Dies bin ich mir auch bewusst. Unter diesen Fehlerquellen leiden alle Messmethoden, sowie Skalierungen. Luftdruck, Temperatur, weiter gelöste, sowie ungelöste Stoffe der Probe und die Verarbeitung und der Zusatand des Messgeräts beeinträchtigen das Messergebnis. Und da haben wir noch nicht die Stolperdrähte der Proben entnahme und Probenvorbereitung diskutiert. Das brauchst du mir nicht zu erläutern. Diese Problematik hat aber nicht nur Brix, sondern auch Öchsle, KMW usw gleichermaßen. Die Erwartungen ihrer Definition kann durch die Messmethode nicht erfüllt werden. Da nun der Refraktormeter eigendlich nur den Brechungsindex und nicht die Dichte misst und die Zuckerarten in Lösung unterschiedliche Brechungsindexe, molikulare Raumstrukturen und Molarmassen, was wiederum indirekt die die Dichten beeinflusst
*, besitzen, sind unterm Strich alle die bisher genannten Einheiten und Instrumente zur Bestimmung von Zucker in Früchten ungeeignet. Daher nennt man das in der Analytik auch "Messfehler" Aber schießen wir nicht mit Kanonen auf Spatzen? Ich will hier niemanden die Grundlegenden der chemischen Analysemethoden und Stöchiometrie erklären. Ansonsten müssen wir mit nem Küster-Thiel und weiterem Laborzubehör im Garten stehen. Fakt ist aber die Diffinition von Brix. Ein Brix ist die gemessene Dichte in Kg/m^3, die 1 Gramm Saccharose in 100 Gramm einer Saccharose-Wasser Lösung unter Normalbedingungen (298 K und 101,325 kPa) besitzt.
Da Brix nun 1:1 mit der Masse an Saccharose in der 100 g Saccharose/Wasser Lösung korreliert, kann man es bedenkenlos auf die Faustformel 1 Brix = 1% Saccharose herunterbrechen.
Aber auch hier steckt zugegebenerweise der Teufel im Detail, da die Definition sich nur auf Massenverhältnisse (m
Zucker/ m
Lösung) und nicht auf die Dichte (m
Zucker/V
Lösung) direkt bezieht. Die Brix-massenprozent-Skaala bleib also nur bei Saccharose-Lösguen genau. Für andere reine Zuckerlösungen gelten wieder andere Werte, die aber nicht weit abweichen.
Wenn wir nach diesem Maßstab gehen wollen, sollte Minthe sich ein HPLC-Gerät mit IR-Detektor und polymeren Ligandenaustauschsäulen, nebst weitern Materialien zur Probenvorbereitung, zulegen.
Warum wird dennoch mit dem Refraktormeter gearbeitet? Weil der Fehler und das gibt der Text indirekt wieder, in niedrigen Prozentbereichhen liegt. Ob ich jetzt sage, der Most hat 15 Brix und somit 15 Prozent Zucker, obwohl er in Wahrheit nur 13 % Gesamtzuckergehalte enthält, spielt für mich als
Hobbygärtner und Obstfreund keine Rolle. Für mich als
Chemiker schon. Aber selbst die professionellen Moster spielt der exakte Wert des Rohmosts eine untergeordnete Rolle, da beim Verarbeitungsprozess noch weitere Fehlerquellen sitzen. Erst am Ender der Wertschöpfungsreihe wird der genauere Wert bestimmt. Bis dahin reichen ungenauere Messmethoden wie Refraktormeter oder Mostspindel.
Daher stelle ich die Frage ähnlich wieder, was ist populär verständlicher? Der Apfrlsaft hat 12 Brix bzw annähernd 12 % Zucker unter Berücksichtigung von Messfehler, oder der Apfelsaft hat 50 Öchsle bzw. Ist 50 Gramm schwerer bezogen auf ein 1 L Wasser auch unter Berücksichtigung ahnlicher Messfehler. (Dabei spielt das Mehrgewich Öchsle gemessen mit einem Refraktormeter auch nur eine scheinbare Exaktheit, da man hier auch wieder vom Brechungsindex einer Lösung mit unterschiedlichen Zuckerarten auf die Dichte schließt, was nur bei einer reinen Lösung wirklich Sinn macht und die unlöslichen Schwebstoffe ganz vernachlässigt werden. Daher ist auch die Mostspindel genauer als der Refraktormeter, da er die Dicht direkt misst und nicht den komischen Umweg über den Brechungsindex. Verhindert aber auch nicht den Fehler, dass hier die Dichte einer gemischten Lösung gemessen wird)
Ansonsten müssen wir mit der angespielten analytisch und wissenschaftlich korrekteren Art arbeiten und solche HPLC-Graphen verwenden:
GraphIch kann damit arbeiten aber meine grobe Faustformel Brix = % Zucker finde ich nicer. An mir soll es nicht liegen
Wir müssen nicht immer alles auf die Goldwaage nehmen. Vielleicht habe ich die leichte Differenz zwischen gemessen Brixwert und Zuckergehalte in % nicht aussreichend betont, aber sieh dir nun an was ich wieder für einen Roman schrieb. Dabei bin ich mit ihm unzufrieden da er zu ungenau ist. Dennoch ist der Sache nicht Wert. Deine Schuld. Ich hoffe du fühlst dich ein wenig mies deswegen.
* 1 g Saccharose in Wasser hat nicht die gleiche Dichte wie 1 g Glucose bezogen auf 100 cm^3 Wasser-Zuckerartgemisch, da die Zuckerarten unterschiedlich viel Raum in der Lösung einnehmen. In der einen reinen Zuckerartwasserlösung ist bezogen auf 1 m^3 Lösung weniger Wasser enthalten, als in der anderen reinen Zuckerartwasserlösung. Somit sind die Dichten unterschiedlich. Differenz der Stoffmengenanteile der Mischungsbestandteile, beider Lösungen