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Erdäpfelanbau im Heu (Gelesen 17213 mal)
Erdäpfelanbau im Heu
Hallo!Ich habe in Kraut & Rüben einen Reportage über den Anbau von Erdäpfel unter Heu gelesen und bin am überlegen, ob ich auch sowas mache. Habe noch keinerlei Erfahrung mit Kartoffelanbau, möchte das aber sehr gerne mal versuchen.Falls das jemand schon gemacht hat, würde michs eine Erfahrung sehr interessieren.Falls jemand das nicht kennt, hier kurz die Schritte:- im Mai werden werden Saatkartoffel auf die gemähte Wiese gelegt- die Knollen werden ca. 40 cm mit Heu bedeckt und intensiv bewässert- nach ca. 6 Wochen kommen die Triebe durch das Heu- etwa Mitte Oktoeber, nachdem das Kartoffelgrün verdort ist, kann der Mulchteppich abgerollt werden und die Erdäpfel geerntet werdenWas haltet ihr davon? Und was ist eigentlich der Unterschied zwischen handelüblichen Speisekartoffel und Saatkartofell? ich hoffe, das steht nicht schon im Forum (habe danach nicht gesucht). Im letzten Jahre habe ich spaßhalber mal zwei ganz normale Erdäpfel aus dem Supermarkt eingegraben und pro Knolle etwa 10 Erdäpfel bekommen.Liebe Grüße!
Re:Erdäpfelanbau im Heu
Gülisar hat im Herbst mal davon geschrieben, daß sie Kartoffeln erfolgreich unter einer dicken Mulchschicht (war es Heu?) gezogen hat.
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
Re:Erdäpfelanbau im Heu
Ich kenne das von Ruth Stout, die die Mulchwirtschaft populär gemacht hat....Aber 40cm Heu?Die Wiese muss zudem noch nicht mal gemäht sein!Sie mulcht mit Stroh (gerade bei Kartoffeln), Güllisar hat, wie schon erwähnt, auch schon mal so was gemacht...Emma, sag mal, ist das die aktuelle Ausgabe der Zeitung "kraut und rüben"?
Viele Grüße - Radisanne
Re:Erdäpfelanbau im Heu
Hallo!Doch, die Wiese wurde gemäht. Das Heu schrumpft durch das Bewässern zusammen. Also irgendwie waren Heu und Storh für mich bisher das gleich, muss ich mich mal schlau machen *schäm ;)Den Eintrag von Güllisar dazu finde ich leider nicht ;(Das Heft ist Ausgabe Oktober 05 (melde dich per pm, falls du es brauchst)lG
Re:Erdäpfelanbau im Heu
In diesem Thread ist der Eintrag von Gülisar:http://forum.garten-pur.de/index.php?bo ... 34;start=0
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
Re:Erdäpfelanbau im Heu
Hi Emma.... brauchen ist zuviel gesagt, der beitrag hätte mcih halt interessiertDas Heft ist Ausgabe Oktober 05 (melde dich per pm, falls du es brauchst)lG

Viele Grüße - Radisanne
- OlliBillBohne
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Re:Erdäpfelanbau im Heu
Hai!Ich habe das letztes Jahr mit Strohmulch gemacht. NIE WIEDER! >:(Das Stroh verrottete knapp über der Erde, was Unmengen an Schnecken, Kellerasseln und sonst noch was anzog. Die Kartoffeln entwickeln sich dabei knapp über der Erde, also in der Rotte, was ein gefundenes Zusatzfressen für die Viecher war.Nahezu alle Kartoffeln hatten Fraßgänge. Wenn ich den erwische, der das mal in einer Gartenzeitung veröffentlicht hat ... >:(GrüßeOliver
- Asimina
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Re:Erdäpfelanbau im Heu
Normale Eßkartoffeln kann man natürlich auch zum Pflanzen verwenden, aber man hat keine Gewähr, wie gesund die Pflanzen sind, die daraus wachsen. Die Kartoffeln wachsen auf normalen Ackerflächen und werden ganz unterschiedlich gepflegt. Je nachdem, wie der Bauer halt seine Kartoffeln üblicherweise anbaut.Saatkartoffeln werden auf vorher genau ausgesuchten und überprüften Flächen angebaut. Sie werden auch während des Wachstums getestet, und bevor sie in den Handel kommen, untersucht man sie nochmal auf vorhandene Krankheitskeime (Viren, Bakterien, Pilze)Damit ist gewährleistet, dass die Pflanzkartoffeln ein optimales Ertragspotential haben. Wenn jahrelang immer wieder eigene Kartoffeln abgenommen und gelegt werden, lassen die Erträge meist nach. Durch die Blattläuse und Kartoffelkäfer werden Viren übertragen. Die Symptome werden an den Pflanzen oft übersehen, führen aber zu Ertragsminderung. Deshalb kaufen auch große Kartoffelanbauer alle paar Jahre neue Saatkartoffeln, um ihre Bestände wieder zu erneuern.und deshalb ist auch eine Sorte wie Linda darauf angewiesen, einen Erhaltungszüchter zu finden, der diese Kartoffelpflanzgutanerkennung mitmacht. Sonst läßt sie in ihren Leistungen bald nach und wird nicht mehr angebaut.
- Asimina
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Re:Erdäpfelanbau im Heu
Dieser Heugeschichte stehe ich auch ein bischen skeptisch gegenüber.Der Erfolg hängt unheimlich vom Boden ab, denk ich. Vielleicht funktioniert das auf leichten warmen Böden, die den Asseln und dergleichen nicht viel Spielraum lassen. Da der Anbau ja nur in einem Jahr stattfindet, können sich dort die Kartoffelliebhaber nicht so schnell anpassen. Aber auf schwereren, feuchten Böden gleicht diese Anbaumethode ja eher einer Assel und Drahtwurmzucht.Außerdem denk ich , dass die Braunfäule ziemlich schnell zuschlagen kann, wenn man Pech hat.Das probier ich lieber nicht.Da sind mir meine tomaten am Haus lieber und wichtiger.Gruß
Re:Erdäpfelanbau im Heu
bei solchen und ähnlichen tips, wie "hochbeete", "nie mehr graben", "hügelbeete". "perma/mischkultur" sollte man sich, bevor man sie in die tat umsetzt, fragen, warum sie nicht von den erwerbsgärtnern praktiziert werden, die doch von ihrer arbeit leben wollen und müssen.gruß
Re:Erdäpfelanbau im Heu
sauzahn, in den meisten Fällen wird es daran liegen, dass diese Anbaumethoden nicht automatisierbar / maschinisierbar sind. Ein Hügelbeet kann man nicht mit 6 m Arbeitsbreite im Drüberfahren bestellen, Hochbeete nicht mit einem Vollernter abernten, Mischkulturflächen nicht "sortenspezifisch" düngen / spritzen. Die genannten Methoden richten sich an Hobbygärtner / Selbstversorger, teilweise auch gläubige Anhänger einer bestimmten Anbauweise, die Zielrichtung ist nicht das Produzieren alditauglicher Einheitsmassenware.gülisar
Re:Erdäpfelanbau im Heu
@gülisar,was du schreibst, klingt schlüssig. aber warum sollte der verzicht auf die og. methoden zu
führen?grußalditauglicher Einheitsmassenware
Re:Erdäpfelanbau im Heu
Sauzahn, die Formulierung galt der Gegenüberstellung zweier Pole- hier der versponnene idealistische anspruchsvolle neugierige experimentierfreudige und kochbegeisterte private Gemüsegärtner,- dort der Erwerbsgärtner, der makellos aussehende Ware in großer Menge zu minimalen Preisen - das heißt mit minimalem Arbeitsaufwand- zu produzieren anstrebt.Ob dies das einzige denkbare Polpaar ist, ob jeder sich der Polarisierung anschließen mag, ob jeder Ironie erkennt, wenn sie nicht per Smilie als solche gekennzeichnet ist - Fragen über Fragen. Und sicherlich kann man auch mit säuberlichem Umgraben, düngen, spritzen im 200 qm Gemüsegarten freudig ernten - Millionen Kleingärtner können nicht irren. Der Experimentierfaktor und das Gefühl "etwas besser zu machen" (ökologisch korrekter, biologisch sinnvoller, feinstofflich wertvoller ....) bleiben dabei vielleicht auf der Strecke - ber diese Gefühlslage ist ja auch nicht jedermann gleichsam bedeutungsvoll.gülisar
Re:Erdäpfelanbau im Heu
Ich würde behaupten, es dauert mindestens drei Jahre, bis ein Garten, der gemulcht wird, Ertrag bringen kann!Welcher Erwerbsgärtner will schon sooo lange warten, bis er Geld verdienen kann?bei solchen und ähnlichen tips, wie "hochbeete", "nie mehr graben", "hügelbeete". "perma/mischkultur" sollte man sich, bevor man sie in die tat umsetzt, fragen, warum sie nicht von den erwerbsgärtnern praktiziert werden, die doch von ihrer arbeit leben wollen und müssen.gruß
Viele Grüße - Radisanne
Re:Erdäpfelanbau im Heu
Hoch- und Hügelbeete sind auch etwas für faule Gärtner(innen) - wie mich - weil man so am mühelosesten viel groben Gartenabfall (auch Rosenschnitt) praktisch verwerten kann. Für Erdäpfel besteht da aber erhöhte Wühlmausgefahr, weil sich die im warmen verrottenden Zeug auch wohlfühlen. LG Lisl