Zu Der Frage Steckling oder Verdelung:
Ich kenne eingentlich nur Veredelungen, nicht nur bei Sorten sondern auch bei Arten. Die nicht einheimischen Birkenarten varieren in ihrem Erscheinungsbild vermutlich ebenso wie die einheimische Sandbirke. Vielleicht besteht auch die Gefahr der Bastardisierung, wie dies bei anderen Gehölzgattungen. Wie hoch die wirklich ist, vermag ich jedoch auch nicht zu sagen.
Glücklicherweise funktioniert nur Veredeleung von Birke auf Birke und nicht auch andere Geholzgattungen wie bei Sorbus, Amelanchier oder Crataegus. Bodennahe Veredelungen bei Birken verwachsen in der Regel auch reativ "natürlich".
Vom "tiefer pflanzen", damit die Edelsorte eigene Wurzel bildet, würde ich generell abraten. Das könnte auch in die Hose gehen.
Zu mehrstämmigen Solitären aus mehreren Heistern kann ich beitragen, dass dies erprobte Praxis bei uns in der Baumschule ist. Heister von Betula utilis 'Dorenbos' in einer Größe von 150 - 200 cm lassen sich mit relativ kleinem Topfballen heranziehen und wirklich dicht zusammenpflanzen, ohne dass sie sich gegenseitig etwas "tun". Warum auch? Sonst würde es auch keine Buchen- oder andere Schnitthecken geben. Die Pflanzabstände mögen vielleicht etwas weiter sein. Das Wurzelwerk unterschiedliche Individuen einer Art arrangiert sich schon irgendwie.
Im übrigen lassen sich aus kleineren Heistern anderer Gehölzarten nette mehrstämmige Solitäre erziehen. Handelsübliche Ginkgo-Hochstämme finde fürchterlich, weil sie aussehen wie ein nur wenig verzweigter "Laternenmast". Aber aus drei zusammengepflanzen Heistern, denen man in gewünschter Höhe die Triebspitze kappt, lassen sich auch in jungem Alter schon mälerische Exemplare "zaubern". Aktuelle Fotos habe ich leider keine.