Man hatte mich vor Quitten gewarnt: sie in der Küche zu verarbeiten sei eine elende Schinderei, erst recht für Rheumahände. Aber ich wollte doch unbedingt welche haben... daher habe ich hier sehr intensiv mitgelesen, als von roh essbaren, weichen Quitten die Rede war.
Zuerst hatte ich mich für Cydora entschieden, später zog Krymska ein, und durch Zufall kam ich noch an eine Wolgogradskaja Miagkoplodnaja. Hier nun der Bericht über meine erste aussagefähige Quittenernte:
Cydora (ohne robusta):
ähnelt einer in die Länge gezogenen Zitrone. Aufgrund der Einkerbungen muss man beim Entfernen des Flaums sorgfältig arbeiten. Außen hart, ich hatte große Mühe mit dem Aufschneiden. Nach dem Halbieren war das weitere Zerteilen völlig problemlos. Einzelne Stücke oder Scheiben lassen sich sehr gut roh essen. Sollte eines Tages eine nennenswerte Ernte anfallen, werde ich mir wohl ein kleines Beil für die Küche besorgen müssen... Da sie außen so hart ist, wird sie sicherlich auch eine Zeit lang lagerfähig sein. Erntezeitpunkt 2020: Ende September.
Wolgogradskaja Miagkoplodnaja:
perfekte Birnenform, kaum Einkerbungen. Handling völlig problemlos: aufschneiden, zerteilen, roh essen – alles machbar. Konsistenz ähnlich der eines mürben Apfels. Die eine entwickelte Frucht, die das junge Bäumchen trug, musste ich kurz vor der Vollreife aufgrund beginnender Fäule noternten. Das Aroma schien mir noch nicht voll entwickelt, bei reifen Früchten ist daran aber sicherlich nichts auszusetzen. Aufgrund ihrer mürben Konsistenz würde ich sie keinesfalls lagern, sondern möglichst bei Vollreife pflücken und gleich in der Küche verwerten. Erntezeitpunkt 2020: Mitte September.
Krymska:
kugelrunde Apfelform ohne Einkerbungen, das kleine Bäumchen trug drei riesige Früchte. Aufschneiden, zerteilen und roh essen problemlos möglich, Konsistenz entspricht der eines festen Apfels. Aroma super! Auch Krymska würde ich nicht zur Lagerung empfehlen, sondern alsbald in der Küche verwerten. Erntezeitpunk 2020: Ende September.