Die allermeisten Züchtungen kommen aus spezialisierten Züchtungsabteilungen. Die wollen sich ihre Arbeit bezahlen lassen. Das ist nicht verwerflich.
Stimmt nicht ganz. Die allermeisten Sorten bei den Stauden sind immer noch Zufallsfindlinge oder Auslesezüchtungen. Außer im Zierpflanzenbau, da sieht es ein wenig anders aus. Und in den USA gibt es Betriebe, die gezielt züchten. Auch bei den Echinacea spielt die Zufallsbreite in riesigen Sämlingsbeeten die Hauptrolle. Und sogar in der Natur werden panaschierte Sorten und gewollte Auslesen von stinknormalen Wildarten gefunden, die dann patentiert werden. Und wenn wer meint, dieses schützen zu müssen, soll es tun. Dann kann er seine Reise damit längerfristig finanzieren.
Wenn also Sedum spec. 'Buntblatt' in Kasachstan gefunden und geschützt wird, bleibt mir als kleiner Gärtner nur übrig, diese durch Aussaat zu vermehren und zu hoffen, dass ein weiterer, ähnlicher panaschierter Sämling sich darunter befindet. Diesen kann ich dann durch meinen eigenen Namen selbst weitervermehren. Ist sozusagen die Rache des kleinen Mannes.
Diese Patentiererei ist nicht nur ein bürokratischer Aufwand, sondern kostet viel Geld. Es lohnt sich eben nur, wenn dementsprechende Mengen abgesetzt werden. Und Zehntausend sind bei einer entsprechenden Absatzschiene eines großen Staudenbetriebes überhaupt kein Problem. Außerdem ist es billiger, in Serien schützen zu lassen. Also Phlox pan. 'Piepegal Rot', 'Piepegal Blau', usw.
Habe darüber schon mit sehr vielen Leuten diskutiert. Ein heikles Thema.