Hier im Forum gibt es immer wieder etwas zu Trockensteinmauern, aber in vielen Diskussionen sind sie nur Hintergrund oder schmückendes Beiwerk. Wer von euch beschäftigt sich noch mit Trockensteinmauern und würde seine Erfahrungen gerne teilen?
Ich baue schon seit Jahren Lesesteintrockenmauern, also keine Mauern mit schön behauenen Steinen sondern komplett unbearbeiteten Steinen, die ich bei mir auf dem Grundstück finde, z.B. bei Erweitern meines "Krautlands", in zugewachsenen Lesesteinhäufen, ... Da mein Grundstück in eine Gegen mit Muschelkalk liegt, bin ich ziemlich "steinreich" und zumindest ein größerer Teil der Steine hat auch einigermaßen definierte Flächen und Kanten.
Hauptsächlich baue ich Stützmauern, also solche, die nur eine freie Seite haben und auf der anderen Seite hinterfüllt sind. Von den ältesten habe ich gerade keine schönen Fotos gefunden, sie sind recht einfache, 0,5-0,8 m hohe Stützmäuerchen am Waldrand. Sie sind inzwischen ziemlich mit Moos, Steinbrech, Gras, Oregano und ähnlichem zugewachsen.
Vor ein paar Jahren habe ich mich auch an ein größeres Projekt gewagt, eine Mauer, die zumindest im oberen Bereich bis zu 1,6 m hoch frei steht und insgesamt an der höchsten Stelle etwa 3 m hoch ist, meine "Weinmauer", die meinen Reben auf der Südseite ein bisschen Stauwärme und auch sonst besseres Kleinklima bieten soll:
Weinmauer SüdseiteMeine neusten Mauerbauten sind jedoch an der Wegböschung des Zufahrtswegs. Diese Böschung wurde vor Jahrzehnten aufgeschüttet, mit sehr steinigem Erdaushub und ist recht steil, wodurch immer wieder Steine herabrollen, was mich beim Mähen meiner Wiese schon immer gestört hat.
Die Bilder sind von Mai 2018 und Januar diesen Jahres:
Wegmauer Mai 2018
Wegmauer Januar 2019Die einfache Böschungsbefestigung an der Wegböschung, der Weg ist hinter den Reisighaufen, hat sich im Lauf der Zeit zu einer Trockenmauerbauherausforderung entwickelt und ist ebenfalls an den höheren Stellen schon knapp 3m hoch. Diese hohen Stellen sind deutlich massiver gesetzt und haben unten eine Dicke von etwa einem Meter. Damit die Mauer nicht so langweilig wirkt, und weil in der aufgeschütteten Böschung einige "zu schwere" Steine liegen, die ich nicht bewegen konnte, ist der Verlauf der Mauer nicht gerade und ich habe mache der größeren Steine genutzt um kleine
Mostlöcher anzulegen.
Damit es in einem Gartenforum nicht zu OT wird, ich bepflanze die Mauern auch immer gerne nach Möglichkeit mit Sedum, Sempervivum, Saxifraga, usw.. Aubrieta habe ich auch viel gepflanzt, es ist allerdings nicht so erfolgreich in der Besiedlung der Mauern. Moos entwickelt sich auf den schattigen Stellen von alleine überraschend schnell und auch sonst gibt es, zumindest bei den dünneren, alten Mauern, überraschen schnell eine Besiedlung mit Origanum, Linaria, Gräsern und anderen Wildstauden.