfopft wird und nach einem Wegschneiden an der richtigen Stelle der neue Sproß aus Zellen von beiden Pflanzen besteht. Das ist aber keine Kreuzung, und man kann es auch nicht beliebig mit allen möglichen Arten machen.
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Re:kreuzung
Na, das ist kompliziert, heißt Propfen oder im Dialekt 'Pfälzen' und funktioniert nicht mit allen Pflanzen. Bei Obstbäumen geht das besonders gut. Viele Pflanzen, die man zu kaufen bekommt, sind auf eine wüchsigere Unterlage (so heißt die ursprüngliche Pflanze) gepfropft. Deshalb sollte man die Triebe von ganz unten bei dieser Pflanzen wegschneiden, da dies eine meist weniger schönblütiges oder reichtragendes Exemplar ist.Aber das kann dir jemand anders sicher genauer erklären, frag ruhig noch nach!VLG, Katrin
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."
ich
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Re:kreuzung
katrin, ich glaub du meinst veredeln?
pfropfchimärens sind aber was anderes.....

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Re:kreuzung
Ja das kann sein, dass es eigentlich veredeln heißen müsste. Ich dachte, das ist das, was lydia meint. Und das nennt man hier auf Pfropfen. Aber das kann wieder Dialektverwischung sein....
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."
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Re:kreuzung
Hier eine gute Seite zum Pfropfen .Von einer Pfropfchimäre habe ich noch nie gehört. Ist das eine verbreitete Methode, eine neue Sorte zu erhalten? Ich meine, wird sie gezielt angewandt oder entsteht das Ergebnis eher zufällig?
Re:kreuzung
Nein, es ist mehr eine Spielerei aus Neugier. Und eine neue Sorte erhält man so auch nicht. (jedenfalls nichts was ich als Sorte bezeichnen würde.) Ich wüßte von keinen kommerziellen Erfolgen. Nur einige ältere dornenlose Brombeeren sind wohl Gewebechimären, keine Ahung warum und wie man die so erzeugt hat. Ok, vielleicht meinte Lydia auch die ganz normale Veredlung, die praktisch bei jedem Baum, der einer bestimmten Sorte angehören soll, angewandt wird. Aber auch das hat nichts mit kreuzen zu tun.Propfbastarde/Gewebechimären wurden hier in zwei Threads mal erwähnt (aber nicht notwendigerweise als Thema am Anfang):Quitte x Birne x Apfel - Interspezifische Hybriden?Propfbastarde - ChimärenVon einer Pfropfchimäre habe ich noch nie gehört. Ist das eine verbreitete Methode, eine neue Sorte zu erhalten?
Re:kreuzung
Hallo Lydia,Es gibt verschiedene Möglichkeiten um Pflanzen zu vermehren.einerseits durch Samen, man nennt das "generative Vermehrung"ist in der Regel nicht "sortenecht" da von einer anderen Sorte bestäubt wird, d.h. "eingekreuzt" wird.Die nächste Generation, welche aus solchen Samen entsteht ist eine "Kreuzung", also eine neue Sorte mit Mutter- und Vatereigenschaften.Vermehrung durch Stecklinge, Wurzeln etc. nennt man "vegetative Vermehrung" Diese Vermehrungsart hat den Vorteil, die neue Pflanze ist mit der Mutterpflanze identisch.Dazu gehört auch das "Pfropfen" oder "Okulieren" im Obstbau.Pfropfen = einsetzen von einjährigen Zweigstücken im Frühjahr,treibt und verwachst sofort im gleichen Jahr.Okulieren = einsetzen von "Blattaugen", Mitte- bis Ende Juli vor der Wachstumsruhe nur anwachsen, wegen Winterfrost dürfen die eingesetzten Augen erst im nächsten Frühjahr austreiben.Auch diese Vermehrung ist sortenecht.Das Wort "veredlen" bezieht sich nur auf die Arbeit in der Baumschule.Eine gängige, bekannte Sorte (Edelsorten) wird auf eine andere Sorte mit ganz bestimmten Wuchseigenschaften aufgepfropft oder mehrheitlich okuliert.Bei Aepfel gibt es viele verschiedene Unterlagen. Ein Hochstamm braucht einen schnellwachsenden "Stammbildner" als Unterlage, Vollertrag erst nach 10-15 Jahren.Samengezogene Obstbäume wachsen in der Regel schnell, werden auch "Sämling" genannt.Mit langsamwachsenden Unterlagen bremst man den Wuchs der aufgepfropften Edelsorten. Früchte tragen beim Obst ist eine Alterserscheinung, d.h. wenn die Unterlage den Wuchs allzu stark bremst, will sich die Edelsorte durch viele Früchte so schnell als möglich "generativ" vermehren.So entstehen die kleinwüchsigen Baumformen, die bereits im zweiten Standjahr beginnen Früchte zu tragen.Die langsamste Unterlage bei Aepfel ist M27 , eignet sich spez. für Balkonbäume im Topf.Nächsten Frühling kann ich mal eine Foto eines solchen von mir gebastelten Balkonbaumes Sorte: "Winrouge" ins Forum stellen.GrussFritz
Re:kreuzung
Stimmt, dornenlose Brombeeren sind L1-Chimären (sog. Ekto-Chimäre), d.h. die Epidermiszellen haben ein anderes Genom als die übrigen Zellen.Das ist der Grund, warum man sie nur über Stecklinge und nicht über Wurzelschnittlinge vermehren sollte: Adventivknospen bilden sich aus Resten meristematischen Gewebes der Rinde, die selbst aus der 2. Schicht (L2) entstand und die Information "bedornt" besitzt. So haben Triebe, die aus Adventivknospen kamen, Dornen.Grüsse,SeppNur einige ältere dornenlose Brombeeren sind wohl Gewebechimären, keine Ahung warum und wie man die so erzeugt hat.
Re:kreuzung, veredlung, propfung
wer kann mir etwas zur Pfropfung von Rohdos sagen ?Zeitpunkt usw.Motte
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Re:kreuzung, veredlung, propfung
Hallo,Crataegomespilus ist meines Wissens so eine Pfropfchimäre die Pflanze hat sowohl Blüten und Früchte die eher der Mispel ähneln als auch welche die eher nach dem Weißdorn kommen.Sieht lustig aus. :)Hier wird die Mispel auf Weißdorn veredelt und dann wieder abgeschnittenGrüße