X. Herkunft der Stauden und Entwicklung der Staudenzucht ist vom Autor Friedrich Meyer mit den Worten eingeleitet:
"Dieses Buch ist ein erster Versuch, die Herkunft und die züchterische Entwicklung einer natürlichen Gruppe gärtnerischer Kulturpflanzen zusammehängend darzustelllen." Er bedauert auch nicht so viel Platz zu haben um auf einige Gattungen speziell und ausführlicher einzugehen. Das bedauere ich auch. Er dankt folgenden Firmen:
G. Arends,
K. Foerster,
W. Pfitzer,
Nonne & Hoepker,
W. Lindner,
A. Marxsen
B. Ruys
W. Kesselring
Ich habe Iris, Päonia und Phlox nachgeschaut.
Iris - perfekt! Die Wildform der meisten hohen Arten sei nicht mehr zu finden. Er hat eine Karte gezeichnet, die veranschaulicht in welchen Breitengraden Bart-Iris vorkommen. (Er schreibt übrigens, dass Iris barbata nur ein Gruppenname sei. Es gäbe keine natürliche Pflanze mit diesem Namen.):
"Botanisch ist diese Gruppe heute kaum noch zu entwirren. Die Formen sind durch wandernde Völkerstämme, später wohl auch durch Handelskarawanen, nach verschiedenen Richtungen hin verschleppt worden. In Mittelasien sind Typen gefunden worden, die sehr wahrscheinlich vom Westen her früher eingeführt worden sind, ... . Bei anderen geht der Wanderweg vermutlich vom Osten nach dem Westen."
Die Karte zeigt, dass die Bart-Iris von Portugal im Westen über die wärmeren Teile von Mittel- und Südeuropa und Vorderasien bis Mittelchina verbreitet sind. Also rund um den Globus beschreibt ihr Verbreitungsgebiet sinus und cosinus Wellen um die Breitengrade der südlich gemäßigten Zonen. Sieht sehr nach den historischen frühen Handelsverbindung über die Seidenstraße aus. Die Routen sind aber offenbar schon in vorhistorischen Zeiten von Menschen in beiden Richtungen bewandert worden.
Wobei man fantasieren kann, wie eng unsere Kultur mit der asiatischen verknüpft ist. Das Christentum mit dem Buddhismus. Gandhāra, graeco-buddhistische Kunst ... . Die Bart-Iris wäre dann sowas wie ein Symbol dieser Geschichte.