Einen Gartenteil nur mit als "einheimisch" geltenden Pflanzen zu gestalten
So habe ich in meinem derzeitigen Garten angefangen. Da gab es zunächst nur große Bäume, Mahonien, Efeu und Schöllkraut.
Er sollte von der Struktur her nicht viel anders werden, nur ein paar mehr Pflanzenarten aufweisen. Deshalb fing ich an, Waldstauden in der Umgebung zu sammeln (ich hatte mich vorher bei der Naurschutzbehörde über die rechtliche Situation informiert).
Nach einigen Jahren hatte ich einen guten Querschnitt der Stauden die in unseren Wäldern hier vorkommen. Ich hatte ein paar kleine Beete angelegt und vor allem die Wegeränder bepflanzt (Waldmeister, Sauerklee, Aronstab, Buschwindröschen, Bärlauch, Veilchen, aber auch Scharbockskraut, Gundelrebe und Stinkstorchschnabel) . Das sah im Frühling auch sehr schön aus, den Rest des Jahres blüht es im Wald halt eher wenig. Deshalb kamen noch verschiedene Waldrandpflanzen dazu.
Die meisten Pflanzenarten haben sich etabliert, die Pflege bestand überwiegend darin, übermäßigen Entwicklungsdrang einiger Arten einzudämmen, also alles recht schlicht, aber auch unaufwendig (mal abgesehen vom z. B. Staudenholunder).
Ich fand die heimischen Arten alle recht hübsch, weshalb ich sie haben wollte. Dass sie im Laufe des Jahres auch Zeiten haben in denen sie nicht so gut aussehen, machte mir nichts aus. Das Staudensortiment der Gärtnereien hat mich nicht angesprochen bzw. ich kannte mich damit nicht aus.
"Heimisch" war zunächst für mich das Hauptauswahlkriterium, trotzdem musste der konkrete Standort wie bei den üblichen Gartenpflanzen auch individuell ausgewählt werden, und gärtnerische Pflege wurde ihnen auch zuteil (z .B. nichts mit Sense, sondern individueller Rückschnitt). Also wie ich meine, ein ganz normaler Garten.
Inzwischen sind viele Arten dazugekommen, die vom Standort passen aber bei uns nicht wachsen oder überhaupt aus anderen Weltgegenden stammen, vor allem, um das Farbspektrum etwas zu erweitern oder blüharme Zeiten anzureichern. Die heimischen Waldstauden stellen aber weiterhin die Grundausstattung der Pflanzung, vor allem stellen sie weitgehend die dauerhafte Bodenbedeckung sicher.
Interessanterweise bezeichneten bisher sowohl Gäste die mit Gärtnern wenig zu tun haben als auch Forumsmitglieder den Eindruck der Pflanzung als "natürlich", erstere durchaus in dem Gedanken, dass ich wohl wenig eingreife, letztere vermutlich schon im Bewusstsein, dass auch sowas nicht von selbst kommt.