Es gibt dazu eine ganze Menge Erfahrungen, teils auch "wissenschaftlich" durchgeführte Versuche an Unis (z.B. Hohenheim, Erfurth, Weihenstefan), Landesversuchsanstalten (z.B. Veitshöchheim) oder Sichtungsgärten (ganz besonders Hermannsho/Weinheim.
Einhellig berichten alle, dass mineralischer Mulch mind. 5cm (bis max. 10cm) aufgebracht werden sollte, dass ein Aufkommen von Unkrautsämlingen nachhaltig vermindert wird. In der Regel werden 5-8cm Mulchauflage empfohlen. Bevorzugte Korngröße ist 8-16 mm. Insbesondere Lichtkeimer werden durch die Mulchauflage am keimen gehindert. Im übrigen reduziert die Mulchauflage auch die Verdunstung. Dadurch muss weniger oder garnicht gegossen werden. (wie bei Beth Chatto)
Als mineralische Materialien werden in der Regel folgende Gesteine verwendet: Granit, Porphyr, Quarz, Basalt. Kalkschotter kann auch verwendet werden. Dieser sollte aber keinesfalls Null-Anteile (Feinteile) enthalten, weil der pH des Bodens ansonsten sehr rasch und stark angehoben wird. Auch grober Kalkschotter wird langsam zersetzt und hebt den pH des Bodens. Für kalkempfindliche Pflanzen sollte daher kein Kalkschotter verwendet werden. Für die meisten Stauden (insbesondere europäische Steppenpflanzen) stellt dies kein Problem da. ich bevorzuge aber Gesteine, die sich nicht zersetzen (s.o. : Porphyr, Granit, Quarz, Basalt).
Man kann auch groben Lavasplitt (auch ca. 8/16mm) verwenden, der sich auch nur langsam zerstetzt.
Auch feiner Splitt (2/8mm) kann verwendet werden. Daduch wird zwar die Verdunstung verringert aber weniger das Aufkommen von Unkrautsämlingen, da der feine, langsamer abtrocknende Splitt beste Keimbedingungen für viele Samen bietet. Der grobe Splitt (kantige Steine) und ganz besonders grober Kies (runde Steine) trocknet rasch ab. Samen finden schlechte Keimbedingungen.
Man hat im Hermannshof auch Sand als Mulch getetestet. Auch das reduzierte das Unkrautaufkommen in den ersten Jahren.
H. Hügin (von der gleichnamigen Gärtnerei) berichtete, dass Kies als Substrat und Mulch verwendet wird (in diesem Fall Kies 0-16). Er bringt eine 30 cm hohe Kiesschicht auf und pflanzt in dieses Substrat. Kein zusätzlicher Mulch erfoderlich. Dieses Substrat ist natürlich nur für trockenheitsverträgliche Stauden geeignet.
Bei Pflanzungen auf frischem nährstoffreichen Substrat ist kein Mulch erforderlich. Da setzt man auf die Strategie des "lebenden Mulchs". (siehe Pflanzungen von Oudolf, Pelz, Oehme). Durch das starke Wachstum konkurrenzstarker Stauden erzielt man schon innerhalb 2 Jahre einen dichten Flächenschlüss, so dass Unkraut kaum noch eine Chance hat.
P.S. Gröberen Splitt oder Kies (>16mm) würde ich sowohl aus ästhetischen als auch gärtnerischen und praktischen Gründen nicht verwenden. (Es sei denn im echten Steingarten.)