... Schwelgen in DDR-Zeiten, die ja nun nicht für freiheitliche Entwicklung stehen, lohnt nicht...
Es hat niemand von den sozialen oder politischen Verhältnissen dieser Zeit geschwärmt, sondern von den fachlichen Aspekten. Also, bitte sachlich bleiben...
Keine Ahnung, warum ihr das Klima als Ablehnung der Technik anführt. Wir arbeiten mit den Obstbaumsorten, die sich bei unserem Klima bewährt haben...
So warte ich noch auf ein echtes Argument gegen eine Gruppenpflanzung.
Das Argument wurde genannt. Es sind Klima/ Sonneneinstrahlung. Das erschöpft sich eben nicht nur in der Sortenwahl, sondern beläuft sich auch auf Schnitt und Erziehung. Schau dir mal an, wie Weinreben in Deutschland, auf Fuerteventura oder in Mexiko gezogen werden. Alles Reaktion auf das Klima.
... Schrebergarten lohnt auch nicht,
Urban gardening gehört unbedingt dazu...Emotionale Ablehnung ist unwürdig...
Die leicht spöttische Haltung gegenüber diesem "neuen Trend" könntest du verstehen, wenn du dir selbst so ein Urban Gardening Projekt mal vor Ort anschautest: Das sind - zumindest in Berlin - meist ziemlich heruntergekommene "Gärten", sowohl der Prinzessinnengarten wie auch die ebenfalls schwer angesagten "interkulturellen Gärten", wo dann Aprikose und Apfelbaum als Sinnbild für das gute Zusammenleben von Deutschen und Türken gepflanzt werden... leider aber kaum was geerntet wird.
Vom eigenen Anspruch, einen nennenswerten Beitrag zur umweltgerechten Ernährung zu liefern, ist das alles lächerlich weit entfernt.
Und dann überleg mal, was
das hier ist: Ein Forum von Leuten, von denen sich ziemlich viele sehr gut mit Garten auskennen oder mindestens schwer vom Gartenvirus infiziert sind, teils Fachleute sind oder aber langjährige Erfahrungen haben. Eben richtige Gärtner, Gartenliebhaber oder solche, die auf dem Weg dahin sind.
Wer jedoch nicht unbedingt ernten will, sondern die Gartenarbeit nur vorher oder nachher erträgt (nämlich beim Kaffeetrinken) und idealistisch daherquatschen will, ist bei diesen "Projekten" gut aufgehoben.
Übrigens ist die Übernahme aus Amiland auch dann unpassend, wenn man das ursprüngliche "urban gardening" gut findet, denn:
Die Bewegung entstand dort in armen Nachbarschaften, es ging zum einen darum, Brachen zu nutzen, Sozialarbeitern ging es darum, dass Kinder aus verwahrlosten Stadtvierteln was im Garten zu tun haben und nicht herumlungern. Es ging auch darum, dass da mal Gemüse auf den Teller kommt. Stichwort "Food deserts": In amerikanischen Großstädten gibt es häufig im Umkreis mehrerer Kilometer keinen Laden, der Obst/ Gemüse anbietet. Da kommt Urban Gardening passend.
In Detroit, noch mal anders wg. extrem großer innerstädtischer Brachen (G. Earth!), geht es zusätzlich auch darum, dass die Flächen irgendwie genutzt sind.
ALLES NICHT AUF DEUTSCHLAND ÜBERTRAGBAR!
Wir haben diese Food Deserts nicht.
Wir haben auch nicht soviele innerstädtische Brachen, und wo es wenige sind, erlauben schon die Schadstoffe von Verkehrstrassen nach unseren Richtlinien keinen Anbau in nenneswerten Mengen.
Wir haben auch nicht diese extremen Klassenunterschiede mit hoffnungsloser und verarmter Unterschicht.
Wir haben aber eine hier schon erwähnte lange Tradition mit Bauern- und Siedlergärten, Kleingärten, Arbeitergärten, "Kleinsiedler"-Gebiete und das Fachwissen dazu (Beitrag von Cydorian).
Leute, die hier das Urban Gardening der unterprivilegierten Amerikaner nachäffen, gehören eben nicht der Unterschicht, sondern meistens dem akademischen Mainstream an (i.d.R. aber nicht Landwirte oder Gärtner...) und finden richtige Gärten einschließlich Kleingärten zu "spießig" oder zu anstrengend...
DABEISEIN IST ALLES.
Ist ja auch ok, aber man darf auch drüber spotten...
So, war tw. off-topic, aber viel mehr Fachliches ist ja eh nicht zum Thema zu sagen...