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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)
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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)

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|22|11|:D namen sind eben nicht nur schall und rauch. ich entsinne mich noch gut, dass ich die rose roy black mir bestimmt nie hätte in den garten setzen wollen...ein synonym dieser rose ist karen blixen; das ging sofort ;D ;D ;D ;D ;D (rorobonn)

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Autor Thema: Erfahrungen mit Split als Mulchdecke?  (Gelesen 29269 mal)

Gartenwurzel

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Erfahrungen mit Split als Mulchdecke?
« am: 30. März 2011, 13:37:19 »

Hallo,

ich bin gerade am überlege, ob und mit welchem Material ich meine neu angelegten Staudenbeete mulchen soll.
Ein Teil der Beete liegt vollsonnig und ist überwiegend mit Pflanzen bestückt, zu denen eine Mulchdecke aus Split passen würde. Und ich komme hier sehr günstig an Kalksplit.

Hat jemand von euch Erfahrungen mit diesem Material?
Wie dick müsste man auftragen, damit es einen spürbaren Effekt gegen Unkräuter hat?
Gibt es Probleme mit Anflugunkräutern?
Habt ihr den Eindruck, dass eure Beete mit der Mulchdecke pflegeleichter sind, oder verlagert sich die Arbeit?

Ich kann mir das im Moment nicht wirklich vorstellen, weil die Mulchdecke durch das Pflanzmaterial doch im Lauf der Zeit mit organischem Material angereichert wird, weil es Wurzelunkräuter gibt, die ich ausstechen muss, die Decke sich mit Erde vermischt etc.
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Grüße
Bianca

hymenocallis

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Re:Erfahrungen mit Split als Mulchdecke?
« Antwort #1 am: 30. März 2011, 13:52:44 »

Erfahrungen mit Splitt habe ich keine. Unsere vollsonnigen Staudenbeete (hauptsächlich Präriestauden) sind mit groben, flachen Flußkieseln (Durchmesser >5 cm < 20 cm) abgedeckt - das klappt relativ gut. Anfliegendes Material samt sich eher wenig aus, kann auch relativ leicht entfernt werden (Kiesel aufheben, Sämling rauszupfen, Kiesel wieder hinlegen). Für mich ist die gute 'Begehbarkeit' dieser Pflanzflächen angenehm - breiten sich die Stauden aus, werden störende Kiesel abgesammelt.

Bei der Verwendung von Splitt (wie auch von kleinkörnigem Kies) vermischt sich die Abdeckung ohne Vliesschicht recht bald mit dem Pflanzsubstrat. Der Abdeck-Effekt geht verloren. Die Ausbringung von Vlies führt dazu, daß sich die Stauden nicht mehr ausbreiten können - wenn das gewünscht ist, klappt das mit dem Splitt sicher gut (ob Deine Pflanzen kalkhältigen Splitt vertragen, mußt Du selbst herausfinden).

LG
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Treasure-Jo

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Re:Erfahrungen mit Split als Mulchdecke?
« Antwort #2 am: 30. März 2011, 14:10:11 »

Es gibt dazu eine ganze Menge Erfahrungen, teils auch "wissenschaftlich" durchgeführte Versuche an Unis (z.B. Hohenheim, Erfurth, Weihenstefan), Landesversuchsanstalten (z.B. Veitshöchheim) oder Sichtungsgärten (ganz besonders Hermannsho/Weinheim.

Einhellig berichten alle, dass mineralischer Mulch mind. 5cm (bis max. 10cm) aufgebracht werden sollte, dass ein Aufkommen von Unkrautsämlingen nachhaltig vermindert wird. In der Regel werden 5-8cm Mulchauflage empfohlen. Bevorzugte Korngröße ist 8-16 mm. Insbesondere Lichtkeimer werden durch die Mulchauflage am keimen gehindert. Im übrigen reduziert die Mulchauflage auch die Verdunstung. Dadurch muss weniger oder garnicht gegossen werden. (wie bei Beth Chatto)

Als mineralische Materialien werden in der Regel folgende Gesteine verwendet: Granit, Porphyr, Quarz, Basalt. Kalkschotter kann auch verwendet werden. Dieser sollte aber keinesfalls Null-Anteile (Feinteile) enthalten, weil der pH des Bodens ansonsten sehr rasch und stark angehoben wird. Auch grober Kalkschotter wird langsam zersetzt und hebt den pH des Bodens. Für kalkempfindliche Pflanzen sollte daher kein Kalkschotter verwendet werden. Für die meisten Stauden (insbesondere europäische Steppenpflanzen) stellt dies kein Problem da. ich bevorzuge aber Gesteine, die sich nicht zersetzen (s.o. : Porphyr, Granit, Quarz, Basalt).

Man kann auch groben Lavasplitt (auch ca. 8/16mm) verwenden, der sich auch nur langsam zerstetzt.

Auch feiner Splitt (2/8mm) kann verwendet werden. Daduch wird zwar die Verdunstung verringert aber weniger das Aufkommen von Unkrautsämlingen, da der feine, langsamer abtrocknende Splitt beste Keimbedingungen für viele Samen bietet. Der grobe Splitt (kantige Steine) und ganz besonders grober Kies (runde Steine) trocknet rasch ab. Samen finden schlechte Keimbedingungen.

Man hat im Hermannshof auch Sand als Mulch getetestet. Auch das reduzierte das Unkrautaufkommen in den ersten Jahren.

H. Hügin (von der gleichnamigen Gärtnerei) berichtete, dass Kies als Substrat und Mulch verwendet wird (in diesem Fall Kies 0-16). Er bringt eine 30 cm hohe Kiesschicht auf und pflanzt in dieses Substrat. Kein zusätzlicher Mulch erfoderlich. Dieses Substrat ist natürlich nur für trockenheitsverträgliche Stauden geeignet.

Bei Pflanzungen auf frischem nährstoffreichen Substrat ist kein Mulch erforderlich. Da setzt man auf die Strategie des "lebenden Mulchs". (siehe Pflanzungen von Oudolf, Pelz, Oehme). Durch das starke Wachstum konkurrenzstarker Stauden erzielt man schon innerhalb 2 Jahre einen dichten Flächenschlüss, so dass Unkraut kaum noch eine Chance hat.

P.S. Gröberen Splitt oder Kies (>16mm) würde ich sowohl aus ästhetischen als auch gärtnerischen und praktischen Gründen nicht verwenden. (Es sei denn im echten Steingarten.)

« Letzte Änderung: 30. März 2011, 14:13:40 von Treasure-Jo »
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Liebe Grüße

Jo

hymenocallis

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Re:Erfahrungen mit Split als Mulchdecke?
« Antwort #3 am: 30. März 2011, 14:22:32 »

Danke für Deine Ausführungen.
Ganz habe ich allerdings nicht verstanden, wie eine Vermischung mit dem Pflanzsubstrat darunter verhindert wird - oder ist das gewünscht?

Bei der kleinen Korngröße, die Du hier angeführt hast, werden hier in der Praxis alle Beete sofort zum Mega-Katzenklo (und der Splitt mit dem Substrat vermischt) - wie verhindert man das in der Praxis?

LG
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Mediterraneus

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Re:Erfahrungen mit Split als Mulchdecke?
« Antwort #4 am: 30. März 2011, 14:23:22 »

Hallo Gartenwurzel,

Ich mag grundsätzlich Splittabdeckungen! Ich mag auch mediterrane Pflanzen und Steppenpflanzen.
Für diesen Zweck ist Splitt super.

ABER:
Er schafft sich schon in den Boden ein, doch durch die grobe Oberfläche schafft sich der Splitt/Kies schon immer von selbst wieder etwas nach oben.
Eine Durchmischung bzw. Abmagerung des Bodens ist bei mir aufgrund der Pflanzenauswahl und des Lebensbereiches durchaus erwünscht.

Unkraut:
Das siedelt sich immer an, auch wenn eine Vliesschicht drunter ist. Irgendwann ist die beste Kiesdecke mit feinem Material durchmischt, so dass die Unkräuter toll spriesen können.
Diese Vliesschichten finde ich nicht gut. Da kann ich gleich nen Teppich oder Kunstrasen zwischen den Pflanzen auslegen ;)

Auch keinen Sinn sehe ich in Splittabdeckungen bei Schmuckstauden, wie Rittersporn oder bei Rosen, welche viel Dünger und guten Boden benötigen. Da müsste man ja immer Kompost oder Mist auf die Splittdecke werfen :-X

Steinige Grüße
Mediterraneus
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Treasure-Jo

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Re:Erfahrungen mit Split als Mulchdecke?
« Antwort #5 am: 30. März 2011, 14:28:26 »

"Auch keinen Sinn sehe ich in Splittabdeckungen bei Schmuckstauden, wie Rittersporn oder bei Rosen, welche viel Dünger und guten Boden benötigen. "

100% Zustimmung, siehe auch meine Kommentare.

Den 8/16mm Splitt meiden Katzen! (zu grob und kantig)

Die Vermischung Substrat/Splitt findet kaum statt, wenn man nicht ständig neu pflanzt. Pflanzt man neue Stauden in die gemulchte Flächen, so sollte man den Aushub separat in einem mitgeführten Eimer und nicht auf dem Splitt "zwischenparken". Ich habe jedenfalls keine Probleme mit dem Vermischen.

Ein Vlies ist für mich keine Option, weil das Versamen und die Ausbreitung bestimmter Stauden sehr erwünscht ist und für Dynamik im Beet sorgt. Ein Vlies friert diese (erwünschte) Dynamik ein.
« Letzte Änderung: 30. März 2011, 14:39:10 von Treasure-Jo »
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Mediterraneus

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Re:Erfahrungen mit Split als Mulchdecke?
« Antwort #6 am: 30. März 2011, 14:42:42 »

Der absolute Hype hier in der Gegend sind schneeweiße Marmorkiesel (Kalk!!!) und als Kick ein einzelstehender Rhododendron als Mittelpunkt!

Grandios! ;D
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hymenocallis

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Re:Erfahrungen mit Split als Mulchdecke?
« Antwort #7 am: 30. März 2011, 14:47:26 »

Den 8/16mm Splitt meiden Katzen! (zu grob und kantig)
Kies in dieser Größe lieben sie - mit Splitt habe ich wie gesagt keine Erfahrung.

Die Vermischung Substrat/Splitt findet kaum statt, wenn man nicht ständig neu pflanzt. Pflanzt man neue Stauden in die gemulchte Flächen, so sollte man den Aushub separat in einem mitgeführten Eimer und nicht auf dem Splitt "zwischenparken". Ich habe jedenfalls keine Probleme mit dem Vermischen.
Bei uns erledigen das Vermischen die Amseln und Katzen (bei Kies und z. B. Rindenmulch). Splitt ist hier nirgends zu sehen (wir leben auf Flußschotter und sind von Schottergruben umgeben - ist wohl billiger).

Ein Vlies ist für mich keine Option, weil das Versamen und die Ausbreitung bestimmter Stauden sehr erwünscht ist und für Dynamik im Beet sorgt. Ein Vlies friert diese (erwünschte) Dynamik ein.
Für mich auch nicht - daher behelfe ich mir mit den großen Kieseln. Kiesbeete mit Vliesschicht sind hier aber aktuell der große Renner - auch asiatisch angehauchte Gestaltungen mit größeren Kiesbereichen.

LG
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hymenocallis

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Re:Erfahrungen mit Split als Mulchdecke?
« Antwort #8 am: 30. März 2011, 14:48:56 »

Der absolute Hype hier in der Gegend sind schneeweiße Marmorkiesel (Kalk!!!) und als Kick ein einzelstehender Rhododendron als Mittelpunkt!

Grandios! ;D

Vor einem alten Bauernhaus gibt es hier einen japanischen Vorgarten - mit Granitlaterne und orange-rosaroten Kiesflächen.

Grandioser geht's kaum.

LG
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Mediterraneus

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Re:Erfahrungen mit Split als Mulchdecke?
« Antwort #9 am: 30. März 2011, 14:57:14 »

Ich persönlich würde noch einen solarbetriebenen rosanen blinkenden Plastik-Flamingo gekonnt integrieren.

Ich hätte Gartenarchitekt werden sollen....
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freitagsfish

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Re:Erfahrungen mit Split als Mulchdecke?
« Antwort #10 am: 30. März 2011, 17:54:19 »

ich habe auf meinem kräuterbeet in südlage sog. blähschiefer als mulchschicht. größe bis max. 1 cm. die schicht ist etwa 5 cm hoch, dort siedeln, wenn auch wenig, immer noch löwenzahn u.a. unkräuter, lassen sich aber wesentlich leichter entfernen als ohne blähschieferschicht. ich werde dieses jahr noch etwas erhöhen, so daß ich eher auf 8 bis 10 cm komme.

die kräuter profitieren sehr deutlich davon, zumal blähschiefer auch kurzzeitig wasser aufnimmt (das zeug ist durch thermische behandlung porös) und langsam wieder abgibt. gleichzeitig ist die gespeicherte wärme im dunkelgrauen schiefer wohl sehr willkommen.

durchmischung findet nicht statt. wenn ich nachpflanze (weil wieder einmal der rosmarin eingegangen ist), schiebe ich den schiefer beiseite, pflanze und breite dann die schicht wieder aus.

haufenweise freilaufende katzen in unserem gartengebiet haben diese schicht bisher völlig unverkackt gelassen!
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Irisfool

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Re:Erfahrungen mit Split als Mulchdecke?
« Antwort #11 am: 30. März 2011, 18:04:07 »

Das ist mal eine gute Idee. Es hätte vielleicht auch den Vorteil, dass sich die verschiedenen Thymiansorten nicht jedes Mal nach einem kälteren Winter verabschieden würden. Das probier ich sicher aus. 8)
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freitagsfish

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Re:Erfahrungen mit Split als Mulchdecke?
« Antwort #12 am: 30. März 2011, 18:14:37 »

blähschiefer ist leider nicht so leicht zu bekommen. wir haben über einen freund die quelle im thüringer wald angezapft. die liefern aber nur in so großen mengen, daß wir uns an sein bauprojekt "drangehangen" haben, um das zeug zu bekommen. ansonsten muß man wohl dahin fahren und es sich abholen...

(warum die noch kein geld machen damit? in handliche säcke abfüllen und in guten gärtnereien verkaufen zu einem konkurrenzfähigem preis. das zeug ist nämlich, wenn man es denn bekommt, sehr sehr günstig!)
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Eva

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Re:Erfahrungen mit Split als Mulchdecke?
« Antwort #13 am: 30. März 2011, 18:23:31 »

Zitat
Der absolute Hype hier in der Gegend sind schneeweiße Marmorkiesel (Kalk!!!) und als Kick ein einzelstehender Rhododendron als Mittelpunkt!

Grandios!

Bei mir gegenüber gibt es asphaltfarbigen Granit-Schotter mit Vlies und Grasbüscheln in Reih und Glied. Auch nicht recht einladend :-X. Ein massiver Holzzaun ergänzt das Straßenrand/Lärmschutzwand Ensemble. Soll aber wahrscheinlich nobel-asiatisch wirken.
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Treasure-Jo

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Re:Erfahrungen mit Split als Mulchdecke?
« Antwort #14 am: 30. März 2011, 20:22:48 »

Der absolute Hype hier in der Gegend sind schneeweiße Marmorkiesel (Kalk!!!) und als Kick ein einzelstehender Rhododendron als Mittelpunkt!

Grandios! ;D

..auch bei uns hier, gruselig ! :-\

Ich hatte hier im Forum schon einige besonders mißlungene Beispiele der Kies- und Splittverwendung gezeigt. Dort soll der Kies/Splitt keine gärtnerische Funktion erfüllen, sondern eine rein ästhetische Funktion übernehmen. Das tut er dann auch, leider sehr häufíg im negativen Sinne.

Aber hier soll es ja um die nützliche und gleichzeitig schöne Verwendung gehen.

Antwort 400: bitte nicht so

« Letzte Änderung: 30. März 2011, 20:45:50 von Treasure-Jo »
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Jo
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